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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2024

Leseempfehlung!

Eismusik
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Klappentext:

„Oslo, Ende des 19. Jahrhunderts:



Der junge Zoologe und Polarforscher Fridtjof Nansen ist ein Draufgänger und Frauenheld, ebenso launisch wie zielstrebig. Noch größer als sein Lebenshunger ...

Klappentext:

„Oslo, Ende des 19. Jahrhunderts:



Der junge Zoologe und Polarforscher Fridtjof Nansen ist ein Draufgänger und Frauenheld, ebenso launisch wie zielstrebig. Noch größer als sein Lebenshunger ist nur sein Forscherdrang. Die emanzipierte Professorentochter Eva Sars, eine begabte Sängerin, will die Bühnen Europas mit ihrer Stimme erobern.



Als Eva und Fridtjof beim Wintersport in den Bergen bei Oslo aufeinandertreffen, sehen sie ineinander den einen Menschen, der ihre Träume teilt. Doch um die Arktis zu erforschen, wird Fridtjof die Frau verlassen müssen, die er liebt. Und wenn Eva bei ihm bleibt, setzt sie ihren Lebenstraum von der großen Gesangskarriere aufs Spiel.



Angela Lunds historischer Roman erzählt die bewegende Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe vor der atemberaubenden Kulisse Norwegens und der eisigen Arktis.“



Autorin Angela Lund hat sich einem sehr besonderem Thema hier gewidmet: die (Er)Forschung unserer Pole. Genauer dürfen wir hier in die Geschichte rund um den berühmten Polarforscher Fridtjof Nansen eintauchen und die seiner Frau Eva Sars. Auch sie war keine Unbekannte in Norwegen. Die bekannte Sängerin, die bereits durch ihre Geschwister mit der (Er)Forschung der Natur vertraut war, lernte also Fridtjof Nansen kennen und lieben. Es sollte so sein. Beide haben ihr Herz regelrecht an einander verloren. Aber diese Liebe wird auf eine harte Probe gestellt als Fridtjof zu einer Expedition aufbrechen wird. Lund beschreibt nicht nur die aufkeimende Liebe der Beiden ausführlich, wir dürfen auch sehr intensiv die Reise Nansens miterlesen. Der Trip in die Arktis ist nicht nur körperlich eine Herausforderung sondern auch seelisch. Nicht zu wissen ob man sich wiedersieht schmerzt das Herz noch mehr als die erfrorenen Glieder. Aber auch für Eva geht das Leben weiter in der Zwischenzeit. Lund beschreibt, wie bereits gesagt, sehr detailliert, verliert sich aber keinesfalls darin. Diese tiefen Beschreibungen sind schon notwendig um zu erkennen welche Qualen in jeglicher Hinsicht jeder erleiden musste. Egal ob für die Forschung, für die Liebe oder der Kampf für das Frauenrecht. Fridtjof und Eva kämpften einerseits gemeinsam aber auch jeder für sich allein wenn es nicht anders ging. Eva war nicht nur eine brillante Sängerin, sondern ebenfalls dem weißen Pulver verfallen wie Friedtjof! Und auch das packt Lund sehr gut mit hinein in ihre Erzählung.

Fazit: Wir erleben auf eine wirklich sehr intensive Weise, geschuldet eines detaillierten und sehr ausgewogenen Schreibstils, eine Expedition ins ewige Eis aber auch eine warmherzige Liebe zwischen zwei besonderen und starken Menschen. Lunds Art und Weise ihrer Erzählung ist stets fesselnd und hat einen ausgewogenen Spannungsbogen sowie eben eine Liebesgeschichte komplett frei von Kitsch. Ja, es war ein schönes Leseerlebnis, so wie man es von der Autorin kennt! 5 verdiente Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 17.01.2024

Ein absolut gelungener 2. Teil!

Der Milchhof – Das Flüstern der Gezeiten
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Klappentext:

„Friesische Wehde 1920: Nach den Kriegsjahren stehen Lina und ihre Tochter Alea vor der Herausforderung, die Molkerei wieder in Schwung zu bringen. Doch die finanzielle Situation des Milchhofs ...

