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Veröffentlicht am 13.01.2025

Actionreicher deutscher Krimi

Finsteres Herz
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Worum geht es in dem Buch?
Ein Zeugenschutzprogramm ist schiefgelaufen. Die Polizisten Lona Mendt und Frank Elling sollen mit der Zeugin Sarah an einen sicheren Ort gebracht werden. Doch die Leute, die ...

Worum geht es in dem Buch?
Ein Zeugenschutzprogramm ist schiefgelaufen. Die Polizisten Lona Mendt und Frank Elling sollen mit der Zeugin Sarah an einen sicheren Ort gebracht werden. Doch die Leute, die sie abholen, sind nicht die richtigen. Es kommt zu einer Schießerei, während der Lona und Frank sehr schwer verletzt werden und Sarah fliehen kann.
Die Polizisten Maja Kaminski und Hagen Dudek sollen jetzt ermitteln. Sie sollen herausfinden, was Lona Mendt und Frank Elling herausgefunden haben. Außerdem muss Sarah dringend gefunden werden.
Majas und Hagens Recherchen gestalten sich nicht einfach. Nicht nur, weil wichtige Unterlagen verschwunden sind. Maja und Hagen finden heraus, dass Lona und Frank einer Menschenhändlerorganisation auf der Spur waren. Die Ermittlungen sind gefährlich. Es gilt nicht nur, der Organisation auf die Spur zu kommen, sondern auch die Person bei der Polizei zu finden, die als „Maulwurf“ fungiert und mit den Kriminellen zusammenarbeitet.

Meine Leseerfahrung:
Wer einen actionreichen Krimi sucht, der unblutig ist, kann zu „Finsteres Herz“ von Holger Karsten Schmidt greifen. Die Handlung wird aus der Perspektive des auktorialen Erzählers (kein Ich-Erzähler) beschrieben.
Es gibt zwei Handlungsstränge. Die Geschehnisse rund um Lona Mendt und Frank Elling im Jahre 2006, dann die Geschehnisse rund um Maja Kaminski und um Hagen Dudek im Jahre 2007. Beide Handlungsstränge wechseln sich kapitelweise ab.
Der Leser muss sich dadurch sehr konzentrieren. Viele Leute, auch Polizisten, sind verdächtig. Als Leser weiß man nicht so recht, wem man trauen kann – und tappt somit genauso wie die Ermittler im Dunkeln. Selbst die Ermittler könnten etwas zu verbergen haben.
Ich brauchte einige Zeit, bis ich den Krimi spannend fand. Das Hin- und Herspringen zwischen beiden Handlungssträngen hemmte oft den Lesefluss. Die Ermittlerduos sind sympathisch. Der Krimi bietet einige interessante, aber auch schockierende Wendungen.
Ich vergebe vier Sterne und empfehle das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 11.12.2024

Ereignisreicher historischer Roman

A Song to Drown Rivers
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Worum geht es in dem Buch?

XiShi ist die Ich-Erzählerin. Sie soll im antiken chinesischen Reich Yue, ungefähr 506 vor Christus (Quelle: Wikipedia.org) gelebt haben.
Selbst im heutigen China ist Xishi ...

Worum geht es in dem Buch?

XiShi ist die Ich-Erzählerin. Sie soll im antiken chinesischen Reich Yue, ungefähr 506 vor Christus (Quelle: Wikipedia.org) gelebt haben.
Selbst im heutigen China ist Xishi immer noch ein Begriff. Viele Reiseführer erzählen Touristen die Legenden von Xishi. Die chinesische Autorin Ann Liang, die jetzt in Australien lebt, hat sich dieser Legenden angenommen und daraus einen historischen Roman geschrieben.
Als junges Mädchen soll Xishi ihre Heimat Yue verlassen und als Geliebte des Königs Fuchai in dessen Palast ziehen. König Fuchai ist Herrscher des Reiches Wu. Mit ihrer Schönheit und Klugheit soll Xishi Fuchai so bezirzen, dass er und sein Reich zu Fall gebracht werden – und das Reich Yue wieder frei wird.
Zu diesem Zweck wird Xishi ausgebildet. Sie soll lernt nicht nur, mit dem Schwert zu kämpfen, sondern auch, wie man mit Klugheit und List Personen beeinflussen kann. Während ihrer Ausbildung verliebt sie sich in ihren Lehrer Fanli.
Als sie die Gunst von König Fuchai gewinnt und er sie begehrt, muss sie vorsichtig sein, damit sie weder sich, noch Fanli in Gefahr bringt.

