"Was wäre, wenn ...?"
Zwei Sterne für unsKata verbrachte zur Zeit des Milleniumwechsels drei Jahre in New York. Sie hat dort Kunst studiert und auch sonst eine wunderschöne Zeit verlebt. An Silvester 2000 lernt sie dann Jackson kennen und verlebt ...
Kata verbrachte zur Zeit des Milleniumwechsels drei Jahre in New York. Sie hat dort Kunst studiert und auch sonst eine wunderschöne Zeit verlebt. An Silvester 2000 lernt sie dann Jackson kennen und verlebt eine unvergessliche Nacht mit ihm. Denn nicht nur die Orte, die er ihr gezeigt hat, auch die Party danach und der One Night Stand auf dem Sofa dort verfolgen sie. Leider hat aber sie Jackson danach verlassen und sich aus dem Staub gemacht, während er schlief. Obwohl sie in wiedertrifft, weiß sie, dass ihre Beziehung nicht von Bestand sein wird und verlässt New York, nachdem sie auch noch ihren Studienplatz verloren hat. Zuhause in München hängt sie in der Luft und weiß nicht, wie es weitergehen soll. Doch der Architekturstudent Samu rettet sie aus dieser Situation, zeigt ihr so lange seine Liebe, bis sie sie irgendwann erwiedern kann und wird schließlich sogar ihr Ehemann. Doch nun, siebzehn Jahre später ist Kata mitten im Scheidungsjahr und entdeckt durch Zufall ein Kunstwerk Jacksons. Sofort sind alle Gefühle wieder da und auch die Frage, was wäre gewesen, wenn...
Vanessa Jungs Idee, einen Roman auf die Frage "Was wäre, wenn ...?" zu gründen, ist wirklich toll und auch der Klappentext verspricht ein großes Lesevergnügen mit einer Mischung aus Liebesgeschichte und nachdenklichen Momenten. Die Handlung auf mehreren Zeitebenen parallel zu erzählen macht alles interessanter und vielschichtiger, allerdings sind die Kapitel häufig so kurz, dass ein Ankommen in der neuen Zeit kaum möglich ist, da danach sofort wieder eine andere folgt. Kata ist eine sehr sprunghafte Protagonistin, die ständig zweifelt und irgendwie in der Vergangenheit feststeckt, was eine Nahbarkeit und das Verständnis für ihre Taten erschwert.
Ich war sofort verzaubert von diesem wunderschönen Cover und wollte das Buch unbedingt lesen. Leider tat ich mich so schwer, denn ich konnte Kata einfach nicht verstehen und war teilweise total befremdet von ihren Handlungen, die oft wie die eines Teenagers anmuteten. Auch störte mich bei der Beziehung zu Jackson, dass klare Worte fehlen und stattdessen lieber immer wieder Sex im Vordergrund steht. Da der Roman erst beginnt, als Samu und Katas Ehe bereits gescheitert ist, erhält man keine Einblicke in das Familienleben als es noch intakt war, lediglich kurze Einblicke in gedanklichen Rückblenden Katas, was mir aber gefehlt hat. Leider hat die Autorin auch ständig zwischen den Zeitebenen gewechselt, was meinen Lesefluss extrem gehemmt hat. Vorallem fand ich seltsam, dass die Zeit in New York 2000 parallel zu München 2017 erzählt wird und so Jackson und Samu gegenüber stehen, genauso dann im zweiten Teil, wo Jackson 2017 gegenüber Samu 2000 steht, das hat mich sehr befremdet und mir leider gar nicht gefallen. Insgesamt eine tolle Romanidee, leider nicht ganz nach meinem Geschmack umgesetzt.