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Veröffentlicht am 15.01.2024

Gelungener, historischer Krimi

Tödlicher Aschermittwoch (Gustav Zabel ermittelt 2)
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Köln im Jahr 1825, der mittlerweile dritte Rosenmontagszug ist vorbei und die feinere Gesellschaft der Stadt feiert ausgelassen. Unter ihnen befindet sich auch Kommissar Zabel, der mittlerweile doch stadtbekannte ...

Köln im Jahr 1825, der mittlerweile dritte Rosenmontagszug ist vorbei und die feinere Gesellschaft der Stadt feiert ausgelassen. Unter ihnen befindet sich auch Kommissar Zabel, der mittlerweile doch stadtbekannte Polizist. Doch schon am nächsten Tag wird er zu einem neuen Fall gerufen: eine verbrannte Leiche liegt mitten vor einer Kirche. Zabel wird sofort stutzig, zwar ist die Leiche bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, doch ihr fehlt der rechte Arm und das Skelett deutet auf einen großen Mann hin: handelt es sich hier um Schmoor? Dieser sollte doch nie wieder nach Köln zurückkehren. Zabel nimmt die Ermittlungen auf und gerät dabei persönlich in Gefahr und nicht nur er, sondern auch seine Frau Eva gerät ins Visier einer geheimen Tätergruppe.

Mit Tödlicher Aschermittwoch erschien nun der bereits zweite Band der historischen Krimireihe rund um den Ermittler Gustav Zabel. Der Einstieg gelang mühelos, denn als Rheinländerin ist man mit den hier üblichen Karnevalsgepflogenheit bestens vertraut und ich fand es absolut spannend, hier viel mehr über die Rosenmontagszüge etc. zu erfahren. Ich musste schmunzeln, als gleich zu Beginn ein Zitat aus einem hier bekannten Karnevalslied erschien „alle Jläser huh“ und zack, da war der Ohrwurm.

Mir hat einfach das gesamte Lokalkolorit gefallen, ich komme zwar nicht direkt aus Köln, kenne die Stadt aber gut und hatte immer wieder Bilder der historischen Stadt vor mir und konnte Zabel bei seinen Ermittlungen begleiten. Auch durch die gelungene Mischung aus historischen Fakten und Personen mit Fiktion hat mir unheimlich gut gefallen und las sich einfach sehr unterhaltsam. Ich hatte auf jeden Fall das Gefühl, mich in der passenden Zeit zu befinden.

Der Fall selber ist ganz schön verzwickt, zumal Zabel zum einen über weite Teile alleine ermitteln muss, weil sein Kollege krank wurde, und er auch persönlich involviert ist. Er steht hier vor einem Fall, dessen Ausmaße erst nach und nach klarer werden. Ich fand das über weite Teile spannend, gerade das Ende brachte auch einen kleinen Showdown mit sich. Hin und wieder gab es ein paar Längen, im Großen und Ganzen aber war der Krimi überzeugend.

Die Charaktere waren vielfältig und wirkten authentisch, Gustav Zabel war mir hier nicht immer sympathisch, allerdings spiegelt er durch sein Verhalten auch einfach einen Mann seiner Zeit, was natürlich wiederum perfekt passt. Insgesamt habe ich ihn gerne bei den Ermittlungen begleitet und war manches Mal von seinen Handlungen überrascht. Wenn es aber auf ihn ankam, ist er definitiv sehr loyal.

Ansonsten gab es viele historische Charaktere, die ganz geschickt mit in die Handlung eingebaut werden. Am Ende des Buches werden diese Charaktere genannt und sie waren wirklich richtig gekonnt mit der Handlung des Krimis verknüpft.

Mein Fazit: ein insgesamt wirklich gelungener Krimi voller historischer Fakten und Charakteren, einen spannenden Fall und einen interessanten Ermittler. Ich fühlte mich auf jeden Fall sehr gut unterhalten und als Rheinländer waren auch die Informationen rund um den Karneval richtig interessant. Von mir gibt es eine Leseempfehlung, gerade auch für Leser historischer Krimis.

Veröffentlicht am 14.01.2024

Gelungene Fortsetzung

Geister der Vergangenheit
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Achtung, Band 2 - inhaltliche Spoiler zu Band 1 können vorhanden sein.