Meine Leseerfahrung:

Da ich selbst schon in China war und dort von Xishi gehört habe, hat mich das Buch „A Song to Drown Rivers“ interessiert. Das Buch ist rein äußerlich sehr schön gestaltet – ein reines Kunstwerk mit einem samtigen kunstvollen Umschlag und ebensolchem Buchschnitt.
Es dauerte, bis ich richtig in der Lektüre drin war. Anfangs fand ich das Buch nicht spannend. Interessant wurde es, als die Liebesgeschichte zwischen Xishi und Fanli ihren Lauf nahm. Wobei die Autorin auf offenherzige Szenen verzichtet, was ich gut finde.
Xishi entwickelt sich im Roman. Sie weiß, was sie mit Worten bewirken kann – nachdem ein Wort von ihr fast zu einer Katastrophe geführt hätte. Sie handelt klug und überlegt gegenüber dem König Fuchai. Dennoch bleiben Schicksalsschläge nicht aus. Diese haben aber auch damit zu tun, weil der König immer wieder seine Macht demonstrieren muss.
So entwickelt sich der Roman zu einem actionreichen, aber auch emotionalen Blick auf eine bekannte chinesische Legende – und auf eine bewundernswerte Frau.
Ich vergebe vier Sterne.

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Veröffentlicht am 03.11.2024

Kein Thriller, aber dennoch interessant

Finster
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Worum geht es in dem Buch?
Im Dorf Katzenbrunn im Odenwald verschwinden immer wieder Jungen. Kommissar im Ruhestand Hans G. Stahl konnte, als er noch bei der Polizei arbeitete, den Täter, den alle „Greifer“ ...

Worum geht es in dem Buch?
Im Dorf Katzenbrunn im Odenwald verschwinden immer wieder Jungen. Kommissar im Ruhestand Hans G. Stahl konnte, als er noch bei der Polizei arbeitete, den Täter, den alle „Greifer“ nennen, nicht finden. Das lässt ihm keine Ruhe – und so ermittelt er „undercover“, nachdem wieder ein Junge, nämlich Nikolaus Kämmerer, verschwunden ist.
Er hat ein Zimmer genommen im Gasthaus von Wirtin Geli.
In Katzenbrunn leben verschlossene, oft merkwürdige Menschen. Zum Beispiel Oskar, der sich um seine alkoholkranke Mutter kümmert. Oder Dr. Krumbiegl, der eine Klinik für psychosomatische Krankheiten leitet. Annegret Bergmann arbeitet bei ihm. Sie ist ihrem Chef absolut hörig und meldet ihm alles, was sie ungewöhnlich findet.
Es gab in dem Dorf ein Fotogeschäft. Aber der Inhaber, Herr Strick, hat sich das Leben genommen.
In diesem Umfeld ermittelt Hans G. Stahl. Er hat Gehprobleme, was ihn aber nicht daran hindert, interessanten Spuren nachzugehen. Beispielsweise, als er mehrere Foto-Filmrollen in einer Schachtel findet.

Meine Meinung zu diesem Buch:
Das Buch liest sich schnell. Praktisch sind die kurzen Kapitel, die es dem Leser ermöglichen, immer wieder Pausen zu machen.
Vorwiegend ist das Buch aus der auktorialen Erzählperspektive (kein Ich-Erzähler) geschrieben. Eine der Personen schreibt als Ich-Erzähler. Das hat mich nicht gestört. Was mich eher störte, war, dass das Buch ein Thriller sein soll, aber für mich keiner ist. Für mich ist das Buch ein gut erzählter Krimi über einen Kommissar, der nach verschwundenen Jungen fahndet.
Das Buch spielt in den 1980er-Jahren. Das gibt dem Autor beispielsweise die Möglichkeit, Foto-Filmrollen in die Handlung einzubauen.
Hans G. Stahl ermittelt in einem Umfeld, in dem viele Leute merkwürdig sind und sich merkwürdig verhalten. Er forscht nach, wo sich die verschwundenen Jungen befinden könnten. Vielleicht sind sie noch am Leben. So nach und nach bahnt sich eine Romanze zwischen ihm und Geli an.
Die Auflösung des Falls ist eine Überraschung.
„Finster“ ist ein deutscher Krimi über Ermittlungen in einer merkwürdigen Atmosphäre in den 1980er-Jahren. Ein Thriller ist es nicht – aber dennoch interessant. Ich vergebe vier Sterne.

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Veröffentlicht am 25.09.2024

Familie und andere Probleme

Genau so, wie es immer war
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Worum geht es in dem Buch?
Sunny und Ben wollen heiraten. Sie werden Eltern und freuen sich darauf.
Bens Eltern Julia und Mark können stolz sein auf ihren Sohn – und ebenfalls auf ihre Tochter Alma. Beide ...

