Cover-Bild Das achte Kind
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8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: hanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 25.01.2021
  • ISBN: 9783446270206
Alem Grabovac

Das achte Kind

Roman
„Ein ganz besonderer deutscher Bildungsroman.“ (Maxim Biller) – Alem Grabovac erzählt in seinem Roman eine aufrüttelnde Geschichte über Herkunft und Zugehörigkeit

Smilja schuftet als Gastarbeiterin in der Schokoladenfabrik, ihr Mann Emir, ein feierfreudiger Kleinganove, landet später im berüchtigten Gefängnis Goli Otok in Jugoslawien. Nach der Geburt ihres Sohnes Alem trifft Smilja eine folgenschwere Entscheidung: Ihr Baby wächst bei einer strengen deutschen Pflegefamilie mit sieben eigenen Kindern auf. Jedes zweite Wochenende aber verbringt der Junge mit seiner Mutter und ihrem neuen gewalttätigen Freund im Frankfurter Bahnhofsmilieu. Erst als Erwachsener macht sich Alem auf die Suche nach seinem leiblichen Vater.
Alem Grabovac erzählt die erschütternde Geschichte eines extremen Aufwachsens, ungeschönt und ohne Wertung.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.01.2024

ernüchternd

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" Das achte Kind " von Alem Grabovac ist ein Buch , das unter die Haut geht. Erzählt wird es von Alem selbst, der gebürtiger Jugoslave ist, mit seiner Mutter aber schon als Kind in Deutschland lebt, in ...

" Das achte Kind " von Alem Grabovac ist ein Buch , das unter die Haut geht. Erzählt wird es von Alem selbst, der gebürtiger Jugoslave ist, mit seiner Mutter aber schon als Kind in Deutschland lebt, in der Hiffnung auf ein besseres Leben. Leider heiratet Alems Mutter dafür den falschen Mqnn, der zwar ein Charmeur, aber faul und labil ist. Alems Mutter schuftet in einer Fabrik und gibt dafür Alem unter der Woche zu Pflegeeltern, bei denen er ein geregeltes und liebevolle Betreuung erfährt. Am Wochenende holt ihn seine Mutter,doch seine Familie wird auf Dauer die Pfelegefamilie, die ihn auch prägt. Nachdem seine Mutter einen neuen Freund kennenlernt, lernt Alem auch nach und nach Gewalt und Alkohollismus kennen. In den Ferien geht es dann zurück in seine Heimat zu den Großeltern,die natürlich in einem ganz kargen Umfeld leben.

Als dann später der Sohn des Freundes ihrer Mutter nach Deutschland kommt, wird deutlich, wie unterschiedlichn das Leben der Gastarbeiterkinder laufen kann. Doch auch in Alems Pflegefamilie läuft nicht alles rund, sein Pflegevater trauert immer noch der guten alten Zeit nach und Alem schnappt Äußerungen seines Pflegevaters auf, die ihm vor allem im Erwachsenenalter sauer aufstoßen.

Das Buch lässt sich sehr gut und flüssig lesen und macht schon deutlich, wie schwer es den ersten Gastarberitern gemacht wurde, hier Fuß zu fassen und als Familie glücklich zu leben.Das Alems Mutter ihn in eine Pflegefamilie geben muss, um arbeiten zu gehen,, fällt ihr sehr schwer und entfremdet sie auch ihrem Kind. Alem hat das Glück, eine liebevolle Familie zu finden und nicht wie viele andere Kinder dieser Familien, auf sich allein gestellt zu sein, oder zerissen zwischen der Heimat und Deutschland.

Trotz vieler Probleme, Alkoholismus, Geldnot, Brutalität,hat Alem das Glück in einer intakten Pflegefamilie aufzuwachsen und dadurch Zukunftschancen zu haben. Er macht sein Abitur , studiert und wird Journalist. Sicherlich hatte Alems Mutter sich ihre Zukunft in Deutschland anders vorgestellt, doch für ihr Kind hat es ein gutes Ende genommen.

Das Buch hat mich sehr berührt und ich kann es nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 16.04.2021

Kindheit zwischen zwei Welten

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Schon als Kind erfährt Alem, was es heißt, nirgendwo richtig zuhause zu sein. Geboren in Würzburg als Sohn einer kroatischen Fabrikarbeiterin, die einst in der Hoffnung auf ein besseres Leben ihre Heimat ...

