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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2024

Enttäuschend

Refugium
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Ich lese sehr gerne Thriller, die in Skandinavien spielen und die Werbung, die eine Art Fortsetzung der "Millenium-Trilogie" versprachen, haben mich neugieirg gemacht. Dass der Autor sich damals beworben ...

Ich lese sehr gerne Thriller, die in Skandinavien spielen und die Werbung, die eine Art Fortsetzung der "Millenium-Trilogie" versprachen, haben mich neugieirg gemacht. Dass der Autor sich damals beworben hat genau diese Trilogie weiterzuschreiben und ein anderer den Vorzug bekam, merkt man beim Lesen sehr. Es scheint, dass John Lindqvist versucht in seiner "Stormland" Trilogie seine Enttäuschung zu verarbeiten und damit zeigen möchte, dass er es kann. Für mich war dieser erste Band allerdings kein Reihenauftakt, den ich auf jeden Fall weiterverfolgen möchte.

Dabei ist der Beginn wirklich stark und spannend. Bei einer Mittsommer Party werden der Gastgeber und seine Gäste von zwei schwerbewaffneten Männern innerhalb von Sekunden hingerichtet. Niemand überlebt bis auf die 14jährige Tochter des Gastgebers, die sich unter Wasser versteckt hat. Der Überfall findet nicht weit von Julia Malmros Ferienhaus, Autorin und ehemalige Polizistin, statt, die sich dort nach einem handfesten Skandal zurückgezogen hat. In der Begleitung von Kim Ribbing, der ihr bei ihrem aktuellen Roman als Computernerd vom Verlag zur Hilfe gestellt wurde, kommen die Beiden zuerst am Tatort an und entdecken die einzige Überlebende. Doch das junge Mädchen ist verstummt. Der ermordete Gastgeber, Olof Helander, war ein Jugendfreund Julias. Gemeinsam mit Kim beginnt sie private Nachforschungen anzustellen, was ihrem Ex-Mann Jonny nicht passt, der als Polizist die Ermittlungen leitet.

Was spannend beginnt, lässt leider sehr stark nach. Nach dem fesselnden Beginn werden die Protagonisten eingeführt, wobei Kim die interessantere Figur ist. Sein Hintergrund bleibt zuerst sehr vage und geheimnisvoll und wird erst nach und nach teilweise aufgedeckt. Er soll wohl an Lisbeth Salander erinnern...beides geniale Hacker und rebellische Charaktere. Die Rückblicke in Kims Vergangenheit fand ich interessant und richtig erschreckend.
Julia Malmros ist eine selbstbewusste und sympathische Figur, die ich jedoch nicht ganz greifen konnte. Die Ermittlungen von Julia und Kim sind spannend erzählt, während die der Polizei im Vergleich geradezu beschämend sind.
Lindqvist öffnet viele Handlungsstränge, die für mich die Länge des Thrillers ausmachen. Er hat sich einigen aktuellen Themen gewidmet, wie Klimaschutz, Wirtschaft, Energiekrise, Scheinfirmen und Korruption.
Ebenfalls werden die privaten Gefühle von Kim und Julia, sowie von Ex-Mann Johnny immer wieder durchgekaut. Bei einem Thriller brauche ich weder eine Liebesgeschichte, noch Affären oder ähnliches. Der Hauptaugenmerk in "Refugium" liegt eindeutig bei den beiden Protagonisten und deren Entwicklung und nicht beim Fall selbst, was ich schade finde.

Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen. Die kurzen Kapitel helfen dabei noch schnell ein weiteres zu lesen. Das Ende war mir etwas zu sehr "showdownlastig" ....was mich generell bei vielen Büchern in diesem Genre stört, die dann oftmals an einen Hollywood Blockbuster erinnern.


Fazit:
Leider war der erste Teil der Stormland Trilogie nicht wirklich mein Fall. Zu viele Handlungsstränge und zu viel persönliches rund um die beiden Ermittler. Mir fehlte es an Spannung und ich werde nach diesem ersten Teil die Trilogie nicht fortsetzen.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Mehr Beziehungsdrama als Krimi

Strohtod
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Der Klappentext und das Setting Reiterhof waren ausschlaggebend mich für diesen Krimi zu bewerben. Im Reitermilieu hatte ich bisher keinerlei Kriminalromane gelesen. Obwohl ich wie Sebastian Buck, der ...

