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Veröffentlicht am 03.02.2024

Zum Ende hin sehr emotional…

Vampire Academy - Blaues Blut
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Rose fühlt sich von Lissa etwas vernachlässigt, weil die fast nur noch Zeit mit ihrem Freund verbringt. Und auch Dimitri scheint jemanden gefunden zu haben. Doch dafür wird die Akademie der Vampire vor ...

Rose fühlt sich von Lissa etwas vernachlässigt, weil die fast nur noch Zeit mit ihrem Freund verbringt. Und auch Dimitri scheint jemanden gefunden zu haben. Doch dafür wird die Akademie der Vampire vor eine große Herausforderung gestellt. Die Strigoi greifen königliche Familien an und töten sie, mit ihren Wächtern. Aus diesem Grund darf kein Academy-Schüler in den Ferien nach Hause und sie fahren gemeinsam in ein Skiresort, wo sie alle bewacht werden. Rose bester Freund Mason hat jetzt offensichtlich Interesse an ihr, doch dann taucht Adrian auf, der durchaus Rose Interesse weckt. Für wen schlägt ihr Herz und können die Strigoi besiegt werden?

Band 1 der Reihe habe ich nicht gelesen. Das war für mich aber okay, denn am Anfang werden verschiedene Dinge erklärt, also was sind Moroi, was sind Strigoi und Dhampire. Dadurch bin ich super in die Geschichte reingekommen. An der Seite der 17-jährigen Rose durfte ich erst die Academy und später das Resort entdecken. Rose ist sehr mutig und auch selbstbewusst. Sie schützt ihre Lieben und riskiert dafür auch ihr Leben. Das fand ich großartig. Auf der anderen Seite durfte ich aber ein Mädchen kennenlernen, dass leider häufig sehr bockig, zickig und impulsiv rüberkam, zum Teil auch etwas kindisch. Sie ist zwar erst 17, aber bei einigen Verhaltensweisen wirkte sie häufig um einiges jünger. Das fand ich sehr schade, denn hier hätte ich mir schon etwas mehr Reife gewünscht. Zum Ende hin scheint Rose ihr Verhalten aber zu reflektieren, so dass ich für die nachfolgenden Bände hoffe, dass sie sich weiterentwickelt hat.

Alle anderen Figuren haben mir auch gut gefallen. Lissa blieb für mich ein wenig blass, obwohl sie auch eine Szene hat, in der sie über sich hinauswächst. Ich hoffe, das behält sie bei. Mason fand ich cool, aber auch er wirkte noch etwas jung und impulsiv. Dimitri fand ich irgendwie cool. Rose Mutter hat mir sehr gut gefallen. Die konnte ich total gut nachvollziehen. Aber besonders interessant fand ich Adrian und ich hoffe sehr, dass wir noch mehr von ihm hören werden.

Die Handlung fand ich insgesamt gelungen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen mit viel Action entwickelt. Ehrlicherweise muss ich aber sagen, dass es aus meiner Sicht in der ersten Hälfte des Buches einige Längen gab und dass man zum Ende hin dann aber kaum zum Durchatmen kam, weil so viel passiert ist. Die Beziehung von Dimitri und Rose hat mich irgendwie befremdet. Das mit dem Bann oder Schwur habe ich schon verstanden. Rose habe ich aber wie ein kleines verliebtes Mädchen wahrgenommen und Dimitri sehr distanziert und zum Teil angenervt. Leider konnte ich so gar kein Knistern zwischen den beiden feststellen. Schade. Die gewählten Themen fand ich interessant und gut bearbeitet. Und das Ende hat mir sehr gut gefallen. Es war sehr emotional und zu dem Zeitpunkt konnte ich dann auch eine Verbindung zu Rose aufbauen.

