Leider keine spannende Gespenstergeschichte
In unserer Schule spukt's: Das Geheimnis der Villa EinsiedelDa ein Tornado das Schulgebäude zerstört hat, müssen alle Schüler und Lehrer in die alte Villa Einsiedel umziehen. Der Besitzerin ist das eigentlich gar nicht recht, aber da sie im Heim sitzt ...
Da ein Tornado das Schulgebäude zerstört hat, müssen alle Schüler und Lehrer in die alte Villa Einsiedel umziehen. Der Besitzerin ist das eigentlich gar nicht recht, aber da sie im Heim sitzt und das Gebäude leer steht, ist es die einzige Möglichkeit, den Schulbetrieb wieder aufzunehmen. Doch der Einzug läuft nicht so glatt, wie gehofft: Plötzlich ertönt Klaviermusik aus einem leeren Zimmer, Schilder werden vertauscht, Standuhren verrückt und Türen sind verschlossen. Einige Schüler beginnen zu ermitteln, wer hinter den Streichen stecken könnte.
Die Geschichte ist humorvoll geschrieben und beginnt spannend. Leider nimmt diese Spannung im Laufe der Geschichte immer mehr ab, da man die ganze Zeit darauf wartet, dass die Gespenster erscheinen (was aber erst auf den letzten Seiten des Buches passiert). Außer ein wenig geheimnisvollem Lachen oder Bilder, die sich nicht von der Wand nehmen lassen, passiert nicht viel aufregender Spuk. Es gibt auch keine Überraschungen, alles ist recht vorhersehbar. Ich mag Geschichten in alten, geheimnisvollen Gebäuden eigentlich sehr gern, aber die Villa Einsiedel hat keine gruseligen Keller oder Geheimgänge, etc. zu bieten. Nur ein verschlossenes Turmzimmer, aber da darf niemand rein.
Toll fand ich dagegen die Charaktere, die witzig und liebevoll gestaltet sind: Der strenge Hausmeister, vor dem man sich immer in Acht nehmen muss, die nette Lehrerin mit dem schönen Spitznamen "Frau Marzipan" und die alte Frau Einsiedel, die trotz ihrer Gedächtnisschwierigkeiten geheimnisvolle Andeutungen macht, haben mir besonders gefallen. Die Figuren tragen die Geschichte, so dass ich sie trotz der eher langsamen Handlung gerne gelesen habe. Vor allem der kleine Ravi hat mir mit seinen frechen Bemerkungen immer wieder ein Schmunzeln entlockt.
Insgesamt ist das Buch eine nette, kurzweilige Geschichte, aber ich hatte doch etwas mehr erwartet. Am besten sage ich es mit Ravis eigenen Worten: "Hab ich mir irgendwie spannender vorgestellt."