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Veröffentlicht am 16.01.2024

Eine action- und wendungsreiche Fortsetzung!

Throne of Glass – Königin der Finsternis
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Nachdem Sofia und ich mit "Throne of Glass - Die Erwählte" unseren Buddy-Reread der "Throne of Glass"-Reihe gestartet haben, sind wir mittlerweile bei Band 4 angelangt. "Throne of Glass - Königin der Finsternis" ...

Nachdem Sofia und ich mit "Throne of Glass - Die Erwählte" unseren Buddy-Reread der "Throne of Glass"-Reihe gestartet haben, sind wir mittlerweile bei Band 4 angelangt. "Throne of Glass - Königin der Finsternis" habe ich zuletzt im April 2017 gelesen und eine Rezension geschrieben. Da sich meine Meinung und meine Perspektive auf die gesamte Reihe sechs Jahre später weiterentwickelt hat, habe ich beschlossen, nach meinem Reread neue Rezensionen zu verfassen.

"Auf die neue Welt!", sagte die Königin von Terrasen. Der König von Ardalan hob ebenfalls sein Glas, und trotz der tiefen Schatten, die in seinen Augen tanzten, war dort auch ein Funkeln Leben zu erkennen. "Auf die Freiheit!"

Immer wenn ich ein altes Lieblingsbuch rereade, habe ich ein wenig Angst, dass sich meine Wahrnehmung zu stark verändert hat und ich bei einem erneuten Lesen ernüchtert und enttäuscht zurückbleibe. Diese Sorge hätte ich mir bei "Throne of Glass" nicht machen müssen. Die Geschichte von Celaena/Aelin hat mich genau wie beim ersten Lesen von der ersten Seite an mitgerissen und wieder überzeugen können. Zwar hat auch "Throne of Glass - Königin der Finsternis" wie alle Bücher der Reihe im ersten Drittel einige Längen, da sich die Autorin hier viel Zeit nimmt, die vielen Handlungsstränge weiterzuentwickeln, dennoch entfaltet sich hier die epische Magie, die diese Reihe zu einer meiner absoluten All-Time-Favorites macht! Nachdem wir Celeana zuerst im harten Wettkampf als kaltherzige Assassine kennenlernten, der zweite Teil sich dann eher auf die Intrigen am Hof des Königs konzentrierten und wir im dritten Teil das magische Erbe unserer Hauptfigur entdeckt haben, sehen wir in Band 4 nun, wie sie in einer wunderbaren Mischung aus ruhigen Momenten, gewitzten Plänen, epischen Wendungen und actionreichen Szenen als dunkle Königin aus den Schatten aufersteht und ihre Feinde ins Visier nimmt...

Erster Satz: "In der Dunkelheit lauerte etwas."

Mit diesen Worten beginnt der vierte Teil, der nun wieder zurück nach Ardalan führt. Als Celaena Sardothien nach ihrem Abenteuer in Wendlyn nach Rifthold zurückkehrt, ist sie nicht mehr die grausame Assassinen, sondern Aelin Galathynius, Königin von Terrasen. Während sie Rache an ihrem früheren Meister Arobynn nimmt, die Suche nach den Wyrdschlüsseln aufnimmt und einen Plan zur Rückkehr der Magie schmiedet, schläft auch ihr Feind nicht. Der König von Ardalan verbirgt seine Machenschaften nicht länger im Schatten der Ferianschlucht, sondern macht seine Streitkräfte in Morath einsatzbereit. Noch dazu tickt die Uhr, um den von den Valg versklavten Kronprinzen Dorian, sowie Aelins todgeglaubten Cousin Aedion aus den Fängen des Königs und vor dem sicheren Tod zu bewahren und mit dem Fae-Kriegerin Lorcan ist ihr auch ihre Tante Maeve auf den Fersen. Um dies zu schaffen, muss Aelin mehr sein, als sie jemals zuvor war: eine Kriegerin, eine Frau, eine Assassine, eine dunkle Königin!!!

"Sie war die Erbin des Feuers. Sie war Feuer, Licht, Asche, Glut. Sie war Aelin Feuerherz und sie verbeugte sich vor nichts und niemandem außer vor der Krone, die ihr gehörte, durch ihr Blut, ihr Überleben und ihren Triumph."

Genau wie schon in Band 3 wird die Geschichte in verschiedenen Handlungssträngen an verschiedenen Orten vermittelt. Wie zuvor wechselt die Autorin dafür zwischen dem personalen Er-Erzähler ihrer Hauptfiguren hin und her und gibt durch die zwei Haupthandlungsplätze Rifthold und die Ferianschlucht einen guten Überblick über das Geschehen. Dabei greift die Autorin nun immer mehr der gezielt verteilten Hinweise aus den ersten drei Bänden auf und führt die Handlung auf überraschende Weise in eine bereits angedeutete Richtung. Auch wenn ich die gesamte Reihe ja bereits kenne und theoretisch weiß, was passieren wird, konnte sie mich immer wieder überraschen und mit plötzlichen Wendungen an der Nase herumführen. Denn in den sechs Jahren, seitdem ich dieses Buch zuletzt gelesen habe, habe ich unfassbar viele Details und Verbindungen wieder vergessen, sodass es nun umso mehr Spaß macht, zu sehen, wie sich vor meinen Augen wieder das komplexe Handlungskonstrukt enthüllt, dem ich bis zum actionreichen, dramatischen und unglaublich mitreißenden Schluss nur gebannt folgen konnte.

"Hier sind wir also", sagte Dorian schließlich.
"Am Ende des Weges", entgegnete Aelin mit einem schiefen Lächeln.
"Nein", widersprach Chaol und lächelte selbst vorsichtig. "Am Anfang des nächsten!"

Auch der Aspekt der Magie, der bislang nur eine untergeordnete Rolle gespielt hat, da sie in Ardalan nicht mehr gewirkt werden kann, tritt hier mehr in den Vordergrund und ergänzt die Geschichte perfekt und schlüssig. Während die Reihe bisher durch den klassischen Fantasy-Aufbau noch recht einfach war, beginnt die Reihe nun ihre ganz besondere, düster-magische Atmosphäre zu entwickeln. Über Sarah J. Maas´ Schreibstil habe ich schon seitenweise Lobreden geschwungen, die ich eigentlich nur wiederholen kann. Ihre große Stärke ist es, dass sie auch bei komplexen Worldbuildings, vielen Figuren und unübersichtlichen Actionszenen nie das Wesentliche aus den Augen verliert, einzelne interessante Aspekte gekonnt herausspickt und präzise weiterentwickelt. Wie für ihre Geschichten gibt es auch für ihren Schreibstil ein Wort, das ihr erstaunliches Talent, Worte in Sätzen so zu platzieren, dass sie der Geschichte ein imposantes und charakteristisches Auftreten verleihen, super beschreibt: EPISCH. Durch ihre teils sehr außergewöhnliche Wahl der Worte und intensive Szenenbeschreibung, fühlt man sich oft, als würde man einem Film zusehen, der vor den eigenen Augen abläuft. Ein wunderbarer Film voller Action, Gefühle und Hintergrund und mit genialen Schauspielern... Rückblickend hat sich ihr Schreibstil während der letzten Jahren etwas verändert und weiterentwickelt, doch auch bei ihrer ersten Reihe hat sie stiltechnisch schon geglänzt! Und für alle, die behaupten, dass die Reihe humorlos und viel zu ernst wäre noch ein kurzes Zitat, das mich zum Lachen gebracht hat:

"Die beiden Männer blickten einander starr entgegen. Blödes Imponiergehabe. Aelin stieß Rowan so hart in die Seite, dass er scharf die Luft einsog und sie in die Schulter knifft. Fae-Krieger! Im Kampf von unschätzbarem Wert, aber ansonsten die größten Nervensägen!"

Am meisten getragen wird die Geschichte aber natürlich durch die Protagonistin selbst - Celaena Sardothien, Ardalans Assassine, Liebhaberin von Luxus und Schönheit, in der zusätzlich ein uraltes Erbe schlummert. Jedes Mal, wenn ich ein Buch der ToG-Reihe zur Hand nehme, bin ich mehr davon überzeugt, dass sie die beste Fantasy-Protagonistin ist, die jemals existiert hat und beim Gedanken daran, welch langer Weg voller Schmerz, Opfer, Magie, Liebe, Freundschaft und Sieg noch vor ihr liegt, läuft mir ein Schauer über den Rücken und ich würde am liebsten sofort zum nächsten Band greifen und mich schnurstracks auf diese Reise machen.

"Wenn du die Ketten dieser Welt sprengst und die nächste erschaffst, denk daran, dass Kunst für ein Reich so wichtig ist wie Nahrung. Ohne sie ist ein Königreich nicht und wird mit der Zeit in Vergessenheit geraten."