Der Schreibstil ist wundervoll. Alles liest sich angenehm und flüssig. Die Dialoge sind unterhaltsam und authentisch, zum Teil humorvoll, aber zum Teil auch sehr emotional. Das fand ich richtig gut. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen fand ich super gelungen. Vor meinem inneren Auge ist ein Film abgelaufen und ich konnte mir alles wirklich gut vorstellen und war in der Atmosphäre gefangen. Die Darstellung der emotionalen Ebene war insgesamt gut, nur konnte ich wie schon erwähnt gar kein Knistern zwischen Dimitri und Rose feststellen. Vielleicht hätte ich dafür aber auch Band 1 lesen müssen. Für mich war da eher etwas zwischen Adrian und Rose, aber wer weiß…

Von mir erhält das Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil es eine spannende Geschichte ist, weil ich die Settings und die Atmosphäre super gelungen fand und weil der Schreibstil mich echt eingenommen hat. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab, weil ich mir für Rose deutlich mehr Reife gewünscht hätte. Aus meiner Sicht würde sie so auch sympathischer rüberkommen. Und ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab, weil es aus meiner Sicht in der ersten Hälfte des Buchs ein paar Längen gab. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem lohnt es sich in jedem Fall dieses Buch zu lesen.

Vielen Dank an Richelle Mead, Michaela Link und den LYX-Verlag für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 31.01.2024

Bewegende Geschichte…

The Peace That Is You
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Das Cover ist ein Traum und ich finde es passt super zu der Geschichte.

Fiona lebt allein und spart auf ihren großen Traum. Niemand kennt ihr Geheimnis und weiß, was sie durchlitten hat. Aus Angst sie ...

Das Cover ist ein Traum und ich finde es passt super zu der Geschichte.

Fiona lebt allein und spart auf ihren großen Traum. Niemand kennt ihr Geheimnis und weiß, was sie durchlitten hat. Aus Angst sie könnte wieder in eine ähnliche Situation kommen, lässt sie niemanden an sich heran. Bis sie Nikolai kennenlernt. Fiona erlaubt sich ein einziges Mal Spaß zu haben. Doch kann sie wirklich eine so klare Grenze ziehen?

Fiona ist eine äußerst sympathische junge Frau. Sie hat in ihrem Leben schon einiges durchgemacht und lebt nun für sich allein. Es gibt nur wenige Vertraute in ihrem Leben. Bis sie Nikolai kennenlernt. Und auch wenn es mit ihm nur einmal sein sollte, fühlt sie sich auf eine besondere Art mit ihm verbunden. Man merkt sofort, dass zwischen den beiden mehr ist und ich habe mich für Fiona gefreut, dass sie es schafft auch mal wieder glücklich zu sein. Sie erlaubt sich selbst immer mehr und kann dann auch wieder daran glauben, glücklich zu werden. Fiona ist sehr auf ihr Ziel fokussiert und sehr diszipliniert. Doch mit Nikolai an ihrer Seite erkennt sie erst, wie stark sie ist und lernt, das auch zu zeigen.

Nikolai mochte ich auch sehr. Er hat eine besondere Gabe unter der er immer sehr gelitten hat. Dadurch wurde er ein Einzelgänger und lässt niemanden an sich heran. Bei Fiona ist das aber anders. Auch er spürt sofort diese besondere Anziehung und fühlt sich in ihrer Nähe wohl. Für ihn kehrt in diesen Momenten Ruhe ein. Es war so schön, wie die beiden miteinander harmoniert haben. Doch auch Nikolai muss für sich entscheiden, wie es zukünftig weitergehen soll und an seiner Entscheidung wächst er.

Alle anderen Figuren haben mir auch gut gefallen, wobei Fionas Ex schon ein echtes Ekel ist. Dafür mochte ich all ihre Freunde sehr. Es ging so herzlich zu und man hat sich mit ihnen einfach wohlgefühlt.

Die Handlung fand ich insgesamt gelungen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Es war spannend bis zum Schluss, trotzdem musste ich für mich feststellen, dass es ein paar Längen im Mittelteil des Buches gab, wo sich die Geschichte nicht wirklich weiterentwickelt hat. Außerdem hat sich für meinen Geschmack die körperliche Ebene zu sehr in den Vordergrund geschoben. Dadurch fehlt mir persönlich ein wenig Tiefe und das Buch hat mich leider nicht so berührt, wie die anderen der Autorin. Die gewählten Themen fand ich aber sehr interessant und gut bearbeitet. Nikolais besondere Fähigkeit war auch super und bisher habe ich so etwas auch noch nicht gelesen. Zum Ende hin haben sich dann die Ereignisse überschlagen. Das war mir ein bisschen zu viel, weil ja vorher eine ganze Weile im Grunde nichts passiert war. Das Ende hat mir dann wieder gut gefallen und mich zufrieden zurückgelassen, auch wenn es dem ein oder anderen vielleicht etwas zu viel sein könnte.

