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Veröffentlicht am 21.01.2024

Auf ganzer Linie überzeugender Abschlussband der Reihe

House of Trent - Der Spion
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Élise, die Ehefrau von Viscount Dunthorpe, ist zu Tode erschrocken, als sie ausgerechnet vom Mörder ihres Ehemanns entdeckt und entführt wird. Eigentlich wäre sie gar nicht zugegen gewesen, im Stadthaus ...

Élise, die Ehefrau von Viscount Dunthorpe, ist zu Tode erschrocken, als sie ausgerechnet vom Mörder ihres Ehemanns entdeckt und entführt wird. Eigentlich wäre sie gar nicht zugegen gewesen, im Stadthaus ihres Mannes, doch dessen finstere Ränkeschmiede, ließen sie nicht kalt und so hoffte sie, in ihrer Lauschposition etwas zu erfahren. Ihr Entführer, Sam Hawkins, ist jedoch keinesfalls ein einfacher, gedungener Mörder- das wird Élise schnell klar. Und auch seine Helfershelfer sind keine gewöhnlichen Männer des Volkes.

Bei einem Fluchtversuch wird Élise dermaßen schnell wieder eingefangen von Sam, dass sie nun endgültig weiß, dass sie wohl einem Agenten in die Hände gefallen sein muss. Und das liegt vor allem nahe, weil ihr Gatte für die Franzosen spionierte. Aber leider halten sie auch Élise, eine Französin, die allerdings bereits seit Kindertagen in England lebt und eine Flüchtige der Revolution war, für eine Spionin und so muss sie damit rechnen, von ihren Entführern bald eliminiert zu werden.

Seltsamerweise fühlt sie sich dennoch sehr von Sam, dem Mörder ihres Mannes, angezogen und auch Sam, der durchaus Misstrauen an den Tag legt, ist Élises Schönheit gegenüber nicht immun. Doch es ist nicht nur ihre äußere Hülle, die Sam gefällt. Während sie tagelang auf den Befehl seines Arbeitgebers harren, lernt Sam die schöne Élise besser kennen und ihm imponiert besonders ihre innere Stärke. Schon bald glaubt er nicht mehr an Élises Schuld. Doch dann kommt der Befehl sie zu töten. Wird Sam diesem Befehl gehorchen können?

Zugegeben, der erste Teil der „House of Trent“ Reihe konnte mich noch nicht so wirklich überzeugen, doch bereits im zweiten Teil, gelang es der Autorin sich zu steigern, so dass ich nun unbedingt erfahren wollte, wie die Serie ausgeht. Und ich bin froh, „drangeblieben“ zu sein, denn mit „Der Spion“ hat Jennifer Haymore es nun tatsächlich geschafft, einen Pageturner zu schreiben, der einem direkt unter die Haut geht beim Lesen. Dazu ziehen die zahlreichen Spannungselemente den Leser in seinen Bann; übrigens genauso wie auch die Liebesgeschichte zwischen Élise und Sam. Sam, der uneheliche Sohn und Halbbruder des Herzogs von Trent, ist wohl der charismatischste Akteur dieser Serie. Er hat bereits viele Tiefschläge in seinem Leben durchleben müssen (zweifacher Witwer) und hat eigentlich nur seine Arbeit als Agent der Krone, die ihn abzulenken vermag. Er lässt nichts an sich heran und ist bereits im Begriff seine Menschlichkeit zu verlieren, als er auf Élise trifft. Diese ist so völlig anders als er und seine toten Frauen gestrickt, dass sie ihn zunächst völlig irritiert und damit aus seinem Schneckenhaus herauszulocken vermag.