In diesem vierten Teil lernen wir eine ganz neue Seite an ihr kennen. Aus der verletzten Celaena mit der grausamen Vergangenheit, die wir in den letzten 3 Bänden und der Vorgeschichte kennengelernt haben, ist nun die Königin Aelin Ashryver Galathynius geworden. Wie ein Phönix hat die starke junge Frau in Wendlyn durch die Kraft ihrer Feuermagie ihre Asche abgeschüttelt und ist als neuer Mensch mit neuen Zielen und einer anderen Sicht auf die Welt sowie auf ihre neuen und alten Beziehungen neugeboren worden. Wo sie im dritten Band noch unsicher und erdrückt von ihrer Verantwortung zu sein schien, hat sie sich jetzt berappelt und stellt eine perfekte Mischung aus gnadenloser Assassinin und zukünftiger Königin dar. Auf 784 Seiten sehen wir nun, wie sie endlich aus dem Abgrund geklettert ist, in den sie vor langer Zeit gestoßen wurde und für sich selbst einsteht, anstatt der ganzen Welt die grausame und kaltblütige Maske von Celaena Sardothien zu zeigen, die genauso wenig ihr wahres Gesicht ist wie die schwache und schuldtragende Gestalt, als die sie sich selbst wahrnimmt!

"Sie war ein todbringender Wirbelsturm, sie war die Königin der Finsternis und diese Männer waren bereits Krähenfutter..."

Eine Schlüsselfigur in dieser positiven Entwicklung, wenn auch nicht der alleinig ausschlaggebende Grund ist Rowan, der Elite-Fae-Kämpfer, der in Band 3 dazu ausgewählt wurde, sie zu trainieren um ihre Magie kontrollieren zu können. Schon beim ersten Lesen habe ich mich in diesen unsterblichen Fae-Krieger mit seiner grüblerischen Coolness verliebt und auch jetzt ist er mir wieder sehr ans Herz gewachsen. Ich hatte allerdings ganz vergessen, dass die Autorin ihn gar nicht sofort als neuen Love Interest einführt, sondern er Celaena zunächst als Freund in einer schwierigen Zeit zur Seite steht. Erst in diesem vierten Teil entwickelt sich zwischen den beiden aus ihrer zarten Freundschaft, die auf gegenseitigem Respekt und Vertrauen sowie gemeinsam durchgestandenem Leid beruht, eine Liebesbeziehung. Diese bleibt allerdings noch sehr im Hintergrund, da die beiden Figuren nicht wirklich Zeit haben, ihre neue Beziehung auszuloten, geschweige denn auszuleben.

"Sie waren zusammen aus Dunkelheit und Schmerz hervorgekommen. Sie waren immer noch auf dem Weg ins Licht. (...) "Du schaffst es, dass ich leben will, Rowan. Nicht nur überleben, nicht nur existieren. Leben."

Neben Aelin und Rowan treten im Rifthold-Handlungsstrang natürlich auch wieder Dorian und Chaol auf, auch wenn beide eher im Hintergrund bleiben. Bei Prinz Dorian ist das der Fall, da er am Ende von Band 3 von einem der Valgprinzen in Besitz genommen wurde und nur noch in kurzen Abschnitten ein Lebenszeichen an uns LeserInnen schickt. Die kurzen Passagen aus seiner Sicht, in denen er immer mehr in seinem Schmerz verschwindet, haben mir immer wieder das Herz gebrochen und mir einen kalten Schauer über den Rücken geschickt.

"Hallo mein kleiner Prinz", sagte sie. In ihrer weichen Schlafzimmerstimme lagen Tod und Verderben. "Hallo meine kleine Hexe" (...)Diese Hexe war aus der Finsternis zwischen den Sternen geschaffen worden. "Würdet Ihr blau oder schwarz bluten?", entgegnete sie mit ihrer Mitternachtsstimme. "Ich blute in jeder Farbe, die ihr wünscht."

Chaols Perspektive hingegen hat immer weniger Emotionen bei mir ausgelöst. Während ich beim ersten Lesen der Reihe ein großer Fan dieses Charakters war, hat sein Handlungsstrang für mich nun deutlich an Anziehungskraft verloren, sodass ich es überhaupt nicht schlimm fand, dass er hier eher in den Hintergrund tritt und Platz für andere Figuren macht. Mit dem ersten Aufeinandertreffen von ihm und Aelin ist klar: als Love Interest ist er nun vollständig aus dem Spiel. Denn aus dem loyalen und liebenswürdigen Captain ist ein harter, misstrauischer Rebellenkommandant geworden, der in Aelin zunächst einmal eine Bedrohung sieht. Auch wenn der Bruch zwischen den beiden zuvor schon recht tief war und ich natürlich wusste, dass die Geschichte für beide eine andere Wendung bereithielt, hat es mir hier wieder das Herz gebrochen, sehen zu müssen, wie verfeindet er und Aelin sich zu Beginn verhalten. Es dauert eine ganze Weile, ehe sich zwischen den beiden die Wogen wieder etwas glätten und sie es schließlich schaffen, auf eine kameradschaftliche Ebene zurückzufinden.

"Zehn Jahre im Schatten haben jetzt eine Ende. Bringt Licht in die Dunkelheit, Majestät!"
In ihrem Herz war kein Platz für Tränen und sie wollte sie auch nicht zulassen. Sie nahm das Schwert ihres Vaters aus seiner Hand, eine sichere, zuverlässige Waffe. (...) Dann nahm sie all ihren Mut zusammen, grinste und rief:
"Bringen wir die Sterne ins Wanken!"

Gut gefallen hat mir auch, dass hier Lysandras Charakter weiterentwickelt wird. War die schöne Prostituierte zuvor als Celaenas Rivalin aufgetreten, schaffen es die beiden hier, ihre vergangenen Dispute aus dem Weg zuräumen, ihren gemeinsamen Feind Arobynn zu besiegen und werden sogar so etwas wie Freundinnen. Schon beim ersten Lesen der Reihe war sie mir dank ihrer List, Schlagfertigkeit und inneren Stärke, die man zu Beginn nicht vermutet hätte, sofort sympathisch. Außerdem stecken in ihr jede Menge Überraschungen, auf deren Enthüllung in den nächsten Bänden ich mich sehr freue....

"Jahrhunderte lang bin ich in der Welt umhergewandert, durch Königreiche, Länder und Wüsten, ohne zur Ruhe zu kommen, ohne innezuhalten - nicht einen Augenblick lang. Immer habe ich zum Horizont gesehen, mich immer gefragt, was hinter dem nächsten Ozean liegt, hinter dem nächsten Berg. aber ich glaube... ich glaube, die ganze Zeit über, die ganzen Jahrhunderte lang, habe ich nur dich gesucht."

Im zweiten großen Handlungsstrang in der Ferianschlucht und der Festung Morath tut sich in diesem Band ebenfalls einiges. Auf Manon Blackbeak, die Dreizehn und ihre Geschichte freue ich mich schon seit Beginn meines Rereads wahnsinnig. Nachdem wir sie in Band 3 als gefühlslose, kalte und grausame Killermaschine kennengelernt haben, deren weiches Herz nur ab und zu durchscheint, beginnt hier die langsame Entwicklung zur großen Heldin. Sie, die doch immer die Disziplin und den Gehorsam gegenüber der Clanmütter gepredigt hat, beginnt an der Richtigkeit ihrer Mission zu zweifeln, als der Herzog grausame Experimente mit Hexenzirkeln durchführt, um grauenvolle Monster zu züchten. Langsam beginnt sie sich dagegen aufzulehnen, bloß ein Teil der Kriegsmaschinerie des Königs zu sein und immer mehr Risse entstehen in ihrem todbringenden und grausamen Image, das sie sich gegenüber uns LeserInnen zugelegt hat. Ihr Handlungsstrang gewinnt außerdem an mehr Tiefe, als wir ihre Zweite, Asterin, besser kennenlernen dürfen und erfahren, warum sie sich so verhält, wie sie es tut. Die ganze Dreizehn, die über Jahrhunderte zusammengeschweißte Kampfgruppe, ein Zirkel voller interessanter Charaktere und eiskalter Präzession, wird von der Autorin langsam aufgeschlüsselt und vom einigen Kampftrupp in einzelne Charaktere zerlegt.

"Wir müssen vorsichtig sein, wenn wir uns gegen unsere Ketten auflehnen."
"Ketten können brechen", stellte Asterin herausfordernd fest.
"Das kann dein Genick auch.", erwiderte Manon..."

Neben den Dreizehn spielen in ihrem Handlungsstrang noch zwei weitere Figuren eine große Rolle. Zum Einen lernen wir hier die verkrüppelte Magd Elide Lochan kennen, deren Namen aufmerksamen LeserInnen bekannt vorkommen sollte. Als Erbin von Perranth mit Hexenblut in ihren Adern hat die zähe junge Frau noch einen weiten Weg vor sich und ich freue mich auf jeden Satz davon! Zum Anderen treffen wir hier nun Lady Kaltain wieder. Während in Band 1 ihr größtes Zeil eine gewinnbringende Heirat war, ist von der eitlen höfischen Lady nichts mehr übrig. Geprägt von Misshandlungen und dem Dämon in ihrem Körper wächst in der verzweifelten, hasserfüllten Frau eine furchtbare Gabe: das Schattenfeuer... Ihre kurzen Auftritte und vor allem die weitere Entwicklung ihres Handlungsstrangs gehören zu meinen absoluten Lieblingsmomenten der Reihe!