Der Schreibstil ist wundervoll. Alles liest sich angenehm flüssig und harmonisch. Emma Scott gelingt es immer wieder eine Wohlfühl-Leseatmosphäre zu schaffen, auch wenn die Themen zum Teil echt schwer sind. Die Dialoge waren authentisch. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen fand ich sehr gelungen und sie haben mich in die Geschichte gesogen. Das war wieder ein tolles Erlebnis. Für die Darstellung der emotionalen Ebene hätte ich mir aber etwas mehr Tiefe gewünscht. Durch die vielen körperlichen Szenen bleibt es zum Teil ein wenig oberflächlich und ich mir ist es nicht wie sonst gelungen eine Beziehung zu den Hauptfiguren aufzubauen. Der Funke ist irgendwie nicht übergesprungen. Trotzdem konnte ich die Figuren zu großen Teilen in ihrem Denken und Handeln nachvollziehen.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil ich Fiona und Nikolai als Figuren echt mochte und mir Nikolais Gabe sehr gefallen hat, weil die Geschichte etwas Besonderes und spannend ist und weil der Schreibstil immer wieder Spaß macht.

Vielen Dank an Emma Scott und den LYX-Verlag für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 29.01.2024

Interessante Geschichte mit schwerer Stimmung…

Like words on our skin
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Seit über einem Jahr haben Ibrahim und Sadia keinen Kontakt mehr. Sadia kann bis jetzt nicht nachvollziehen, warum Ibrahim sie so plötzlich und seitdem ghostet. Doch plötzlich taucht er wieder auf und ...

Seit über einem Jahr haben Ibrahim und Sadia keinen Kontakt mehr. Sadia kann bis jetzt nicht nachvollziehen, warum Ibrahim sie so plötzlich und seitdem ghostet. Doch plötzlich taucht er wieder auf und an ihren Gefühlen zueinander hat sich nichts geändert. Ibrahim trägt aber nach wie vor eine schwere Last mit sich. Wird dies weiterhin zwischen den beiden stehen?

Sadia ist eine super sympathische junge Frau. Sie studiert Jura und ist selbstbewusst. Insgesamt scheint sie recht glücklich zu sein, auch wenn manche kulturelle Traditionen in ihrer Familie sie zum Teil nerven. Der Familienzusammenhalt bei Sadia hat mir total super gefallen und auch dass sie sich frei entfalten durfte. Im Umgang mit Ibrahim war sie etwas zurückhaltender, fast schüchtern. Aus meiner Sicht war das aber nachvollziehbar, nachdem Ibrahim ihr schon einmal das Herz gebrochen hat. Und so schön manche Momente mit den beiden sind, so toxisch verhält Ibrahim sich aber manchmal auch. Sadia war für mich so ein Sonnenschein, der immer für ihn da war, der versucht hat ihn aufzufangen und der ihr Herz völlig geöffnet hatte, doch war ich dann wirklich glücklich, als sie für sich eine Grenze gezogen hat.

Mit Ibrahim habe ich mich etwas schwer getan. Ich habe gerade am Anfang sehr häufig selbstzerstörerisches Verhalten bei ihm beobachten können und konnte erst später verstehen, war er war, wie war. Als er beschließt, Sadia wieder in sein Leben zu holen, wird er positiver und fängt an zu strahlen. Leider auf Sadias Kosten, denn die verliert aus meiner Sicht mehr und mehr ihre Energie und die kleine Sonne scheint schrittchenweise zu erlöschen. Das tat mir im Herzen weh und hat Ibrahim für mich nicht sympathischer gemacht. Doch dann erfährt man, was für en Problem er hat und Ibrahim erkennt selbst, dass er es nicht allein schaffen kann und ab diesem Zeitpunkt konnte ich auch Ibrahim in mein Herz schließen.

Alle anderen Figuren haben mir auch gut gefallen. Sadias Mutter fand ich aber besonders unterhaltsam und sympathisch.

Die Handlung fand ich insgesamt gelungen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Leider gab es sehr viel hin und her zwischen Sadia und Ibrahim, ohne dass die Geschichte sich entwickelt hat, dass es für meinen Geschmack ein paar Längen im Buch gab. Die gewählte Themen fand ich aber interessant und gut bearbeitet. Besonders gefallen hat mir, dass man sehr ehrlich mit den Themen umgegangen ist, ohne irgendetwas zu verschönen. Ehrlicherweise muss ich aber sagen, dass Ibrahim mich mit seiner Art runtergezogen hat und die Stimmung dadurch häufig irgendwie gedrückt und schwer war. Das Ende fand ich dann aber gelungen und passend zur Geschichte.