Aber auch Élise ist eine wunderbare Romanheldin. Ihre Intelligenz, ihre Warmherzigkeit und ihre zupackende Art, mochte ich sehr. Es knistert gewaltig zwischen den beiden, bereits zu Anfang, doch es dauert eine ganze Weile, bis sich beide einander hingeben. Und diese Romanpassagen sind dann so hocherotisch und romantisch in Szene gesetzt worden, dass Fans von tollen Liebesgeschichten hier ganz auf ihre Kosten kommen werden. Hier stimmt einfach alles- das Timing- die Entwicklung der Love Story, als auch die Hintergrundgeschichte. Lediglich die Auflösung der vermeintlichen Entführung der Herzoginnenwitwe von Trent; also Sams Mutter, die sich bereits durch die beiden Vorgängerbände zog, fand ich etwas schwach geschrieben. Da diese jedoch in diesem Teil sehr nebensächlich bleibt, möchte ich trotzdem keinen Punkt abziehen, von diesem ansonsten so wunderbar geschriebenen Historical. Klasse fand ich es zudem, dass die Autorin die Protagonisten der Vorgängerbände abermals in diesem Teil agieren lässt und zwar überaus aktiv. Lediglich ein Wermutstropfen bleibt. Ich hätte zu gerne mehr über Esme, Sams Schwester erfahren und ihr zu gerne eine eigene Story gewünscht, denn sie hat mich in allen drei Teilen sehr neugierig machen können, auf ihren Lebensweg.

Wer nun neugierig auf diesen Roman geworden ist, sollte sich jedoch im Klaren darüber sein, dass man die Vorgängerbände jedoch auf jeden Fall zuvor gelesen haben sollte, da dieser aufeinander aufbauen. Dann steht dem Lesevergnügen nichts im Wege.

Kurz gefasst: Auf ganzer Linie überzeugender Abschlussband der Reihe- ein Pageturner, der mich begeistert hat, denn Élise und Sam sind einfach ein tolles Heldenpaar.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Berührende Geschichten mit Tiefgang, komplexe Romanfiguren; „Wie ein Sommertag“ ist ein wunderschöner Frauenroman

Wie ein Sommertag
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Claire und Luca leben seit ein paar Jahren zusammen. Eigentlich ein Dream Team: Er, der ehrgeizige charmante Starkoch und sie, die Frau für alle Fälle, die das Fünf Sterne Hotel in Cornwall für sie beide ...

Claire und Luca leben seit ein paar Jahren zusammen. Eigentlich ein Dream Team: Er, der ehrgeizige charmante Starkoch und sie, die Frau für alle Fälle, die das Fünf Sterne Hotel in Cornwall für sie beide leitet. Doch obwohl Luca überaus attraktiv ist, kommen Claire manchmal Zweifel, ob sie wirklich in seinem Leben die Nr. 1 ist. Er wird von den Frauen umschwärmt, wie Motten das Licht und selbst Angelica, ihre Angestellte und Claires Vertretung, scheint Lucas Reizen gegenüber nicht immun zu sein. Ausgerechnet an dem Wochenende, an dem das Hotel restlos ausgebucht ist und viel Arbeit auf Luca, Claire und Angelica und die restlichen Angestellten des Hotels wartet, trifft auch eine Hochzeitsgesellschaft ein. Der zukünftige Bräutigam, der hier seinen Junggesellenabschied feiern möchte ist Nick, Claire erste große Liebe. Einst waren sie ein glückliches Paar, bis der Tod eines Familienangehörigen beide auseinander brachte.

Die Anwesenheit von Nick in ihrem Hotel bringt Claire völlig durcheinander, dabei müsste sie eigentlich ihre Gedanken beisammen haben- ein schwerreiches befreundetes Ehepaar, plant ein zweites Luxushotel in London, eine Art Ableger des Hotels, das Luca und Claire in Cornwall aufgebaut haben. Luca sieht diese Chance als Möglichkeit, endlich in seinem Beruf voranzukommen. Claire jedoch ist sich nicht sicher…

„Wie ein Sommertag“ ist ein wunderschöner, unter die Haut gehender Roman, der gleich mehrere Personen und deren Schicksale in den Fokus stellt. Zwar bildet die Hauptstory die Dreiecksgeschichte zwischen Luca, Claire und Nick, doch gelingt es der Autorin meiner Meinung sehr gut, auch alle übrigen Romanfiguren sehr gut zu charakterisieren, so dass sie nicht, wie so oft in anderen Romanen lediglich als Staffage dienen.
Im Gegenteil- auch die übrigen Geschichten sind interessant und gingen mir beim Lesen sehr unter die Haut.

