Cover-Bild Als wir an Wunder glaubten
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: GOYALiT
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Ersterscheinung: 14.09.2023
  • ISBN: 9783833746420
Helga Bürster

Als wir an Wunder glaubten

Katja Danowski (Sprecher)

"Wie man nach Norden weiterkommt, da nehmen Ruß und Hexen zu." Johann Wolfgang von Goethe
Deutschland Ende der 1940er Jahre: Der Krieg ist endlich vorbei - doch in dem kleinen Ort Unnenmoor haben die Menschen kaum ihr Leben zurückgefunden, wie auch im Rest des Landes nicht. Wanderprediger verkünden den nahenden Weltuntergang und versprechen zugleich Heilung und Erlösung.
Die elfjährige Betty Abels und ihre Mutter Edith kommen gerade so über die Runden. Als Betty eines Nachts verschwindet und ihr Freund WIlli grün und blau geschlagen im Ort auftaucht, gibt es nur eine Erklärung: Da sind Hexen am Werk.
Bürsters neuer Roman erzählt von Menschen, denen die Orientierung abhandengekommen ist, und von ihrer Sehnsucht nach einem Leben ohne die Schatten der Vergangenheit.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2024

Tiefverwurzelter Aberglaube

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Betty lebt mit ihrer Mutter Edith, die auf die Rückkehr ihres Mannes aus dem Krieg wartet, in dem kleinen norddeutschen Dörfchen Unnenmoor. Hier scheint die Zeit stehengeblieben. Tief verwurzelt sind in ...

Betty lebt mit ihrer Mutter Edith, die auf die Rückkehr ihres Mannes aus dem Krieg wartet, in dem kleinen norddeutschen Dörfchen Unnenmoor. Hier scheint die Zeit stehengeblieben. Tief verwurzelt sind in den Köpfen einiger Leute der Aberglaube und die Angst vor Hexen, was sich verschiedene Scharlatane zu nutze machen. Schon kleine Dinge werden als Hexenzeichen angesehen und bestärken die Überzeugung das "Töversche" unter der Dorfgemeinschaft sind. Vor allem Betty und Edith sind aufgrund ihrer roten Haare dafür prädestiniert. Als eines Tages ein Mann ohne Gedächtnis auftaucht, der den Ring von Ediths Mann Otto trägt, flammt der Hexenzauber neu auf. Denn es ist nicht Otto, sondern Joseph, der Mann ihrer besten Freundin Anni. Und diese ist felsenfest davon überzeugt, daß Edith Joseph verzaubert hat...
Und dann kommt die neue Zeit mit dem Fortschritt auch nach Unnenmoor, indem das Moor zur Schaffung neuer Weide Plätze trocken gelegt werden soll, was wiederrum von einigen Dorfbewohner skeptisch betrachtet wird. Als der Vorarbeiter erhängt an dem Tiefpflug Mammut aufgefunden wird, scheint sich auch da zu bestätigen das unheimliche Mächte im Dorf wirken...
Dieses Hörbuch fesselte mich vom ersten Moment an sowohl von Handlung, aber auch durch die Sprecherin Katja Danowski, welche vor allem den schlessischen Dialekt der Hausiererin Kati wunderbar rüber bringt.
Geschickt verknüpft die Autorin Helga Bürster den Hauptstrang wie beiläufig mit weiteren ernsten Themen wie den ausgeübten Funktionen der Saubermänner in der Zeit des Nationalsozialismus als auch dem Leben mit einem behinderten Kind. Insgesamt eine sehr authentische Handlung die sich für mich schliesst, indem zum Ende hin Betty eine alte Schuld begleicht und quasi als Krönung des Ganzen eine neue Sichtweise für die Wiedervernässung des Moores eintritt.
Ein absolut gelungener Roman mit sehr viel Gefühl.

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Veröffentlicht am 20.01.2024

eindringliche Geschichte über Aberglauben in einem kleinen Dorf der Nachkriegszeit

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Schauplatz des Hörbuches ist das kleine Dorf Unnenmoor. Dort leben die Menschen einfach und ein bisschen abgeschnitten von der Welt. Weil der Krieg fast alles, an das die Menschen geglaubt haten, zunichte ...

Schauplatz des Hörbuches ist das kleine Dorf Unnenmoor. Dort leben die Menschen einfach und ein bisschen abgeschnitten von der Welt. Weil der Krieg fast alles, an das die Menschen geglaubt haten, zunichte gemacht hat, lebt der alte Aberglaube an Hexen wieder auf. Dabei trifft es vor allem die alte Guste, die alleine in einer Kate im Moor wohnt und Edith mit ihrer Tochter Betty. Als nicht Ediths Mann Otto, sondern dessen Freund Josef als Kriegsinvalide zurückkommt spitzt sich die Situation, auch angeheizt vom Dorfheiler Spöken Fritz, immer weiter zu.

Die Geschichte wird von Katja Danowski gelesen. Ihre Stimme, mit der sie den Figuren Leben einhaucht, vermittelt eindringlich die Stimmung im Dorf. Auch die Geschichte nimmt den Zuhörer sehr mit und lässt manchmal wundern wie die Menschen nur so abergläubisch sein konnten. Wenn man genauer darüber nachdenkt ist die Geschichte aber mehr als aktuell. Immer wenn ein Sündenbock gesucht wird, wird einer gefunden. Das ist heute nicht anders als damals.