Zoe Faust lebt gemeinsam mit ihrem Freund, dem Gargoyle Dorian, in einem alten Haus in Portland. Schon länger fällt es Dorian schwer, ...

Achtung, Band 2 - inhaltliche Spoiler zu Band 1 können vorhanden sein.

Zoe Faust lebt gemeinsam mit ihrem Freund, dem Gargoyle Dorian, in einem alten Haus in Portland. Schon länger fällt es Dorian schwer, zwischen seiner steinernen und seiner lebendigen Gestalt zu wechseln und Zoe würde alles dafür tun, ihm zu helfen. Allerdings leidet auch Zoes eigenen Gesundheit bei den Versuchen, denn Zoe ist Alchemistin und hat für Dorian einen Aschetrank hergestellt, der auch an ihren Kräften zehrt. Bei einem gemeinsamen Theaterbesuch mit ihrem Freund, dem gutaussehenden Detective Max, glaubt Zoe, einem anderen Alchemisten begegnet zu sein. Doch bevor sie überhaupt nachforschen kann, gibt es einen Mord.

Zoe Faust - Geister der Vergangenheit - ist der zweite Band der Reihe um die sympathische Alchemistin Zoe. Dieser knüpft an die vorangegangenen Ereignisse an und am besten liest man die Bücher in passender Reihenfolge.

Der Einstieg in diese Cozy Crime Fantasy Geschichte fällt sehr leicht, Autorin Gigi Pandian schreibt lebendig und einnehmend und man fühlt sich direkt in die Geschichte gezogen. Insgesamt bleibt die Geschichte recht ruhig, wobei immer wieder Spannungsmomente eingebaut werden. Langweilig wird es dabei zu keiner Zeit, denn auch wenn gerade die Crime Aspekte in den Hintergrund rücken, kommen Zoes Versuche Dorian mit Hilfe von Alchemisten Sprüche aus einem alten Buch zu helfen. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, seien es skurrile Momente, die durch Zoes Freund, dem Teenager Brixton, entstehen oder Dialoge zwischen Zoe und Dorian, die immer wieder schmunzeln lassen.

Wir befinden uns in unserer Gegenwart in Portland, verfolgen das Geschehen aus Zoes Sicht und zwischendurch gibt es Kapitel der Vergangenheit aus anderen Perspektiven, wie z.B. die Erweckung des Gargoyles zum Leben. Das lädt dazu ein, gedanklich mit Zoe zu rätseln, wie man Dorian helfen könnte. Der Kriminalfall bleibt eher im Hintergrund, sorgt aber zusätzlich für Abwechslung und auch etwas mehr Spannung.

Zoe ist eine unheimlich sympathische und liebenswerte Protagonistin, deren größter Fehler es ist, sich ab und an um sich selbst zu sorgen. Für Freunde steht sie sofort ein und im Grunde ist sie ein ehrlicher Charakter. Umso schwerer fällt es ihr, sich ihrem Freund Max zu öffnen. Denn Zoe ist zwar optisch nicht älter als 28 Jahre, ist aber in Wirklichkeit Jahrhunderte alt.

Auch Gargoyle Dorian ist mir ans Herz gewachsen, trotz seiner Macken ist er unheimlich sympathisch und irgendwie sind es seine Art, die ihn liebenswert machen.

Aber auch sonst sind die Figuren gut gelungen, seien es der Detective Max, bei dem es zwischen Zoe und ihn funkt oder der Teenager Brix, der so manches Mal Zoe in Schwierigkeiten bringt. Sie alle sind gut ausgearbeitet und authentisch.

Mein Fazit: Mir hat die Fortsetzung der Reihe rund um Zoe gut gefallen und mich bestens unterhalten. Zoe ist toll und Dorian liebenswert und irgendwie hofft man, dass Zoe ihn retten kann. Auch die Beziehung zu Max wird auf ihre Art intensiver, bleibt aber im Hintergrund. Letzten Endes bleiben genug Fragen offen und ich hoffe, dass die Reihe fortgesetzt wird.

Veröffentlicht am 10.01.2024

Haute Cuisine einmal anders

Das Nord
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Alex war gerade einmal vierzehn Jahre alt, als er sich mit seiner Freundin Hannah in einen Unfall mit Todesfolge für ein kleines Mädchen verwickeln ließ. Seit damals ist er nicht nur bei seinen Freunden, ...

