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Veröffentlicht am 04.06.2024

Wundervoll hörenswert

Die Bücher, der Junge und die Nacht
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Leipzig 1933, Jakob Steinfeld ist gerade aus dem Gefängnis entlassen worden, als ihn eine junge Frau bittet ihr Buch zu binden. Kurz darauf verschwindet sie.

Jakobs Sohn Robert ist am Anfang der siebziger ...

Leipzig 1933, Jakob Steinfeld ist gerade aus dem Gefängnis entlassen worden, als ihn eine junge Frau bittet ihr Buch zu binden. Kurz darauf verschwindet sie.

Jakobs Sohn Robert ist am Anfang der siebziger Jahre Buchhändler, der auch private Büchereien auflöst. Als ihn seine Kollegin Marie um Hilfe bittet, die private Bücherei von Konrad Pallandt aufzulösen, löst sie damit auch eine Suche nach den Wurzeln von Robert aus, der seine Eltern nie kennengelernt hat.

Die Geschichte spielt auf drei Zeitebenen. Einmal begleiten wir Jakob 1933 als er aus dem Gefängnis entlassen wird. Mit seinem Freund Grigori leitet er eine kleine Buchhandlung im Bücherviertel Leipzigs in direkter Nachbarschaft zu den Fabriken der Verlegerfamilie Pallandt. Hier beginnt die Geschichte rund um Robert und ein später verschwundenes Buch.

Die zweite Zeitebene spielt ab 1943 als der Junge Robert von einem geheimnisvollen Fremden aus der Flammenhölle eines Bombenangriffs gerettet wird. Mit ihm zieht Robert ein knappes Jahr durch das vom Krieg geplagte Deutschland, immer auf der Suche nach einem speziellen Buch.

Im Jahr 1971 begleiten wir dann Robert und Marie, die beim Auflösen der privaten Bibliothek von Konrad Pallandt einige Bücher gefunden haben, die es eigentlich nicht geben dürfte. Dabei stoßen sie auf die Geschichte von Roberts Familie und lösen das Geheimnis seiner Herkunft.

Mich hat das Buch sehr berührt. Die Protagonisten wachsen einem ans Herz und man leidet mit ihnen mit. Gut gefallen hat mir die schrittweise Lösung des Geheimnisses um Roberts Herkunft, die sich peu à peu in den drei Zeitebenen zusammensetzt. Was anfangs wie einzelne Fragmente, die nichts miteinander zu tun haben wirkt, ist am Ende wie ein Puzzle zusammengesetzt und alle Lücken sind geschlossen. So ergibt sich ein Gesamtbild, in dem nicht nur Roberts Geschichte zu Ende erzählt wird, sondern auch die vieler Nebenfiguren, die immer wieder auftauchen.

Besonders ans Herz gewachsen ist mir neben Jakob auch Grigori, den ich ganz wunderbar fand. Und sich nebenbei auch zu einer Überraschung entwickelt hat. Und auch Jakobs Umfeld und deren Geschichten werden ganz nebenbei mit eingeflochten.

Ich kann das Buch sehr empfehlen, es hat mich wirklich sehr berührt und begeistert.

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Gutes Buch

Wer die Hölle kennt
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Anfangs dachte ich, „Hey, was für ein cooles Cover – es ist mal was anderes!“ Und dann wurde ich immer wieder verstört, wie dieser verdammte weiße Hase mit den roten Augen doch eine Rolle in der Geschichte ...

Anfangs dachte ich, „Hey, was für ein cooles Cover – es ist mal was anderes!“ Und dann wurde ich immer wieder verstört, wie dieser verdammte weiße Hase mit den roten Augen doch eine Rolle in der Geschichte einnimmt.

Denn Alex setzt alles in Bewegung, um Darlington aus der Hölle herauszuholen. Und sie scheut sich nicht dabei über Leichen zu gehen. Dabei entsteht eine Gruppe, die überhaupt nicht zusammenpasst, aber dennoch funktioniert. Denn was wäre die Welt rundum das Neunte Haus, wenn nicht Mörder auf Rätsel und Magie treffen?

