Spannender Plot, mangelnde sprachliche Umsetzung
OCEAN - Insel des GrauensDie Idee eines Urlaubsparadieses mit duzenden angeschwemmten Schuhen in denen noch die Füße der Menschen steckten, die diese einst an Ihren Füßen trugen fand ich nicht nur originell, sondern irgendwie ...
Die Idee eines Urlaubsparadieses mit duzenden angeschwemmten Schuhen in denen noch die Füße der Menschen steckten, die diese einst an Ihren Füßen trugen fand ich nicht nur originell, sondern irgendwie auch passend für den 19. Fall von Special Agent Pendergast. Irgendwie schienen diese mysteriösen Funde zu den unorthodoxen Ermittlungsmethoden und der exentrischen Art von Pendergast zu passen. Die ersten Seiten des Buches konnten mich dann auch Anfangs wirklich begeistern und ich mochte das Buch zunächst gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Zusammenhänge sind zunächst unklar, selbst Pendergast tappt im Dunkeln, ebenso wie sein Partner Coldmoon, der auch in diesem Buch wieder mit ermittelt. Es gibt interessante Ermittlungsansätze, die jedoch durch unvorhersehbare Wendungen alle ins Nichts führen und so weiter für ausreichend Nervenkitzel sorgen.
Je mehr Seiten ich jedoch las, desto weniger gefiel mir das Buch. Dabei lag dies sicherlich nicht an den Charakteren. Pendergast ist seiner gewohnt kühlen, distanzierten aber doch genialen Art treu geblieben. Auch Constance Green wirkt unnahbar und wie aus der Zeit gefallen und ist Pendergast ebenfalls wie gewohnt eine gute Unterstützung während der Ermittlungen. Selbst mit Pendergasts Partner konnte ich mich anfreunden, wobei ich sagen muss, dass es für mich (ebenso wie für Pendergast) immer noch ungewohnt ist einen Partner an dessen Seite zu wissen.
Ich tat mich mit der Sprache und den Satzkonstellationen recht schwer beim lesen. Der Plot und die Handlung sind wie gewohnt spannend, und auch am Ende wartet auf den Leser ein toller Showdown. Dennoch fiel mir das lesen ungewohnt schwer, von der sonst gewohnten Leichtigkeit merkte ich kaum etwas. Nach einigen Recherchen fand ich heraus, dass bei diesem Buch eine neue Übersetzerin am Werk gewesen ist. Ich vermute stark, dass hier der Grund für die teilweise holprigen Sätze zu finden ist. Sehr schade. So schaue ich auf das hoffentlich folgende Buch der Beeiden natürlich etwas .
Wer übrigens der Meinung ist, das „angeschwemmte Füße “ eine völlig absurde Idee sind, und von einem unrealistischen Plot zeugen, der sollte diesen Begriff einmal in die Google-Suche eintippen und sich vorher gut setzen. Denn auch ich bin ziemlich erstaunt gewesen, als ich durch Zufall davon lass, das tatsächlich seit Jahren immer wieder Füße an der pazifischen Nordwestküste angespült werden.
Dieses Buch hat mir wirklich gespalten. Der Plot war gewohnt spannend, aber die sprachlichen Unzulänglichkeiten hinderten nicht nur meinen Lesefluss, sondern führten letztendlich dazu, dass ich das Buch eigentlich nur noch „schnell zu Ende lesen wollte“. Ein für mich völlig neues und ungewohntes Gefühl beim lesen eines Pendergast-Falls. Für mich selber ist die Ereknntnis, dass sie Sprache und eine gute Übersetzung doch viel ausmacht recht überraschend und etwas wehmütig schaue ich zum einen auf die vergangenen 18. Fälle von Pendergast zurück. Zum anderen hoffe ich natürlich, dass der 20. Fall sprachlich besser gelingt als dieser.