Da wäre einmal Colin, ein glücklicher Ehemann und Vater. Vor zwölf Jahren erkrankte seine Frau jedoch an Depressionen und er ließ sich zu einem Seitensprung, der nicht ohne Folgen blieb, hinreißen. Einmal im Jahr fährt er nun mit seiner Ex-Geliebten und der gemeinsamen Tochter ein Wochenende ans Meer, doch diesmal ist alles anders. Auch Laura und Dan haben ein besonderes Anliegen. Beide sind seit Jahren ein Paar und ineinander verliebt. Doch Dan hat sich bislang noch nicht über ihre Zukunft geäußert. Er begleitet Laura, weil diese auf der Suche nach ihrem leiblichen Vater ist.
Angelica ist heimlich verliebt in Luca, doch sie will Claire nicht hintergehen. Auch zu Hause hat sie nicht viel zu lachen. Sie muss sich um ihren behinderten Bruder kümmern, denn ihre Mutter ist eine Trinkerin.
Und auch das Millionärsehepaar Trevor und Monique, das nach außen hin den Anschein gibt, als ob es glücklich wäre, hat großen Kummer.

Was mir sehr gut an „Wie ein Sommertag“ gefällt ist, wie komplex und sensibel die Autorin die Gefühlswelt der sehr unterschiedlichen Romanfiguren darzustellen vermag. Und zwar so, dass man sich sehr gut in sie hineinversetzen kann. Dabei verzichtet sie total auf Theatralik oder übertriebene Rührseligkeit. Die Figuren und ihre Gefühlswelt wirken daher gerade so echt, weil deren Dialoge nicht übertrieben wirken und man sich sogar fragt, wie man selbst in solchen Momenten, wie sie die Personen erleben, reagieren würde.
Und Victoria Henrys Roman macht auch eines klar: Egal ob man finanziell gut gestellt ist oder nicht- Glück hat nichts mit Reichtum zu tun. Ehrlich gesagt hatte ich mir lediglich einen fluffig leichten Frauenroman erhofft, als ich zu diesem Buch griff. Dass mich dabei jedoch komplexe Charaktere und berührende Stories erwarten würden, die mir so sehr unter die Haut kriechen, hätte ich nicht gedacht. So hat mich „Wie ein Sommertag“ positiv überrascht und gehört nun zu meinen Lieblingsbüchern 2014.
Claires und Nicks Vorgeschichte hat mir übrigens sogar ein paar Tränen entlockt; also Taschentücher bereitlegen, besser nicht vergessen!
Abgerundet wird der Roman dann am Ende von lecker klingenden Rezepten, einer Musik & Leseliste der Autorin für ein schönes Wochenende und ein Nachwort, in dem sich die Autorin auf sympathische Art an ihre Leser wendet.

Kurz gefasst: Berührende Geschichten mit Tiefgang, komplexe Romanfiguren; „Wie ein Sommertag“ ist ein wunderschöner Frauenroman rund um ein Hotel in Cornwall, das keineswegs nur als Strand oder Urlaubslektüre taugt. Unbedingter Lesetipp!

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Spannender, opulenter historischer Krimi vor italienischer Kulisse

Die zweite Herzogin
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Barbara von Habsburg ist keine Schönheit, doch dafür sitzt ein kluger Kopf auf ihren Schultern und so nimmt gibt sie dem Werben des ferrarischen Oberhauptes, Alfonso d’ Este recht bald nach, da er sehr ...