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich beim ersten Buch so meine Schwierigkeiten hatte. Vielleicht hatte ich es zu einem falschen Zeitpunkt gelesen (kommt auch mal vor). Aber „Wer die Hölle kennt“ habe ich genau richtig aufgegriffen. Das Worldbuilding, die Charaktere und der Schreibstil haben mich in einem Sog festgehalten, so dass ich Alex‘ Seite nicht mehr verlassen wollte.

Ich hab Alex als Hauptprotagonistin richtig gerne. Auch wenn sie extrem verkorkst ist, hat sie immer einen guten Spruch auf Lager und hält die Leute um sich herum zusammen. Außerdem lässt sie sich schwer entmutigen, trotz all der Steine, die mittlerweile einen Berg auf ihrem Weg gebildet haben.

Leigh Bardugo steckt sehr viel Liebe und Detail in diese Reihe. Auch wenn ich optimistisch bin und denke ich kann etwas hervorsagen, trifft es aber (wenn) in einer extrem umgewandelten Form ein und lässt mich verdattert zurück.

Was ich an diesem Buch auch so geliebt habe, war, dass man mehr Hintergrundinformationen zu den anderen Charakteren erhalten hat, so dass Personen wie Dawes oder Turner mehr an Tiefe erhalten haben. Auch lernt man so viel neues zu der Magie und den Kreaturen, die Yale unter Verschluss hält. Geschweige davon, dass die Hölle ein physischer Ort ist und Alex unbedingt einen Abstecher dorthin machen will.

Auch wenn mir der Schreibstil dieses Mal mehr zugesagt hat, kann ich mir vorstellen, dass die ein oder andere Person daran hadern kann. Denn konzentriert sollte man auf jeden Fall sein, sonst passiert es schnell, dass man den roten Faden verlieren kann.

Fazit:
Ich freue mich schon auf den nächsten (und soweit ich das richtig im Kopf habe: das FINALE?!), besonders nach mehreren Dingen, die am Ende erklärungsbedarf hatten. Alex ist tough, cool, brutal und die perfekte Reiseführerin in die Welt von das Neunte Haus.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Wundervolles Kleinod

Das Geschenk der Weisen und andere Weihnachtserzählungen
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Die bekannte weihnachtliche Kurzgeschichte in einer illustrierten Ausgabe - nettes kleines Buch.
Die Geschichte von O. Henry von den gegenseitigen Geschenken eines Paares, die durch schmerzhaften Verzicht ...

Die bekannte weihnachtliche Kurzgeschichte in einer illustrierten Ausgabe - nettes kleines Buch.
Die Geschichte von O. Henry von den gegenseitigen Geschenken eines Paares, die durch schmerzhaften Verzicht erkauft sind und die wahre Liebe so schön illustrieren, ist weithin bekannt. Sie ist nett, wenn auch immer ein bißchen in Gefahr, ins kitschige abzugleiten. Die Bilder dazu von Ulriket Möltgen sind ebenfalls nett, aber nicht außergewöhnlich.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Sehr spannend

Danger
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Bei dem Buch handelt es sich um den zweiten Teil der New-Orléans Reihe. Und obwohl die einzelnen Fälle an sich abgeschlossen sind und es sich jedes Mal um neue Protagonisten dreht, würde ich euch empfehlen, ...