"Bald würde sie ihre wahre Bestimmung finden und würden ihren Zorn dem Mond entgegenheulen. Sie hatte vergessen, welchen Namen man ihr gegeben hatte, aber das machte keinen Unterschied. Jetzt hatte sie nur einen Namen: Weltenverschlinger."

All das trug dazu bei, dass ich Manons Handlungsstrang mindestens genauso interessant finde, wie den von Aelin. (Oder vielleicht lag es auch einfach nur am Wyvern-Bonus... Diese drachenähnliche Flugmonster, die enge Verbindungen zu ihren Reiterinnen aufbauen und vor allem Abraxos, der großer Krieger mit viel Mut, Liebe, Mitgefühl und einer Vorliebe für Blumen, in die er immer seine Nase steckt, muss man als Fantasy-Liebhaber einfach lieben!). Besonders spannend wird es dann, als die beiden Handlungsstränge sie miteinander verweben, als die beiden aufeinandertreffen und Aelin ihrer Feindin das Leben rettet. Damit werden die zuvor klar gesetzten Seiten ordentlich durchgemischt und bilden einen Nährboden für spannende Entwicklungen in den Bänden 5 bis 7.

"Hexen. Sie waren alle jung und schön, mit Haaren und Haut in allen Farbschattierungen. Doch selbst aus der Entfernung konnte sie erkennen, wen Rowan meinte. Ihr Haar war wie lebendiges Mondlicht, ihre Augen wie gebranntes Gold. Sie war das schönste Wesen, das Aelin je gesehen hatte."

Ein letzter Punkt, der "Königin der Finsternis" zu einem absoluten Highlight macht ist das fulminante Ende. Natürlich wusste ich in etwa, was passieren wird, dennoch hat mich das epische Finale wieder mit spannender Dynamik, dramatischen Enthüllungen und überraschenden Wendungen mitgerissen. Die letzten Seiten waren sogar noch mitreißender, überraschender, spannender, actionreicher und eindrucksvoller als ich sie in Erinnerung hatte und machten riesige Lust auf den nächsten Teil!

"Auf eine bessere Zukunft", sagte sie. "Du bist zurückgekommen", entgegnete er, als sei das eine Antwort. Sie reichten sich die Hände. So endete die Welt. Und eine neue begann."



FAZIT:

"Throne of Glass - Königin der Finsternis" ist eine action- und wendungsreiche Fortsetzung einer Reihe, die sich so langsam einem epischen Showdown entgegenbewegt. Durch die ausgewogene Ausbalancierung aus Worldbuilding, Charakterentwicklung, Action und Emotionen ist es einer meiner Lieblingsbände der Reih

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.01.2024

Eine action- und wendungsreiche Fortsetzung

Throne of Glass 4: Königin der Finsternis
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Nachdem Sofia und ich mit "Throne of Glass - Die Erwählte" unseren Buddy-Reread der "Throne of Glass"-Reihe gestartet haben, sind wir mittlerweile bei Band 4 angelangt. "Throne of Glass - Königin der Finsternis" ...

Nachdem Sofia und ich mit "Throne of Glass - Die Erwählte" unseren Buddy-Reread der "Throne of Glass"-Reihe gestartet haben, sind wir mittlerweile bei Band 4 angelangt. "Throne of Glass - Königin der Finsternis" habe ich zuletzt im April 2017 gelesen und eine Rezension geschrieben. Da sich meine Meinung und meine Perspektive auf die gesamte Reihe sechs Jahre später weiterentwickelt hat, habe ich beschlossen, nach meinem Reread neue Rezensionen zu verfassen.

"Auf die neue Welt!", sagte die Königin von Terrasen. Der König von Ardalan hob ebenfalls sein Glas, und trotz der tiefen Schatten, die in seinen Augen tanzten, war dort auch ein Funkeln Leben zu erkennen. "Auf die Freiheit!"

Immer wenn ich ein altes Lieblingsbuch rereade, habe ich ein wenig Angst, dass sich meine Wahrnehmung zu stark verändert hat und ich bei einem erneuten Lesen ernüchtert und enttäuscht zurückbleibe. Diese Sorge hätte ich mir bei "Throne of Glass" nicht machen müssen. Die Geschichte von Celaena/Aelin hat mich genau wie beim ersten Lesen von der ersten Seite an mitgerissen und wieder überzeugen können. Zwar hat auch "Throne of Glass - Königin der Finsternis" wie alle Bücher der Reihe im ersten Drittel einige Längen, da sich die Autorin hier viel Zeit nimmt, die vielen Handlungsstränge weiterzuentwickeln, dennoch entfaltet sich hier die epische Magie, die diese Reihe zu einer meiner absoluten All-Time-Favorites macht! Nachdem wir Celeana zuerst im harten Wettkampf als kaltherzige Assassine kennenlernten, der zweite Teil sich dann eher auf die Intrigen am Hof des Königs konzentrierten und wir im dritten Teil das magische Erbe unserer Hauptfigur entdeckt haben, sehen wir in Band 4 nun, wie sie in einer wunderbaren Mischung aus ruhigen Momenten, gewitzten Plänen, epischen Wendungen und actionreichen Szenen als dunkle Königin aus den Schatten aufersteht und ihre Feinde ins Visier nimmt...

Erster Satz: "In der Dunkelheit lauerte etwas."

Mit diesen Worten beginnt der vierte Teil, der nun wieder zurück nach Ardalan führt. Als Celaena Sardothien nach ihrem Abenteuer in Wendlyn nach Rifthold zurückkehrt, ist sie nicht mehr die grausame Assassinen, sondern Aelin Galathynius, Königin von Terrasen. Während sie Rache an ihrem früheren Meister Arobynn nimmt, die Suche nach den Wyrdschlüsseln aufnimmt und einen Plan zur Rückkehr der Magie schmiedet, schläft auch ihr Feind nicht. Der König von Ardalan verbirgt seine Machenschaften nicht länger im Schatten der Ferianschlucht, sondern macht seine Streitkräfte in Morath einsatzbereit. Noch dazu tickt die Uhr, um den von den Valg versklavten Kronprinzen Dorian, sowie Aelins todgeglaubten Cousin Aedion aus den Fängen des Königs und vor dem sicheren Tod zu bewahren und mit dem Fae-Kriegerin Lorcan ist ihr auch ihre Tante Maeve auf den Fersen. Um dies zu schaffen, muss Aelin mehr sein, als sie jemals zuvor war: eine Kriegerin, eine Frau, eine Assassine, eine dunkle Königin!!!

"Sie war die Erbin des Feuers. Sie war Feuer, Licht, Asche, Glut. Sie war Aelin Feuerherz und sie verbeugte sich vor nichts und niemandem außer vor der Krone, die ihr gehörte, durch ihr Blut, ihr Überleben und ihren Triumph."

Genau wie schon in Band 3 wird die Geschichte in verschiedenen Handlungssträngen an verschiedenen Orten vermittelt. Wie zuvor wechselt die Autorin dafür zwischen dem personalen Er-Erzähler ihrer Hauptfiguren hin und her und gibt durch die zwei Haupthandlungsplätze Rifthold und die Ferianschlucht einen guten Überblick über das Geschehen. Dabei greift die Autorin nun immer mehr der gezielt verteilten Hinweise aus den ersten drei Bänden auf und führt die Handlung auf überraschende Weise in eine bereits angedeutete Richtung. Auch wenn ich die gesamte Reihe ja bereits kenne und theoretisch weiß, was passieren wird, konnte sie mich immer wieder überraschen und mit plötzlichen Wendungen an der Nase herumführen. Denn in den sechs Jahren, seitdem ich dieses Buch zuletzt gelesen habe, habe ich unfassbar viele Details und Verbindungen wieder vergessen, sodass es nun umso mehr Spaß macht, zu sehen, wie sich vor meinen Augen wieder das komplexe Handlungskonstrukt enthüllt, dem ich bis zum actionreichen, dramatischen und unglaublich mitreißenden Schluss nur gebannt folgen konnte.

"Hier sind wir also", sagte Dorian schließlich.
"Am Ende des Weges", entgegnete Aelin mit einem schiefen Lächeln.
"Nein", widersprach Chaol und lächelte selbst vorsichtig. "Am Anfang des nächsten!"

Auch der Aspekt der Magie, der bislang nur eine untergeordnete Rolle gespielt hat, da sie in Ardalan nicht mehr gewirkt werden kann, tritt hier mehr in den Vordergrund und ergänzt die Geschichte perfekt und schlüssig. Während die Reihe bisher durch den klassischen Fantasy-Aufbau noch recht einfach war, beginnt die Reihe nun ihre ganz besondere, düster-magische Atmosphäre zu entwickeln. Über Sarah J. Maas´ Schreibstil habe ich schon seitenweise Lobreden geschwungen, die ich eigentlich nur wiederholen kann. Ihre große Stärke ist es, dass sie auch bei komplexen Worldbuildings, vielen Figuren und unübersichtlichen Actionszenen nie das Wesentliche aus den Augen verliert, einzelne interessante Aspekte gekonnt herausspickt und präzise weiterentwickelt. Wie für ihre Geschichten gibt es auch für ihren Schreibstil ein Wort, das ihr erstaunliches Talent, Worte in Sätzen so zu platzieren, dass sie der Geschichte ein imposantes und charakteristisches Auftreten verleihen, super beschreibt: EPISCH. Durch ihre teils sehr außergewöhnliche Wahl der Worte und intensive Szenenbeschreibung, fühlt man sich oft, als würde man einem Film zusehen, der vor den eigenen Augen abläuft. Ein wunderbarer Film voller Action, Gefühle und Hintergrund und mit genialen Schauspielern... Rückblickend hat sich ihr Schreibstil während der letzten Jahren etwas verändert und weiterentwickelt, doch auch bei ihrer ersten Reihe hat sie stiltechnisch schon geglänzt! Und für alle, die behaupten, dass die Reihe humorlos und viel zu ernst wäre noch ein kurzes Zitat, das mich zum Lachen gebracht hat:

"Die beiden Männer blickten einander starr entgegen. Blödes Imponiergehabe. Aelin stieß Rowan so hart in die Seite, dass er scharf die Luft einsog und sie in die Schulter knifft. Fae-Krieger! Im Kampf von unschätzbarem Wert, aber ansonsten die größten Nervensägen!"