Der Klappentext und das Setting Reiterhof waren ausschlaggebend mich für diesen Krimi zu bewerben. Im Reitermilieu hatte ich bisher keinerlei Kriminalromane gelesen. Obwohl ich wie Sebastian Buck, der neue Kommissar in Frankfurt, Pferde eher mit viel Achtung begegne, fand ich eine Geschichte in diesem Ambiente spannend.

Der Einstieg hat mir sehr gut gefallen, denn er erzeugt schnell Spannung. Reitlehrer und Pferdetrainer Alexander Wiesner wird tot im Reitstall aufgefunden. Bald stellt sich heraus, dass sein Tee vergiftet war. Wiesner wurde für seine Kompetenz geschätzt. Bei der Damenwelt war er sehr beliebt und ein richtiger Weiberheld. Menschlich war er jedoch alles andere als angesehen.

Auf der Reitanlage steht ein wichtiges Turnier bevor und der Konkurrenzkampf ist in vollem Gange. Die Schar der Verdächtigen ist deshalb groß und die Ermittlungen gestalten sich schwierig. Dies liegt aber nicht nur an der Anzahl der möglichen Täter:innen, sondern vorallem an dem neu zusammengewürfelten Ermittlerpärchen.
Leider ist die anfangs erzeugte Spannung sehr schnell wieder verpufft. Sebastian Buck, der wegen Beziehungsprobleme freiwillig von Kassel nach Frankfurt gewechselt ist, ist ein problembehafteter Mann, der gerne unkontrollierte Wutausbrüche hat und es seiner Kollegin Meike nicht einfach macht.

Auch mir war der Kriminalhauptkommissar nicht wirklich sympathisch und ich empfand sein ewiges Selbstmitleid einfach nur ätzend. Sein Privatleben bekommt in diesem Krimi so viel Platz, dass der eigene Mordfall immer mehr in den Hintergrund gerät. Für mich hielt sich die Spannung dadurch in Grenzen.
Während Sebastian Buck in all seinen Facetten beschrieben wird, bleibt Meike extrem blass. Von ihr weiß man auch am Ende nicht wirklich viel mehr als zu Beginn. Laut der Autorin soll sich das aber im zweiten Band ändern....

Der Schreibstil ist bildhaft und temporeich, manchmal etwas derb. Die Kapitel sind kurz gehalten, was den Lesefluss begünstigt. Das Setting hat mir ebenfalls gut gefallen.

Das Ende bleibt etwas offen, aber der Fall wird aufgeklärt, was für mich sehr wichtig ist.

Leider gab es auch noch so einige Fehler. Das Lektorat hat nicht ganze Arbeit geleistet, was für mich ebenfalls störend ist. Mein größter Kritikpunkt ist jedoch, dass Bucks Privatprobleme den Großteil des Krimis ausmachten und die eigentliche Krimihandlung zu sehr in den Hintergrund rückt.

Fazit:
Für echte Krimifans bleibt die Spannung leider zu sehr aus, weil der Mittelpunkt stark auf das Befinden des Kriminalhauptkommissars gelegt wird. Setting und Plot waren hingegen okay. Ich werde die Reihe allerdings nicht weiterlesen.

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Veröffentlicht am 28.12.2023

Zäh und teilweise vorhersehbar, aber tolles Setting

If We Were Villains. Wenn aus Freunden Feinde werden
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Vielleicht bin ich mit den falschen Voraussetzungen an den Roman in unserer Leserunde herangegangen...abgesehen davon, dass ich gar nichts von der Hype rund um "If we were villains" mitbekommen habe ;) ...

Vielleicht bin ich mit den falschen Voraussetzungen an den Roman in unserer Leserunde herangegangen...abgesehen davon, dass ich gar nichts von der Hype rund um "If we were villains" mitbekommen habe ;) Ich dachte tatsächlich das Buch wäre schon älter....und mein Gefühl trug mich nicht!
Der Roman wurde tatsächlich bereits 2017 mit dem Titel "Das verborgene Spiel" erstmals auf deutsch veröffentlicht.