Barbara von Habsburg ist keine Schönheit, doch dafür sitzt ein kluger Kopf auf ihren Schultern und so nimmt gibt sie dem Werben des ferrarischen Oberhauptes, Alfonso d’ Este recht bald nach, da er sehr einflussreich ist. Barbara reist zusammen mit drei Frauen aus ihrem habsburgischen Gefolge nach Ferrara um dort Alfonsos Frau zu werden. Aber schon während der Hochzeitsvorbereitungen dringen hässliche Gerüchte an ihr Ohr- so soll Alfonso seine erste Frau Lucrezia de Medici, die erste Herzogin von Ferrara, getötet haben, da sie ihn mehrmals betrog.

Eigentlich will Barbara diesen Vorwürfen keinen Glauben schenken, doch Alfonsos widersprüchliches Verhalten und auch seine grausamen Anwandlungen ihr gegenüber, versetzen die neue Herzogin in Angst und Schrecken und so beginnt sie damit auf eigene Faust Nachforschungen zu Lucrezias plötzlichem Tod anzustellen. Sehr zum Verdruss Alfonsos, doch Barbara hat nicht umsonst das Durchsetzungsvermögen der Habsburger geerbt. Allerdings bringen sie ihre Ermittlungen auch persönlich in Lebensgefahr, denn verständlicherweise will der wahre Mörder Lucrezias nicht, dass seine finsteren Machenschaften enthüllt werden. Kann Barbara Alfonso rückhaltlos vertrauen, oder hat er wirklich etwas mit dem Mord an seiner ersten Ehefrau zu tun?

Es gibt Romane, die man eher durch Zufall entdeckt und die sich dann als wahre Leseperlen entpuppen. "Die zweite Herzogin" von Elizabeth Loupas ist so eine Perle und hat mich von der ersten Seite an in den Bann gezogen.

Der Roman erzählt die Geschichte der historischen Persönlichkeit Barbara von Österreich, die im Jahre 1565, im Alter von fünfundzwanzig Jahren aus politischen Gründen den Herzog von Ferrara, Alfonso II. d’ Este heiratete. Obwohl die in diesem Roman in Erscheinung treten historischen Persönlichkeiten wirklich gelebt haben, hat die Autorin für ihre Geschichte, zusätzliche Gerüchte aufgegriffen, die sich um den plötzlichen Tod der ersten Herzogin Lucrezia de Medici ranken und daraus einen historischen Kriminalroman entstehen lassen, in dessen Mittelpunkt die kluge Barbara steht, die zunächst aus eigenen Gründen Licht ins Dunkel bringen will weil sie befürchtet, einen Mörder zum Mann genommen zu haben.

Die erste Hälfte des Romans befasst sich zunächst mit den neuen Eindrücken und Begebenheiten bei Hofe, die auf Barbara einströmen, wobei die Autorin sich eines sehr bildhaften Schreibstils bedient. Aber auch die negativen Seiten des Hoflebens finden Erwähnung; wie etwa die gefährlichen Intrigenspiele der Mächtigen. Bemerkenswert fand ich in dieser Hinsicht Barbaras sehr kluges Verhalten und ihre geschickten Winkelzüge, derer sie sich bedient; immer unter dem Gesichtspunkt, dass Frauen in diesen historischen Zeiten kaum eigene Macht besaßen und in Gänze von ihrem Ehemann beherrscht wurden. Die Nachforschungen sind sehr spannend gestaltet, man kann als Leser sehr gut Barbaras Gedankengängen folgen und ist praktisch stets gleichauf mit ihren Ermittlungen.

Aus dem Off gibt es noch eine zweite "Ich-Erzählerin", die ihre Geschichte Stück für Stück zum Besten gibt- nämlich Lucrezia selbst, die nun als eine Art Geistererscheinung zwischen zwei Welten schwebt, für alle unsichtbar bleibt und sich nur dann und wann an den Leser wendet. Dadurch bekommt auch Lucrezia Kontur verliehen und man kann sich sehr gut in ihr teils flatterhaftes und übermütiges Verhalten hineinversetzen, dass zum einen ihrer Jugend geschuldet war und zum anderen trotziges Verhalten darstellte, da ihr Ehemann ihr zu Lebzeiten jegliche Liebe verwehrte.

