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MartinaSuhr

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2017

Feen, Action und Edinburgh - was will man mehr?

Die Feenjägerin
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Gesamteindruck:

Das Cover hat mich vom ersten Moment an verzaubert. Diese rothaarige Frau, die nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht, aber dennoch soviel Kraft, Stolz und Weiblichkeit ausstrahlt. ...

Gesamteindruck:

Das Cover hat mich vom ersten Moment an verzaubert. Diese rothaarige Frau, die nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht, aber dennoch soviel Kraft, Stolz und Weiblichkeit ausstrahlt. Der Blick, das Schwert und ihre Ringe haben mich neugierig gemacht und den Wunsch in mir geweckt, dieses Buch lesen zu müssen.
Kaum hatte ich es mir mit dieser Coverschönheit und einer Tasse Tee auf dem Sofa bequem gemacht, war ich auch schon in einer völlig anderen Welt. Von den ersten Seiten an hat mich "Die Feenjägerin"in ihren Bann gezogen. Die Autorin hat eine angenehme Art zu schreiben. Sehr detailliert und bildreich entführt sie den Leser in ein spannendes Abenteuer.
Die Sprache ist sehr flüssig zu lesen und passt sich den jeweils vorherrschenden Stimmungen an. Wenn Aileana ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen nachkommt, wirkt das Buch etwas ruhiger und die ganze Szenerie ist entspannter, auch wenn man das von der Protagonistin nicht behaupten kann. Denn Aileana fühlt sich in gefährlichen und actiongeladenen Situationen deutlich wohler, da sie diese besser handhaben kann. Bälle und die Gepflogenheiten, denen sie als Adlige verpflichtet ist, sind für sie der wahre Horror. Die einzige, die trotz allem Gerede und Getuschel zu ihr hält und sie unterstützt, ist ihre beste Freundin Catherine. Neben ihrem Mentor Kiaran, ist sie eine der wenigen Bezugspersonen, die Aileana noch hat.
Was mir besonders positiv an der Geschichte aufgefallen ist, sind die verschiedensten Steam-Punk-Elemente, welche die Story lebendiger und fantastischer gestalten, da sie diese aus einem klassisch und historisch zuordnenbaren Kontext herausheben. Die Autorin verbindet geschickt konträre Plotfäden mit fantastischen und realen Begebenheiten und verwebt diese zu einer einzigartigen und magischen Geschichte, die mit viel Action und Gefühl überzeugt.

Mein Fazit:

Ich hatte richtig viel Spaß beim Lesen. "Die Feenjägerin" ist eine rasante Geschichte, in der die Feen mal nicht die schönen Verführer sind. Besonders gut haben mit die konträren Szenerien gefallen, die auf geniale Weise die innere Zerrissenheit der Protagonistin wiederspiegeln. Gefangen zwischen Rachsucht und Etikette, versucht sie ihr Schicksal zu meistern und sich als Individuum in einer von Konventionen geprägten Welt zu positionieren. Auch wenn hier und da Gefühle mit ins Spiel kommen, so wird diese Geschichte dennoch vom Abenteuer und rasanten Kämpfen dominiert.
Eine tolle literarische Gesamtkomposition, die Lust auf mehr macht. Ich warte voller Spannung auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 30.09.2017

Tolle Geschichte - man will mehr davon

Eiskalter Atem
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Gesamteindruck
Wie immer bekommt ihr zuerst meinen Eindruck vom Cover, denn das „Auge isst“ auch bei Büchern definitiv mit. Klar, ich als bekennender Titelbild-Fan kam hier voll auf meine Kosten. Die junge ...