Klappentext:

„Friesische Wehde 1920: Nach den Kriegsjahren stehen Lina und ihre Tochter Alea vor der Herausforderung, die Molkerei wieder in Schwung zu bringen. Doch die finanzielle Situation des Milchhofs verschlechtert sich durch die zunehmende Inflation, und die inzwischen verwitwete Lina steht bald vor einer schweren Entscheidung: Entweder sie gibt den Hof auf oder sie heiratet den zwanzig Jahre älteren Großgrundbesitzer Wilhelm, obwohl sie Derk noch immer liebt und sie nun endlich zusammen sein könnten. Lina entscheidet sich schweren Herzens für die Ehe mit Wilhelm, denn damit ist das Überleben der Molkerei vorerst gesichert. Doch sie zahlt einen hohen Preis für ihre Entscheidung, denn Derk verlässt enttäuscht den Milchhof. Als dann auch noch Wilhelm stirbt, es zu einem tiefen Zerwürfnis zwischen Alea und ihrer Tochter Enna kommt, und die Frauen unter den erstarkenden Nationalsozialisten die Molkerei nicht mehr alleine führen dürfen, geht es für den Milchhof bald wieder ums Überleben, und den drei Frauen wird einmal mehr klar: Wenn sie nicht zusammenhalten, werden sie untergehen.“



Band 2 der Milchhof-Saga nimmt gleich zu Beginn rasant an Fahrt auf. Regine Kölpin knüpft gekonnt an den ersten Teil an und nimmt uns Leser wieder an die Hand um weiter das Geschehen zu beobachten. Das Zeitgeschehen wird wirklich gewaltig eingefangen und realistisch von Kölpin in Worte verpackt und an Emotionen und bildhaften Beschreibungen wird auch nicht gespart. Die Damen sind einem mittlerweile sehr ans Herz gewachsen und ja, man leidet mit ihnen mit, fühlt mit ihnen mit und manchmal würde man selbst gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen. Der wiederholende und schnell erkennbare Stil von Kölpin, den man auch aus ihren anderen Romane kennt und auch schätzt, war in Band 1 für mich persönlich einfach zu viel und etwas langweilig. Hier in Band 2 hat sie aber wieder frischen Elan und das merkt man auch am Schreibstil. Sicherlich ist ihre Handschrift auch ihr Markenzeichen und das schätze ich auch aber nun hebt sich die Geschichte von der Masse ab und formt sich irgendwie stimmig. Genau deshalb vergebe ich auch 5 Sterne hierfür! Das Zeitgeschehen fesselt den Leser gebannt ans Buch. Wir wissen zwar was die Geschichte bringen wird aber eben nicht Lina, Alea oder Enna. Es ist ein gekonnter Spannungsbogen der hier auf uns wartet und große Lust auf Band 3 der Reihe macht. Die Milch in der Molkerei wird auf Grund der Nationalsozialisten zwar sauer und auch die Damen müssen sich ergeben aber dennoch bleibt eines: ihren Stolz und ihren Zusammenhalt kann ihnen keiner nehmen und somit freut man sich gebannt auf die Fortsetzung! Man kann ein paar Dinge erahnen aber ob sie so kommen, müssen wir in Band 3 erlesen!

Veröffentlicht am 14.01.2024

Absoluter Lesegenuss!

Seit er sein Leben mit einem Tier teilt
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!ein Lesehighlight 2024!



Klappentext:

„Vier Tage vor dem Höhepunkt des Sommers, dort, wo sich Louis Arthur Schongauer, einst düsterer Deutscher in Hollywood-Filmen, nach dem Tod seiner Frau zurückgezogen ...

!ein Lesehighlight 2024!



Klappentext:

„Vier Tage vor dem Höhepunkt des Sommers, dort, wo sich Louis Arthur Schongauer, einst düsterer Deutscher in Hollywood-Filmen, nach dem Tod seiner Frau zurückgezogen hat. Jetzt will er nur noch mit seiner Hündin leben, inmitten alter Oliven oberhalb des Gardasees. Doch dann strandet eine Reisebloggerin beim Wenden in seiner Zufahrt, und am nächsten Tag erwartet er eine Autorin, die ihn mit einem Porträt aus der Vergessenheit holen will: zwei Frauen mit Gespür für die Wunden in seinem Leben. Umso wichtiger wird ihm nun sein Tier, für das es nur ein Hier und Jetzt gibt …“