Bei dem Buch handelt es sich um den zweiten Teil der New-Orléans Reihe. Und obwohl die einzelnen Fälle an sich abgeschlossen sind und es sich jedes Mal um neue Protagonisten dreht, würde ich euch empfehlen, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Denn das Ermittlerduo bleibt gleich und entwickelt sich auch weiter.
Die Handlung geht gleich auf den ersten Seiten spannend los und bleibt auch das komplette Buch auf diesem Niveau. Lisa Jackson lässt dem Leser keine Zeit zum Durchatmen. Wäre es kein Buddyread gewesen, hätte ich das Buch vermutlich in eins zwei nächten durchgelesen. Geschickt schafft die Autorin es, dem Leser Indizien zu einem potentiellen Mörder zu liefern, um ihn gleich darauf wieder zu entlasten. Und dann im nächsten Kapitel erneut verdächtig zu machen. Mehrere potentielle Zusammenhänge kreuzen sich, ergeben am Anfang jedoch nur lose Fäden. Erst kurz vor Ende setzt sich das Puzzle dann komplett zusammen.
Die Handlung bietet auch dem Thema außersinnliche Wahrnehmungen einen Spielraum. Dies geschah im Rahmen einer sehr sympathischen Protagonistin, die sich selbst nicht zu wichtig nimmt und wurde authentisch verarbeitet.

Olivia ist ein sehr gelungener Charakter. Die Protagonistin hat Ecken und Kanten, ist keinesfalls perfekt, sondern einfach nur menschlich. Mir war sie sehr sympathisch. Und auch das Ermittlerduo Benz und Montoya durfte ich hier besser kennenlernen. Dadurch, dass die Kapitel aus verschiedenen Sichtweisen berichteten, erhielt der Leser einen guten Einblick in die einzelnen Gedanken, auch in die des Mörders.

Ein wahnsinnig gutes Buch, welches mich kompromisslos begeistert hat. Lisa Jackson weiß einfach, wie sie den Leser fesselt.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Solider Thriller

Der siebte Tod
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Dieses Buch hebt sich sehr angenehm von den üblichen Thrillern ab und zeichnet sich vor allem durch seinen originellen, lebhaften und ironischen Sprachstil aus. Es ist (größtenteils) aus der Perspektive ...

Dieses Buch hebt sich sehr angenehm von den üblichen Thrillern ab und zeichnet sich vor allem durch seinen originellen, lebhaften und ironischen Sprachstil aus. Es ist (größtenteils) aus der Perspektive des Serienmörders Joe geschrieben und bietet geniale Einblicke in den Kopf eines absolut von sich überzeugten Wahnsinnigen. Dabei macht die gleichzeitig erschreckende und humorige Erzählweise von Joe diesen geradezu sympathisch und man kann ihm nicht wirklich böse sein. Man erwischt sich sogar von Zeit zu Zeit dabei, wie man den Gedanken des Killers folgen kann und fragt sich dabei, ob man überhaupt will, dass er geschnappt wird?

Die Story klingt bereits sehr vielversprechend: Joe scheint ein netter Kerl zu sein, wenn auch ein wenig zurückgeblieben, aber das ist alles nur Fassade. Er füttert regelmäßig seine Fische, putzt tagsüber bei der Polizei und alle haben ihn gern, denn niemand weiß, dass sein Hobby das Ermorden von Frauen ist. Auch für seine Mutter ist er der gute Sohn und sie weiß nicht, dass er ihren Kaffee regelmäßig mit Rattengift würzt. Nun hat Joe bereits sechs Frauen auf dem Gewissen, doch die Zeitungen sprechen von sieben Toten. Ein Nachahmer ist aufgetaucht und Joe will ihn finden, um ihm auch die restlichen Morde anzuhängen. Es folgt ein unerbittliches Katz-und-Maus-Spiel zwischen dem Mörder, der Polizei und einer skrupellosen Frau, die ebenfalls Dreck am Stecken hat."

Tatsächlich ist das Buch dann bereits von Anfang an so fesselnd, dass man es nicht mehr aus der Hand legen möchte. Der Schreibstil ist unvergleichlich gut und packend, die Handlung nur teilweise vorhersehbar und der Schluss ist einfach großartig. Meine anfänglichen Zweifel, dass die Spannung durchgehend gehalten werden kann, waren völlig unbegründet, denn es wurde sogar noch besser - vor allem ab der Mitte, wo der Plot eine völlig überraschende Wendung nimmt. Ein rundum gelungenes Werk, absolut empfehlenswert, deshalb: Kaufen und SELBER LESEN !!!

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