Der Tag, an dem ich Erik verlor, war ein Tag des Schneesturms. Eines Schneesturms, den ich so noch nie erlebt hatte - und ganz sicher auch sonst niemand auf der Welt. Also... auf unserer Welt. - Seite 5
Als ich "Froststerne: Erinnere dich!" im letzten Jahr von der lieben Jassy (@lowin1000 auf Instagram) zu Weihnachten geschenkt bekommen habe, habe ich mich wahnsinnig darüber gefreut - das Buch ist nicht nur wunderschön mit der ganzen äußeren und inneren Gestaltung, die Story klang auch so gut, dass ich es kurz vorher fast selbst gekauft hätte.
Als Erik verschwindet, bricht für Elvy eine Welt zusammen. Nicht nur hat sie ihren besten Freund verloren, niemand glaubt ihr, was sie gesehen hat. Denn Erik ist nicht einfach nur verschwunden, er wurde von einem mysteriösen Schneesturm umhüllt und am Ende blieb nichts als seine Brille da, Elvy konnte dabei nur zusehen. Ein Jahr ist es nun schon her und in der Zwischenzeit hat sie immer wieder Albträume mit ihm in einer eisigen Umgebung. Eriks Verschwinden lässt Elvy nicht mehr los und schon bald gibt es immer mehr Berichte von Menschen, die ähnliche Träume von ihren Angehörigen haben, die in ein unerklärliches Koma gefallen sind. Bei einem Besuch bei Eriks Großmutter erfährt Elvy dann das Unglaubliche: Die Schneekönigin ist zurück und sinnt auf Rache. Um Erik zu retten, muss Elvy sich auf eine Reise in den hohen Norden begeben.
Ich habe das Buch in einer Leserunde gelesen und bin da wirklich froh drum. Am Anfang brauchte ich ehrlich gesagt immer mal wieder ein bisschen Motivation, um "Froststerne: Erinnere dich!" in die Hand zu nehmen.. und ich weiß nicht mal so genau, warum das so war. Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich in die eisige Geschichte eintauchen konnte.
Anna Flecks Schreibstil las sich wunderbar, sehr angenehm und total flüssig, sie schreibt aber sehr detailreich, was man mögen muss. Die Autorin gibt die Story aus Sicht von Hauptfigur Elvy wieder. Elvy fand ich direkt sympathisch, am Anfang ist sie noch ein wenig zurückhaltender und eigenbrötlerisch, doch sie entwickelt sich im Lauf des Buches richtig toll. Die anderen Figuren fand ich ebenfalls wunderbar dargestellt und besonders die Wichtelin Tomte Teda ist mir ans Herz gewachsen mit ihren frechen Sprüchen.
Ich habe mich richtig gefreut, dass "Froststerne: Erinnere dich!" an "Die Schneekönigin" angelehnt ist, ich liebe Märchenadaptionen! Anna Fleck entführt den Lesenden an der Seite von Elvy in den hohen Norden, tief in den Schnee, wo sich kaum ein Mensch hinwagt. Ich habe das Setting geliebt, im realen Leben hasse ich Kälte, aber in Büchern mag ich solche Settings richtig gern!
Lange Zeit hatte ich echt Probleme, so richtig in die Geschichte einzutauchen. Besonders am Anfang hatte ich oft das Gefühl, dass ich ziemlich lange brauche, um durch die Seiten zu kommen. Dabei mochte ich die Story von Anfang an wirklich sehr, allerdings habe ich mir früh gedacht, dass "Froststerne: Erinnere dich!" wohl leider kein Highlight werden würde. Ich habe das Thema gemocht, ich mochte die Freundschaft zwischen Elvy und Erik und wie Elvy sich auf die Suche nach ihm macht, für ihn kämpft. Es war stellenweise eher ruhiger und die Autorin beschreibt die verschneiten Landschaften ausführlich, was man mögen muss, dafür gab es aber auch einige spannende und actionreiche Szenen.
Dazu gab es eine Slow Burn Romance, bei der ich ebenfalls sehr mitgefühlt habe und die mir gut gefallen hat. Manchmal war sie mir allerdings schon fast ein bisschen zu slow, aber das ist mein persönlicher Geschmack. Ich konnte sie auf jeden Fall richtig gut nachvollziehen, habe die Gefühle und das Knistern gespürt.
"Froststerne: Erinnere dich!" ist der Auftakt für die Trilogie. Auf den letzten rund 150 Seiten spitzte sich die Lage immer und immer mehr zu, endlich konnte ich in die Geschichte eintauchen und es ist mir immer schwerer gefallen, das Buch zur Seite zu legen. Ich habe sehr mitgefiebert, mitgefühlt und war ungläubig über die Entwicklung der Story und von manchen Figuren, anderes fand ich aber eher vorhersehbar. Es endet mit einem Cliffhanger und ich hätte am liebsten direkt weitergelesen.
Mein Fazit:
"Froststerne: Erinnere dich!" war zwar leider kein Highlight für mich, ist aber ein sehr gelungener Auftakt für die Story mitten im eisigen Nirgendwo, die an "Die Schneekönigin" angelehnt ist. Es ist mir erst schwergefallen, richtig in die Geschichte einzutauchen, doch später konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen.