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Veröffentlicht am 25.01.2024

Spannender Reihenauftakt mit schwächelnden Figuren

Im Kopf des Bösen - Der Sandmann
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Worum geht’s?
Als auf einem Feld ein halb erfrorener Junge entdeckt wird, sollte das eigentlich kein Grund zur Freude sein. Für die Sonderkommission um Fallanalytikerin Sophie Kaiser ist das jedoch die ...

Worum geht’s?
Als auf einem Feld ein halb erfrorener Junge entdeckt wird, sollte das eigentlich kein Grund zur Freude sein. Für die Sonderkommission um Fallanalytikerin Sophie Kaiser ist das jedoch die erste vielversprechende Spur in einer Reihe von Serienmorden, denen schon sechs weitere Jungen zum Opfer gefallen sind. Während das Opfer im Krankenhaus um sein Leben kämpft, zieht Sophie eine Verbindung zu einem lang zurückliegenden Fall – und muss sich nicht nur auf eine Reise in die Vergangenheit begeben, sondern auch auf eine zu den schlimmsten Abgründen der menschlichen Psyche.


Meine Meinung
Ich bin riesiger True Crime Fan und muss daher natürlich nicht besonders lange überredet werden, wenn es irgendetwas Neues gibt, das sich mit diesem Thema beschäftigt. Dieser Reihenauftakt war da natürlich keine Ausnahme, vor allem dann nicht, wenn es die Aussicht auf weitere Bände gibt.

Was ich erst einmal sehr spannend gemacht fand, waren die wechselnden Perspektiven und das Autorenduo, das die zwischen sich aufgeteilt hat. Meiner Meinung nach hat man das beim Lesen nicht störend bemerkt, die deutlichen Unterschiede zwischen den Figuren fand ich so aber definitiv wesentlich besser greifbar.

Besonders gut gefallen hat mir dann natürlich auch der Fall an sich, da ich mich bei den Ermittlungsarbeiten nie gelangweilt habe und bis zum Schluss wissen wollte, wie es weitergeht und wer denn nun der Täter ist. Auch der parallel behandelte Fall hat sich meiner Meinung nach gut in den Handlungsbogen eingefügt, auch wenn ich zu Beginn der Geschichte und ohne die ersten Verknüpfungen der beiden Fälle ein wenig irritiert über den Aufbau des Buches war und mich nach dem Zusammenhang gefragt habe. Hilfreich waren da dann insbesondere irgendwann die Zeitsprünge, die mein Interesse hoch gehalten haben und trotz der zunehmenden Zusammenführung aller Handlungsfäden keine Langeweile haben aufkommen lassen.

Was mich hinsichtlich der Figuren dann allerdings irgendwann ein wenig gestört hat, waren die ständigen Betonungen von Sophies Andersartigkeit. Für mich steht zwar völlig außer Frage, dass sie an sich eine interessante Figur ist, über die ich gerne mehr erfahren möchte und die durch ihren Autismus einen wichtigen Beitrag für mehr Sichtbarkeit, vor allem in der Literatur leistet. Dass aber in jedem Kapitel erwähnt werden muss, dass sie so ungewöhnlich ist und niemand damit klar kommt, hat mich am Ende des Buches einfach massiv gestört und ihren Charakter darüber hinaus nicht besonders mehrdimensional gestaltet, was in meinen Augen so ziemlich den Zweck ihrer Figur verfehlt hat.


Fazit
Auch wenn ich mir vorstellen kann, dass der Einstieg in dieses Buch nicht für alle ganz leicht war, ist die Geschichte an sich ein absoluter Volltreffer für alle True-Crime-Fans. Ich bin auf jeden Fall jetzt schon sehr gespannt auf die Fortsetzung der Reihe und darauf, wie sich die Figuren weiterentwickeln werden.

Dafür gibt es vier Bücherstapel von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2024

Was am Perfektionismus so alles überhaupt nicht perfekt ist

Nie gut genug
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Meine Meinung
Perfektionismus ist in Zeiten von Selbstoptimierung sicherlich ein Thema, mit dem sich so einige Menschen identifizieren können – manchmal mehr, und manchmal vielleicht auch ein bisschen ...

Meine Meinung
Perfektionismus ist in Zeiten von Selbstoptimierung sicherlich ein Thema, mit dem sich so einige Menschen identifizieren können – manchmal mehr, und manchmal vielleicht auch ein bisschen weniger bewusst. Sich mit dem Thema auseinanderzusetzen ist aber definitiv eine gute Idee, weshalb ich auch sehr gespannt auf die Umsetzung dieses Buches war.

Strukturell hat mir die Hinführung sehr gut gefallen, da vom den Ursachen bis hin zu den Folgen von Perfektionismus einmal alle wesentlichen Punkte, die zum Verständnis der Thematik von Interesse sind abgedeckt wurden. Im Grunde dürfte den meisten Lesern bei der Lektüre zwar schon klar sein, in welchen Bereichen und mit welchen Folgen Perfektionismus in unserem Alltag anzutreffen ist, eine komprimierte Übersicht finde ich persönlich aber für eine bewusste Beschäftigung mit dem Thema durchaus praktisch.