Gesamteindruck
Wie immer bekommt ihr zuerst meinen Eindruck vom Cover, denn das „Auge isst“ auch bei Büchern definitiv mit. Klar, ich als bekennender Titelbild-Fan kam hier voll auf meine Kosten. Die junge Frau mit den stechend blauen Augen, die eiskalten Atem aus sinnlichen Lippen stößt, der nahezu das gesamte Bild in Eiskristalle hüllt. Im Hintergrund verschwommen angedeutet Big Ben und in ihrer Hand die unheilbringende Phiole. Für mich ein sehr ansprechendes Cover, das durch ein paar Details auf den Inhalt hinweist, aber dennoch genug Geheimnisse offen lässt, die es zu erkunden gilt.
Die Geschichte beginnt mit Moira und springt dann zu Emma und ihren zwei Cousinen. Immer wieder wechselt die Autorin zwischen diesen beiden Erzählperspektiven. Die Plotfäden laufen nebeneinander her und auch wenn es mich manchmal etwas verzweifeln ließ, da ich gerade am Anfang ein wenig das Gefühl hatte, nicht so ganz durchzusteigen, wird zum Ende endlich das komplette Rätsel aufgelöst. Sprachlich ist das Buch sehr angenehm zu lesen, denn die Autorin entführt den Leser über ihre Worte in eine geheimnisvolle und magische Welt, voller Mysterien und Gefahren. Sie verzaubert uns mit ihrer detail- und bildreichen Sprache, die die Übersetzerin wunderbar ins Deutsche übertragen hat. Gekonnt werden Liebesgeschichte, Action und Magie miteinander verbunden. Mit geheimnisvollen Wesen wie Gargoyles und Hexen wird das viktorianische London regelrecht „gepimpt“ und der Leser entdeckt eine fantasievolle und zauberhafte Story, die erfrischend neu und anders wirkt. Mich hat „Eiskalter Atem“ definitiv in seinen Bann gezogen und ich freue mich auf den 2. Teil dieser Buchreihe, der dann aus der Sicht von Cousine Gretchen geschrieben sein wird.

Mein Fazit
Das Cover hat nicht zu viel versprochen. Ein wirklich tolles Buch, das Fantasy-Fans aller Altersklassen anspricht und unterhält. Auch wenn ich als sehr emotionaler Leser etwas gelitten habe, da die Autorin das Rätsel erst sehr spät gelüftet hat, möchte ich dem Buch die vollen 5 Sterne vergeben. Mit sehr viel Dynamik und ständig neu aufgebauten Spannungsbögen, gleitet man regelrecht durch die Geschichte. Ich kann die Fortsetzung kaum erwarten, denn dieser äußerst kurzweilige Fantasyroman hat definitiv Suchtpotential.

Veröffentlicht am 30.09.2017

Prädikat Lieblingsbuch

Black Rabbit Hall - Eine Familie. Ein Geheimnis. Ein Sommer, der alles verändert.
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Gesamteindruck:

Für mich als Cover-Victim war natürlich wieder einmal der erste Eindruck ausschlaggebend. Obwohl das Titelbild eigentlich eher schlicht erscheint, was aber meiner Meinung nach typisch ...

Gesamteindruck:

Für mich als Cover-Victim war natürlich wieder einmal der erste Eindruck ausschlaggebend. Obwohl das Titelbild eigentlich eher schlicht erscheint, was aber meiner Meinung nach typisch Britisch ist, hat es mich nicht mehr losgelassen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die es mich verlockend aus dem Bücherregal anlächelte, durfte ich endlich beginnen und in die Geheimnisse der Geschichte eintauchen. Schon zu Beginn fiel mir der angenehm gehobene und bildreiche Schreibstil positiv auf. Die Autorin schafft es mit ihren Worten, die Situationen und Stimmungen so zu transportieren, dass man das Gefühl hat, ein Teil davon zu sein. Auch wenn die ein oder andere skurril oder befremdlich anmutende Beschreibung in den ersten Kapiteln zu finden war, so sind es genau solche kleinen Noten, die den besonderen Charme und das Wesen der Protagonisten authentisch und nachvollziehbar machen. Generell kann man sagen, dass alle Figuren der Geschichte tiefgründig und detailreich beschrieben und konzipiert waren, was es mir als Leser sehr leicht machte, mich in sie hineinzufühlen. Ich musste mich jedesmal regelrecht zwingen, nicht noch ein Kapitel zu lesen, sonst wäre ich gar nicht zum Schlafen gekommen. Die Geschichte und die verschiedenen Plotfäden werden wirklich erlebnisreich verwoben. Eve Chase zieht sehr gekonnt die Spannungsbögen und baut gezielt Überraschungsmomente ein, um den Leser zu fesseln. Die unterschiedlichen Perspektiven geben der ganzen Handlung noch mehr Dynamik und die Kapitelenden sind immer so konzipiert, dass man unbedingt weiterlesen möchte, um zu erfahren, wie es nun weitergeht.