Worum geht es in dem Buch?
Sunny und Ben wollen heiraten. Sie werden Eltern und freuen sich darauf.
Bens Eltern Julia und Mark können stolz sein auf ihren Sohn – und ebenfalls auf ihre Tochter Alma. Beide sind sympathisch, haben Pläne.
Julia denkt zurück an das, was war. Nicht immer war das Leben schön. Sie litt unter Traurigkeit, fast schon Depressionen, als Ben klein war. Als sie Helen Russo kennen lernte, fühlte sie sich verstanden. Helen konnte eine wirkliche Freundin sein, aufrichtig, herzlich. Bis ein ungeschicktes Handeln die Freundschaft zerstörte.
Nach Jahren trifft Julia Helen wieder und merkt, was sie verpasst hat. Warum hat sie sich so verhalten, warum war sie oft so schwermütig? Lag es an ihrer, nicht immer einfachen Beziehung zu ihrer launischen Mutter Anita?

Meine Meinung zu dem Buch:
Das Buch liest sich angenehm, die Handlung ist interessant. Ereignisse aus der Gegenwart werden erzählt, sie sind im Präsens geschrieben. Beispielsweise die Vorbereitungen zur Hochzeit von Sunny und Ben.
Immer wieder gibt es Rückblenden in die Vergangenheit – sie werden im Präteritum (Vergangenheit) geschildert. Beispielsweise der Beginn der Freundschaft mit Helen – und die Ereignisse, die Julia in eine Sackgasse manövrierten. In eine Sackgasse, die ihre Ehe mit Mark hätte zerstören können.
Julia ist sympathisch, aber auch traurig. Oft verstehe ich sie nicht. Sie hat einen charakterlich gefestigten Ehemann, der sie nie fallen lässt.
Das kommt in dem Roman zur Sprache, genauso wie das, was sie mit ihrer Mutter erlebt hat. Manchmal musste ich über das Verhalten der Mutter den Kopf schütteln.
Über Helen Russo hätte ich gerne mehr gelesen.
Ich vergebe dem Buch vier Sterne und empfehle es weiter.

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Veröffentlicht am 16.01.2024

Familiendramen im Regenwald

Der flüsternde Abgrund
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Worum geht es in dem Buch?
Callum Haffenden kehrt nach 30 Jahren von seinem Wohnort Hobart in Tasmanien (Australien) wieder in seine Heimatstadt Granite Creek in Nordaustralien zurück. Grund ist Lachie, ...

Worum geht es in dem Buch?
Callum Haffenden kehrt nach 30 Jahren von seinem Wohnort Hobart in Tasmanien (Australien) wieder in seine Heimatstadt Granite Creek in Nordaustralien zurück. Grund ist Lachie, einem jungen Mann, der in einem Felsmassiv im Regenwald zu Tode kam.
Hat jemand Lachie in die Felsen gestoßen? Oder war ein Unfall die Todesursache? Callum ermittelt, er will seinem Freund Eddy Quade, der Polizist ist, helfen. Doch manchmal schießt er über die Stränge. Er aber will die Wahrheit wissen, denn er vermutet, dass Lachie sein Sohn sein könnte.
Viele Menschen in Granite Greek zeigen Callum, dass er dort nicht erwünscht ist. Immer wieder gerät er mit Brett aneinander, den er schon zu Schulzeiten nicht leiden konnte. Weiterhin hat er oft mit Schmerzen zu kämpfen, denn durch einen Unfall als Jugendlicher in Granite Creek verlor er einen Unterschenkel und muss mit einer Beinprothese herumlaufen.
Callums und Bretts gemeinsame Liebe war eine Frau, namens Pip. Was ist aus ihr geworden? Und wer ist an dem Tod von Pips Schwester Amelia schuld? Callum recherchiert nicht nur im Hier und Jetzt, er versucht auch, einige Fragen aus seiner Vergangenheit zu klären, um ein Trauma zu verarbeiten…

Meine Meinung zu dem Buch:
Das Buch ist interessant geschrieben, die Charaktere sind glaubwürdig. Callum ist sympathisch, sein Freund Eddy bei Polizei ebenfalls. Steph, eine ehemalige Schulkameradin von Callum, ist geheimnisvoll, und Brett verdächtig.
So ist man als Leser hin- und hergerissen. Schon bald zeigt sich, dass Lachie kein liebenswerter Charakter, sondern ein Sadist war. Einige Menschen in Granite Creek hat er verärgert und erschreckt. Und sie alle hatten ein oder mehrere Motive, Lachie umzubringen.
Als Thriller würde ich den Roman nicht bezeichnen – es ist eher ein Kriminalroman, der vorwiegend Callums Recherchen aufzeigt. Callum stößt auf Familiengeheimnisse und versucht, mit Logik, Erinnerungen und Überlegungen den Fall zu lösen.
An einigen Stellen lebt das Buch von einer geheimnisvollen Atmosphäre, die vom Regenwald ausgeht und einige Leute zu den Felsen lockt. Das baut Spannung auf.
Ich vergebe vier Sterne und eine Leseempfehlung.

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