Schon als Kind erfährt Alem, was es heißt, nirgendwo richtig zuhause zu sein. Geboren in Würzburg als Sohn einer kroatischen Fabrikarbeiterin, die einst in der Hoffnung auf ein besseres Leben ihre Heimat verließ, und eines Bosniers, der ein Krimineller war, wächst er bei einer deutschen Pflegefamilie auf. Hier fehlt es dem Jungen an nichts und sein Leben könnte perfekt sein. Doch sein Pflegevater Robert ist ein Nazi und der neue Mann im Leben seiner Mutter ist ein Alkoholiker, der Frau und Kind verprügelt. In der Schule wird Alem für seine jugoslawische Herkunft beschimpft, bei Besuchen in Jugoslawien wird er als Deutscher schräg angesehen. Doch Alem zerbricht nicht an seinem schweren Leben sondern geht seinen Weg und zeigt, dass man immer eine Chance hat.

Mich hat dieser Roman beeindruckt und sehr berührt. Beeindruckt hat mich der ruhige und sachliche Ton, mit dem Alem Grabovac seine eigene schwere Kindheit und Jugend beschreibt und trotzdem beim Leser starke Emotionen hervorruft. Und ganz nebenbei erfährt man auch einiges über das schwere Leben im ehemaligen Jugoslawien unter Tito und den beginnenden Kriegen in dem ehemaligen Vielvölkerstaat.

Mein Fazit: ein aufwühlender autobiographischer Roman, der lange im Gedächtnis bleibt. Harte Kost!

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Geht unter die Haut

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Der Autor und Journalist Alem Grabovac verarbeitet in „Das achte Kind“ fiktiv seine Familiengeschichte in einer ehrlichen und zu tiefst berührenden Geschichte, die sich allerdings als harter Tobak herausstellt.

Die ...

Der Autor und Journalist Alem Grabovac verarbeitet in „Das achte Kind“ fiktiv seine Familiengeschichte in einer ehrlichen und zu tiefst berührenden Geschichte, die sich allerdings als harter Tobak herausstellt.

Die Geschichte beginnt in den siebziger Jahren. Die Mutter Smilja wächst in extremst ärmlichen Verhältnissen in Kroatien auf. Sie lernt den Bosnier Emir kennen und lieben. Sie kommen beide mit großen Hoffnungen als Gastarbeiter nach Deutschland und finden auch schnell eine Arbeit. Doch während der Mutter fleißig und zuverlässig ist, ist der Vater ein verantwortungsloser Tunichtgut. Er treibt sich lieber in Kneipen rum. Als Alem 1974 geboren wird, ist es Smilja klar, dass sie nicht zuhause bei ihrem Baby bleiben kann, und auf Emir ist kein Verlass. Sie findet schließlich eine deutsche Pflegefamilie bei der Alem, während der Woche, als achtes Kind aufwachsen kann. Es zerreißt ihr das Herz, aber es ist letztendlich die beste Entscheidung für das Kind. Emir entwickelt sich zum Kleinganoven. Als ihm in Deutschland der Boden zu heiß wird, irgendwelche Typen sind hinter ihm her, setzt er sich in seine Heimat ab und landet später im berüchtigten Gefängnis Goli Otok in Jugoslawien. Smilja findet einen neuen Partner. Doch auch Dusan ist ein gewalttätiger Säufer, bei dem Alem, der die Wochenenden bei seiner Mutter verbringt, nichts zu lachen hat. Alem wächst auf in den Glauben, dass sein Vater bei einem Arbeitsunfall ums Leben kam.

Mich hat die Geschichte gepackt. Scheinbar emotionslos erzählt der Autor von Alem. Der schlichte und schnörkelloser Schreibstil wirkte umso drastischer. Der Roman ist in drei Bücher unterteilt. Im ersten geht es um die Mutter Smilja, das zweite ist Alem gewidmet und im letzten Buch geht es um Emir.

Von allem Protagonisten hat konnte die Pflegemutter mein Herz erreichen. Sie hat sich für Alem eingesetzt und ihn in ihre Familie aufgenommen wie ein eigenes Kind. Ihr Mann hat leider meine Sympathien verloren, als sich nach und nach herausstellte, dass er ein alter unverbesserlicher Nazi ist, der aus der Geschichte nichts gelernt hat. Alems Mutter tat mir leid. Die mutige junge Frau aus dem ärmlichen Kroatien, schaffte es nicht sich gegen ihre Männer zu behaupten. Mit Alem selber hatte ich großes Mitleid. Ich habe mit dem kleinen Kerl sehr gelitten und fand es erstaunlich, dass er sich trotz dieser schlechten Ausgangsbedingen seinen Weg in ein gutes Leben gefunden hat.

