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Veröffentlicht am 20.01.2024

Suicide Squad meets Hundertjährigen Krieg

Essex Dogs
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Seit der Leseprobe hatte ich diese Überschrift im Kopf und der Eindruck hat sich schon auch bestätigt.

Das Buch war definitiv der brutalste historische Roman, den ich bisher gelesen habe. Die Beschreibungen ...

Seit der Leseprobe hatte ich diese Überschrift im Kopf und der Eindruck hat sich schon auch bestätigt.

Das Buch war definitiv der brutalste historische Roman, den ich bisher gelesen habe. Die Beschreibungen der Schlachten sind sehr detailliert, explizit und blutig. An sich macht mir so etwas nichts aus - so war das Mittelalter - aber hier empfand ich es manchmal ein wenig übers Ziel hinausgeschossen.

Die 10 Essex Dogs werden sehr ausführlich beschrieben. Meist wird aus der Sicht von Loveday erzählt, dennoch springt der Text manchmal ohne Vorwarnung von Loveday zu einer dritte-Person-Perspektive und wieder zurück zu Loveday. Ich weiß nicht, ob das im Original auch so ist oder bei der Übersetzung passiert ist.

Die Protagonisten selbst sind schon interessante Figuren, aber eine wirkliche Verbindung zu ihnen habe ich nicht knüpfen können.

Das Leben zu der Zeit ist sehr authentisch dargestellt (was natürlich auch an dem Hintergrund des Autors liegt).

Alles in allem ein guter historischer Roman, der mich aber nicht vollends überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Heim und Herd sind Goldes wert

Wie viel von diesen Hügeln ist Gold
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Ein Sprichwort, das mir beim Lesen dieses Buchs recht häufig in den Sinn gekommen ist. Denn nach dem Tod ihres Vaters ziehen Lucy und Sam auf der Suche nach einem Zuhause durch die Wildnis.

Die Autorin ...

Ein Sprichwort, das mir beim Lesen dieses Buchs recht häufig in den Sinn gekommen ist. Denn nach dem Tod ihres Vaters ziehen Lucy und Sam auf der Suche nach einem Zuhause durch die Wildnis.

Die Autorin schafft es dabei unglaublich gut, eine passende Atmosphäre mit ihren bildgewaltigen Worten aufzubauen. Meist ist diese Atmosphäre düster und beklemmend. Auch in den schöneren Rückblenden schwebt das Damoklesschwert über ihren Köpfen, da man nur allzu gut weiß, dass das Glück der Familie bald durch ihre Hände rinnt. Daher ist es keinesfalls eine leichte Lesekost.

In dem Buch gibt es gefühlt so viele Themen wie Seiten. (Kinder-)Armut, Krankheit, Tod, Rassismus, Missbrauch, Gewalt, Mord, Ausbeute von Mensch und Land, Zuhause/Heimat und noch so viele mehr. Ob weniger Themen das Buch besser oder zumindest gefälliger gemacht hätten? Schwer zu sagen, aber ich denke, dies war eine sehr bewusste Entscheidung der Autorin. Ich denke auch, dass diese Themen für Einwanderer zu dieser Zeit auch durchaus zutreffend waren, denn viele sind es heute leider auch noch.

Die Reise der beiden Figuren hat mich einerseits gefesselt, auf der anderen Seite hat sie auch mein Herz (vor allem als Mutter) bluten lassen. Doch auch wenn ich es durchaus zu schätzen weiß, wenn ein Buch Emotionen in mir auslöst, war es hier oftmals kein Genuss. Woran das lag, ist schwer zu sagen. Da kam zu viel zusammen, um ein paar Punkte hervorzuheben.

Die Geschichte wurde sehr bildhaft erzählt, was mir gut gefallen hat. Die Autorin hat an vielen Stellen Mandarin einfließen lassen. Im Interview am Ende wird klar, warum sie diese Worte verwendet hat und das ist sehr authentisch. Nur finde ich schade, dass sie nicht auch noch in einem Glossar am Ende erklärt werden.

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Veröffentlicht am 18.10.2023

Zwischen Leselust und Lesefrust

Selbst in dunkelster Nacht
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In diesem Buch spielen Verlust, Mobbing, Trauer und deren Verarbeitung eine große Rolle. Diese Umsetzung ist größtenteils sehr behutsam und angenehm gewesen.

Einer der Hauptschauplätze war ein Blumenladen, ...

In diesem Buch spielen Verlust, Mobbing, Trauer und deren Verarbeitung eine große Rolle. Diese Umsetzung ist größtenteils sehr behutsam und angenehm gewesen.

Einer der Hauptschauplätze war ein Blumenladen, was mir persönlich gut gefallen hat. Es hat auch zu den Hauptfiguren gepasst.

Mit den Hauptfiguren bin ich leider nur teilweise warm geworden. Liora war mir ein kleines bisschen zu gut, Kieran konnte ich nur selten nachvollziehen. Vor allem seine Entscheidungen in Bezug auf Liora waren für mich bis zum Schluss ein Rätsel. Sein dunkles Geheimnis, ein Trauma - ganz klar - und doch für noch recht übertrieben.