Es ist sowohl ein historischer Kriminalroman, als auch ein spannender Unterhaltungsschmöker im besten Sinne, der geschickt Fiktion mit wahrer Historie vermischt, dabei aber durchaus auch deutlich macht, wie wenig Frauen in der damaligen Gesellschaft zählten.

Man sollte daher nicht allzu zimperlich veranlagt sein, wenn man sich durch diverse Romanpassagen liest, denn Alfonsos Verhalten seiner neuen Frau gegenüber ist nicht immer sehr gentlemanlike und er ist auch alles andere als ein Sympathieträger- dennoch ist seine Beschreibung typisch für ein Mann seiner Zeit.

Kurz gefasst: Spannender, opulenter historischer Krimi vor italienischer Kulisse.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Witzige, freche und spannende Lektüre mit einer ungewöhnlichen, liebenswerten Heldin

Abby Cooper - Mörderische Visionen
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Ein paar Wochen sind seit Abbys erstem Einsatz (1. Teil: Detektivin mit siebtem Sinn) vergangen und langsam würde sie auch gerne ihre Beziehung zu dem sexy Ermittler und frischgebackenen Undercover Agent ...

Ein paar Wochen sind seit Abbys erstem Einsatz (1. Teil: Detektivin mit siebtem Sinn) vergangen und langsam würde sie auch gerne ihre Beziehung zu dem sexy Ermittler und frischgebackenen Undercover Agent Dutch vertiefen, doch ausgerechnet als sich die beiden einen schönen Abend machen wollen, kommt etwas dazwischen- Abbys bester Freund Kendal, der genau wie Abby über parapsychologische Fähigkeiten verfügt, bittet sie um einen Gefallen und da sie ihm noch etwas schuldig ist, kann sie auch schlecht ablehnen.
So soll Abby abends zusammen mit Kendal bei einer Hochzeit den Gästen die Karten legen.

Eigentlich kommt ihr diese Ablenkung dann auch ganz recht, denn ihr gemeinsames Essen mit Dutch ein paar Stunden zuvor, glich einer Katastrophe. Zum einen scheint sich Dutch immer noch nicht mit Abbys Fähigkeiten abgefunden zu haben und zum anderen präsentiert er ihr seine neue Kollegin, auf die Abby rasend eifersüchtig wird.

Zunächst läuft es recht gut für Abby und das Kartenlegen bereitet ihr keinerlei Probleme. Doch dann sitzt ein maskierter Mann vor ihr, der offensichtlich ein Killer ist und das auch offen zugibt. Nachdem sich Abby mit Kendal besprochen hat, wird schnell klar, dass sie sich auf einer Mafia-Hochzeit befinden und so verlassen beide fluchtartig die Lokalität indem sie eine plötzliche Unpässlichkeit Abbys vortäuschen.

Doch der Killer und der Bräutigam loben dem Familienoberhaupt gegenüber Abbys besondere Fähigkeiten und so kommt es, dass Abby ins Visier des Mafiabosses Karpodelis gerät, der sie kurzerhand von seinen Schergen entführen und zu sich zitieren lässt.
Karpodelis will, dass Abby seine vor Jahren verschwundene Frau findet. Außerdem ist er schwer krank und möchte von Abby wissen, wer in ihren Augen der geeignete Nachfolger für ihn sein könnte.

Abby bleibt zunächst stur- sie weigert sich für die Mafia zu arbeiten- auch als Karpodelis damit beginnt, ihr das Leben schwer zu machen. Doch als ihre Schwester beinahe von einem Frauenmörder getötet wird, der schon eine ganze Weile sein Unwesen in Royal Oaks treibt, handelt Abby nach dem Prinzip „Eine Hand wäscht die andere“ und bittet Karpodelis ihre Unterstützung an, wenn er ihr dafür hilft, den Killer zu finden.