Nach dem Durchlesen der Inhaltsangabe hatte ich in etwa die Vorstellung eine ähnliche Geschichte wie beim Film "The Riot Club" oder "Der Club der toten Dichter" (mein absoluter Lieblingsfilm) zu bekommen. Dem war nicht so...

Ich fand sehr schwer in die Geschichte und dachte nach dem ersten Leseabschnitt sogar daran das Buch abzubrechen. Es langweilte mich fuchtbar. Nachdem aber meine Mitleserinnen alle sehr positiv gestartet sind, las ich doch weiter.

Die Geschichte beginnt im Gefängnis. Im Prolog erzählt Oliver den damals ermittelnden Polizeibeamten, der den Job wechselt, was vor zehn Jahren wirklich vorgefallen ist. In Rückblenden wird die Handlung in 5 Akten erzählt, wobei auch immer wieder in die Gegenwart ins Gefängnis gewechselt wird. Das Oliver im Gefängnis sitzt ist kein Geheimnis, denn es wird bereits zu Beginn klargelegt. Ob er wirklich der Mörder ist, erfährt ihr allerdings erst zum Schluss.

Das Theatersetting hat mir sehr gut gefallen. Die Atmosphäre am Dellecher Collage, wo ausschließlich Shakespeare Stücke erlernt und aufgeführt werden, ist sehr anschaulich dargestellt. Nur mehr sieben Studenten haben es ins letzte Studienjahr geschafft. Die Liebe zu Shakespeare und zum Theater verbindet die sehr unterschiedlichen Charaktere. Dabei legen sie ihre Rollen auch im Privaten nicht gänzlich ab. Obwohl sie immer geschlossen als Clique auftreten, spürt man unterschwellig die aufkommende Rivalität. Eines Tages treibt einer von ihnen tot im See und es ist klar, dass der Mörder ein Mitglied der eingeschworenen Clique sein muss.

Die Handlung baut sich sehr langsam auf, ist komplex und hat doch einige Längen. Es gab kaum Überrschungen oder Twists. Der Plot ist hingegen facettenreich und die Sprache mit den laufend eingestreuten Shakespeare Versen etwas ganz Neues. Diese können mit der Zeit beim Lesen aber auch nerven, denn sie sind allgegenwärtig. Ich fand sie interessant, denn sie gaben der Geschichte das gewisse Etwas. Trotzdem habe ich manchmal darüber hinweggelesen.

Bei der Figurenzeichnung bin ich zwiegespalten. Einige davon sind sehr bildhaft dargestellt, vorallem was ihre Gefühlswelt betrifft. Andere sind wiederum so blass, dass man kaum etwas über sie sagen kann. Interessant war aber, wie erschreckend sich die Freundschaft der sechs entwickelt hat. Alkohol, Drogen, Angstzustände, Hilfslosigkeit, Gewalt finden mehr und mehr Einzug.

Gefallen haben mir einige Szenen, bei denen die Studenten zu besonderen Anlässen ein Theaterstück aufführen müssen. Diese sind wirklich gelungen. Man hält beim Lesen unwillkürlich den Atem an, so bildhaft werden die Szenen von der Autorin beschrieben.
Trotzdem fehlte es mir durchgehend an Spannung. Das Ende wurde von uns Leserinnen verschieden interpretiert, was einige Fragen aufgeworfen hat.


Fazit:
Die Hype um diese "Dark Academia" Geschichte, die neu aufgelegt und über TikTok erfolgreich beworben wurde, kann ich nicht nachvollziehen. Für mich ist es ein Roman, der in einer Theaterakademie angesiedelt ist und durch den Mord einen leichten Krimitouch erhält. Es geht um Freundschaft und die Liebe zu Shakespeare. Für mich war es ein eher langweiliges Stück...
Gerne verlinke ich euch noch die Rezensionen der Mitleserinnen

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Veröffentlicht am 10.12.2023

Außen hui, innen...naja

Die geheime Gesellschaft
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Nachdem ich von der Autorin "Die versteckte Apotheke" gelesen habe, war ich auf ihren neuen Roman sehr neuigierig. Der Klappentext geht irgendwie in eine ähnliche Richtung und trotzdem ist die Geschichte ...

