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Janine2610

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

War mir zu oberflächlich!

Zwischen Winter und Himmel
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Das war ein Buch, bei dem ich mir gedacht habe, ich werde es schnell gelesen haben, da es nur 159 Seiten hat. Dann bin ich aber einfach nicht weitergekommen. Warum? - Ich bin nicht in die Geschichte reingekommen, ...

Das war ein Buch, bei dem ich mir gedacht habe, ich werde es schnell gelesen haben, da es nur 159 Seiten hat. Dann bin ich aber einfach nicht weitergekommen. Warum? - Ich bin nicht in die Geschichte reingekommen, einfach nicht warm geworden. Zum einen lag das an der Story, die total oberflächlich und dann auch noch in der Gegenwart geschrieben ist, womit ich grundsätzlich Schwierigkeiten habe. Und zum anderen an den Charakteren, die so verschwommen und unsympathisch wirken. - Die waren irgendwie so gar nicht 'greifbar' und deren Verhalten hat mich nicht nur einmal die Stirn runzeln lassen ...

Es geht hierin um Krankheit (Krebs? - Das geht nicht wirklich deutlich hervor.), Sterben und Tod.
Ob dieser Thematik hätte ich mir wirklich mehr Tiefgang und Emotion gewünscht. Auch die Charaktere kamen mir untereinander so distanziert und wortkarg vor, als wenn sie keine Familie wären, sondern Fremde ohne Verbindung.

Das alles war irgendwie sehr bedrückend und mühsam zu lesen. Ich habe mich hier leider regelrecht durchs Buch geschleppt und war froh, als ich es endlich zuklappen konnte. (Nun, vielleicht hatte ich für diese 160 Seiten auch einfach zu viel erwartet?)
Für mich war das jedenfalls ein absoluter Griff ins Klo.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Laaaaaaangatmig!

Gleis 4
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Eigentlich hat die Geschichte ja ganz vielversprechend begonnen: die Schweizerin Isabelle lässt sich am Bahnhof ihren Koffer von einem hilfsbereiten, älteren Herrn die Treppe hochtragen. Oben angekommen ...

Eigentlich hat die Geschichte ja ganz vielversprechend begonnen: die Schweizerin Isabelle lässt sich am Bahnhof ihren Koffer von einem hilfsbereiten, älteren Herrn die Treppe hochtragen. Oben angekommen dauert es nicht lange und derselbe Mann bricht zusammen, schlägt mit dem Kopf am Bahnsteig auf, wird bewusstlos und stirbt gleich darauf. Der guten Isabelle ist das natürlich alles nicht geheuer und anstatt dass sie sich von diesem Schock erst mal erholt, beschließt sie lieber, im Leben des freundlichen Kofferträgers herumzuschnüffeln ...

So weit, so gut. Bis hierhin war ich noch halbwegs angetan von der Story. Leider sind mir die Protagonisten dann aber nach und nach dermaßen auf den Senkel gegangen. Isabelle meinte nämlich, sie muss jetzt herausfinden, wer dieser Mann war und was er genau in der Schweiz zu suchen hatte, weil er ja eigentlich Kanadier ist und irgendwie kam mir die ganze Sache dann schön langsam wie ein sanfter Krimi vor, denn Isabelle, ihre erwachsene, halbafrikanische Tochter Sarah und Veronique, die Witwe des Verstorbenen, rennen von einem Amt zum nächsten, von einer Person zur anderen und versuchen, irgendwas aus dem Leben des Toten herauszufinden. Und das war erstens langweilig und zweitens sowas von unglaubwürdig. Also nicht das, was sie herausgefunden haben, sondern eher das ganze Drumherum: wieso hat der Tote mit seiner Frau nie über seine Vergangenheit gesprochen, wenn es doch angeblich nichts Böses war, was er getan hat? Weshalb wird hier kaum getrauert? - Ich meine: Veronique hat gerade erst ihren Mann verloren und dann stürzt sie sich einfach so (mit eigentlich unbekannten Leuten) in irgendwelche Ermittlungen ...
Isabelle und Sarah, dieses Mutter-Tochter-Gespann, habe ich auch überhaupt nicht verstehen können: warum mischen die sich denn in die Angelegenheiten von wildfremden Menschen ein? - Das ist mir so vorgekommen, als wenn die beiden einen sechsten Sinn hätten, der ihnen mitteilen würde, dass der Aufenthalt des Toten mysteriöse Umstände hat!? Und dann fangen sie eben an, wie Ermittler herumzuschnüffeln ... Also, ich weiß nicht. Meins ist dieses Unauthentische echt nicht.

Hinzu kommt dieser Schreibstil, der meinen Lesefluss ziemlich gestört hat, weil ich ihn erstens recht holprig fand (Bsp.: »... er hat mir erzählt von Kanada, und wie es ihm gut ergangen war dort, er ...«) und zweitens irgendwie eigenartige Ausdrücke dabei hatte, die ich (als Österreicherin) noch nie gehört habe und beim Lesen ebenfalls nicht besonders angenehm waren (Bsp.: »Ich hab ihm telefoniert deswegen, die ...«).

