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Veröffentlicht am 09.02.2024

Die Idee war besser als die Umsetzung

Doppelgänger-Agentur, Band 1: Double Crush (Humorvolle New-Adult-Romance für alle Fans von Kiss Me Once | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
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Diese Geschichte spielt mit der Verwechslungsgefahr. Doch kann man sich aus Versehen in den richtigen oder falschen verlieben, nur weil sie gleich aussehen? Das kam mir dann doch reichlich oberflächlich ...

Diese Geschichte spielt mit der Verwechslungsgefahr. Doch kann man sich aus Versehen in den richtigen oder falschen verlieben, nur weil sie gleich aussehen? Das kam mir dann doch reichlich oberflächlich vor.
Aber von Vorne: Hauptfigur Kolly unterstützt ihre Mutter in deren Doppelgänger-Agentur, in der sich Stars ihren eigenen Look-alike buchen können für Auftritte, die sie selbst nicht wahrnehmen wollen, oder um sich einfach mal Freizeit für sich selbst zu verschaffen. Kolly muss in diesem ungeliebten Job die Doubles einer angesagten Band betreuen. Doch als es zwischen ihr und dem Double Lincoln heftig zu knistern beginnt und dann auch noch die echte Band auftaucht, weiß Kolly nicht mehr, ob sie mit dem Original oder dem Double flirtet. Zusätzlich fordern sie die Sozialstunden heraus, die sie wegen ihrer Hackereien in einer Katzenrettungsstation ableisten soll.
Die Idee, dass man sich in eine Person verliebt und dann taucht die Kopie – oder in diesem Fall das Original – dieser Person auf, fand ich erstmal ziemlich originell. Doch dann habe ich schnell Zweifel daran bekommen, ob das wirklich so realistisch ist. Zunächst habe ich mich gefragt, wie wahrscheinlich es ist, dass beide Personen sich in allen äußerlichen Merkmalen und Verhaltensweisen so ähneln, dass es Kolly nicht auffallen würde, wo die Unterschiede liegen. Schließlich war es genau ihre Aufgabe, darauf zu achten, wo die Originale noch von den Doubles abweichen und die Doubles zum besseren Nachahmen zu Coachen. Bei Shy fällt ihr schließlich auch auf, dass er ein kleines bisschen kräftiger ist als das Original. Darüber hinaus habe ich mich gefragt, ob eine Verliebtheit wie bei ihr, nicht dazu führt, dass man so sehr auf den anderen achtet, dass einen alle Details an dem anderen interessieren. Das macht es noch unrealistischer, dass ihr die Details nicht auffallen, die ihn vom Original unterscheiden. Und diese beiden Fragen haben mir gezeigt, dass diese Umsetzung nicht wirklich realitätsnah ist. Deutlich realistischer hätte ich so eine Verwechslung gefunden, wenn sie direkt zu Anfang der Geschichte passiert wäre, wo sich Kolly und Lincoln noch nicht wirklich kannten.
Kolly an sich mochte ich schon und fand sie gut gelungen. Sie ist eine von den Guten, wollte mit dem Hacken eigentlich etwas Gutes bewirken und wird dafür bestraft. Auch, wie sie Lexi in der Katzenrettungsstation tatkräftig unterstützt, hat sie sympathisch gemacht. Lincoln fand ich ebenso liebenswert und man hat fast Mitleid mit ihm, wie er sich in seinen Gefühlen zurückhalten muss, um den Job nicht zu gefährden, der ihm und vor allem seinen kleinen Bruder ein besseres Leben ermöglichen soll. Die beiden als Liebespaar funktionieren für mich auch, wie sie sich gut finden und sich wegen des Jobs nicht haben dürfen. Das kam auch mit den Sprechern des Hörbuchs gut heraus.
Was für mich allerdings wirklich schwierig war, war das Drumherum. Ehrlich gesagt, war mir einfach zu viel los: Dexter der fiese Geschäftspartner der Mutter, der mal ihr Freund war, die Katzenrettungsstation, das Mädchen im Club, das sich an Lincoln ranschmeißt, der Kuss mit dem Falschen, die versuchten Entführungen, Colly mit KO-Tropfen, Kolly im Kühlraum und noch viele Details mehr. Hier hätte ich mir einen Hauptstrang mit Problemen gewünscht und weniger Durcheinander, das mich von der Geschichte ablenkt und stellenweise sogar verwirrt hat. Noch mehr stand ich allerdings mit dem Ende auf Kriegsfuß und den absolut unrealistischen Jobs von Kolly und Lincoln am Ende, aber hier möchte ich nicht zu viel verraten.
In Summe hatte ich mir von der Idee viel mehr erwartet. Man hätte daraus eine süße Liebesgeschichte mit ein bisschen Verwechslung machen können, aber mir war einfach zu viel in diese eine Geschichte hineingepresst, sodass die großen Gefühle nicht im Vordergrund stehen konnten.