Alex war gerade einmal vierzehn Jahre alt, als er sich mit seiner Freundin Hannah in einen Unfall mit Todesfolge für ein kleines Mädchen verwickeln ließ. Seit damals ist er nicht nur bei seinen Freunden, sondern auch bei seiner Familie der Außenseiter. Trotzdem hat er es geschafft, seine Ausbildung zum Koch abzuschließen und als ein ehemaliger Kumpel ihm seine Stelle als Jungkoch im Das Nord anbietet, scheint sich das Blatt endlich für ihn zu wenden. Doch in der Küche des Nords geht es rau her und er muss dort nicht nur vor seinen Kollegen auf der Hut sein.
Mich hat das düstere und doch atmosphärische Cover auf dem ersten Blick angesprochen und so wurde ich auf diesen kulinarischen Thriller gleich neugierig. Der Prolog lässt den Leser dann ziemlich schockiert und fassungslos zurück, doch dann wird das Tempo erst einmal gebremst.
Gemeinsam mit Alex reist man zum Nord und lernt hier nicht nur die Kollegen und deren kleinen Machtkämpfchen in der Küche kennen, sondern auch seine äußerst attraktive wie charismatische Chefin Alice Duwal. Auch wenn man dadurch viele, teils auch interessante Einblicke in die exklusive Küche eines Luxusrestaurants erhält, zieht sich der Beginn für meinen Geschmack und das Tempo bleibt sehr ruhig. Allerdings schreiben die Autorinnen so flüssig, dass es nicht langweilig wird und man im Lesefluss bleibt. Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen.
Trotz des ruhigen Beginns ahnt man, dass hier etwas nicht stimmen kann. Emil, Alex‘ Freund und Vorgänger im Nord ist telefonisch nie erreichbar und auch sonst scheint hier immer Mal jemand zu verschwinden. Je mehr Geheimnisse, Lügen und Fragen aufgeworfen werden, desto spannender wird dieser Thriller. Da es dann auch in diesem Jahr eine Fortsetzung geben wird, bleiben am Ende Fragen offen.
Die Handlung findet im Norden Schwedens statt und dazu noch mitten im Winter. Durch viele bildhafte Beschreibungen gelingt es den Autorinnen, eine kalte und düstere Atmosphäre heraufzubeschwören und es fröstelt einen beim Lesen.
Alex ist ein eher zurückhaltender Charakter, mit dem ich nicht sofort warm wurde. Allerdings mit Hinblick auf seine Vergangenheit konnte ich ihn sehr gut verstehen. Er versucht in keinster Weise aufzufallen, verstrickt sich aber immer mehr in seinen Handlungen. Je weiter diese fortschritt, desto besser konnte ich mit ihm mitfiebern. Da wir das Geschehen aus seiner Perspektive miterleben, erfahren wir auch immer nur das, was auch er miterlebt und dementsprechend bleibt vieles geheimnisvoll.
Die Nebencharaktere sind recht gut gezeichnet, zumindest diese, die Einfluss auf die Handlung nehmen. Zu Beginn dauerte es etwas, bis ich die Charaktere in der Küche auseinanderhalten konnte. Natürlich ist hier der spannendste Charakter Alice Duwal, zu der ich aber sonst nichts weiter erzählen möchte.
Mein Fazit: Trotz des zu Beginn sehr ruhigen Tempos entwickelt die Geschichte nach und nach einen immer stärkeren Sog. Durch die düstere Atmosphäre hat der Thriller etwas bedrückend, beklemmendes und ich könnte mir die Wirkung als Film ziemlich gut vorstellen. Ich bin auf jeden Fall auf die Fortsetzung gespannt, da doch die ein oder andere Frage offen bleibt.

Veröffentlicht am 09.01.2024

Explosives Thema

Silvester
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Die siebzehnjährige Ebba ist zum ersten Mal richtig verliebt, ihre große Liebe ist der gleichaltige Marlon. Damit auch ihre Eltern sich kennenlernen, schlagen sie vor, zusammen Silvester zu feiern. Heute ...