Es geht in diesem Roman um die Problematik der Migration von Gastarbeitern in den 70iger Jahren, um nicht aufgearbeitete Geschichte, um die ewig Gestrigen, um innerfamiliäre Gewalt, nicht zuletzt um Schuld und Vergebung.

Ein Buch das unter die Haut geht. Allerdings keine leichte Lektüre.

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Veröffentlicht am 07.02.2021

Die zwei Welten einer Kindheit

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Alem Grabovac schreibt hier in "Das achte Kind" seine Kindheit bis zum Studium nieder.
Alems Mutter Smilja ist die Tochter einer armen Bauersfamilie in früheren Jugoslawien. Wie so viele träumt sie im ...

Alem Grabovac schreibt hier in "Das achte Kind" seine Kindheit bis zum Studium nieder.
Alems Mutter Smilja ist die Tochter einer armen Bauersfamilie in früheren Jugoslawien. Wie so viele träumt sie im besseren Deutschlan zu arbeiten. Eines Tages erfüllt sich ihr Traum und sie findet Arbeit in einer Schokoladenfabrik. Bald lernt sie Emir kennen. Sie wird schwanger und merkt bald, er ist ein Kleingängster und landet später auch im Gefängnis. Zu Alem sagt sie, sein Vater wäre als Bauarbeiter ums Leben gekommen. Smilja ist gezwungen ihren Sohn im Alter von 6 Wochen zu einer Pflegefamilie zu geben und sieht ihn nur alle 2 Wochenenden. Ihr neuer Partner ist ein Säufer und gewalttätig. Alem erfährt wie es wirklich in der Welt seiner Mutter aussieht.

Der Autor schreibt hier den Lebensweg seiner Kindheit nieder. Selten hat mich ein Buch so sehr fasziniert und gespalten wie dieses. Keinem Kind wünscht man das es getrennt wird von seiner Mutter, aber in diesem Fall ist man sogar froh darüber. Er hatte ein unsagbares Glück in so einer Familie, immerhin mit 7 eigenen Kindern, als achtes Kind aufgenommen worden zu sein. Im Kopfkino könnte man sich schon denken was aus ihm geworden wäre, wäre er in Frankfurt bei seiner Mutter und ihrem Lebensgefährten aufgewachsen. Dennoch verliert er kein böses Wort über seine Mutter, sogar wenn er in den Ferien zu seiner verarmten Oma und Opa auf Besuch war und man sich die ärmlichen Verhältnisse förmlich vorstellen konnt. Das er die Gewalt nicht selbst umgesetzt hat, die er manchmal miterleben mußte, ehrt ihn.
Dieses Buch liest sich im Sauseschritt, dank dem natürlichen, flüssigem Schreibstil. Hier bekommt man den Einblick in eine Gastarbeiterfamilie, die es sicherlich vielerorts gab.
Mich hat das Buch sehr bewegt und ich wünsche dem Autor auf seinem weiteren Lebensweg viel Glück.
Volle Punktzaht und eine klare Weiterempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.01.2021

Eine ungewöhnliche Kindheit

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Alem Grabovac erzählt in seinem Roman
„Das achte Kind“ von seiner Kindheit als Gastarbeiterkind.

Es beginnt mit Smilja, die in einer armen Familie in einem Dorf in Jugoslawien lebt.
Als sie erwachsen ...



Alem Grabovac erzählt in seinem Roman
„Das achte Kind“ von seiner Kindheit als Gastarbeiterkind.

Es beginnt mit Smilja, die in einer armen Familie in einem Dorf in Jugoslawien lebt.
Als sie erwachsen wird kann sie als Gastarbeiterin bei einer Schokoladenfabrik in Deutschland arbeiten.
Als sie schwanger wird, heiratet sie, aber der Vater ist unzuverlässig. So gibt sie Alem schweren Herzems zu einer Pflegefamilie. Jedes Wochenende holt sie ihn zu sich.

Für die Pflegefamilie ist er das achte Kind. Er wird von ihnen geliebt und akzeptiert.
Der Pflegevater ist ein alter Nazi, der im 2. Weltkrieg kämpfte. Sein Vater verschwindet.
In den großen Ferien fahren er und Smilja zu ihren Eltern. Sein Großvater hat als Partisan gegen die Deutschen gekämpft. So erfährt Alem alle Seiten kennen.
Smilja hat kein gutes Händchen mit ihren Männern. Dieser ist ein Trinker und Schläger.

Der Autor versteht es gut, uns Leser gefangen zu nehmen. So erleben wir auch wie sich Jugoslawien spaltet. Plötzlich sind Serben und Kroaten Feinde.
Der Sprachstil ist flüssig und direkt.
Der Roman ist beeindruckend.