Nachdem ich von der Autorin "Die versteckte Apotheke" gelesen habe, war ich auf ihren neuen Roman sehr neuigierig. Der Klappentext geht irgendwie in eine ähnliche Richtung und trotzdem ist die Geschichte ganz anders.
Der Roman spielt im Jahre 1873. Lenna Wickes möchte den Mord an ihrer Schwester Evie aufklären und lässt sich bei der berühmten Spiritualistin und Wahrsagerin Vaudeline D' Allaire in Paris ausbilden. Sie ist bekannt dafür Kontakt zu Mordopfern aufzunehmen und deren Mörder zu finden. Lenna möchte unbedingt ihre ermordete Schwester kontaktieren und wird Vaudelines Gehilfin. Als Vaudeline eine Einladung der Londoner "Séance Society" erhält, begleitet sie Lenna in ihre Heimat zurück. Mr. Morley, der für die Séance Socity arbeitet, möchte den Mord am Leiter der Geheimgesellschaft aufklären und Vaudeline soll bei einer Séance den Täter ermitteln. Doch schon bald stellen die beiden Frauen fest, dass innerhalb der angesehenen Gesellschaft üble Machenschaften am Werk sind und sie selbst in großer Gefahr schweben...

Die Inhaltsangabe hat mich begeistert! Séancen und Geisterbeschwörungen im viktorianischen England, sowie eine junge Frau, die den Mord an ihrer Schwester aufklären möchte - das klang einfach großartig! Leider konnte die Geschichte weder mit dem Klappentext, noch mit dem wunderschönen Cover mithalten.

Der Beginn des Romans in einem verwunschenen Chateau, bei dem wir als Zuschauer bei einer Sèance dabei sein dürfen, wurde wunderbar atmosphärisch beschrieben. Danach wechseln wir nach London und lernen Mr. Morley kennen, der ein etwas eigenartiger Zeitgenosse ist. Aus seiner und aus der Perspektive von Lenna erfahren wir mehr über die geheimnisvolle "Séance Socity", seinem Leiter und die Rolle von Evie in diesem exklusiven Herrenclub. Lenna und Mr. Morley verbindet dabei, dass die jeweiligen Mordfälle zum gleichen Zeitpunkt auf ähnliche Art und Weise passiert sind....

Im Gegensatz zu Sarah Penners vorherigen Roman spielt "Die geheime Gesellschaft" in einer Zeitebene. Wir sind ausnahmslos im viktorianischen Zeitalter in London (und kurz in Paris) unterwegs. Diese bildet ein perfektes Setting für diese Geschichte. Der Glauben an Übersinnliches spielte zu dieser Zeit eine große Rolle. Männerclubs und Wahrsagerei sind en vogue. Das Frauenbild ist nicht vorhanden und dennoch sind auch diesmal wieder die Frauen die handelnden Figuren, die mit den Männern "spielen" und diese im Glauben lassen, dass "sie das Sagen haben".

Leider wird die Geschichte für einen historischen Roman mit Okkultismus und einen Hauch Krimi zu träge erzählt. Es passiert nicht wirklich viel und die amourösen Abenteuer zwischen Lenna und Vaudeline überzeugten mich ebenso wenig. Erst zum Ende hin kommt wirklich Spannung auf und ich habe das Buch danach in einem Zug ausgelesen. Für eine bessere Bewertung hat es leider dennoch nicht gereicht.

Wie schon bei "Die versteckte Apotheke" ist das Cover nicht nur außen wunderschön, sondern setzt sich innen auf dem Hardcover fort, wenn man den Schutzumschlag abnimmt. Ein Traum!

Fazit:
Ein großartiges Thema, eine tolle Atmosphäre, aber leider eine ziemlich zähe Handlung, die mich nur teilweise begeistern konnte. Schade! Nun hoffe ich, dass der nächste Roman von Sarah Penner wieder spannender wird. An tollen Themen fehlt es bei ihr ja nicht.