Die siebzehnjährige Ebba ist zum ersten Mal richtig verliebt, ihre große Liebe ist der gleichaltige Marlon. Damit auch ihre Eltern sich kennenlernen, schlagen sie vor, zusammen Silvester zu feiern. Heute ist es endlich soweit, denn es ist Silvester. Lisa, Ebbas Mutter, kommt bereits gestresst von der Arbeit nach Hause und als sie dann auch noch einen Anruf ihres Kollegen Tom erhält, dass im Medizinschrank des Hospiz eingebrochen wurde, könnte sie nervöser nicht sein. Es war nämlich ihre Karte, mit dem der Schrank geöffnet wurde. Doch bevor sie grübeln kann, klingelt es an der Tür. Vor ihr und ihrem Mann Mikael stehen Marlon und seine Eltern, diese allerdings sind ihnen bestens bekannt. Einst waren sie Freunde bis ein schicksalhafter Schlag sie traf. Um ihren Kindern einen Gefallen zu tun, reißen sie sich zusammen. Während der Abend fortschreitet, wird die Stimmung immer angespannter bis es zu einer verheerenden Katastrophe kommt.

Mit Silvester erschien Ende November das Debüt des schwedischen Autors Martin Österdahl. Mit skandinavischen Krimis und Thrillern kann man mich eigentlich immer catchen und auch Martin Österdahl schafft es schnell, mich in seinen Roman zu ziehen.
Österdahl schreibt klar und direkt, lässt hin und wieder die Perspektiven zwischen Tochter Ebba und Mutter Lisa wechseln und auch Lisas Kollege Tom taucht hin und wieder auf. Zwischendurch geht es dann noch zurück zu dem Ereignis der Vergangenheit und warum die einstigen Freunde heute keinen Kontakt mehr haben.
Die Spannung baut sich langsam und Stück für Stück auf, von der Vorspeise bis hin zum Dessert wird es immer fesselnder und tragischer. Das Menü steigert sich also kontinuierlich. Dachte ich zu Beginn noch, dass dies eher ein Spannungsroman denn ein Psychothriller ist, wurde ich doch noch eines besseren belehrt. Zuvor hatte ich schon verschiedene Stimmen gehört, dass man der Lösung recht früh auf die Spur kam und ja, das kann ich durchaus bestätigen. Trotzdem ist der Moment der Enthüllung wirklich schockierend. Österdahl widmet sich hier einem Thema, das durchaus sehr nahe gehen kann.
Die Stimmung im Buch heizt sich nach und nach auf, so richtig sympathisch ist hier eigentlich keiner. Am ehesten konnte ich noch Mutter Lisa verstehen und ihre Handlungen, gerade am Ende, haben in mir echt ein – Entschuldigung – WTF hervorgerufen. Doch bis dahin haben die einzelnen Charaktere mit einigen Konflikten zu kämpfen. Nicht nur die beiden Paare haben miteinander so einige Probleme, auch zwischen Lisa und ihrem Mann Mikael gibt es einige Schwierigkeiten. All das jedoch kommt erst nach und nach heraus und durch die geschilderten Ereignisse der Vergangenheit erfährt man erst den wahren Hintergrund.
Lisa scheint unheimlich nervös, schien einst mit schweren Depressionen gekämpft zu haben und ist auch jetzt oft darauf bedacht, wie sie anderen gegenüber wirkt. Ihr Mann Mikael hingegen ertränkt seine Probleme regelrecht im Alkohol und gibt sie dann auch lautstark kund. Der Gegensatz zu Marlons Eltern wirkte zunächst sehr krass, denn diese scheinen nicht nur äußerst selbstbewusst, nein, sie geben sich auch genau so, manchmal schon fast hochmütig. Es ist recht schwer das zu schildern, ohne zuviel zu verraten, doch all die Entwicklungen der Charaktere, selbst die der Teenager, haben etwas mit der Vergangenheit zu tun.
Mir hat die Darstellung der Charaktere unheimlich gut gefallen, denn Österdahl schafft es, diese glaubhaft und authentisch agieren zu lassen, gerade ab da, wo man beginnt die Wahrheit zu erkennen.