Als Hundebesitzer kennt man den wunderschönen Spruch „…Der Hund blieb mir im Sturme treu, der Mensch nichtmal im Winde“ (F. v. Assisi) und irgendwie geht es auch unserem Protagonisten Louis Arthur Schongauer so. Nach dem extremen Schicksalsschlag will er nur noch allein sein mit seinem Vierbeiner. Man kann es verstehen. Die Zeilen von Autor Bodo Kirchoff gehen tief unter die Haut und bewegen tief im Herzen. Louis bleibt aber nicht lange allein. Die beiden Bekanntschaften, Frida und Almut, bringen gewisse Abwechslung in sein Leben aber dennoch kann niemand seine Schmerzen über den Verlust heilen. Überhaupt, Kirchoffs Worte und sein Ausdruck sind wieder ausnahmslos feinfühlig, tiefgründig und hier und da an den passenden Stellen philosophisch. Man kommt beim lesen nicht drumherum sich selbst in Louis‘ Lage zu versetzen. Seine Hündin stets an der Seite. Seelentröster ohne Worte aber dafür mit viel Fell und einer Aura, wie sie nur eben Hunde haben. Da hilft kein Mensch, da hilft nur das Tier. Die beiden Damen indes bohren in Louis‘ Wunden. Das geht mal gut, mal tut es schmerzlich weh. Verständlich. Aber er ist nicht allein. Sein vierbeiniger treuer Begleiter empfindet den Verlust womöglich anders, vielleicht auch gar nicht, vielleicht spürt er nur wie Herrchen leidet. Keiner weiß es genau. Der Hund lebt im Hier und Jetzt und daran kann man sich eigentlich nur ein Beispiel nehmen. Nur ist der Weg zu dieser Einsicht, raus aus der Vergangenheit schwer, sehr steinig aber vielleicht doch machbar. Und dann kommen noch die alten Erinnerungen aus Hollywood, an die Filme, an die Stars und Sternchen…Kirchoffs Geschichte war ein Genuss an Leseunterhaltung. Kein normaler Roman, keine normalen Protagonisten und keine normale Situation werden hier beleuchtet. Und genau so ungewöhnlich groß und herausragend ist Kirchoffs Wortwahl und Ausdruck. Wahrlich ausdrucksstark und stets bestimmend. Das Ungewisse und jenes was wir nicht hervorsehen können, reißt uns gewaltig aus der Bahn aber genau dann liegt es an uns weiter zu leben, weiter zu existieren. Gerne auch mit Hilfe auf vier Pfoten oder Menschen die es gut mit uns meinen. Fazit: Ein absolutes Highlight gleich zu Beginn des Jahres 2024, welches ich mit viel Genuss gelesen habe, selbstredend stets mit meinem treuen vierbeinigen Begleiter an meiner Seite. 5 Sterne hierfür.

Veröffentlicht am 14.01.2024

Grandios!

Lichtungen
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!ein Hörhighlight 2024!





Covertext:


„Als der elfjährige Lev über Wochen ans Bett gefesselt ist, wird ausgerechnet die schlaue, aber von allen gemiedene Kato geschickt, um ihm die Hausaufgaben zu ...

!ein Hörhighlight 2024!





Covertext:


„Als der elfjährige Lev über Wochen ans Bett gefesselt ist, wird ausgerechnet die schlaue, aber von allen gemiedene Kato geschickt, um ihm die Hausaufgaben zu bringen. Zwischen dem ungleichen Paar entsteht eine unverbrüchliche Verbindung, die den beiden Heranwachsenden im kommunistischen Vielvölkerstaat Rumänien Halt bietet. Ein halbes Leben später läuft Lev noch immer die Pfade ihrer Kindheit ab, während Kato schon vor Jahren in den Westen aufgebrochen ist. Geblieben sind Lev nur ihre gezeichneten Postkarten aus ganz Europa. Bis ihn eines Tages eine Karte aus Zürich erreicht, darauf nur ein einziger Satz: "Wann kommst du?"“





Bewertung zum Hörbuch:


Der bekannte Schauspieler und Hörbuch-Sprecher Marek Harloff hat hier der Geschichte seine Stimme geliehen. Er macht dies mit großer Bravour. Seine Betonung oder auch seine kurzen Pausen passend grandios zu dieser bewegenden und besonderen Story. Die Rückblende vom Hier und Jetzt zurück in die Vergangenheit wird von ihm bestens interpretiert. Er legt an den passenden Stellen feine Akzente seiner Stimme frei und somit darf der Hörer die Emotionen und Gedankengänge perfekt erfahren. Man hört, dass Harloff nicht nur älter sondern auch reifer von der Stimme geworden ist und ich war mehr als positiv überrascht wie leicht sich dieser Geschichte folgen ließ. Die reichlichen 7 Stunden Hörgenuss vergingen tatsächlich wie im Fluge und ja, Pausen sind möglich wenn man das möchte. Ein Wiedereinstieg verreißt nicht die Handlung oder die Stimmung der Geschichte. Auch hierfür gibt es verdiente 5 Sterne!