Mit dem Schreibstil musste ich mich auch erstmal anfreunden. Es liest sich zwar insgesamt flüssig weg, trotzdem habe ich das ein oder andere mal gestockt, weil mich manche Begriffe der Jugendsprache rausgerissen haben, über deren Bedeutung ich erstmal kurz nachdenken musste und die aus meiner Sicht nicht zum Rest des Geschriebenen gepasst haben. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen lassen, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Nur mit den Gerichten, die häufig gekocht wurden, konnte ich nichts anfangen und musste auch erstmal nachsehen, was das genau ist. Die Darstellung der emotionalen Ebene fand ich insgesamt gut. Die Beziehung zwischen Sadia und Ibrahim ist schon bewegend, jedoch ist bei mir der Funke nicht richtig übergesprungen. Ich konnte nicht fühlen, was zwischen den beiden ist. Das fand ich schade.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil Sadia eine super sympathische und selbstbewusste Hauptfigur ist, ein wirklicher Sonnenschein, weil die Handlung insgesamt spannend und mal etwas anderes war und weil die Geschichte sehr wichtige Themen behandelt. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab, weil es ein paar Längen gab und ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab, weil mir die Geschichte zu wenig Gefühle transportiert hat. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem lohnt es sich, dieses Buch zu lesen.

Vielen Dank an Mehwish Sohail und den LYX-Verlag für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Spannende Geschichte mit schönem Setting…

In Case We Trust
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Das Cover hat mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht. Ich finde es sehr schön und nachdem ich die Geschichte gelesen habe, muss ich sagen, dass es super dazu passt.

Gracie hat Jura studiert und beginnt ...

Das Cover hat mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht. Ich finde es sehr schön und nachdem ich die Geschichte gelesen habe, muss ich sagen, dass es super dazu passt.

Gracie hat Jura studiert und beginnt bei Gold, Bright & Partners, dem größten Konkurrenten ihres Vaters. Dazu hat sie sich bewusst entschieden, denn sie kann sich mit seinen Vorgehensweisen nicht identifizieren. Doch leicht wird es in ihrem neuen Job auch nicht, weil sie gleich wieder vor eine neue Herausforderungen gestellt wird. Alle neuen Anwälte werden in Teams eingeteilt und müssen an einem Fall arbeiten. Sie bekommt Ira Briggs zugeteilt, bei dem sie leider schon einen schlechten Eindruck hinterlassen hat. Doch sie stellt sich dieser Aufgabe und muss feststellen, dass es schwierig werden könnte, Ira nur als Kollegen zu sehen.

Gracie ist eine junge Frau, an die immer hohe Erwartungen gestellt wurden und die diese Erwartungen auch an sich hat. Sie ist intelligent, braucht aus meiner Sicht aber immer Zuspruch. Zum Teil fand ich sie ein wenig anstrengend, weil sie in ihre Mädchenrolle zurückgefallen ist. Als angehende Anwältin stelle ich mir eine toughe, vielleicht auch etwas vorlaute Frau vor, die sagt, was sie denkt. Doch ich habe sie einige Male eher so wahrgenommen, dass sie verzagt, sich hinter anderen versteckt und sie dann immer wieder durch andere aufgebaut werden muss. Das ist aber nur mein persönlicher Eindruck. Hier hätte ich mir mehr Aktivität und mehr Selbstbewusstsein gewünscht. Trotzdem hat sie sich entwickelt und es war schön zu beobachten, wie sie immer mehr zu sich gefunden hat.

Ira fand ich dafür richtig toll. Er kommt aus eher einfacheren Verhältnissen und seine Familie ist auch nach wie vor in einer schwierigen Situation. Als großer Bruder versucht er zu helfen und zu vermitteln. Das ist es wahrscheinlich auch, warum er sich Gracie so angenommen hat. Er kennt das alles schon. Ira ist selbstbewusst, weiß ganz genau, was er will und kämpft dafür. Ich finde, er tritt erstmal jedem offen gegenüber, lehnt aber Angeberei und Geprotze ab. Im Umgang mit Gracie war er sehr liebevoll, hat aber trotzdem seine Grenzen gehabt und auch deutlich aufgezeigt. Das hat mir richtig gut gefallen. Er ist aktiv, sucht nach Lösungen und traut sich auch mal andere Pfade zu betreten. Als großer Bruder hat er mich auch sehr gefallen. Er steht für sich ein und verbiegt sich nicht, um anderen zu gefallen.

