Jennet und Ewen- leider bislang der schwächste Teil der Highland Guard Reihe.
Der Highlander, der mich verführteJennet hat einst den Rettungsversuch ihrer Schwester nur knapp überlebt. Alle Welt, abgesehen von Robert The Bruce, einigen hochrangigen Kirchenmitgliedern, und nun auch die Highland Guard von Bruce, hält ...
Jennet hat einst den Rettungsversuch ihrer Schwester nur knapp überlebt. Alle Welt, abgesehen von Robert The Bruce, einigen hochrangigen Kirchenmitgliedern, und nun auch die Highland Guard von Bruce, hält Jennet für tot. Es schmerzt Jennet sehr, dass sie inkognito bleiben muss und noch nicht einmal ihrer geliebten Schwester Mary Bescheid geben kann, doch ihre geheime Tätigkeit als Botin für den Bruce, lässt kein anderes Handeln zu. Als italienische Ordenschwester Genna kann sie ungehindert von englischen Soldaten, zwischen dem schottischen und englischen Grenzgebiet ihre Botschaften überbringen und bislang konnte sie sich gut ihrer Haut erwehren. Eines Tages, als sie jedoch in Bedrängnis gerät und beinahe von einem englischen Soldaten missbraucht wird, naht in letzter Sekunde Rettung in Gestalt von Ewen Lamont, kurz Jäger genannt, der zur geheimen Elitekämpfertruppe von Bruce gehört und von diesem ausgesandt wurde, Jennet zurückzubringen. Robert will Jennet nämlich verheiraten, um ein gutes Bündnis anzustreben. Doch die widerspenstige Jennet würde keinesfalls auf Roberts Befehl zurückkehren, wenn sie von seinem Plan wüsste und so ist es an Ewen, die schöne Frau zu überzeugen. Dumm nur, dass sie ihm mehr unter die Haut geht, als sie es denn sollte. Schließlich ist sie für ihn tabu!
Im nunmehr bereits siebten Teil der „Highland Guard“ Reihe erfährt man nun, wie es mit Marys Schwester Jennet weiterging, die bereits in Marys Story „Der leidenschaftliche Highlander“ eine denkwürdige Nebenrolle spielte. Jennets halsstarrige und tollkühne Art, die sie bei ihrem Rettungsversuch für Mary an den Tag legte, zeigt sie auch in ihrem Roman. Und ehrlich gesagt wusste ich nicht, wie ich damit umgehen sollte. Sicher Jennet mag tapfer sein, loyal ihrem König gegenüber eingestellt sein und auch ein großes Herz haben für ihre Mitmenschen, doch ihre Alleingänge, die manches Mal ziemlich unbedacht und gefährlich waren, haben mir beim Lesen ziemlich den Nerv geraubt. Immerhin ist sie nicht mehr allzu jung, und da sollte sie sich doch schon einiges mehr an Reife angeeignet haben. Stattdessen versucht sie ständig vor Ewen zu fliehen und ihr „eigenes Ding“ durchzuziehen“. Natürlich gerät sie dabei immer mal wieder in gefährliche Situationen, aus die Ewen sie dann erretten muss.
Eigentlich hätte Ewen, der Liebesromanheld mein vollstes Mitgefühl haben müssen, doch auch er hat es mir sehr schwer gemacht, ihn zu mögen. Ewen mag zwar Angst davor haben, so zu werden, wie einst sein leichtsinniger, nichtsnutziger Vater, doch erklärt das nicht seine verletzende, herablassende Art, die er Jennet gegenüber zeigt. Obwohl er sie insgeheim doch angeblich so sehr bewundert, lässt er sie lange Zeit in dem Glauben, er halte ihre Arbeit für Bruce für lächerlich; schließlich sei sie ja nur eine schwache Frau.
Was erschwerend dazu kam, war, dass die Story diesmal einen sehr dünnen Handlungsverlauf besaß und so schlich sich bei mir, nachdem ich die ersten zweihundert Seiten gelesen hatte, eine kleine Lesemüdigkeit ein. Zugegeben, die Liebesszenen, die die Autorin Ewen und Jennet auf den Leib schrieb, mögen wieder einmal unschlagbar „hot“ geraten sein; diesbezüglich gibt es also nichts zu meckern und auch kleine Auftritte von anderen Mitgliedern der „Highland-Guard“, sorgten für unterhaltsame Momente, doch ziehe ich Vergleiche zu den grandiosen Vorgängerbänden der Reihe, muss ich ehrlich zugeben, dass „Der Highlander, der mich verführte“, meiner Meinung nach bislang einer der schwächsten Teile der Reihe, wenn nicht sogar der schwächste Teil ist. Aber selbst ein schwächerer McCarty Roman ist dennoch noch um einiges besser, als vergleichbare Romane anderer Autoren, und so schlage ich allen Interessierten vor, sich selbst ein Bild vom Buch zu machen. Und diejenigen, die genau wie ich, bereits im „Highland Guard“ Serienfieber sind, werden auch nach diesem eher mäßigen Roman sicherlich schon gespannt sein, auf „Raiders“ Geschichte, die hoffentlich bald übersetzt wird.
Kurz gefasst: Jennet und Ewen- leider bislang der schwächste Teil der Highland Guard Reihe.