Natürlich sind Milo und Dutch alles andere als begeistert davon, dass Abby sich in solch gefährliche Gesellschaft befindet und so muss sie alle ihre paranormalen Fähigkeiten bemühen um sich wieder aus der Klemme zu befreien…

„Mörderische Visionen“ gefiel mir sogar noch ein wenig besser, als der Erstlingsband „Detektivin mit 7.Sinn“ der Autorin, denn nun kannte man bereits von Anfang an alle wichtigen Haupt und Nebenfiguren der Reihe und da Victoria Lauries Schreibstil auch hier sehr bildhaft und unterhaltsam war, fühlte es sich trotz kleiner Pause zwischen diesen beiden Bänden an, wie ein literarisches Nachhausekommen und ich war sehr gespannt darauf, wie sich die Beziehung zwischen Abby und Dutch langsam weiter entwickelte.

Um es vorweg zu nehmen, in dieser Hinsicht geschah leider nicht sehr viel, denn diesmal stand der Kriminalplot ein wenig mehr im Vordergrund, doch das tat meinem Lesevergnügen keinen Abbruch, da Abby mit ihrem liebeswerten aber auch recht impulsiven Wesen und Handeln für viele Schmunzelattacken meinerseits sorgte und auch die Spannungselemente zunahmen.

Der erste Teil war ein wenig chic-lit lastiger, doch die Entwicklung geht nun immer mehr in Richtung Romantic Suspense. Zwar schreibt die Autorin ihrer Heldin auch diesmal einige hellseherische Fähigkeiten/Situationen auf den Leib, doch sind diese eigentlich nur schmückendes wenn auch interessantes Beiwerk, so dass diese Reihe eigentlich auch für Leser geeignet ist, die ansonsten nicht viel mit paranormaler Lektüre anfangen können und leichte, humorvolle und spannende Romane al la Gemma Halliday mögen.

Es ist ein Romantic Suspense mit Wohlfühlfaktor, denn alle wichtigen Romanfiguren in dieser Serie sind vielschichtige, normale Figuren, mit denen man sich selbst identifizieren kann und die man schnell in sein Leserherz schließen wird. Obwohl mir als kleiner Romantiker die Beziehung zwischen Dutch und Abby ein wenig zu kurz kam, kann ich jedoch nichts Negatives anmerken- ich habe mich rundum unterhalten gefühlt.

Kurz gefasst: Witzige, freche und spannende Lektüre mit einer ungewöhnlichen, liebenswerten Heldin!

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Humorvoller, spritziger Romantic Suspense mit leichten Para und Chic-lit Einflüssen.

Abby Cooper - Detektivin mit siebtem Sinn
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Schon von Kindheit an ist Abby Cooper anders als andere Menschen. Sie hat eine besondere Gabe, sie kann manche Dinge voraussagen, bekommt Visionen von Dingen, die noch geschehen werden und hat ein instinktives ...

Schon von Kindheit an ist Abby Cooper anders als andere Menschen. Sie hat eine besondere Gabe, sie kann manche Dinge voraussagen, bekommt Visionen von Dingen, die noch geschehen werden und hat ein instinktives Gespür dafür, wer lügt oder die Wahrheit sagt und kann sogar die Auren von Menschen erkennen. Schuld daran sind, wie es Abby dem Leser beschreibt, verschiedene Geister, die sie in Hinblick auf ihre hellseherischen Fähigkeiten unterstützen.

Im Laufe der Jahre hat Abby gelernt, gut mit ihrer Gabe umzugehen und hat seit einiger Zeit ein eigenes Büro, in dem sie ihren Klienten mediale Unterstützung in allen Lebenslagen anbietet. So kommt sie finanziell gerade so über die Runden- das meiste Geld geht allerdings für die Renovierung ihres gekauften Hauses drauf.