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Klappentext weckt ganz andere Erwartungen, als das Buch erfüllt

Not Your Business, Babe!
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Bei diesem Sachbuch verspricht der Klappentext meiner Meinung nach zwei Dinge: Erstens Informationen dazu, was Frauen regelmäßig in der Arbeitswelt passiert. Und zweitens stellt es sich selbst wie einen ...

Bei diesem Sachbuch verspricht der Klappentext meiner Meinung nach zwei Dinge: Erstens Informationen dazu, was Frauen regelmäßig in der Arbeitswelt passiert. Und zweitens stellt es sich selbst wie einen Ratgeber vor, wie man als Frau in der Arbeitswelt besteht und wie man sie ein kleines bisschen positiver für die Gemeinschaft der Frauen gestalten kann.
Und obwohl ich den Schreibstil und die präsentierten Informationen mochte und auch durchaus gut recherchiert und belegt fand, muss ich sagen, dass Not Your Business, Babe meine Erwartungen nicht erfüllen konnte. Im ersten Kapitel fühlte ich mich noch ganz gut aufgehoben, doch ab dem Moment, wo die Hustle Culture beschrieben und der Generationenkonflikt erläutert wurde, habe ich den roten Faden gesucht. Sicherlich haben wir jüngeren Kollegen mit den Ansichten der älteren Mitarbeitenden zu kämpfen. Doch das liegt für mich mehr in den unterschiedlichen Generationen begraben als am Frausein. Genauso ging es mir bei der Beschreibung der Great Resignation. Für mich wurden hier zu viele Themen vermischt. Das macht die einzelnen Inhalte natürlich nicht falsch, aber sie passten für mich nicht zum Thema, da sie das eigentliche Thema von Frauen in der Arbeitswelt für mich zwar tangieren, ich sie aber nicht im Mittelpunkt dieses Buches erwartet hätte.
Bei den darauffolgenden Kapiteln von arbeitenden Frauen in der Popkultur und dem Girlboss-Mythos muss ich ehrlich sagen, dass ich zwar viel gelernt habe, aber mir die Sicht, wie es bessergehen könnte, gefehlt hat. Die Kapitel waren mir zu negativ und ich habe den Rategeber-Anteil, den ich erwartet hatte, vermisst: Wie könnten Popstars bessere Vorbilder sein? Wie können wir die Welt für unsere Kolleginnen etwas besser machen? Wie können wir bessere Chefinnen für nachfolgende Frauen in der Arbeitswelt sein? Ja, ein Teil dieser Fragen wird im letzten Kapitel angerissen, aber das war für meinen Geschmack zu oberflächlich und mit zu wenigen konkreten Hinweisen. Und genau das hätte ich mir für dieses Buch gewünscht. Natürlich hat die Autorin recht, wenn sie sagt, dass die Stellung von Frauen in der Arbeitswelt kein Thema ist, was wir jeweils als Individuum optimieren oder lösen können, aber dennoch will man doch selbst bei sich anfangen und für sein direktes Umfeld den Unterschied machen. Oder zumindest will ich wissen, was die Autorin denkt, wie das große Ganze verändert werden kann. Zu beiden Fragen habe ich keine richtige Antwort bekommen.
Für mich war das Buch leider überhaupt nicht das, was ich erwartet hatte. Eventuell könnte hier ein veränderter Klappentext dabei helfen, ein besseres Erwartungsmanagement bei den potenziellen Lesern zu betreiben und Enttäuschungen zu vermeiden.

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