Das Unwahrscheinliche wahrscheinlich machen
Harold Fry läuft, und läuft, und läuft (so wie Forest Gump), doch Harold ist Rentner und er läuft durch England bis nach Schottland. Und er läuft, weil Queenie ihm einen Brief aus einem Hospitz geschrieben ...
Harold Fry läuft, und läuft, und läuft (so wie Forest Gump), doch Harold ist Rentner und er läuft durch England bis nach Schottland. Und er läuft, weil Queenie ihm einen Brief aus einem Hospitz geschrieben hatte, dass sie stirbt. Harold hat Gewissensbisse, weil er Queenie, als sie seine Hilfe brauchte, nicht beigestanden ist. Und plötzlich zieht sein Leben an ihm vorbei, er merkt, was sich alles verändert hat. Die Liebe zu seiner Frau Maureen ist eigentlich der Name nicht mehr wert. Und sein Sohn David... Tja. Und sein Leben? Hatte er das jemals gelebt? Er läuft zum Briefkasten, um den Brief an Queenie einzuwerfen, doch er läuft einfach weiter... Immer weiter, auf dem Weg zu sich selbst.
Bei diesem Buch stimmt der Begriff 'der Weg ist das Ziel': Denn Harold Fry macht eine Metamorphose mit.
Das Buch ist unglaublich einfühlsam geschrieben und hat mir öfters Tränen in die Augen getrieben. Das Schöne ist wirklich seine Reflektion über sein (nicht gelebtes) Leben, seine Interaktion mit der Natur und sein Laufen. Dass er - social media artig zum Helden stilisiert wird ist so etwas von nebensächlich. Er ist einfach zu gutmütig, um die Mitlaufenden zu vertreiben. Und dieser Part ist auch der Part der nervt. Und endlich kann er wieder alleine laufen, nach Berwick...
Ein schönes Buch, um über das eigene Leben nachzudenken... Empfehlenswert und seit April 2023 auch ein Film... das Buch ist aber einfach intensiver!