Am meisten getragen wird die Geschichte aber natürlich durch die Protagonistin selbst - Celaena Sardothien, Ardalans Assassine, Liebhaberin von Luxus und Schönheit, in der zusätzlich ein uraltes Erbe schlummert. Jedes Mal, wenn ich ein Buch der ToG-Reihe zur Hand nehme, bin ich mehr davon überzeugt, dass sie die beste Fantasy-Protagonistin ist, die jemals existiert hat und beim Gedanken daran, welch langer Weg voller Schmerz, Opfer, Magie, Liebe, Freundschaft und Sieg noch vor ihr liegt, läuft mir ein Schauer über den Rücken und ich würde am liebsten sofort zum nächsten Band greifen und mich schnurstracks auf diese Reise machen.

"Wenn du die Ketten dieser Welt sprengst und die nächste erschaffst, denk daran, dass Kunst für ein Reich so wichtig ist wie Nahrung. Ohne sie ist ein Königreich nicht und wird mit der Zeit in Vergessenheit geraten."

In diesem vierten Teil lernen wir eine ganz neue Seite an ihr kennen. Aus der verletzten Celaena mit der grausamen Vergangenheit, die wir in den letzten 3 Bänden und der Vorgeschichte kennengelernt haben, ist nun die Königin Aelin Ashryver Galathynius geworden. Wie ein Phönix hat die starke junge Frau in Wendlyn durch die Kraft ihrer Feuermagie ihre Asche abgeschüttelt und ist als neuer Mensch mit neuen Zielen und einer anderen Sicht auf die Welt sowie auf ihre neuen und alten Beziehungen neugeboren worden. Wo sie im dritten Band noch unsicher und erdrückt von ihrer Verantwortung zu sein schien, hat sie sich jetzt berappelt und stellt eine perfekte Mischung aus gnadenloser Assassinin und zukünftiger Königin dar. Auf 784 Seiten sehen wir nun, wie sie endlich aus dem Abgrund geklettert ist, in den sie vor langer Zeit gestoßen wurde und für sich selbst einsteht, anstatt der ganzen Welt die grausame und kaltblütige Maske von Celaena Sardothien zu zeigen, die genauso wenig ihr wahres Gesicht ist wie die schwache und schuldtragende Gestalt, als die sie sich selbst wahrnimmt!

"Sie war ein todbringender Wirbelsturm, sie war die Königin der Finsternis und diese Männer waren bereits Krähenfutter..."

Eine Schlüsselfigur in dieser positiven Entwicklung, wenn auch nicht der alleinig ausschlaggebende Grund ist Rowan, der Elite-Fae-Kämpfer, der in Band 3 dazu ausgewählt wurde, sie zu trainieren um ihre Magie kontrollieren zu können. Schon beim ersten Lesen habe ich mich in diesen unsterblichen Fae-Krieger mit seiner grüblerischen Coolness verliebt und auch jetzt ist er mir wieder sehr ans Herz gewachsen. Ich hatte allerdings ganz vergessen, dass die Autorin ihn gar nicht sofort als neuen Love Interest einführt, sondern er Celaena zunächst als Freund in einer schwierigen Zeit zur Seite steht. Erst in diesem vierten Teil entwickelt sich zwischen den beiden aus ihrer zarten Freundschaft, die auf gegenseitigem Respekt und Vertrauen sowie gemeinsam durchgestandenem Leid beruht, eine Liebesbeziehung. Diese bleibt allerdings noch sehr im Hintergrund, da die beiden Figuren nicht wirklich Zeit haben, ihre neue Beziehung auszuloten, geschweige denn auszuleben.

"Sie waren zusammen aus Dunkelheit und Schmerz hervorgekommen. Sie waren immer noch auf dem Weg ins Licht. (...) "Du schaffst es, dass ich leben will, Rowan. Nicht nur überleben, nicht nur existieren. Leben."

Neben Aelin und Rowan treten im Rifthold-Handlungsstrang natürlich auch wieder Dorian und Chaol auf, auch wenn beide eher im Hintergrund bleiben. Bei Prinz Dorian ist das der Fall, da er am Ende von Band 3 von einem der Valgprinzen in Besitz genommen wurde und nur noch in kurzen Abschnitten ein Lebenszeichen an uns LeserInnen schickt. Die kurzen Passagen aus seiner Sicht, in denen er immer mehr in seinem Schmerz verschwindet, haben mir immer wieder das Herz gebrochen und mir einen kalten Schauer über den Rücken geschickt.

"Hallo mein kleiner Prinz", sagte sie. In ihrer weichen Schlafzimmerstimme lagen Tod und Verderben. "Hallo meine kleine Hexe" (...)Diese Hexe war aus der Finsternis zwischen den Sternen geschaffen worden. "Würdet Ihr blau oder schwarz bluten?", entgegnete sie mit ihrer Mitternachtsstimme. "Ich blute in jeder Farbe, die ihr wünscht."

Chaols Perspektive hingegen hat immer weniger Emotionen bei mir ausgelöst. Während ich beim ersten Lesen der Reihe ein großer Fan dieses Charakters war, hat sein Handlungsstrang für mich nun deutlich an Anziehungskraft verloren, sodass ich es überhaupt nicht schlimm fand, dass er hier eher in den Hintergrund tritt und Platz für andere Figuren macht. Mit dem ersten Aufeinandertreffen von ihm und Aelin ist klar: als Love Interest ist er nun vollständig aus dem Spiel. Denn aus dem loyalen und liebenswürdigen Captain ist ein harter, misstrauischer Rebellenkommandant geworden, der in Aelin zunächst einmal eine Bedrohung sieht. Auch wenn der Bruch zwischen den beiden zuvor schon recht tief war und ich natürlich wusste, dass die Geschichte für beide eine andere Wendung bereithielt, hat es mir hier wieder das Herz gebrochen, sehen zu müssen, wie verfeindet er und Aelin sich zu Beginn verhalten. Es dauert eine ganze Weile, ehe sich zwischen den beiden die Wogen wieder etwas glätten und sie es schließlich schaffen, auf eine kameradschaftliche Ebene zurückzufinden.

"Zehn Jahre im Schatten haben jetzt eine Ende. Bringt Licht in die Dunkelheit, Majestät!"
In ihrem Herz war kein Platz für Tränen und sie wollte sie auch nicht zulassen. Sie nahm das Schwert ihres Vaters aus seiner Hand, eine sichere, zuverlässige Waffe. (...) Dann nahm sie all ihren Mut zusammen, grinste und rief:
"Bringen wir die Sterne ins Wanken!"

Gut gefallen hat mir auch, dass hier Lysandras Charakter weiterentwickelt wird. War die schöne Prostituierte zuvor als Celaenas Rivalin aufgetreten, schaffen es die beiden hier, ihre vergangenen Dispute aus dem Weg zuräumen, ihren gemeinsamen Feind Arobynn zu besiegen und werden sogar so etwas wie Freundinnen. Schon beim ersten Lesen der Reihe war sie mir dank ihrer List, Schlagfertigkeit und inneren Stärke, die man zu Beginn nicht vermutet hätte, sofort sympathisch. Außerdem stecken in ihr jede Menge Überraschungen, auf deren Enthüllung in den nächsten Bänden ich mich sehr freue....

"Jahrhunderte lang bin ich in der Welt umhergewandert, durch Königreiche, Länder und Wüsten, ohne zur Ruhe zu kommen, ohne innezuhalten - nicht einen Augenblick lang. Immer habe ich zum Horizont gesehen, mich immer gefragt, was hinter dem nächsten Ozean liegt, hinter dem nächsten Berg. aber ich glaube... ich glaube, die ganze Zeit über, die ganzen Jahrhunderte lang, habe ich nur dich gesucht."

