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Veröffentlicht am 26.01.2024

Ich habe mitgerätselt und lag doch immer falsch, wirklich spannend bis zum letzten Satz

Das Mörderarchiv
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Meine Liebe zu Krimis habe ich gerade neu entdeckt dank Miss Merkel. Es darf nicht zu blutig sein oder zu viele Thriller-Elemente enthalten und das macht es doch nicht ganz leicht den richtigen Lesestoff ...

Meine Liebe zu Krimis habe ich gerade neu entdeckt dank Miss Merkel. Es darf nicht zu blutig sein oder zu viele Thriller-Elemente enthalten und das macht es doch nicht ganz leicht den richtigen Lesestoff auszuwählen. Schließlich sind das keine offiziellen Klassifikationskriterien für Krimis. Umso mehr habe ich mich gefreut, als dieser Krimi meine Erwartungen voll erfüllt hat.
„Das Mörderarchiv – Tante Frances dachte immer, dass sie eines Tages umgebracht wird. Sie hatte recht.“ beginnt mit Annie, die im Haus ihrer Mutter mit ihrer Freundin Jenny den Keller ausräumt und die alten Gegenstände an ihre Tante Frances zurückschickt, der das Haus gehört. Als Annie dann zur Testamentsverlesung ihrer Tante eingeladen wird und diese kurz vorher ermordet wird, steht Annies Welt Kopf. Denn Tante Frances möchte demjenigen ihr beachtliches Hab und Gut vererben, der ihren wahren Mörder findet. Sie ist seit ihrer Jugend nach einer Weissagung einer Wahrsagerin davon überzeugt, dass sie eines Tages umgebracht wird. Dabei spielt nicht nur die Gegenwart eine Rolle, sondern auch ein Vermisstenfall aus der Teenagerzeit von Frances. Und hierin sehe ich schon die erste Besonderheit dieses Krimis: Er spielt in zwei Zeitschienen, einmal in der Gegenwart zur Aufklärung von Tante Frances Mord und einmal in der Vergangenheit, als Frances jung ist und eine ihrer Freundinnen spurlos verschwindet. Diese zwei Zeitebenen finde ich total gut gelungen, weil es die Spannung in die Höhe treibt und meine Neugier steigert, wie das alles zusammenhängt.
Zusätzlich mochte ich es auch, dass nicht aus der Perspektive der Polizei ermittelt wird, sondern durch Laien – in diesem Falle Annie. So ist es zwischendurch durchaus humorvoll und gleichzeitig viel unbeholfener, weil Annie eben kein Profi ist. Sehr spannend fand ich es auch, dass Annie nicht weiß, wem sie trauen kann und sich trotzdem auf ihren Instinkt verlässt, da es ganz ohne Verbündete für sie nicht funktioniert. Das macht sie sehr nahbar und menschlich und ich mag ihre Art, die Dinge anzupacken.
Insbesondere das Ende hat mich total gepackt und ich konnte meine Neugier kaum bremsen, denn es gibt nicht einfach nur eine Auflösung, sondern eine fulminante Endszene. Annie begibt sich wirklich in Gefahr, um die Wahrheit nicht nur herauszufinden, sondern zu beweisen, und gibt dem Leser gerade so viele Hinweise, dass man mitraten kann. Ich habe das Hörbuch gehört, was es gefühlt nochmal spannender gemacht hat, da die Sprecherin wirklich Spannung aufbaut.
Auch mit dem Ende hatte ich überhaupt nicht gerechnet und ich habe meine Theorie, wer der Mörder sein könnte und wie der Vermisstenfall und Frances Mord zusammenhängen im Verlauf der Erzählung mehrfach geändert und lag doch immer falsch. Das spricht für mich für einen wirklich gut gemachten Krimi, der unfassbar spannend war und mich sehr gut unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 26.01.2024

Ein Buch über den Tod - unfassbar traurig und Mutmacher zugleich

Dieses schöne Leben
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„Lass die besten Dinge des Lebens nicht an dir vorbeiziehen, weil du dich zu sehr vor dem Unbekannten fürchtest.“, Claudia auf Seite 313.
Clover ist Sterbebegleiterin und wir begleiten sie nicht nur bei ...

