Bemerkenswerte Familiengeschichte
In Zeiten, in denen der Rechtsruck deutlicher denn je zu spüren ist, kann es einfach nicht genügend Lektüre geben, die daran erinnert, wie wichtig es ist, das Vergangene nicht zu vergessen. Ein wichtiger ...
In Zeiten, in denen der Rechtsruck deutlicher denn je zu spüren ist, kann es einfach nicht genügend Lektüre geben, die daran erinnert, wie wichtig es ist, das Vergangene nicht zu vergessen. Ein wichtiger und sehr emotionaler Beitrag zu diesem Thema ist Daniel Finkelsteins Buch "Hitler, Stalin meine Eltern und ich", in dem er die ergreifende und bewegende Geschichte seiner Familie zugänglich macht.
Vielleicht es es grade der persönliche Bezug, das direkte Betroffensein von Finkelstein, warum dieses Buch so eindringlich, emotional und außergewöhnlich fesselnd geschrieben ist. Es ist die Art und Weise, wie der Autor die Ereignisse formuliert und damit seine Leserschaft an die Seiten bindet. Zum einen dringt er in das Innerste seiner Leser:innen vor, in dem er mit ungeschönten Worten und sehr plastischen Bildern das grausamste Verbrechen gegen die Menschlichkeit schildert und zum anderen ist er einfühlsam und bedächtig, um seine Familienmitglieder nicht zusätzlich zu dem erlittenen Leid und Unrecht noch zu verletzen.
Es ist eine Geschichte, die von Hoffnungslichtern erzählt, als es keine Hoffnung mehr gab und die die Leser:innen dazu bewegt, nachzudenken. und sich intensiver mit der Thematik zu befassen. Nicht nur über das Gelesene, sondern über das, was gerade passiert, denn Geschichte darf sich nicht wiederholen.
Finkelsteins Buch ist keine Abrechnung, sondern Mahnmal, liebevolle Erinnerung und eindringliche Warnung zugleich.