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Veröffentlicht am 04.12.2023

Alter Urglaube in einem kleinen Dorf

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Die Autorin Helga Bürster nimmt uns mit in ein kleines Dorf . Dort kurz nach dem Ende des Weltkrieges herrscht noch viel vom alten glauben und gegenüber neuem ist man skeptisch. Umgeben vom Moor hat der ...

Die Autorin Helga Bürster nimmt uns mit in ein kleines Dorf . Dort kurz nach dem Ende des Weltkrieges herrscht noch viel vom alten glauben und gegenüber neuem ist man skeptisch. Umgeben vom Moor hat der Glaube an Hexen es leicht.

Die Sprecherin Katja Danowski hat eine angenehme Stimme und so lässt es sich gut der Geschichte lauschen.

Betty und ihre Mutter Edith stehen im Mittelpunkt und sind weil sie anders sind und sich nicht beirrenn lassen . Sie sind im Dorf als Hexen verschrieen jnd ihnen werden Unglücke zugerechnet , mit denen sie gar nichts zu tuen haben. Nur wenige halten zu ihnen.

Ich fand die Geschichte mal ganz anders und sehr interesant und habe ihr gern gelauscht.

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Veröffentlicht am 10.11.2023

eine spannende Erzählung

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Das Hörbuch "Als wir an Wunder glaubten" von Helga Bürstner erzählt von Menschen im ostfriesischen Unnenmoor im Nachkriegsdeutschland. Kleine reetgedeckte Bauernhöfe sind liebevoll in Schuß gegalten, aber ...

Das Hörbuch "Als wir an Wunder glaubten" von Helga Bürstner erzählt von Menschen im ostfriesischen Unnenmoor im Nachkriegsdeutschland. Kleine reetgedeckte Bauernhöfe sind liebevoll in Schuß gegalten, aber umwoben von den Geschichten aus dem Krieg und der Vergangenheit. Die Menschen versuchen mit dem wenigen, was sie haben zu überleben. Viele Frauen warten vergeblich auf ihre vermissten Männer und ziehen die Kinder alleine auf.

All das Leid und die Verlorenheit macht die Menschen offen für alles was ihnen Besserung verspricht. Die Suche nach den Vermissten, die Reisenden Apokalypseprediger, erfolgsversprechende Wunderheiler und ortsansässige Heiler, die die regulären Ärzte in Frage stellen. Gefürchtet werden die Moorgeister und die Hexen. Der kommende Fortschritt mit der Trockenlegung des Moors wird zwiespältig betrachtet.

Die Geschichte von Edith mit ihrer jugendlichen Tochter Betty steht im Mittelpunkt der Erzählung. Als ihr angekündigt wird, dass wahrscheinlich ihr seit 9 Jahren vermisster Mann Otto noch lebt, weiß sie nicht, ob sie sich freuen oder bangen soll. Denn ihr Leben ist weiter gelaufen.

Alte Geschichten erzählt eine ältere Frau, die im Dorf lebt und eine reisende Händlerin, die sich mit Edith befreundet hat. Wahrsagerei und der Verdacht auf Hexerei wurde alleinstehenden Frauen auch damals noch gerne nachgesagt

Die Geschichte ist liebevoll, detailliert und auch persönlich erzählt. Die Sprecherin hat mich mit ihren teilweise ostfriesischen und siebenbürgischen Platt-Dialogen und der Stummenvielfalt gut eintauchen lassen.

Der Spannungsbogen ist wechselhaft zwischen romanhafter Erzählung und Drama. Ein Zeitzeugnis der besonderen Art ist daraus entstanden.

Ich empfehle das Hörbuch allen historisch oder ostfriesisch Interessierten. Es ist aber auch darüber hinaus ein abwechslungsreiches Erlebnis, was mich einige Fakten nachlesen ließ - alles war gut recherchiert und detailliert dargestellt.

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Veröffentlicht am 27.09.2023

Ein Stück Zeitgeschichte

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Der neue Roman „Als wir an Wunder glaubten“, der freiberuflichen Autorin Helga Bürster kommt mit einem schlichten Cover daher, welches den einen mehr, den anderen weniger ansprechen wird. Ich persönlich ...

Der neue Roman „Als wir an Wunder glaubten“, der freiberuflichen Autorin Helga Bürster kommt mit einem schlichten Cover daher, welches den einen mehr, den anderen weniger ansprechen wird. Ich persönlich finde es sehr ansprechend. Der Hintergrund in weiß gehalten und im Vordergrund ein in schwarz/rot-gehaltener Hahn.
Die Rahmenhandlung spielt sich zeitgeschichtlich in der Nachkriegszeit in dem kleinen Dorf Unnenmoor ab. Mitfühlend wird beschrieben, wie die Menschen mit den Gegebenheiten nach den Schreckensjahren umgehen. Wie reagiert eine Gemeinde auf plötzliche und unverhoffte Rückkehrer? Wie geht man miteinander um und wie verdrehen sich vorher bestandene Beziehungen. Diese Verstrickungen werden wunderbar und auch in steter Verbindung mit dem alltäglichen Dorfleben beschrieben.
Eine insgesamt eher düstere und mystische Atmosphäre, welche den Charakter der Geschichte unterstreicht, zieht sich durch das gesamte Werk.