„Lass die besten Dinge des Lebens nicht an dir vorbeiziehen, weil du dich zu sehr vor dem Unbekannten fürchtest.“, Claudia auf Seite 313.
Clover ist Sterbebegleiterin und wir begleiten sie nicht nur bei ihrer Arbeit, sondern auch in ihrem Privatleben. Doch obwohl Clover mit der Endlichkeit des Lebens jeden Tag konfrontiert ist, nutzt sie ihr Leben wenig aus: Seit dem Tod ihres Großvaters lebt sie mehr oder weniger alleine und hat Angst davor zurückgewiesen zu werden, wenn sie jemanden an sich heranlässt. Sie hat nur einen einzigen Freund, ihren betagten Nachbarn Leo, der ihr als väterlicher Freund zur Seite steht. Doch alles beginnt sich zu ändern, als Clover bei einem Death Café Sebastian kennenlernt und sich aus ihrem Schneckenhaus herauswagt. Auch die neue Nachbarin Sylvie verändert Clover und ihre Skepsis gegenüber Freundschaften. Doch den größten Ausschlag gibt Claudia, die Clover beim Sterben begleitet und die ihr von einer lange zurückliegenden, unerfüllten Liebe erzählt. Und so verändert sich Clover und mit ihr ihr Blick auf das Leben.
Dieses Buch lässt sich nicht einfach in ein Genre schieben: Es ist ein Unterhaltungsroman, eine Einladung zur Selbstfindung, eine wunderschöne Liebesgeschichte und vor allem ein kluger Ratgeber, der den Blick auf das eigene Leben schärft. Denn insbesondere die Erzählungen und letzten Worte der Sterbenden, die Clover in ihren Büchern Ratschläge, Bedauern und Geständnisse sammelt, haben mich unglaublich berührt und sind mir nachhaltig in Erinnerung geblieben. Noch emotionaler wurde es für mich, als Clover in ihrer Einsamkeit versucht, das gutzumachen, was die Sterbenden nicht mehr konnten. Das hatte etwas Verzweifeltes, aber gleichzeitiges auch etwas Lustiges und hat mich Clover noch nähergebracht. Denn sie ist so empathisch und liebenswürdig, sie verschreibt sich so sehr dem Leben und Sterben der anderen, dass sie ihr eigenes Leben gar nicht lebt.
Ich mochte den Schreibstil so gerne. Er ist ganz unaufgeregt und schafft es die Emotionen sehr nachfühlbar zu transportieren. Seit ich angefangen habe, dieses Buch zu lesen, konnte ich es nicht mehr zur Seite legen oder aufhören, darüber nachzudenken. Denn es verändert die Sicht auf die kleinen Dinge im Leben und man wertschätzt diese mehr. Darüber hinaus haben mir die vielen schönen Zitate in diesem Buch sehr gut gefallen, da sie zeigen, mit wie viel Bedacht, die Autorin dieses Thema sprachlich umgesetzt hat.
Es war in allen Aspekten ein perfektes Leseerlebnis für mich: Die Charaktere und die Handlung haben mich tief berührt, der Schreibstil hat mich nur so durch die Seiten fliegen lassen und mich ganz tief in die Geschichte katapultiert. Und die Botschaft, das Leben zu genießen, wird mir noch lange im Kopf bleiben. Für mich war es eines dieser Bücher, die man als Bücherwurm immer sucht und so selten findet: Eine Geschichte, die einen tief berührt und einen einfach nicht mehr loslassen will.

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Lebenstaugliches und leckeres abnehmen

Weight Watchers - der neue 4 Wochen Powerplan
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Eigentlich sollte man meinen, dass es die höchste Auszeichnung für ein Diätkochbuch wäre, wenn man ihm attestiert, dass es für ein Abnehm-Essen doch noch ganz passabel schmeckt. Doch das übertrifft der ...

