Das Brandenburger Land und sein Wolzensee
Das Strandbad am WolzenseeMeine Meinung:
Das Brandenburger Land und sein Wolzensee
Luisa von Rochlitz ist eine Kämpfernatur. Sie lebt mit ihrem Mann, Mutter, Schwiegermutter, Schwägerin und deren Sohn Peter in einer Villa am ...
Meine Meinung:
Das Brandenburger Land und sein Wolzensee
Luisa von Rochlitz ist eine Kämpfernatur. Sie lebt mit ihrem Mann, Mutter, Schwiegermutter, Schwägerin und deren Sohn Peter in einer Villa am Wolzensee. Luisas Bruder wird immer noch vermisst. Doch irgendwer muss schließlich Geld verdienen. Luisas Mann ist kriegsversehrt und spricht dem Alkohol stark zu. Luisa möchte den Wolzensee zu einem Strandbad machen. Die Menschen haben den Krieg noch in den Knochen. Lebensmittel sind reduziert. Was kann da schöner sein als am idyllisch gelegenen Wolzensee zu entspannen?
Der attraktive Paul Rößler möchte in der Nähe der Lungenheilstätte wohnen und arbeiten. Seine Mutter ist dort Patientin. Durch Zufall lernt er Luisa kennen und lieben. Die erzählt ihm von ihren Plänen mit dem Strandbad. Bietet ihm einen Arbeitsplatz und ein Dach über dem Kopf an. Für Paul könnte es nicht besser laufen. Befindet sich der Wolzensee doch in unmittelbarer Nähe der Lungenheilanstalt.
Britta Orlowski zählt seit über zehn Jahren zu meinen Lieblingsautorinnen. Die St. Elvine Reihe habe ich komplett inhaliert. Auch ihre historischen Romane mochte ich sehr. Eins ihrer Jugenbücher habe ich auch gelesen. Ihre pfiffige und dennoch sensible Art zu schreiben, fesselt mich immer wieder. Leider konnte mich diese Geschichte nicht komplett überzeugen. Mir lief vieles zu glatt. Für meinen Geschmack gab es ein paar Zufälle zu viel. Obwohl sämtliche Familienmitglieder gegen Luisas Pläne waren, sich regelrecht intregant zeigten, kam es nie zu einem lautstarken Streit. Der wäre für mich in sämtlichen Situationen passend und nur zu menschlich gewesen. Stellenweise war mir das Geschehen zu langatmig.
Anderseits passieren Tragödien, die mir ein bisschen zu viel des Guten waren. Was ich jedoch total interessant fand, die Konsumgeschichte der DDR. Konsum war oftmals der Name für Lebensmittelgeschäfte. Da musste ich etwas schmunzeln, da ich unfreundliche Verkäufer*innen von jeher schon Konsumstopper nenne. Die Nachwirkungen des zweiten Weltkrieges wurden bildlich dargestellt. Im letzten Drittel gab es einige Passagen, die ich unheimlich spannend fand. Einen Menschen zu Kriegszeiten verstecken, war mit Sicherheit gefährlich. Mehr möchte ich nicht mehr verraten. Packt Eure Badesachen ein und besucht den Wolzensee der 50er selber. Ich persönlich finde es total schade, dass es ihn so nicht mehr gibt.Tretboot fahren, ein kühles Bier und viele Leckereien genießen. Im Winter ein schöner Weihnachtsmarkt am See. Das wäre doch an jedem See einfach nur traumhaft.
Fazit:
Eine Geschichte vom Wolzensee aus der ehemaligen DDR, die mich im letzten Drittel packen konnte. Gute 3 ½ Sterne von mir.
Danke Britta Orlowski