Mein Fazit:

Wow, einfach nur wow. Selten hat mich ein Buch so bewegt zurückgelassen. Das Schicksal der Familie Alton und die Geschichte von Black Rabbit Hall ging mir direkt unter die Haut und hat mich sehr stark zum Nachdenken angeregt. Der spezielle Charme von Cornwall gepaart mit dieser tragischen und dennoch wundervollen Familiengeschichte, hat mich absolut und mit all meinen Sinnen fasziniert. Selbst nachdem ich das Buch zugeschlagen hatte, konnte ich mich nicht lösen und die Dinge, die ich gelesen und miterlebt hatte, ließen mich einfach nicht los. Schon lange hat mich kein Buch mehr derart gepackt und bewegt. Ich bin mir sicher, dass es nicht das letzte Mal gewesen ist, dass ich die Familiengeschichte der Altons gelesen habe. Eine ganz klare Leseempfehlung, denn diese Geschichte hat so viele unterschiedliche Gefühle in mir ausgelöst, dass es definitiv das Prädikat Lieblingsbücher bekommt.

Veröffentlicht am 30.09.2017

Mal ein anderes Setting - wirklich spannend

Im Glanz der Welten
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Gesamteindruck:
Ich weiß gar nicht mehr genau, was mich mehr in den Bann gezogen hat, der verheißungsvolle Klappentext oder der geheimnisvolle Blick des rothaarigen Mädchens auf dem Cover.
Der Einstieg ...

Gesamteindruck:
Ich weiß gar nicht mehr genau, was mich mehr in den Bann gezogen hat, der verheißungsvolle Klappentext oder der geheimnisvolle Blick des rothaarigen Mädchens auf dem Cover.
Der Einstieg ins Buch war etwas schleppend, da ich die vielen unterschiedlichen Perspektiven und Figuren anfangs nicht so ganz einordnen konnte. Insgesamt spielt das Buch in zwei Welten und wird aus der Sicht fünf verschiedener Figuren erzählt. Was mir zu Beginn eher verwirrend vorkam, wurde schnell zum großen Pluspunkt dieser Geschichte. Die einzelnen Blickwinkel aus denen erzählt wird, lassen die Protagonisten viel facettenreicher erscheinen, da der Leser einen persönlicheren Einblick in die Gedanken und Gefühle der Akteure bekommt und die Erzählung dadurch differenzierter erleben kann. Geschickt hat die schwedische Autorin gegenwärtige gesellschaftliche Probleme und Missstände mit spannenden und fantastischen Elementen verwoben und daraus einen Fantasyroman mit aktuellem Bezug geschaffen. Themen wie Mobbing, sozial schwache Familienstrukturen, Rassismus und alltägliche Pubertätsprobleme werden geschickt aufgegriffen und eingebracht. Mir war zwar bekannt, dass auch Schweden, wie die meisten Länder heutzutage, mit vielen unterschiedlichen sozialen Problemen zu kämpfen hat, doch diese Geschichte hat mir das ein wenig „näher“ gebracht. Es war sehr spannend mal nicht die klassischen Settings zu erleben, sondern mit Skandinavien literarisches Neuland zu betreten. Der angenehm flüssige und bildreiche Schreibstil von Åsa Böker hat mich durch das Buch gleiten lassen. Binnen weniger Stunden hatte ich diesen fesselnden Reihenauftakt verschlungen und traurig feststellen müssen, dass ich leider noch einige Zeit auf die Fortsetzung warten muss.