Eigentlich sollte man meinen, dass es die höchste Auszeichnung für ein Diätkochbuch wäre, wenn man ihm attestiert, dass es für ein Abnehm-Essen doch noch ganz passabel schmeckt. Doch das übertrifft der neue 4 Wochen Power Plan bei weitem.
Ich hatte an dieses spezielle Weight Watchers Kochbuch eigentlich keine besonderen Erwartungen. Viel mehr wollte ich nach den Weihnachtsfeiertagen einfach mal ein bisschen auf mich achten und ein bis zwei Kilo verlieren. Mit diesem Gedanken stellt man sich automatisch schon auf Verzicht ein und so habe ich, als ich das erste Rezept nachgekocht habe, auch nicht mit einer Geschmacksexplosion gerechnet. Doch ich muss sagen, dass mich mein Startrezept – die Blitzpizza – sowohl geschmacklich als auch vom Aufwand zu einhundert Prozent überzeugt hat.
Also bin ich drangeblieben und habe mich von dem Plan anstecken lassen. Ich mochte die einleitenden Seiten, die die Idee hinter dem Plan erklären und war ganz begeistert, dass es das Buch so leichtmacht. Denn hier werden ausreichend Rezepte für 4 Wochen präsentiert, die sowohl das Frühstück, als auch Mittag- und Abendessen sowie ein paar Snacks bedienen. Entweder man isst den Plan so durch, wie er vorgeschlagen wurde, oder man tauscht die Rezepte so aus, dass man die gleichen Zutaten hintereinander verwenden kann. Dabei wird praktischerweise an den Rezepten darauf hingewiesen, welche Rezepte noch die gleichen Zutaten benötigen. Und ich muss sagen, dass es funktioniert: Ich habe mir die Zeit für mich genommen, bewusster gegessen und zielgerichtet geplant, wann ich was esse. Das führte nicht nur zu einem besseren Gefühl, sondern auch zu den ersten Kilos, die ich verloren habe. Und anders als bei Radikaldiäten wie FDH (alias Friss-die-Hälfte) hatte ich nicht das Gefühl, dass ich hungrig bleiben musste oder mich um meinen Genuss betrogen fühlte.
Besonders hilfreich für alle, die nicht das Punktezählsystem in Weight Watchers nutzen, fand ich die Kalorien- und Nährstoffangaben zu jedem Rezept, sodass ich nach dem Sport ganz einfach ausrechnen konnte, ob noch etwas mehr für den kleinen Hunger drin ist. Auch die Anleitungen waren einfach beschrieben, die Bilder ansprechend und die Tipps, welche Zutaten wie getauscht werden können, haben es noch abwechslungsreicher gemacht.
Alles in allem: Dieses Buch macht es einem so leicht, gesund zu essen und dabei abzunehmen, dass mir gar keine Ausreden mehr einfallen. Wer sich also selbst auch die Ausreden klauen möchte, um die Weihnachtskilos wieder loszuwerden, sollte zugreifen.

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Veröffentlicht am 02.01.2024

Starke Familie, starke Emotionen und bahnbrechende Spannung

Die Zuckerbaronin
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Nachdem das Familienoberhaupt der Saccharin-Schmugglerfamilie aus dem bayrischen Wald im letzten Band durch einen tragischen Unfall gestorben ist, sollte man meinen, das zwielichtige Geschäft hätte ein ...

Nachdem das Familienoberhaupt der Saccharin-Schmugglerfamilie aus dem bayrischen Wald im letzten Band durch einen tragischen Unfall gestorben ist, sollte man meinen, das zwielichtige Geschäft hätte ein Ende. Doch die selbstbewusste Martha wird zum neuen Kopf der Bande. Mit ihr erleben wir einige nervenaufreibende Szenen. Und auch bei Gwendolyn mangelt es nicht an Herausforderungen in der jungen Ehe und mit der Unternehmensleitung.
Auf diesen zweiten Band habe ich sehr lange hin gefiebert. Ich war wirklich gespannt, ob es auch in Teil 2 so spannende Geschichten von den Schmuggeltouren geben wird und ob ich genauso mitgerissen werde von der Liebe wie im ersten Teil. Diese Erwartungen hat der zweite Teil der Zuckerbaronin mehr als übertroffen! Denn dieser Band reiht nicht einfach weitere Schmugglergeschichten an, sondern er wirft ein anderes Licht darauf. War der Schmuggel am Anfang noch etwas Gutes, dass den armen Familien geholfen hat, so wird es doch immer mehr zu einer Bedrohung für die Schinders. Insbesondere Helena, die langsam erwachsen wird, bekommt zu spüren, mit welcher Art von Menschen sie Geschäfte machen. Denn Andrin Brunner ist auf den zweiten Blick gar nicht mehr der nette, junge Mann, der Helena gefallen könnte. Nein, er macht richtig Angst und bringt fast schon eine Thriller-ähnliche Spannung in die Geschichte. Damit und auch mit der neuen Seite von Alexander zeigen die Autoren für mich, wie gut sie es verstehen, Charaktere mit verschiedenen Facetten und einer Persönlichkeitsentwicklung einzubauen.
Die Spannung kommt für mich jedoch nicht nur aus den Saccharin-Geschichten, sie baut sich auch durch die familiären Konflikte auf. Denn Gwendolyn ist immer noch die Vernünftige, Martha immer noch die hitzköpfige, Starrsinnige und Helena und Benno stehen zwischen ihnen und versuchen die Familie irgendwie zusammen zu halten. Dabei spürt man trotz aller Streitigkeiten immer noch diese tiefe Verbundenheit zwischen ihnen.
Besonders gut gefällt mir auch, wie die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird, wie aber in jedem Part Details zwischen den Zeilen eingebaut werden, die für die Geschichte eines anderen Protagonisten wichtig sind. So verwoben bleibt die Geschichte konstant spannend und das heizt meine Neugier nur noch mehr an, endlich mehr wissen zu wollen, wie es mit der jeweils anderen Person weitergeht. Das kann man fast mit einer guten Serie vergleichen, bei der sich die Handlungsstränge auch immer auf wechselnde Protagonisten konzentrieren, um die Geschichte in ihrer ganzen Fülle zu erzählen und es noch lebensnaher zu machen.
Alles in allem bin ich ganz begeistert und muss dem zweiten Teil zugestehen, dass ich ihn noch viel besser als den Ersten fand, was eigentlich schon gar nicht möglich sein sollte! Ein wirklich gelungener historischer Roman mit Thriller-Elementen und einer ganz starken Familie!

