Profilbild von HappyEndBuecherdeNicole

HappyEndBuecherdeNicole

Lesejury Star
offline

HappyEndBuecherdeNicole ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit HappyEndBuecherdeNicole über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2024

Mein Lieblingsroman der Autorin

Bridgerton - Ein hinreißend verruchter Gentleman
0

Francescas Leben scheint in glücklichen Bahnen zu verlaufen. Ihr Mann John liebt sie abgöttisch und auch mit seinem Cousin Michael versteht sie sich prächtig; rein platonisch natürlich. Was sie nicht ahnt, ...

Francescas Leben scheint in glücklichen Bahnen zu verlaufen. Ihr Mann John liebt sie abgöttisch und auch mit seinem Cousin Michael versteht sie sich prächtig; rein platonisch natürlich. Was sie nicht ahnt, ist, dass Michael, nach außen hin ein Lebemann wie es im Buche steht, sie seit dem ersten Moment des Kennenlernens, faszinierend und anziehend findet. Doch auch er liebt seinen Cousin John sehr und verbirgt daher, das Gefühl, dass er für Francesca empfindet, sehr geschickt und mit einem schlechten Gewissen.

Als John eines Abends über Kopfschmerzen klagt und sich eine Weile zur Ruhe begeben möchte, geht Francesca mit Michael aus und die beiden haben sehr viel Spaß unterwegs. Zuhause angekommen wundert sich Francesca, dass ihr Mann immer noch nicht aufgestanden ist und betritt sein Schlafzimmer. Dort stellt sie zu ihrem Entsetzen fest, dass ihr Mann tot in seinem Bett liegt.

Von Trauer überwältigt zieht sich Francesca, die schwanger ist, eine Weile zurück. Leider trifft sie kurze Zeit später noch ein Schicksalsschlag; sie verliert ihr Baby. Doch Michael, nun Erbe von Johns Titel und Besitz, schafft es nicht, Francesca richtig zu trösten und ihr seine Liebe zu gestehen, da er Johns Tod ebenfalls nur schwer verwinden kann. Sie gehen im Streit auseinander...

Stattdessen, immer noch mit einem leisen Schuldgefühl; schließlich beneidete er John von Anfang an um die Ehefrau, beschließt Michael, für einige Zeit nach Indien zu gehen, um für die gehoffte Ablenkung zu sorgen.

Jahre vergehen in denen Francesca kaum etwas Neues über Michael hört. Verbittert, schließlich war Michael Francescas bester Freund, beschließt Francesca nach London zu fahren, denn sie möchte Kinder und somit benötigt sie zu allererst einen neuen Ehemann. Im Stadthaus ihres toten Ehemanns angekommen trifft sie unverhofft auf Michael, der auch erst seit kurzer Zeit wieder in England ist. Francesca ist trotz ihres Grolles froh, ihn wiederzusehen und auch Michael scheint mehr als erfreut, ihre platonische Freundschaft wieder aufleben zu lassen.

Nachdem sie wieder einige Zeit miteinander verbracht haben, spürt Michael, dass seine Liebe zu Francesca immer noch Bestand hat. Daher ist er natürlich weniger erfreut, als er feststellt, dass es ihr Ernst damit ist, einen neuen Ehemann zu finden. Wie gerne würde er ihr seine Liebe gestehen- doch Francesca scheint nicht zu ahnen, welche Gefühle tief in seinem Inneren schlummern. Und selbst im günstigsten Fall, wenn sie ihn anhören und die gleiche Liebe für ihn empfinde würde; wie könnte er sein Glück auf dem Unglück seines Cousins aufbauen? Auch Francesca stellt beunruhigenderweise fest, dass sie Michael nicht nur als besten Freund behalten möchte. Sie will mehr, doch Michael weigert sich zunächst standhaft. Wird es Francesca schaffen, Michael von seinen Schuldgefühlen abzubringen und zu seiner Liebe zu stehen?

Hier ist er nun; der neuste Julia Quinn Roman über die Bridgertons und ich muss gestehen, nun hat mich das Bridgerton-Fieber doch noch erwischt. Julia Quinns Schreibkunst steigert sich wirklich von Band zu Band; auch der Vorgängerband "In Liebe, Ihre Eloise" war schon sehr nett zu lesen, doch dieser Teil hat wirklich alle meine Erwartungen, die ich an dieses Buch bzw. an die Autorin hatte, übertroffen!