Alle anderen Figuren fand ich ebenfalls gelungen. Jede Figur hat ein eigenes Ziel bzw. eine eigene Motivation und in der Clique ging es recht lustig zu.

Die Handlung hat mir insgesamt recht gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Leider muss ich gestehen, dass ich finde, die Geschichte hat sich an manchen Stellen gezogen. Aus meiner Sicht immer dann, wenn Gracie immer wieder mit sich gehadert hat, die Entwicklung aber nicht wirklich voranging. Auch das Thema um sie wurde mir für eine erwachsene Frau etwas zu sehr aufgebauscht, denn wenn es sie so sehr geplagt hat, hätte sie nur nachfragen müssen. Den Fall, den Gracie und Ira bearbeiten mussten, fand ich super und auch wie sie dazu recherchiert haben. Die gewählten Themen waren interessant und gut bearbeitet und das Ende fand ich dann sehr gelungen.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Alles hat sich sehr angenehm und flüssig gelesen. Die Dialoge waren unterhaltsam und authentisch. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen lassen. Wirklich großartig, wie diese Anwaltskanzlei-Vibes rübergebracht wurden. Und die Darstellung der emotionalen Ebene hat mich auch abgeholt. Ich konnte mich recht gut in die Figuren hineinversetzen und sie in ihrem Denken und Handeln nachvollziehen.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil Ira wirklich eine sympathische, aktive und authentische Hauptfigur ist, weil die Geschichte wirklich spannend ist und weil die Atmosphäre der Geschichte super rübergebracht wurde. Ein halbes Sternchen ziehe sich aber ab für Gracie. Die habe ich leider ein wenig hemmend für die Geschichte empfunden. Für mich hat es sich angefühlt, als müsse sie immer wieder angeschoben werden. Hier hätte ich mir deutlich mehr Aktivität und Selbstantrieb gewünscht. Und ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab, weil es aus meiner Sicht ein paar Längen in diesem Buch gab. Hier hätte ich mir deutlichere Entwicklungsschritte für Gracie gewünscht, die sie durch bestimmte Herausforderungen und Aufgaben macht. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem lohnt es sich in jedem Fall dieses Buch zu lesen.

Vielen Dank an Tess Tjagvad und den LYX-Verlag für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 20.01.2024

HB: Spannende Fantasy Geschichte, überzeugend gelesen…

Flowers & Bones, Band 1: Tag der Seelen
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Valentina muss gemeinsam mit ihrem Bruder nach Irland umziehen, weil ihr Vater dort eine neue Anstellung erhalten hat. Sie versucht alles, um in Mexiko zu bleiben, doch er lässt nicht mit sich reden. In ...

Valentina muss gemeinsam mit ihrem Bruder nach Irland umziehen, weil ihr Vater dort eine neue Anstellung erhalten hat. Sie versucht alles, um in Mexiko zu bleiben, doch er lässt nicht mit sich reden. In Irland läuft es dann anders als erwartet, denn das Auftauchen von Drachen lässt eine große Aufregung entstehen. Als Valentina mitbekommt, wie negativ man den Drachen gegenübertritt, hat sie große Angst, dass herauskommen könnte, dass sie eine Catrina ist. Auch Emiliano schließt sich dieser Bewegung an, nachdem die Drachen seine Sportlerkarriere zerstört haben. Da ahnt er jedoch noch nicht, wie er selbst darin verwoben ist.

Valentina fand ich gleich sympathisch. Sie ist nett und offen und im Grunde wenig voreingenommen anderen gegenüber. Sie hadert ein wenig mit ihrem Schicksal als Catrina und hat ein wenig Angst vor dem Aufleben dieser Kraft zu ihrem 18. Geburtstag, doch versucht sie das Beste daraus zu machen. Besonders gefallen hat mir, dass sie immer versucht ihre Lieben zu beschützen und zu keiner Zeit aufgibt. Jeder bekommt eine Chance von ihr und sie gibt sich große Mühe, neue Leute wirklich kennenzulernen und nicht vorzuverurteilen. Ihre Entwicklung fand ich insgesamt gelungen und sie war in ihrer Art authentisch und nachvollziehbar.