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Veröffentlicht am 09.12.2023

Eines der schwächeren Bücher der Reihe

Das kleine Schloss in Schottland
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Im neunten Band der "Romantic Escape Reihe" treffen wir wieder auf Izzy, die wir bereits in "Das kleine Cottage in Irland" kennenlernen durften. Izzy hat den Kochkurs bei der Starköchin Adrienne erfolgreich ...

Im neunten Band der "Romantic Escape Reihe" treffen wir wieder auf Izzy, die wir bereits in "Das kleine Cottage in Irland" kennenlernen durften. Izzy hat den Kochkurs bei der Starköchin Adrienne erfolgreich abgeschlossen und kehrt nach Edingburgh zurück. Vor kurzem hat sie von ihrem Großonkel ein Schloss vererbt bekommen und reist nun in die Highlands. Izzy erkennt schnell, dass ihr Erbe viele Renovierungsarbeiten benötigt. Sie hat die Idee ein Bed & Breakfast zu eröffnen. Izzys Mutter Xanthe, die ebenfalls in Kinlochleven Castle wohnt, hat jedoch ihren eigenen Kopf. Sie hat bereits den Schriftsteller Ross Adair ein Zimmer vermietet, der längerfristig bleiben möchte und sich nichts als Ruhe für sein aktuelles Buchprojekt wünscht. Doch Xanthe ist schon mitten in den Renovierungsvorbereitungen. Zusätzlich hat sie bereits weitere Gäste eingeladen. Ihre unüberlegten Alleingänge machen Izzy das Leben schwer. Ich hätte an ihrer Stelle bald die Nerven weggeschmissen....

Der Schreibstil ist wie immer leicht und locker. Die Geschichten dieser Reihe sind reine Wohlfühlromane, die mir mal besser und mal weniger gut gefallen. Es ist wirklich interessant, wie unterschiedlich die Romane sind bzw. mir gefallen. Trotzdem greife ich immer wieder zu einem neuen Band der Reihe. Es sind einfach ganz besondere Geschichten, die sich Julie Caplin einfallen lässt, wobei ich den Länderbezug ganz besonders mag.

Dem neuen Roman fehlte aber genau dieser Bezug, den ich so liebe. Die Geschichte hätte auch irgendwo anders in einem Schloss in Europa spielen können. Zusätzlich war der Roman diesmal leider sehr vorhersehbar. Es gibt zwar noch die eine oder andere kleine Überraschung, aber vieles ist einfach zu offensichtlich. Mir hat auch das Knistern zwischen Izzy und ihrem Love Interest lange Zeit gefehlt.

Die Figuren sind sehr lebendig gezeichnet und mein Kopfkino hat sich sehr schnell "eingeschaltet". Sie sind teilweise etwas überzeichnet, aber greifbar. Schön fand ich auch, dass wir zwei alte Bekannte aus "Das kleine Cottage in Irland" wiedertreffen.
Im Gegensatz zu den anderen Büchern der Reihe gibt es weniger Landschaftsbeschreibungen oder Kultur. Im Vordergrund steht das kommende Weihnachtsfest und die Restaurierung des Schlosses. Mir fehlte es an den typischen Gefühl des Kennenlernens eines Landes, welches in den anderen Büchern der Reihe für mich das Tüpfelchen auf dem i sind. Die vorweihnachtliche Atmosphäre im verschneiten Schottland ist hingegen gelungen und hat mich bereits in Weihnachtsstimmung gebracht.

Wer also einen Roman lesen möchte, der in Schottland spielt und Weihnachtsfeeling verströmt, kann hier gerne zugreifen. Für alle Fans der Reihe ist auch Band 9 ein Must Read, aber sonst bin ich leider von "Das kleine Schloss in Schottland" etwas enttäuscht.


Fazit:
Für mich ist "Das kleine Schloss in Schottland" leider eines der Bücher der Reihe, welches mich nicht richtig überzeugen konnte. Mir fehlte das für mich wichtige Kennenlernen von Land und Leute. Auch die Liebesgeschichte ist sehr zurückhaltend und ich konnte kein Prickeln zwischen den beiden Protagonisten spüren. Das winterliche und weihnachtliche Ambiente ist allerdings gelungen und macht Vorfreude auf das Weihnachtsfest.

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