Im zweiten großen Handlungsstrang in der Ferianschlucht und der Festung Morath tut sich in diesem Band ebenfalls einiges. Auf Manon Blackbeak, die Dreizehn und ihre Geschichte freue ich mich schon seit Beginn meines Rereads wahnsinnig. Nachdem wir sie in Band 3 als gefühlslose, kalte und grausame Killermaschine kennengelernt haben, deren weiches Herz nur ab und zu durchscheint, beginnt hier die langsame Entwicklung zur großen Heldin. Sie, die doch immer die Disziplin und den Gehorsam gegenüber der Clanmütter gepredigt hat, beginnt an der Richtigkeit ihrer Mission zu zweifeln, als der Herzog grausame Experimente mit Hexenzirkeln durchführt, um grauenvolle Monster zu züchten. Langsam beginnt sie sich dagegen aufzulehnen, bloß ein Teil der Kriegsmaschinerie des Königs zu sein und immer mehr Risse entstehen in ihrem todbringenden und grausamen Image, das sie sich gegenüber uns LeserInnen zugelegt hat. Ihr Handlungsstrang gewinnt außerdem an mehr Tiefe, als wir ihre Zweite, Asterin, besser kennenlernen dürfen und erfahren, warum sie sich so verhält, wie sie es tut. Die ganze Dreizehn, die über Jahrhunderte zusammengeschweißte Kampfgruppe, ein Zirkel voller interessanter Charaktere und eiskalter Präzession, wird von der Autorin langsam aufgeschlüsselt und vom einigen Kampftrupp in einzelne Charaktere zerlegt.

"Wir müssen vorsichtig sein, wenn wir uns gegen unsere Ketten auflehnen."
"Ketten können brechen", stellte Asterin herausfordernd fest.
"Das kann dein Genick auch.", erwiderte Manon..."

Neben den Dreizehn spielen in ihrem Handlungsstrang noch zwei weitere Figuren eine große Rolle. Zum Einen lernen wir hier die verkrüppelte Magd Elide Lochan kennen, deren Namen aufmerksamen LeserInnen bekannt vorkommen sollte. Als Erbin von Perranth mit Hexenblut in ihren Adern hat die zähe junge Frau noch einen weiten Weg vor sich und ich freue mich auf jeden Satz davon! Zum Anderen treffen wir hier nun Lady Kaltain wieder. Während in Band 1 ihr größtes Zeil eine gewinnbringende Heirat war, ist von der eitlen höfischen Lady nichts mehr übrig. Geprägt von Misshandlungen und dem Dämon in ihrem Körper wächst in der verzweifelten, hasserfüllten Frau eine furchtbare Gabe: das Schattenfeuer... Ihre kurzen Auftritte und vor allem die weitere Entwicklung ihres Handlungsstrangs gehören zu meinen absoluten Lieblingsmomenten der Reihe!

"Bald würde sie ihre wahre Bestimmung finden und würden ihren Zorn dem Mond entgegenheulen. Sie hatte vergessen, welchen Namen man ihr gegeben hatte, aber das machte keinen Unterschied. Jetzt hatte sie nur einen Namen: Weltenverschlinger."

All das trug dazu bei, dass ich Manons Handlungsstrang mindestens genauso interessant finde, wie den von Aelin. (Oder vielleicht lag es auch einfach nur am Wyvern-Bonus... Diese drachenähnliche Flugmonster, die enge Verbindungen zu ihren Reiterinnen aufbauen und vor allem Abraxos, der großer Krieger mit viel Mut, Liebe, Mitgefühl und einer Vorliebe für Blumen, in die er immer seine Nase steckt, muss man als Fantasy-Liebhaber einfach lieben!). Besonders spannend wird es dann, als die beiden Handlungsstränge sie miteinander verweben, als die beiden aufeinandertreffen und Aelin ihrer Feindin das Leben rettet. Damit werden die zuvor klar gesetzten Seiten ordentlich durchgemischt und bilden einen Nährboden für spannende Entwicklungen in den Bänden 5 bis 7.

"Hexen. Sie waren alle jung und schön, mit Haaren und Haut in allen Farbschattierungen. Doch selbst aus der Entfernung konnte sie erkennen, wen Rowan meinte. Ihr Haar war wie lebendiges Mondlicht, ihre Augen wie gebranntes Gold. Sie war das schönste Wesen, das Aelin je gesehen hatte."

Ein letzter Punkt, der "Königin der Finsternis" zu einem absoluten Highlight macht ist das fulminante Ende. Natürlich wusste ich in etwa, was passieren wird, dennoch hat mich das epische Finale wieder mit spannender Dynamik, dramatischen Enthüllungen und überraschenden Wendungen mitgerissen. Die letzten Seiten waren sogar noch mitreißender, überraschender, spannender, actionreicher und eindrucksvoller als ich sie in Erinnerung hatte und machten riesige Lust auf den nächsten Teil!

"Auf eine bessere Zukunft", sagte sie. "Du bist zurückgekommen", entgegnete er, als sei das eine Antwort. Sie reichten sich die Hände. So endete die Welt. Und eine neue begann."



FAZIT:

"Throne of Glass - Königin der Finsternis" ist eine action- und wendungsreiche Fortsetzung einer Reihe, die sich so langsam einem epischen Showdown entgegenbewegt. Durch die ausgewogene Ausbalancierung aus Worldbuilding, Charakterentwicklung, Action und Emotionen ist es einer meiner Lieblingsbände der Reihe!

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Ein einfallsreiches, mitreißendes, humorvolles und für mich rundum überzeugendes Krimiabenteuer für Groß und Klein!

Der Spurenfinder
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Als ich mit "Der Spurenfinder" begonnen habe, hatte ich keine Ahnung, worum es genau gehen wird, in welchem Genre sich das Buch bewegt, an welche Zielgruppe es sich richtet und was auf mich zukommen wird. ...

Als ich mit "Der Spurenfinder" begonnen habe, hatte ich keine Ahnung, worum es genau gehen wird, in welchem Genre sich das Buch bewegt, an welche Zielgruppe es sich richtet und was auf mich zukommen wird. Ich wusste nur, dass Marc-Uwe Kling die Geschichte zusammen mit seinen Zwillingstöchtern Johanna und Luise geschrieben hat und das Buch demnach bestimmt gut werden wird. Recht hatte ich: "Der Spurenfinder" hat mir ein lustiges, originelles und fantasievolles erstes Jahreshighlight beschert!

Das Cover ist mit den von Bernd Kissel im Comic-Stil gezeichneten Silhouetten der Hauptfiguren, der im Baumstumpf steckenden blutigen Axt und den starken weiß-rot-Kontrasten sehr passend zur Geschichte gestaltet und auch der Titel "Der Spurenfinder" ist treffend gewählt. Ich habe mir sagen lassen, dass der Roman in Print-Form Illustrationen enthält, welche ich im Hörbuch natürlich leider verpasst habe. Dennoch muss ich Marc Uwe Klings Bücher einfach immer in Hörbuchform konsumieren! Auch hier kann ich die vom Autor vorgelesene Version sehr empfehlen. Nicht nur vermag er es, seine Figuren durch seine geübte Erzählstimme zum Leben zu erwecken, auch Witze wie die Stimme verändernde Stimmonade kommen erst im Hörbuch richtig gut zur Geltung.

Der Autor erzählt hier auf 336 Seiten eine mitreißende und originelle Abenteuergeschichte, die sich rund um einen Kriminalfall mit magischen Elementen aufspannt. Wir lernen den berühmten Spurenfinder Elos von Bergen kennen, der an den entlegensten Ort des Königreichs Dreibrücken - Friedhofen - ausgesucht hat, um mit seinen Kindern Ada und Naru ein ruhiges Leben zu führen. Als dann allerdings der Dorfvorsteher brutal ermordet wird, muss er seine alten Fähigkeiten wieder hervorkramen und beginnt mit den Ermittlungen, die ihn auf einen magischen Jahrmarkt, in einen dunklen Monsterwald und schließlich sogar auf eine lange Reise in ein fernes Königreich führt...

"Spuren suchen kann ja jeder. Auf das Finden kommt es an."


Der Spannungsbogen ist dabei flüssig und logisch aufgebaut mit dem Kriminalfall als roter Faden, der ständig weiterentwickelt wird. Wenn die Rahmenhandlung und das magisch-mittelalterliche Worldbuilding zu Beginn noch recht einfach und kindgerecht wirken, wird mit der Zeit klar, dass doch mehr Gedanken und Komplexität in der Geschichte stecken als zu Beginn gedacht. Immer, wenn ich beim Lesen dachte, den doch recht einfachen Fall durchschaut zu haben, überraschten mich die drei Klings mit einer neuen, unvorhersehbaren Wendung. Und genauso - sobald der Schauplatz etwas zu gemütlich wurde, führte das Autorentrio in ganz neue Gefilde ihrer Fantasywelt. So war ich beim Rätselraten immer auf der Höhe der Figuren, keine der Wendungen war für mich vorhersehbar und auch der Ausflug durch das fantasievolle Land über Dreibrücken bis Syndrakos konnte mich mit jedem Kapitel mehr überzeugen. Kurzum: je mehr ich gelesen habe, desto begeisterter war ich von der Geschichte!