Mein Fazit: Schon im Prolog weiß der Leser, dass der Silvester Abend nicht für alle gut enden wird, was Österdahl aber dann auftischt ist wirklich schockierend. Zwar bleibt es über weite Teile des Buches recht ruhig, doch die innerliche Anspannung, gerade bei Protagonistin Lisa, ist durchweg spürbar, was auch den Leser hier bei der Stange hält. Zum Ende hin gibt es dann noch einen regelrechten Showdown, bei dem man nicht schnell genug vorblättern kann. Mit Silvester hat Österdahl einen atmosphärischen und auch bedrückenden Psychothriller geschrieben, den ich gerne an alle weiterempfehle, die gerne sich langsam steigernde Thriller mögen.

Veröffentlicht am 06.01.2024

Wohlfühlbuch

Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel
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Job verloren, Beziehung am Ende, so hatte sich Maya Bashir ihre Rückkehr in die Heimat eigentlich nicht vorgestellt. Doch bevor sie nach Hause fährt, macht sie einen Zwischenstopp bei der Party ihrer Freundin ...

Job verloren, Beziehung am Ende, so hatte sich Maya Bashir ihre Rückkehr in die Heimat eigentlich nicht vorgestellt. Doch bevor sie nach Hause fährt, macht sie einen Zwischenstopp bei der Party ihrer Freundin Kirsty. Die hat auch dick aufgefahren, sogar ein Nacktkellner sorgt für das Vergnügen der Ladys. Als dieser sich umdreht, kann Maya es nicht fassen, denn der Kellner ist ausgerechnet ihre erste große Liebe, Sam. Das bleibt allerdings nicht die einzige Begegnung, denn auch in der Heimat laufen sie sich ständig über den Weg. Denn Maya springt als Skilehrerin ein, genau in der Skischule, in der auch Sam arbeitet. Kein Wunder also, dass die beiden sich langsam wieder näher kommen.

Das Cover finde ich sehr gelungen und der Klappentext versprach gleich eine locker leichte Geschichte mit Humor und Liebe. Genau diese habe ich auch dann auch erhalten.

Schon der Einstieg war locker leicht und wir begegnen gleich den beiden Protagonisten Maya und Sam, deren Geschichte wir abwechselnd aus der Sicht der beiden erleben. Zoe Allison schreibt sehr flüssig, leicht und locker, mit der passenden Portion Humor und einem Händchen für witzige Dialoge.

Die Geschichte ist richtig schön cozy und perfekt für gemütliche Lesestunden bei Kakao und Kuscheldecke, denn die winterliche Atmosphäre kommt richtig gut raus. Die Handlung ist eher ruhig und zieht sich hin und wieder etwas in der Länge, gerade wenn es um die gemeinsame Vergangenheit zwischen Sam und Maya dreht. Dabei ist es aber so schön erzählt, dass es nicht langweilig wird. Natürlich konnte man hier so einiges vorhersehen, gerade wenn man häufiger Geschichten dieser Art liest, doch trotzdem habe ich mich beim Lesen wohlgefühlt.

Besonders gut gefielen mir die Momente in der Skischule und die Neckereien zwischen Sam und Maya. Diese sorgen zusätzlich für den ein oder anderen Lacher und Abwechslung. Auch die Beziehung zwischen Maya und ihrem Vater und Mayas Wunsch, immer seinen Vorstellungen zu entsprechen und sich mit der Schwester zu messen und auch Sams Beziehung zu Cat machen die Geschichte abwechslungsreich und sorgen für die nötige Tiefe. Die Botschaft dahinter ist klar, mach was dir gut tut und dich glücklich macht.

Maya ist eine unheimlich sympathische Protagonistin, liebenswürdig, offen, sie kann zuhören und unterstützen. Mit ihr wäre man gern befreundet und würde mit ihr zum Kaffee trinken ins Café gehen. Sam ist wie ein großer Bär, irgendwie süß und doch voller Unsicherheit. Die Liebesgeschichte der beiden war sehr Slow Burn, aber passte so perfekt.

Die Nebencharaktere sind genauso intensiv und liebevoll gezeichnet und ich mochte die meisten von ihnen.

Mein Fazit: mit Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel hat Zoe Allison einen schönen Wohlfühlroman für gemütliche Lesestunden geschrieben, der den Leser in die Welt der Protagonisten abtauchen lässt. Ich mochte das Buch unheimlich gern, auch wenn man vielleicht das ein oder andere hätte abkürzen können. Wer eine cozy Liebesgeschichte sucht, ist hier genau richtig.