Mein Fazit:
Auch wenn ich kleinere Einstiegsprobleme hatte, kann ich diesen Roman wirklich nur wärmstens empfehlen. Die gesellschaftskritischen Aspekte regen den Leser zum Nachdenken an, ohne aber den Lesegenuss zu mindern. Fantasy meets Reality. Ein Jugendroman, der kurzweilig und äußerst unterhaltsam Teenagerprobleme unserer Zeit aufzeigt. Der Roman macht definitiv Lust auf mehr und ich muss gestehen, dass ich es kaum erwarten kann, den nächsten Teil endlich lesen zu können.
Ein Fantasyroman, der die Augen vor der Realität nicht verschließt und Leser allen Alters anspricht.

Veröffentlicht am 30.09.2017

Lässt mein Herz höher schlagen

Als unsere Herzen fliegen lernten
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Gesamteindruck
Das verträumte Cover in zarten und romantischen Farben gehalten, hat mich sofort verzaubert. Auch wenn ich eigentlich keine Literatur aus den Weltkriegsepochen mag, so hat mich dieses Buch ...

Gesamteindruck
Das verträumte Cover in zarten und romantischen Farben gehalten, hat mich sofort verzaubert. Auch wenn ich eigentlich keine Literatur aus den Weltkriegsepochen mag, so hat mich dieses Buch dennoch in seinen Bann gezogen. Die Geschichte hat mich verzaubert und emotionsgeladen zurückgelassen, als ich die letzte Seite beendet hatte.
Iona Grey hat einen angenehmen und flüssig zu lesenden Schreibstil. Sie umschreibt die Figuren und Situationen sehr bildreich und detailliert, ohne sich in Beschreibungen zu verlieren. Ihre Worte tragen einen durch die Geschichte und lassen diese wie einen imaginären Film vor dem inneren Auge ablaufen. Der Roman ist in 4 Erzählperspektiven unterteilt. Zwei davon spielen in der Gegenwart und entführen den Leser in die Leben von der jungen Jess, die vor ihrem gewalttätigen Freund flüchtet und dabei verletzt in ein leerstehendes Haus einbricht, wo sie die Briefe findet, und von Will, einem jungen Mann, der unter dem Erfolg seiner Familie leidet und unglücklich für einen cholerischen Chef Erben für leerstehende Objekte sucht. Die anderen beiden Erzählstränge spielen in der Vergangenheit. Während wir Dans Sicht durch seine Briefe an Stella beschrieben bekommen, erleben wir Stellas Geschichte, ebenso wie die beiden Gegenwartsperspektiven, als normale Erzählung. Alle vier Schicksale und Lebensgeschichten gingen mir sehr nah und haben mich direkt ins Herz getroffen. Der lebendige Erzählstil der Autorin lässt einen wunderbar mitfühlen und die Szenerien miterleben. Man leidet, man liebt, man fiebert mit. Das Buch war für mich eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die mir aber auch gerade in den Szenen aus der Weltkriegszeit sehr oft vor Augen geführt hat, wie viel sich seitdem zum Glück verändert hat. Wie die Entbehrungen durch den Krieg und die gesellschaftlichen Zwänge diese Generation geprägt und teilweise auch kaputt gemacht haben.

Mein Fazit
Ein traumhafter Roman voller Liebe, Tragik, Dramatik und Hoffnung. Ich habe dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen wollen, denn die Autorin hat mit ihren Worten einen Sog erzeugt, dem ich mich nicht mehr entziehen konnte. Die Liebesgeschichte um Stella und Dan, aber auch die Schicksale von Will und Jess haben mich nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken angeregt. Ich bin dankbar, dass ich in einer Zeit leben darf, in der das Herz mehr Freiheiten hat und man sich nicht mehr blind gesellschaftlichen Zwängen und Normen unterwerfen muss.
Eine Geschichte, die ich jedem empfehlen kann, der gerne Liebesgeschichten liest.