Dabei tut auch der Schreibstil sein Übriges. Die drei Klings schreiben flüssig, kindlich-direkt, leicht lesbar, dabei aber dennoch gewohnt witzig und geistreich. Durch die Mitarbeit von Klings Töchter sind die Perspektiven der Kinder ganz authentisch getroffen. Positiv hervorzuheben ist aber, dass die kindliche Erzählperspektive den beiden jungen Spurensuchern sowie den jugendlichen oder erwachsenen Lesenden viel zutraut und die Geschichte auf so hohem sprachlichen wie auch inhaltlichen Niveau ist, dass auch Erwachsene gut unterhalten werden. Besonders toll ist dabei natürlich auch wieder der typische Kling-Humor, der mit wiederkehrenden Insiderwitzen, Wortspielen, Situationskomik, ironischen Bemerkungen, trockenen Witzen, Popkulturreferenzen (z.B. Zitaten aus Büchern und Filmen, die man sofort wiedererkennt) und vielen kreativen Details (wie zum Beispiel das Glotzoskop, der Schdip oder auch die Stimmonade) regelmäßig zum Lachen bringt. So wird die Geschichte zu einer interessanten Fusion von Fantasy, Krimi und Komödie, die mich ganz wunderbar unterhalten hat.

"Sie sind der schäbigste Spurensucher, von dem ich je gehört habe"
"Aber Sie haben von ihm gehört", sagte Ada nicht ohne Stolz."


Zuletzt konnten mich auch die Figuren sehr überzeugen. Der Spurenfinder Elos ist ein liebevoller Vater, der es mit seinen beiden Zwillingen nicht gerade leicht hat. Trockener Humor, viele "hms" und ein messerscharfer Verstand machen ihn zu einem tollen Charakter, dem man gerne auf ein Abenteuer folgt. Die beiden jüngeren Protagonisten Naru und Ada haben mich aber fast nochmal etwas mehr überzeugen können, als ihr Vater. Sehr gut gefallen hat mir, dass die aufgeweckten, abenteuerlustigen Zwillinge, die zunächst etwas stereotyp gezeichnet wirkten, schnell vielschichtiger werden. So wächst die intelligente, strebsame Ada durch neue Herausforderungen über sich hinaus und stellt sich ihren größten Ängsten, während der sportliche, aber dafür recht denkfaule Naru mit erstaunlich treffsicherer Intuition überrascht, wenn sich scheinbar blödsinnige Theorien als wahr herausstellen. Die beiden bieten auf jeden Fall viel Identifikationspotenzial für große wie kleine LeserInnen und bringen nicht nur viel Leichtigkeit und Frische in die Geschichte, sondern treiben diese auch aktiv voran.

Auch Nebenfiguren wie die Oma Martens, der Dorfvorsteher Emmett, der Zwerg oder die anderen Dorfbewohner sind einprägsam und mit humorvollem Unterton geschrieben und selbst vermeintliche Bösewichte bekommen alle eine differenzierte Betrachtung. Besonders gut gefallen hat mir, dass man die drei Hauptfiguren eigentlich aus ihrer magischen Welt direkt in unsere setzen könnte und eine ganz normale Familie dabei rauskäme. Die dynamischen Interaktionen, die flapsigen Sprüche und nachvollziehbaren Konflikte von Elos und seinen Kindern, lesen sich sehr authentisch und aus dem Leben gegriffen. Gewisse Parallelen zwischen dem realen Schreiber-Trio und dem fiktiven Spurensucher-Trio heranzuziehen fällt nicht schwer und so erscheinen die drei Hauptfiguren durch das Vater-Töchter-Team sehr greifbar und lebensnah. Der Mix aus märchenhaftem Schauplatz und authentischen Figuren schafft eine einzigartige Atmosphäre, die mich in den Bann gezogen hat.

Kritisch sehe ich an der Geschichte eigentlich nur, dass sie mit 336 Seiten sehr schnell gelesen ist, obwohl sie definitiv noch Platz für mehr Erkundung gelassen hätte. Zwar ist der Fall in einer sehr runden Auflösung am Ende dieses Romans abgeschlossen, allerdings macht ein Cliffhanger Lust auf hoffentlich weitere Bände des Trios, denn es gibt noch viel zu Entdecken in den verlorenen Provinzen ...


Fazit:


Ein einfallsreiches, mitreißendes, humorvolles und für mich rundum überzeugendes Krimiabenteuer für Groß und Klein! Marc Uwe Kling und seine beiden Töchter präsentieren in "Der Spurenfinder" eine interessante Fusion aus Fantasy, Krimi und Komödie, die mich ganz wunderbar unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Ein einfallsreiches, mitreißendes, humorvolles und für mich rundum überzeugendes Krimiabenteuer für Groß und Klein!

Der Spurenfinder
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Als ich mit "Der Spurenfinder" begonnen habe, hatte ich keine Ahnung, worum es genau gehen wird, in welchem Genre sich das Buch bewegt, an welche Zielgruppe es sich richtet und was auf mich zukommen wird. ...

Als ich mit "Der Spurenfinder" begonnen habe, hatte ich keine Ahnung, worum es genau gehen wird, in welchem Genre sich das Buch bewegt, an welche Zielgruppe es sich richtet und was auf mich zukommen wird. Ich wusste nur, dass Marc-Uwe Kling die Geschichte zusammen mit seinen Zwillingstöchtern Johanna und Luise geschrieben hat und das Buch demnach bestimmt gut werden wird. Recht hatte ich: "Der Spurenfinder" hat mir ein lustiges, originelles und fantasievolles erstes Jahreshighlight beschert!

Das Cover ist mit den von Bernd Kissel im Comic-Stil gezeichneten Silhouetten der Hauptfiguren, der im Baumstumpf steckenden blutigen Axt und den starken weiß-rot-Kontrasten sehr passend zur Geschichte gestaltet und auch der Titel "Der Spurenfinder" ist treffend gewählt. Ich habe mir sagen lassen, dass der Roman in Print-Form Illustrationen enthält, welche ich im Hörbuch natürlich leider verpasst habe. Dennoch muss ich Marc Uwe Klings Bücher einfach immer in Hörbuchform konsumieren! Auch hier kann ich die vom Autor vorgelesene Version sehr empfehlen. Nicht nur vermag er es, seine Figuren durch seine geübte Erzählstimme zum Leben zu erwecken, auch Witze wie die Stimme verändernde Stimmonade kommen erst im Hörbuch richtig gut zur Geltung.

Der Autor erzählt hier auf 336 Seiten eine mitreißende und originelle Abenteuergeschichte, die sich rund um einen Kriminalfall mit magischen Elementen aufspannt. Wir lernen den berühmten Spurenfinder Elos von Bergen kennen, der an den entlegensten Ort des Königreichs Dreibrücken - Friedhofen - ausgesucht hat, um mit seinen Kindern Ada und Naru ein ruhiges Leben zu führen. Als dann allerdings der Dorfvorsteher brutal ermordet wird, muss er seine alten Fähigkeiten wieder hervorkramen und beginnt mit den Ermittlungen, die ihn auf einen magischen Jahrmarkt, in einen dunklen Monsterwald und schließlich sogar auf eine lange Reise in ein fernes Königreich führt...

"Spuren suchen kann ja jeder. Auf das Finden kommt es an."


Der Spannungsbogen ist dabei flüssig und logisch aufgebaut mit dem Kriminalfall als roter Faden, der ständig weiterentwickelt wird. Wenn die Rahmenhandlung und das magisch-mittelalterliche Worldbuilding zu Beginn noch recht einfach und kindgerecht wirken, wird mit der Zeit klar, dass doch mehr Gedanken und Komplexität in der Geschichte stecken als zu Beginn gedacht. Immer, wenn ich beim Lesen dachte, den doch recht einfachen Fall durchschaut zu haben, überraschten mich die drei Klings mit einer neuen, unvorhersehbaren Wendung. Und genauso - sobald der Schauplatz etwas zu gemütlich wurde, führte das Autorentrio in ganz neue Gefilde ihrer Fantasywelt. So war ich beim Rätselraten immer auf der Höhe der Figuren, keine der Wendungen war für mich vorhersehbar und auch der Ausflug durch das fantasievolle Land über Dreibrücken bis Syndrakos konnte mich mit jedem Kapitel mehr überzeugen. Kurzum: je mehr ich gelesen habe, desto begeisterter war ich von der Geschichte!

Dabei tut auch der Schreibstil sein Übriges. Die drei Klings schreiben flüssig, kindlich-direkt, leicht lesbar, dabei aber dennoch gewohnt witzig und geistreich. Durch die Mitarbeit von Klings Töchter sind die Perspektiven der Kinder ganz authentisch getroffen. Positiv hervorzuheben ist aber, dass die kindliche Erzählperspektive den beiden jungen Spurensuchern sowie den jugendlichen oder erwachsenen Lesenden viel zutraut und die Geschichte auf so hohem sprachlichen wie auch inhaltlichen Niveau ist, dass auch Erwachsene gut unterhalten werden. Besonders toll ist dabei natürlich auch wieder der typische Kling-Humor, der mit wiederkehrenden Insiderwitzen, Wortspielen, Situationskomik, ironischen Bemerkungen, trockenen Witzen, Popkulturreferenzen (z.B. Zitaten aus Büchern und Filmen, die man sofort wiedererkennt) und vielen kreativen Details (wie zum Beispiel das Glotzoskop, der Schdip oder auch die Stimmonade) regelmäßig zum Lachen bringt. So wird die Geschichte zu einer interessanten Fusion von Fantasy, Krimi und Komödie, die mich ganz wunderbar unterhalten hat.