Immer wieder findet man zwischendurch auch englische und französische Sätze, die leider nicht immer gleich danach übersetzt werden (Weil man vielleicht davon ausgeht, dass die paar Brocken jeder versteht?). Mit dem Englischen hatte ich kein Problem, das Französische hingegen habe ich nicht immer verstanden, was blöd war, weil ich kein Französischlexikon benutzen wollte. Folgen konnte ich der Geschichte aber trotzdem ohne Weiteres, allerdings bin ich ein Mensch, den das immer stört, wenn ich Sätze lese, die ich nicht verstehe.

Alles in allem fand ich die Geschichte einfach nur langweilig. Spannung war für mich überhaupt nicht vorhanden. Alles nur sehr gemächlich und dahinplätschernd. Der Versuch, aus dem Roman einen Krimi zu machen, ist in meinen Augen kläglich gescheitert.
Das Verhalten der Protagonisten im Angesicht eines kürzlichen (und so nahen) Todesfalls und deren Motive, sich als Ermittler zu betätigen, konnte und wollte ich vielleicht auch gar nicht nachvollziehen.
Es tut mir leid, aber mehr als 2 Sterne kann ich hierfür einfach nicht vergeben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nicht meine Welt!

Wassermusik
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Also, wenn T. C. Boyle in all seinen Romanen so ausschweifend und verschachtelt schreibt, war die Wassermusik hier nun definitiv mein erstes und letztes Buch von ihm.
Der Klappentext verrät eigentlich ...

Also, wenn T. C. Boyle in all seinen Romanen so ausschweifend und verschachtelt schreibt, war die Wassermusik hier nun definitiv mein erstes und letztes Buch von ihm.
Der Klappentext verrät eigentlich noch nicht wirklich viel und da der Autor recht bekannt und, wie mir scheint, teilweise auch hochgelobt wird, war ich anfangs noch sehr erpicht auf diese Geschichte.
Aber schon nach kurzer Zeit habe ich gemerkt, dass es mir wohl sehr schwer fallen wird, in der Story anzukommen, da ich durch Boyles andauernder Fabuliererei zu oft gedanklich abgeschweift bin.

Immer noch über die Schulter blickend, sieht er, dass alle neun ihn schweigend und
respektvoll anstarren, als wäre das Pinkeln in Unterhosen gegen eine Mauer dem
Weihen einer Hostie oder der Verwandlung von Wasser in Wein vergleichbar.

(S. 500)

Aufgegeben habe ich dennoch nicht.
Im Groben hat diese Geschichte für mich nicht so recht einen Sinn gemacht. Die Handlung findet etwa Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts statt. Es gibt zwei Erzählstränge, die (sehr viel) später aber zusammenführen. In einem lernen wir Mungo Park kennen; er ist sogenannter Entdeckungsreisender, abenteuerlustig und hat es sich, trotz Ailie, die Zuhause auf ihn wartet, zum Ziel gemacht, den Niger (Fluss) in Afrika zu entdecken. Und dann gibt es da noch im zweiten Erzählstrang den Trunkenbold und Pechvogel/Glückspilz Ned Rise; er verbringt den Großteil des Buches in England/London, um ... ja, gute Frage. Vermutlich lebt er dort einfach nur, versucht sich an diesem und jenem, stiehlt, säuft, betrügt, lügt, macht sich Feinde, usw.

Soviel dazu. Um ehrlich zu sein, ist die Handlung für mich ein wenig untergegangen zwischen all den Ausschweifungen und dem detaillierten Geschreibsel. Und das Wenige, das ich aktiv von der Handlung mitbekommen habe, war in meinen Augen irgendwie völlig ohne Sinn, ich hatte fast nie das Gefühl, als würde das zu irgendetwas Spannendem führen.

Die ganze Welt stinkt nach Kompost und schleichender Fäulnis.
(S. 463)

Ein eher enttäuschendes Leseerlebnis also. Hinzu kommt, dass ich viele Wörter auch einfach nicht gekannt habe und wenn es dann mal so weit kommt, dass man ein paar Wörter pro Seite googeln muss, ist das auch nicht mehr witzig ...
Wenigstens das Ende war in Ordnung. Hätte zwar von mir aus gerne auch etwas schöner und hoffnungsfroher enden können, aber wenn man dann mal den Stil des Autors und den Verlauf der Geschichte kennt, war es fast zu erwarten.
Lesern, die gerne ausschweifende und verschachtelte Geschichten lesen und sich auch gerne in Details verlieren (bzw. wiederfinden) sollte dieses Buch zu empfehlen sein.
Leuten wie mir, die sowas einfach nur anstrengend und zum Abschweifen finden, und auch der Ansicht sind, dass die Handlung dadurch untergeht, würde ich eher raten, die Finger davon zu lassen.