Da eines Tages eine Klientin kurzfristig absagt, hat Abby Zeit, dafür eine andere Kundin anzunehmen. Allison Pierce scheint große Probleme zu haben und Abby sieht eine drohende Gefahr auf Allison zukommen. Sie warnt sie zwar, kann jedoch nicht verhindern, dass die junge Frau kurze Zeit später tot aufgefunden wird.

Der Polizist Dutch Rivers nimmt auch Abby ins Visier, denn im Haus der Toten wurde unter anderem auch die Bandaufnahme ihres Gespräches mit Allison gefunden. Dutch und Abby sind sich zunächst alles andere als grün, denn sie haben sich ein paar Tage zuvor bei einem Blind Date kennen gelernt, wobei Abby, Dutch in etwas beschwipsten Zustand von ihren besonderen Fähigkeiten erzählt und das in Folge dessen zu ungeahnten Komplikationen für Abby geführt hat.

Da Abby sich ein wenig schuldig fühlt, bietet sie Dutch dennoch ihre Hilfe im Mordfall von Allison an, da sie das Gefühl hat, sie sei es der Toten schuldig. Wird Dutch ihre Hilfe annehmen und kann es trotz anfänglicher Startschwierigkeiten eine Chance für die beiden in Liebesdingen geben?

Neben Victoria Lauries erste Serie über die Geisterjägerin M.J. Holliday, entwickelte die Autorin noch eine weitere Para-Suspense Reihe, die vielleicht ein klein wenig leichter, humorvoller und chiclitartiger konzipiert ist, als die Reihe um M.J.Holliday, doch eines haben beide Reihen gemeinsam- sie sind sehr gut gemacht.

Abby Cooper- Detektivin mit 7.Sinn ist der Einstiegsband dieser zweiten Reihe und nachdem ich erst einmal die Erläuterungen, wie die Romanheldin ihre Gabe sieht und nutzen kann, gelesen hatte, wobei Laurie diese Erläuterungen sehr gut nachvollziehbar erklärt, ging es auch sofort los und ich wurde mitten ins Geschehen gezogen.

Abby ist eine sehr sympathische Romanfigur, die man sehr schnell in sein Leserherz schließen wird. Sie ist außerdem schlagfertig, witzig und natürlich auch recht neugierig. Aber man wird in diesem Erstling auch damit konfrontiert, dass ihr Elternhaus alles andere als liebevoll war, sie daher nur eine besonders innige Verbindung zu ihrer Schwester Cat hat und sich daher im Grunde ihres Herzens nur eine feste, glückliche Beziehung wünscht.

Ihr Date, Dutch, entpuppt sich als netter aber auch geheimnisvoller Cop der Abby oftmals mit seiner kurzen und knappen Formulierung in den Wahnsinn treibt, doch darüber hinaus auch wahnsinnig sexy ist. Die Funken zwischen Abby und Dutch sprühen nur so und ich fand ihre gemeinsamen Dialoge sehr witzig. Trotzdem wird der Kriminalfall aber nie zur Nebensache, was mir sehr gut gefallen hat. Man wird auf diverse falsche Fährten geführt, bis es erst zum Ende des Romans hin ersichtlich ist, wer der Täter wirklich ist.

Wer als Leser Probleme mit Para-Romances hat, darf hier dennoch beruhigt zugreifen- bis auf die Tatsache, dass Abby hellsichtig ist und ihre Gabe auch nutzt geschieht ansonsten nicht viel im sogenannten paranormalen Sektor. Es ist also in erster Linie ein amüsanter und leichter Romantic Suspense

Natürlich ist es ein Einstiegsband und so gehen zunächst 20-30 Seiten dahin, bis die eigentliche Geschichte beginnt, doch ab diesem Zeitpunkt nimmt die Story immer mehr Fahrt auf und ich habe mich beim Lesen wunderbar amüsiert. Ich bin schon gespannt auf den nächsten Teil der Reihe der den Titel Abby Cooper- Mörderische Visonen, trägt.

Kurz gefasst: Humorvoller, spritziger Romantic Suspense mit leichten Para und Chic-lit Einflüssen.

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