"Sie sind der schäbigste Spurensucher, von dem ich je gehört habe"
"Aber Sie haben von ihm gehört", sagte Ada nicht ohne Stolz."


Zuletzt konnten mich auch die Figuren sehr überzeugen. Der Spurenfinder Elos ist ein liebevoller Vater, der es mit seinen beiden Zwillingen nicht gerade leicht hat. Trockener Humor, viele "hms" und ein messerscharfer Verstand machen ihn zu einem tollen Charakter, dem man gerne auf ein Abenteuer folgt. Die beiden jüngeren Protagonisten Naru und Ada haben mich aber fast nochmal etwas mehr überzeugen können, als ihr Vater. Sehr gut gefallen hat mir, dass die aufgeweckten, abenteuerlustigen Zwillinge, die zunächst etwas stereotyp gezeichnet wirkten, schnell vielschichtiger werden. So wächst die intelligente, strebsame Ada durch neue Herausforderungen über sich hinaus und stellt sich ihren größten Ängsten, während der sportliche, aber dafür recht denkfaule Naru mit erstaunlich treffsicherer Intuition überrascht, wenn sich scheinbar blödsinnige Theorien als wahr herausstellen. Die beiden bieten auf jeden Fall viel Identifikationspotenzial für große wie kleine LeserInnen und bringen nicht nur viel Leichtigkeit und Frische in die Geschichte, sondern treiben diese auch aktiv voran.

Auch Nebenfiguren wie die Oma Martens, der Dorfvorsteher Emmett, der Zwerg oder die anderen Dorfbewohner sind einprägsam und mit humorvollem Unterton geschrieben und selbst vermeintliche Bösewichte bekommen alle eine differenzierte Betrachtung. Besonders gut gefallen hat mir, dass man die drei Hauptfiguren eigentlich aus ihrer magischen Welt direkt in unsere setzen könnte und eine ganz normale Familie dabei rauskäme. Die dynamischen Interaktionen, die flapsigen Sprüche und nachvollziehbaren Konflikte von Elos und seinen Kindern, lesen sich sehr authentisch und aus dem Leben gegriffen. Gewisse Parallelen zwischen dem realen Schreiber-Trio und dem fiktiven Spurensucher-Trio heranzuziehen fällt nicht schwer und so erscheinen die drei Hauptfiguren durch das Vater-Töchter-Team sehr greifbar und lebensnah. Der Mix aus märchenhaftem Schauplatz und authentischen Figuren schafft eine einzigartige Atmosphäre, die mich in den Bann gezogen hat.

Kritisch sehe ich an der Geschichte eigentlich nur, dass sie mit 336 Seiten sehr schnell gelesen ist, obwohl sie definitiv noch Platz für mehr Erkundung gelassen hätte. Zwar ist der Fall in einer sehr runden Auflösung am Ende dieses Romans abgeschlossen, allerdings macht ein Cliffhanger Lust auf hoffentlich weitere Bände des Trios, denn es gibt noch viel zu Entdecken in den verlorenen Provinzen ...


Fazit:


Ein einfallsreiches, mitreißendes, humorvolles und für mich rundum überzeugendes Krimiabenteuer für Groß und Klein! Marc Uwe Kling und seine beiden Töchter präsentieren in "Der Spurenfinder" eine interessante Fusion aus Fantasy, Krimi und Komödie, die mich ganz wunderbar unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 03.12.2023

Bietet neben einer tollen Lesezeit einen runden Abschluss der Reihe!!!

Wie die Nacht entrinnt
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Genau wie in die Raven Boys-Reihe habe ich mich seit November 2022 auch in die brandneue Sequel-Reihe über meinen Lieblingscharakter Ronan Lynch schockverliebt. Am 1. Dezember 2023 erschien nun der abschließende ...

Genau wie in die Raven Boys-Reihe habe ich mich seit November 2022 auch in die brandneue Sequel-Reihe über meinen Lieblingscharakter Ronan Lynch schockverliebt. Am 1. Dezember 2023 erschien nun der abschließende dritte Band der "Dreamer Reihe". Auf "Wie die Nacht entrinnt" habe ich gleichermaßen begeistert wie ängstlich hingefiebert, da ich befürchtete, dass das Finale kaum so gut sein könnte wie der Rest der Reihe. Doch auch wenn auf den 377 Seiten vieles ganz anders kam als ich dachte, konnte dieses doch überraschend kurze Finale alle meine Fragen beantworten und hat neben einer tollen Lesezeit einen runden Abschluss geboten. Für diese mitreißende und atmosphärisch dichte Geschichte über Kunst, Träume, Individualität, Weltuntergang, Diebe, Freundschaft, Hoffnung und Liebe gibt es von mir wohlverdiente 5 Sterne!

Bevor ich mein erneutes Loblied auf Maggie Stiefvaters Fantasie beginne, wie immer ein paar Worte zum Cover. Anders als die kühlblaue Aquarell-Optik der Hauptreihe hat sich der Verlag dieses Mal für eine rot-orangene Farbgebung entschieden, wodurch das Cover weniger verträumt und deutlich dramatischer wirkt. Auf dem Cover von Band 3 kommen nun noch blaue und schwarze Akzente hinzu. Zu sehen sind genau wie auf dem Originalcover drei von Ronans Sonnenhunden, die mit glühenden Augen und loderndem Hund eine unsichtbare Gefahr anknurren, während im Hintergrund eine orangene Sonne über einem brennenden Wald aufgeht. Passend dazu sind die 53 Kapitelanfänge jeweils von einem angedeuteten Wald umgeben. Kurzum: das Gesamtkonzept der Gestaltung ist mal wieder wunderbar passend zur Handlung und einfach ein Eye-Catcher! Allerdings finde ich den deutschen Titel hier anders als bei den beiden Vorgängern etwas sperrig und lange nicht so treffend wie der Originaltitel "Greywaren". Für diesen Abschluss hätte ich mir etwas apokalyptischeres, wie beispielsweise "Wie die Welt in Flammen steht" gewünscht. Aber das nur am Rande...

Erster Satz: "Am Anfang dieser Geschichte, vor vielen, vielen Jahren, fanden zwei Träumer das Paradies."

"Wie die Nacht entrinnt" beginnt wenige Tage nach dem Ende des zweiten Bandes. Nachdem Hennessy gemeinsam mit Farooq-Lane und Lilliana die Ley-Linie unterbrochen hat, um Bryde und Ronan aufzuhalten, sind Millionen von Dingen und Lebewesen in den Schlaf gefallen und ein Kampf um Süßmetalle ist entbrannt. Während sowohl Jordan als auch Hennessy versuchen, eines zu malen, macht sich Declan ebenfalls auf die Suche nach einem der magischen Objekte, um seine beiden Brüder wachzuhalten. Denn seltsamerweise ist nicht nur der geträumte Matthew nach dem Ausschalten der Ley-Linie eingeschlafen, sondern auch der Träumer Ronan. Und ausgerechnet als alle mächtigen Träumer und die Regulatoren ausgeschaltet sind, erhebt sich im Schatten eine neue Bedrohung und der Weltuntergang scheint so nah wie nie zuvor...

Als großes Finale einer komplexen Fantasy-Reihe waren meine Erwartungen sowie die möglichen Hürden für die Geschichte natürlich enorm. Denn in "Wie die Nacht entrinnt" musste Maggie Stiefvater nicht nur alle aufgegriffenen Handlungsstränge zu Ende führen und den Figuren einen runden Abschluss verschaffen, sondern auch alle offenen Fragen aus der Träumer-Reihe und der Raven-Boys-Reihe beantworten. Und das waren einige: Wer sind die Regulatoren wirklich und weshalb schlafen sie? Wer oder was ist Ronan Lynch? Was bedeutet der Titel "Greywaren" wirklich? Was ist das Gespinst? Wie wird ein Süßmetall erschaffen? Was ist Lindenmere/Cabeswater? Wie sind die Lynch-Brüder wirklich miteinander verwandt? Was ist mit Niall und Aurora passiert? Wer ist Mor´O´Corra? Und wer wird den Weltuntergang herbeiführen/verhindern können? Angesichts der Anzahl der offenen Fragen war ich ehrlich gesagt sehr skeptisch, sobald ich gesehen habe, dass die Geschichte mit knapp 377 Seiten deutlich kürzer ist als Band 1 und 2. Doch auf wundersame Weise schaffte es die Autorin mal wieder meine Befürchtungen Lügen zu strafen und ihr komplexes Handlungskonstrukt souverän zu einem runden Abschluss zu bringen.

"Eine Welt der grenzenlosen Gefühle und begrenzten Macht. Eine Welt der grünen Hügel und violetten Berggipfel, der gebrochenen Herzen und leidenschaftlichen Zerwürfnissen, der benzindunstgeschwängerten Nächte und abenteuererfüllten Tage. Grabsteine und Straßengräben, Küsse und Orangensaft, Regen auf der Haut und Sonne in den Augen, leicht verfügbarer Schmerz und hart erkämpfte Wunder."