Die Mischung aus Informationstext und Beispielen hat mir ebenfalls gut gefallen, da man so recht locker durch das Buch kam und der Informationsgehalt auf Dauer nicht zu trocken, sondern sehr greifbar und alltagsnah dargestellt wurde. Tatsächlich hätte ich eine wissenschaftliche Perspektive noch sehr interessant gefunden, auch wenn ich die auf persönlichen Eindrücken basierenden Beobachtungen und Argumentationen des Autors durchaus nachvollziehen kann. Für ein Sachbuch bin ich persönlich aber trotzdem der Meinung, dass belegbare Fakten und wissenschaftliche Grundlagen einfach grundsätzlich etwas glaubwürdiger sind, als eher subjektive Eindrücke, auch wenn diese für mich nachvollziehbar sind.


Fazit
Auch wenn die konkreten Beispiele häufig sehr US-amerikanisch zentrierte Betrachtungen aufweisen, lassen sich die allgemeinen Beobachtungen und Empfehlungen auch auf andere Kulturkreise übertragen. Wirklich wissenschaftlich war das Buch dabei zwar nicht – aber um sich mit dem Thema Perfektionismus auseinanderzusetzen und die eigene Einstellung zu reflektieren, eignet es sich auf jeden Fall.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

Veröffentlicht am 22.01.2024

Interessantes Konzept mit sehr optimistischen Tönen

Rein in die Komfortzone!
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Meine Meinung
Dass der Selbstoptimierungswahn in unserer Gesellschaft nicht bloß eine Modeerscheinung ist, dürfte mittlerweile immer klarer werden. Die eigene Komfortzone zu verlassen, ist daher kein ungewöhnlicher ...

Meine Meinung
Dass der Selbstoptimierungswahn in unserer Gesellschaft nicht bloß eine Modeerscheinung ist, dürfte mittlerweile immer klarer werden. Die eigene Komfortzone zu verlassen, ist daher kein ungewöhnlicher Ratschlag – sich stattdessen erst in die Komfortzone zu begeben, allerdings schon.

Was ich an diesem Buch sehr interessant gemacht fand, war die Schritt für Schritt Struktur der Hinführung zu den Argumenten der Autorin. Der Aufbau war an sich recht typisch für einen Ratgeber zur Persönlichkeitsentwicklung, mir hat das aber durchaus geholfen, das Buch schnell zu beenden.

Der eigentliche Fließtext wurde immer wieder durch persönliche Erfahrungen, Beispiele, Infoblöcke und praktische Übungen unterbrochen, was meinen Lesefluss sehr hoch gehalten hat. Da man sich so nicht bloß von den Informationen berieseln lassen muss, sondern die Möglichkeit hat, das Gelesene direkt zu reflektieren und praktisch anzuwenden kam bei mir keine Langeweile auf, was ich insbesondere bei Ratgebern immer als sehr positiv wahrnehme.

Was ich ein wenig übertrieben fand, war dann allerdings die ständige Betonung der Tatsache, dass das eigene Mindset und die Gedankenrichtung die Determinanten für Erfolg oder Misserfolg wären. Ich persönlich halte recht wenig von der doch ziemlich schlichten Ansicht, dass man nur an den eigenen Erfolg glauben müsse, um ihn auch tatsächlich zu haben – was sicherlich im Extremum nicht unbedingt die beabsichtigte Aussage dieses Buches sein soll, in meinen Augen aber doch so viel Platz hier eingenommen hat, dass der sonst eigentlich sehr gelungene Ratgeber für mich doch einen nicht ganz so günstigen Beigeschmack hatte.


Fazit
Auch wenn ich den sehr optimistischen Ton dieses Ratgebers zeitweise ein wenig over the top fand, haben mir die Ansätze und Denkanstöße zu einer neuen Herangehensweise an persönliches Wachstum gut gefallen. Eine neu definierte Komfortzone ist daher auf jeden Fall einen zweiten Gedanken wert – und das ist dem Buch meiner Meinung nach insgesamt gut gelungen.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

Veröffentlicht am 21.01.2024

Niedliche Slow Burn Romanze für zwischendurch

See You Yesterday
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Worum geht’s?
Für Barrett kann das erste Semester am College gar nicht früh genug beginnen, damit sie endlich ihre Highschoolzeit hinter sich lassen kann. Als ihr erster Tag dann aber in einer vollkommenen ...