Veröffentlicht am 14.01.2024

Grandios!

Lichtungen
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!ein Lesehighlight 2024!



Klappentext:

„Als der elfjährige Lev über Wochen ans Bett gefesselt ist, wird ausgerechnet die gescheite, aber von allen gemiedene Kato zu ihm ans Krankenbett geschickt, um ...

!ein Lesehighlight 2024!



Klappentext:

„Als der elfjährige Lev über Wochen ans Bett gefesselt ist, wird ausgerechnet die gescheite, aber von allen gemiedene Kato zu ihm ans Krankenbett geschickt, um ihm die Hausaufgaben zu bringen. Zwischen dem ungleichen Paar entsteht eine unverbrüchliche Verbindung, die Lev aus seiner Versteinerung löst und den beiden Heranwachsenden im kommunistischen Vielvölkerstaat Rumänien einen Halt bietet. Ein halbes Leben später läuft Lev noch immer die Pfade ihrer Kindheit ab, während Kato schon vor Jahren in den Westen aufgebrochen ist. Geblieben sind Lev nur ihre gezeichneten Postkarten aus ganz Europa. Bis ihn eines Tages eine Karte aus Zürich erreicht, darauf nur ein einziger Satz: »Wann kommst du?«.“



Ich bin ganz ehrlich, ich bin ein großer Fan von Autorin Iris Wolff. Ihre Bücher sind stets besonders und ihr Schreibstil ist anders und ja, da trifft einfach das Wort „herausragend“ zu. Sie sticht stets aus der Masse und so auch mit ihrem aktuellen Buch „Lichtungen“. Was erwartet den Leser nach dem Klappentext? Eine Geschichte die mit dem Ende beginnt. Wir lesen vom Schluss bis zum Anfang. Allein das ist außergewöhnlich aber ich muss klar sagen, ich empfand es eher als Rückblicke in die Vergangenheit und dadurch nunmal mehr als passend. Die Kapitelnummerierung spielte für mich weniger eine Rolle, sondern vielmehr die Sichtweise und die Wechsel dieser zwischen den Personen. Wie gesagt, wissen wir bereits durch den Klappentext um welche Situation es geht und Wolff nimmt uns gekonnt an die Hand in diese Geschichte einzutauchen. Sicherlich muss man sich stark auf die Story konzentrieren und einlassen um den Faden nicht zu verlieren, da hier und da die Personen bzw. auch Zeiten ungenau zu definieren sind. Dennoch ist der rote Faden schnell sichtbar. Durch den sehr bildhaften Schreibstil der Autorin und ihre Schilderungen, dürfen wir tief in die Geschichte Rumäniens eintauchen aber auch in die Emotionen unserer Protagonisten. Die Beschreibungen über die Entstehung dieser Freundschaft und ihren Verlauf ist wahrlich ein Genuss. Steckt Klischee mit drin? Keineswegs. Wir werden immer mit einer gewissen Distanz zu den Personen gehalten, jede darf sich frei entwickeln und auch wenn es nach Klischee scheint, so wählt Wolff immer den richtigen Ton und das richtige Wort um dies nicht entstehen zu lassen. Die Herkunft der beiden Figuren, Lev und Kato, prägte sie fürs Leben tief und es ist eine echte Freude dieser Thematik zu folgen. „Geschuldet“ ist das der eigenen Erfahrung unserer Autorin. Somit steckt auch eine spezielle gewisse persönliche Note in dieser Geschichte. Sie schmückt dennoch die Geschichte nicht zu intensiv aus. Man könnte hier und da von minimalitischem Sprachstil sprechen bzw. von einer gewissen Kühle, dennoch tauchen wir Leser in eine pittoreske Erzählung ein, die Bilder aufkommen lässt, die Protagonisten erzählen lässt und wir einfach genießen dürfen.

Fazit: Egal ob inhaltlich oder sprachlich, diese Geschichte ist grandios und ein echtes Highlight! Iris Wolff hat ihren ganz eigenen Stil und genau das ist es, was diese Autorin so unverwechselbar macht! 5 Sterne hierfür!