Mit Bryde, Matthew, Declan, Ronan, Hennessy, Jordan, Liliana und Carmen verfolgen wir hier so viele Erzählperspektiven wie noch nie zuvor und zusätzlich enthält die Geschichte regelmäßige Rückblicke auf die Geschichte der Eltern der Lynch Brüder. Wie sie es auf so wenigen Seiten geschafft hat, so viele Handlungsstränge, Erzählperspektiven und Informationen zu jonglieren und uns dabei trotzdem eine stringente, spannende und emotionale Geschichte zu präsentieren ist mir echt ein großes Rätsel. Wie gewohnt setzt Maggie Stiefvater dabei wieder ein recht geringes Erzähltempo an und auch ihre Handlungsdichte ist zunächst sehr gering. Wie bei ihren Vorgängern lebt auch "Wie die Nacht entrinnt" von den Perspektivwechseln zwischen den Figuren und der Frage, wie alles miteinander verbunden ist.

Es passiert viel zwischen den Zeilen, wir erhalten zu den wichtigsten Figuren viele Rückblicke und Andeutungen verführen zum Rätselraten. Da sich die Figuren in diesem Finale zum Teil auf verschiedenen Metaebenen bewegen - im Traum, in der Realität und in verschiedenen Zwischenstufen wie Visionen, Vorausblicke und anderen Dimensionen - ist es teilweise etwas konfus der Handlung zu folgen. Man braucht definitiv eine lebendige Fantasie und vor allem eine große Toleranz gegenüber dem Absurden und schwer Vorstellbaren, um dieser Geschichte folgen zu können. Wenn man sich allerdings darauf einlässt, bietet diese Geschichte ein wahrlich außergewöhnliches Leseerlebnis. Denn auch wenn ich mir an einigen Stellen ein bisschen mehr Klarheit und Struktur gewünscht hätte, sorgen das surreale Lesegefühl die vielen offenen Fragen wieder für jede Menge Spannung und eine vielschichtige Atmosphäre.

"Das hier konnte nicht real sein. Vielleicht war nichts von alldem passiert, vielleicht war er immer noch auf der Highschool und wälzte sich unruhig in seinem Bett in einem alten Fabrikgebäude, vielleicht war er immer noch ein Kind und wälzte sich unruhig in seinem Bett ein paar Meter von seinen noch lebenden Eltern entfernt, vielleicht war er ein Gott, der davon träumte, ein Baby zu sein, das davon träumte ein Gott zu sein - Was war real?
Er erschuf die Realität. War er wach oder träumte er?
War er wach oder träumte er?
War er wach oder träumte er?
War er wach oder träumte er?
War er wach oder träumte er?
War er wach oder träumte er?
War er wach oder träumte er?
War er wach oder träumte er?
War er wach oder träumte er?"


Die Atmosphäre ist auch hier wieder von einem deutlich düstereren Einschlag geprägt als die Hauptreihe es war. Wo der Raven Cycle noch humorvoll, spritzig und abenteuerlustig war, ist "Wie Träume bluten" nun melancholisch, blutig, zynisch und apokalyptisch. Die Figuren treffen sehr oft moralisch graue Entscheidungen und müssen mit vielen negativen Emotionen umgehen, während die Grenze zwischen Realität und Traum so stark verwischt wie noch nie zuvor. Trotz all der Unterschiede erkennt man in jeder Zeile der unverwechselbare Schreibstil Maggie Stiefvaters wieder. Mit ruhigen, aber eindringlichen Worten lässt sie die Charaktere und das Setting für einen kurzen Moment wahr werden und schenkt uns einige Stunden voller Fantasie, Magie, Liebe, Freundschaft und düsteren Geheimnissen. In ganz eigener Handschrift schreibt sie mal erklärend, mal kurz angebunden, mal emotional, mal kalt, mal melancholisch, mal locker, mal traurig, mal glücklich, mal wütend, mal resigniert - ein kunterbuntes Durcheinander, das vor allem eines ist: magisch. Dann noch ein paar skurrile Wendungen und überraschende Gedanken und fertig ist die unkonventionelle, magische und einzigartige Geschichte.

Einzigartig auch deshalb, da die Grundidee von Träumern, die Dinge aus ihren Träumen mitnehmen können, auch hier wieder wunderbar funktioniert. In Zeiten von überdimensioniert häufig verwendeten Vampirmythen und Zaubermotiven sind eine Ley-Linie, durch deren Magie erwachende magische Kraftorte, eine Riege von Träumern und eine Gesellschaft, welche diese jagt, um den Weltuntergang zu verhindern eine herrlich originelle und unverbrauchte Idee. Im Fokus der Geschichte steht jedoch auch in diesem Finale nicht die Grundidee oder etwa ein Abenteuer, sondern die Dynamiken zwischen den Figuren. Da Ronan den Großteil der Geschichte schlafend im sogenannten Süßmetallmeer verbringt, konzentrieren wir uns vor allem auf sein Innenleben, verlieren ihn aber als handelnde Figur. Seine Entwicklung vom wütenden Teenager zu einer selbst bestimmten Person, die genau weiß, wer uns was er ist, kommt hier zu einem überraschenden, aber für mich sehr stimmigen Abschluss. dennoch hätte ich gerne noch ein paar mehr gemeinsame Szenen von Adam und Ronan gehabt und auch von den anderen Mitglieder der Gangsey hätte ich gerne mehr gelesen.

"Post tenebrax lux", flüsterte er. Auf Dunkelheit folgt Licht. "Tamquam...", fügte Adam hinzu. Alter idem, antwortete Ronan im Stillen."


In den Vordergrund treten statt Ronan als handelnde Figuren vor allem Declan, Hennessy und Carmen Farooq-Lane. Declan, der bereits in Band 2 ein gleichberechtigter Hauptcharakter war, wird hier zum heimlichen Star der Geschichte - eine Rolle, die ich ihm zu Beginn der Reihe ehrlicherweise niemals zugetraut hätte. Auch seine Entwicklung, in der er die Maske aus Kälte, Professionalität und Langweile langsam ablegt und seine eigenen Träume verfolgt, wird hier äußerst gelungen abgeschlossen. Der dritte Lynch-Bruder Matthew befasst sich unterdessen weiter mit den Auswirkungen der Tatsache kämpft, dass er nicht echt, sondern von Ronan geträumt ist und wird hier deutlich proaktiver als in den vorherigen Bänden. Auch wenn ich ihn vor allem vor dem neu ausgebreiteten Hintergrund der Eltern-Geschichte nun sehr viel besser verstehen konnte, hätte ich aber auch gerne noch mehr von ihm gelesen.

Auch wenn "Wie die Nacht entrinnt" also nochmal verdeutlicht, dass die "Dreamer"-Reihe in erster Linie eine Geschichte über die Lynch-Familie ist, spielen noch weitere Figuren eine große Rolle in diesem Finale. Nach wie vor am spannendsten fand ich die Träumerin Hennessy und ihr Traum Jordan, die in vielerlei Hinsicht zwei unterschiedliche Versionen derselben Person sind und die deshalb eine ganz besonders enge, aber komplizierte Beziehung verbindet. Wie die Autorin es geschafft hat, zwei unabhängige Figuren aus den beiden zu machen, die einem gleichermaßen ans Herz wachsen und in ihren Reibungen zwischeneinander sowohl Chaos als auch große Kunst erschaffen, ist wirklich spannend!

"Er war der Ring am Finger, das Taschentuch in der Westentasche, er war die Schnitzerei und das Werkzeug, das sie geschaffen hatte, aber vor allem war er das, was in diesen Süßmetallen steckte: Er war die Liebe, er war der Hass, er war das Leben, er war der Tod, er war alles, was ein Süßmetall zu einem Süßmetall machte."

Während sich die restlichen Figuren mehr oder weniger um sich selbst, ihre persönlichen Beziehungen und das Erlangen oder Kreieren von Süßmetallen drehen, ist es allerdings die ehemalige Regulatorin Carmen Farooq-Lane, die gemeinsam mit ihrer Visionärin Liliana die eigentliche Handlung voranbringt und das Rätsel um den drohenden Weltuntergang löst. Als Carmen herausfindet, dass die große Bedrohung ausgerechnet aus ihrem eigenen Umfeld stammt, muss sie all ihre Werte in Frage stellen und eine schwerwiegende Entscheidung treffen, die in einem kurzen, aber spektakulären Showdown mündet. Das Ende und vor allem der darauffolgende Epilog hat mich schlussendlich sehr emotional zurückgelassen - weil es so schön war, weil wir so viele Figuren wiedersehen, aber auch weil mein Ausflug in diese Welt nun endgültig vorbei ist...


Fazit:


Wie Maggie Stiefvater es auf so wenigen Seiten geschafft hat, so viele Handlungsstränge, Erzählperspektiven und Informationen zu jonglieren und uns dabei trotzdem eine stringente, spannende und emotionale Geschichte zu präsentieren ist mir echt ein großes Rätsel. Um "Wie die Nacht entrinnt" folgen zu können, braucht man zwar eine lebendige Fantasie und vor allem eine große Toleranz gegenüber dem Absurden und schwer Vorstellbaren. Wenn man sich allerdings darauf einlässt, bietet diese Geschichte ein wahrlich außergewöhnliches Leseerlebnis mit schrägen Figuren, einem abwechslungsreichen Setting, einem unverwechselbaren Schreibstil und einer interessante Grundidee!

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