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Veröffentlicht am 02.01.2024

Ich bin großer Fan von der ermittelnden Angela!

Miss Merkel: Mord auf hoher See
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Eigentlich mag ich keine Krimis. Gut das wirkt komisch, wenn es der erste Satz einer Rezension eines Krimis ist. Dennoch finde ich dieses Detail wirklich sehr erwähnenswert, denn trotz meiner Abneigung, ...

Eigentlich mag ich keine Krimis. Gut das wirkt komisch, wenn es der erste Satz einer Rezension eines Krimis ist. Dennoch finde ich dieses Detail wirklich sehr erwähnenswert, denn trotz meiner Abneigung, hat mir dieser Krimi mit der ermittelnden Miss Merkel unfassbar gut gefallen.
Warum ist das so? Das, was mich sonst an Krimis abschreckt, ist der Gruselfaktor und die durchaus gut vorstellbaren Details, wie der Mord passiert ist und wie blutig es zugegangen ist. Wer so etwas liebt, ist bei Miss Merkel grundlegend falsch. Wer aber, wie ich, zart besaitet ist, aber trotzdem gerne spannende Geschichten liest und miträtseln möchte, wer der Mörder ist, der wird hier ganz entzückt sein.
Miss Merkel geht mit ihrem Achim auf Kreuzfahrt. Um genauer zu sein, machen die beiden eine Krimi-Kreuzfahrt. Denn Angela denkt darüber nach, Krimiautorin zu werden. Doch dann passiert auf dem Schiff ein Mord, den zunächst alle – bis auf Miss Merkel – für einen Unfall halten. Und so beginnt, wie es auch schon in den beiden Vorgängerbänden war, Angela Merkel höchstpersönlich zu ermitteln. Dabei dürfen natürlich auch die lustigen Aspekte nicht zu kurz kommen: der englisch lernende Achim, der sich allzu oft in seinem Englisch verhaspelt; der leicht trottelige Bodyguard; die mütterliche Ermittlerin, die über vieles großzügig hinwegsieht und die zahlreichen Fettnäpfchen und urkomischen Situationen. Für mich liegt hier auch das besondere an der ermittelnden Ex-Kanzlerin: Die Krimis sind sehr spannend, aber nicht blutrünstig oder gruselig. Sie sind lustig, aber nicht übertrieben albern und sie haben sympathische Hauptfiguren, die auch private Seiten abseits der Mordfälle offenbaren. Für mich die perfekte Mischung.
Ich habe das Hörbuch gehört und habe mich ganz köstlich amüsiert, wie die Sprecherin Nana Spier die Stimmen der verschiedenen Personen imitiert. Mein Liebling war definitiv Achim und wie er den Spitznamen Puffeline in die verschiedenen Sprachen übersetzt. Ich habe wirklich herzhaft gelacht!
Wer also neu in das Krimi-Genre einsteigen möchte oder einfach nur trotz Spannung mitlachen will, der ist bei Miss Merkel goldrichtig und wird die ermittelnde Ex-Kanzlerin lieben.

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