Hie und da waren noch ein paar kleinere Punkte, die für mich nicht ganz stimmig waren, ich jedoch aufgrund von Spoilergefahr nicht weiter erwähnen möchte.

Die Nebencharaktere boten eine vielfältige Palette. Von blass und schon fast unnötig über einfach nur nervig bis hin zu liebevoll und süß. Gerade Tessa und Chris waren mir vielleicht ein bisschen zu viel. Vor allem Tessa.

Die ganze Gefühlsachterbahn war mir irgendwann ein bisschen zu viel. Liora und Kieran waren in ihren "guten Stunden" wirklich süß zusammen. Aber manchmal zog sich für mich die Handlung einfach zu sehr.

Das Cover hat mir sehr gut gefallen, da die düstere Grundstimmung und Floristik als Setting gut aufgenommen wurde.

Der Schreibstil fand ich einfach toll. Er ließ sich locker und leicht lesen und der Umgang mit den potentiellen Triggerthemen war angenehm sensibel und empathisch. Auch, wenn mich diese Reihe jetzt nicht überzeugt hat, möchte ich sehr gerne noch einmal etwas von diesem Autor lesen. Vielleicht passt es dann besser zu mir und meinem Geschmack.

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Veröffentlicht am 06.10.2023

Zwischen Puffern und Nüssen

Gesunde Snacks für Kinder
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Gesunde Snacks für Kinder sind so eine Sache. Sie am besten sollten sie den Kindern schmecken, gesund sein und am besten auch noch schnell zubereitet sein. Aber gibt es so eine "eierlegende Wollmilchsau"? ...

Gesunde Snacks für Kinder sind so eine Sache. Sie am besten sollten sie den Kindern schmecken, gesund sein und am besten auch noch schnell zubereitet sein. Aber gibt es so eine "eierlegende Wollmilchsau"? Das Buch hat mich bei dieser Frage nicht groß weitergebracht.

Beim ersten Durchblättern ist mir aufgefallen, dass es einige "Puffer"-Rezepte gibt. Interessant, aber für meine persönliche Zielgruppe schnell langweilig. Genauso ist mir aufgefallen, dass es viele Rezepte mit Nuss oder Nussmus (potentielle Allergie) und/oder Eier (reduzierte Verzehrempfehlung für Kinder) gibt. Das heißt, dass man hier - gerade bei den Eiern - viele Rezepte nicht alltäglich verwenden kann. Außerdem ist hier wesentlich mehr Gemüse als Obst in den Rezepten vertreten.

Als Anregung für eigene Abwandlungen ist das Buch für mich verwendbar, aber wenige der Rezepte sind im Original für meine Familie umsetzbar. Generell denke ich, dass das Buch eher für Anfänger bei dem Thema geeignet ist. Für erfahrenere Eltern an der Snackfront ist es möglicherweise nicht mehr ganz so interessant.

Die Aufmachung ist hochwertig und die Fotos sehr ansprechend.

Veröffentlicht am 15.09.2023

Eine Art der Vergangenheitsbewältigung

Brynmor University – Geheimnisse
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Etwas düstere Liebesgeschichten bieten einen gewissen Reiz. Dazu eine Universität inklusive mysteriöser Studentenverbindug? Klingt zwar nicht ganz so neu, bietet dennoch viel Potential. Dazu gefiel mir ...

Etwas düstere Liebesgeschichten bieten einen gewissen Reiz. Dazu eine Universität inklusive mysteriöser Studentenverbindug? Klingt zwar nicht ganz so neu, bietet dennoch viel Potential. Dazu gefiel mir das Cover von Anfang an richtig gut, da es sowohl das Elitäre als auch das Düstere widerspiegelt.

Die beiden Hauptfiguren, Samuel und Connor, haben mir recht gut gefallen. Sie hatten ihre Ecken und Kanten, aber so komplett warm wurde ich mit ihnen nicht. Das lag mitunter daran, dass ich einige Entscheidungen, Handlungen und Gegebenheiten (die Charaktere und das Setting betreffend) nicht so ganz nachvollziehen konnte. Süß waren die beiden aber allemal miteinander.

Das Setting ist toll beschrieben und man konnte sich Brynmor und die Umgebung gut vorstellen. Auch die Nebencharaktere haben ihre Rolle größtenteils gut ausgefüllt. Mit der ein oder anderen Figur konnte ich nicht wirklich etwas anfangen. Aber das ist wahrscheinlich Geschmackssache.

Der Handlungsstrang war nicht unbedingt überraschend. Das Buch läuft mehr unter "der Weg ist das Ziel", was ja nicht unbedingt schlecht ist. In diesem Fall hilft auf jeden Fall der wunderschöne Schreibstil von Dominik Gaida, um das Buch weiterzulesen zu wollen. 3 ½ Sterne.

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