Worum geht’s?
Für Barrett kann das erste Semester am College gar nicht früh genug beginnen, damit sie endlich ihre Highschoolzeit hinter sich lassen kann. Als ihr erster Tag dann aber in einer vollkommenen Katastrophe endet, befürchtet sie schon das schlimmste – bis sie am nächsten Morgen einer weiteren Katastrophe ins Auge blicken und ihren furchtbaren ersten Tag noch einmal erleben muss. Und noch einmal. Und noch einmal. Und noch einmal.


Meine Meinung
Eigentlich bin ich ja schon seit längerer Zeit kein besonders großer Fan von Geschichten mit Zeitreise- oder Zeitschleifenthematik – aber bei diesem Buch wurde ich so positiv überrascht, dass ich diese Einstellung vermutlich noch einmal überdenken sollte.

Was mir sehr gut gefallen hat, war tatsächlich das langsame Tempo, in dem sich die Beziehung der beiden Protagonisten entwickelt hat. Barrett und Miles muss man einfach gernhaben, auch wenn sie auf den ersten Blick wirklich so gegensätzlich sind, dass man der Geschichte der beiden kaum ein Happy End zutrauen würde.

Auch die Atmosphäre mochte ich sehr gerne, denn der Klappentext trifft es mit der Beschreibung „perfekt für die cozy Jahreszeit“ wirklich ganz genau. Dadurch, dass das Gleichgewicht zwischen witzigen und dann auch wieder tiefgründigeren Szenen hier wirklich gut gehalten wurde, hatte ich beim Lesen nie das Gefühl, mich allzu sehr konzentrieren zu müssen, um nicht irgendetwas zu verpassen – was ich zur Abwechslung sehr angenehm fand. Darüber hinaus lernt man so natürlich auch die Charaktere wesentlich besser kennen, was aber ebenfalls nicht in einem Infodump endete und somit zu keinen unnötigen Längen geführt hat.

Sehr spannend war natürlich auch die Zeitschleife, deren Funktionsweise und Zusammenhänge sich mir aber ehrlich gesagt bis zum Schluss nicht so ganz erschlossen haben. Meinem Lesespaß hat das allerdings keinen Abbruch getan, denn die übrigen Teile der Handlung haben definitiv kleine Verständnisschwierigkeiten kompensiert und das Buch zu einem sehr angenehmen Leseerlebnis für mich gemacht.


Fazit
Auch wenn die Logistik hinter der Zeitschleife für mich noch immer nicht ganz klar ist, hat mir die Geschichte um Barrett und Miles wirklich gut gefallen. Die Figuren und die Atmosphäre machen das Buch wirklich zu einer perfekten Lektüre für gemütliche Lesestunden, die die Zeit wahnsinnig schnell verfliegen lassen.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.01.2024

Interessantes Konzept mit etwas schwammiger Umsetzung

Familie am Tisch
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Meine Meinung
Sich mit dem Thema Esskultur auseinanderzusetzten wäre mir selbst tatsächlich gar nicht aktiv eingefallen, weshalb ich sehr gespannt darauf war, was dieses Buch eigentlich vermitteln wollte. ...

Meine Meinung
Sich mit dem Thema Esskultur auseinanderzusetzten wäre mir selbst tatsächlich gar nicht aktiv eingefallen, weshalb ich sehr gespannt darauf war, was dieses Buch eigentlich vermitteln wollte. Von der Umsetzung bin ich jetzt im Nachhinein leider nicht ganz so überzeugt, interessante Ansätze, die zum Nachdenken anregen gab es allerdings trotzdem zur Genüge.

Die grobe Struktur des Buches unterteilt sich in lediglich drei Abschnitte, was in meinen Augen irgendwie etwas zu weit gefasst war. Generell hatte ich den Eindruck, dass das Buch nicht alle Gedankengänge zu Ende geführt hat, sondern eher als Teaser für die Kurse der Autorin dienen sollte – was als Werbemittel an sich zwar legitim ist, mir persönlich aber inhaltlich etwas zu unkonkret war.

Gut gefallen haben mir die Denkanstöße an sich aber trotzdem, denn zumindest das Überdenken eigener Verhaltensmuster, die man ansonsten gar nicht hinterfragt hätte halte ich persönlich für wichtig. Ein paar mehr praktische Handlungsvorschläge und Beispiele wären meiner Meinung nach allerdings wünschenswert gewesen, um dem Buch etwas mehr Substanz und eine weniger vage Umsetzung zu geben.


Fazit
Auch wenn ich die Umsetzung nicht zu einhundert Prozent überzeugend fand, waren die Anregungen und Denkanstöße durchaus interessant und dazu geeignet, um eigene Verhaltensmuster zu reflektieren. Da Familien aber ohnehin sehr individuell sind, ist es meiner Meinung nach sinnvoller, diesen Ratgeber als Ausgangspunkt zu nehmen und eigene Lösungen zu entwickeln und nicht zu versuchen, sich eins zu eins an den Empfehlungen der Autorin entlang zu hangeln.

Von mir gibt es dafür knappe vier Bücherstapel.