Mit Emiliano konnte ich leider nicht so richtig warmwerden. Durch das Auftauchen der Drachen gerät er in einen Unfall, der seine Sportlerkarriere zerstört. Nachvollziehbar für mich war, dass er danach nicht so gut auf die Drachen zu sprechen war, obwohl es aus meiner Sicht ja wenig mit dem Medium „Drachen“ zu tun hat. Leider hat er sich aus meiner Sicht förmlich daran verbissen und konnte nicht loslassen, die Drachen zu verachten und gegen sie vorzugehen. Glücklicherweise durfte man ihn dann auch noch anders kennenlernen und zwar im Umgang mit einem Mädchen und es war schön zu hören, wie einfühlsam er sein konnte und wie sehr er sich um sie bemüht hat. Seine Entwicklung hätte für meinen Geschmack noch deutlicher sein können, aber erste Schritte in die richtige Richtung waren da.

Lily fand ich auch recht interessant, auch wenn ich sie anfänglich nicht so richtig zuordnen konnte. Sie hat mir als Figur aber sehr gut gefallen und Valentina unterstützt, wo sie nur konnte. Sie hat Valentina glänzen lassen, ihr Mut zugesprochen und war immer für sie da. Aber auch Lily hat ein Geheimnis, mit dem ich so erst nicht gerechnet hätte.

Auch alle anderen Figuren haben mir sehr gut gefallen, denn jede Figur hatte ein eigenes Ziel bzw. eine eigene Motivation. Um ehrlich zu sein fand ich Andy aber wirklich sehr unsympathisch und auch mit dem Vater von Valentina und Emilio musste ich mich erst anfreunden.

Die Handlung fand ich insgesamt gut. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Zum Teil war es etwas durcheinander und so musste ich erstmal alle Figuren für mich sortieren. Trotzdem hat es mich durchweg in der Geschichte gehalten. Um ehrlich zu sein war ich aber etwas enttäuscht, denn ich hätte deutlich mehr zur Thematik „Catrina“ erwartet. Das war aus meiner Sicht einfach zu wenig. Die Geschichte zu den Drachen hat sich in den Vordergrund gedrängt und die Catrina wurde immer mal nur am Rande erwähnt. Schade. Die gewählten Themen fand ich trotzdem interessant und gut bearbeitet und das Ende hat mir sehr gut gefallen.

Den Schreibstil mochte ich auch sehr. Alles hört sich sehr angenehm und flüssig an. Die Dialoge waren unterhaltsam und authentisch. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben mich in die Geschichte gesogen. Das hat mir ganz besonders gut gefallen. Gern hätte ich aber noch mehr Zeit in Mexiko verbracht. Und auch die Darstellung der emotionalen Ebene hat mich abgeholt. Ich konnte mich prima in die Figuren hineinversetzen und sie in ihrem Denken und Handeln nachvollziehen.
Ein besonderes Erlebnis war es aber die Geschichte von Viola Müller zu hören. Sie hat in einem passenden Tempo und einer angenehmen Lautstärke gesprochen. Ihre Betonung war wundervoll. Sie hat sich in die Figuren hineinversetzt und ihnen Leben eingehaucht. Sie hat die richtigen Momente so betont, dass es noch spannender wurde und in der Liebesgeschichte ist es ihr aus meiner Sicht hervorragend gelungen, die Gefühle der Beteiligten wirklich passend herauszuarbeiten und darzustellen.
Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil Valentina und Lily sympathische und interessante Figuren sind, weil die Handlung wirklich spannend ist und weil die Geschichte atmosphärisch sehr gelungen ist. Ein halbes Sternchen ziehe ich ab, weil Emiliano mir persönlich zu negativ, zu verbissen und durchaus starrköpfig war. Hier hätte ich mir mehr Entwicklungspotenzial gewünscht. Und ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab, weil mir das Thema rund um die „Catrina“ einfach zu kurz gekommen ist. Hier hätte ich mir mehr Einblicke und Neues gewünscht. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem lohnt es sich in jedem Fall dieses Buch zu hören, denn die Sprecherin Viola Müller hat es zu etwas Besonderem gemacht.

Vielen Dank an Sandra Grauer, Viola Müller und den Hörbuch Hamburg Verlag für diese Geschichte.

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