Lesern jedoch, die gerade von der humorvolleren Art der ersten Teile dieser Reihe begeistert waren, muss ich vorwarnen! Dieser Roman ist auf keinen Fall mit den anderen Büchern zu vergleichen. Er ist schon etwas ernster und stellenweise auch sehr traurig gehalten. Doch ich finde, dass das gerade den Reiz dieses Buches ausmacht.

Es ist rührend, wie Michael versucht, seine Gefühle für Francesca zu vertuschen, weil er seinem toten Cousin so nahestand und es für ihn eine schreckliche, ehrlose Vorstellung wäre, würde er sein Glück mit Francesca suchen. Michael ist ein sehr sympathischer und sehr sensibler Charakter. Francesca dagegen hatte anfangs mein absolutes Mitleid, doch was mich ein bisschen gestört hat, war, dass Mrs Quinn Francesca etwas zu lange im Dunkeln tappen ließ, was Michaels echte Gefühle, betraf. Zumal sein Verhalten ab und an schon ziemlich offensichtlich war. Aber das minderte mein Lesevergnügen an diesem Buch in keinster Weise und ich kann es auch Leserinnen empfehlen, die die Bridgerton-Reihe bisher noch nicht mochten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.01.2024

Sehr humorvoller, unterhaltsamer Teil der Bridgertonreihe

Bridgerton - Mitternachtsdiamanten
0

Hyacinth Bridgerton ist die letzte Bridgertontochter, die sich bisher vehement geweigert hat, eine Ehe einzugehen. Nun sind ihre Schwestern alle verheiratet und auch wenn sie es niemals bereut hat, die ...

Hyacinth Bridgerton ist die letzte Bridgertontochter, die sich bisher vehement geweigert hat, eine Ehe einzugehen. Nun sind ihre Schwestern alle verheiratet und auch wenn sie es niemals bereut hat, die spärlichen Bewerber um ihre Hand abzulehnen, wünscht sie sich doch insgeheim einen Mann, der ihre Schlagfertigkeit und ihre Intelligenz zu schätzen weiß, ihr in dieser Hinsicht ebenbürtig ist, und ihre Fähigkeiten nicht als sonderbar herabwürdigt. Doch die Gentlemen des „tons“ scheinen leider alle dieser Meinung zu sein. Einzig ihre Familie und Lady Danbury, eine ältere Ausgabe Hyacinths schätzen sie so, wie sie ist. Besonders ihre wöchentlichen Besuche bei Lady Danbury liebt Hyacinth besonders, denn die Lady besitzt genau wie sie selbst eine große Portion Humor und Schlagfertigkeit.

Als sie die Lady zu der alljährlichen Soiree im Hause der Smythe- Smith Familie begleitet, trifft sie dort auf den Enkel Lady Danburys- Gareth St.Clair. Zu ihrem Erstaunen muss Hyacinth schließlich feststellen, dass Gareth nicht nur gutaussehend ist, sondern genau wie sie mit schlagfertigem Witz und Intelligenz ausgestattet ist. Eine Mischung, die sie mehr als nervös macht. Doch Gareth St.Clair genießt im „ton“ den zweifelhaften Ruf eines Lebemannes und Schürzenjägers und scheint sich für Hyacinth nicht im geringsten zu interessieren. Doch als sie sich ein paar Tage später abermals treffen, als Hyacinth zum wöchentlichen Besuch bei Lady Danbury weilt, erwähnt er im Gespräch ein kürzlich aufgefundenes Tagebuch seiner italienischen Großmutter, das er sehr gerne übersetzen lassen würde. Glücklicherweise beherrscht Hyacinth diese Sprache einigermaßen und so bietet sie ihm ihre Hilfe an. Gareth ist einverstanden und so verbringen beide von nun an viel Zeit miteinander.

Eines Abends, als die beiden einen Ball besuchen und zusammen tanzen, werden sie dabei von Gareth Vater, der sich ebenfalls im Ballsaal aufhält, gesehen. Gareth und sein Vater hassen sich sehr, denn was keiner im „ton“ ahnt, ist, dass Gareth in Wirklichkeit nur der Bastard seiner Mutter ist, den der Lord nach dem Fehltritt der Mutter als seinen eigenen Sohn anerkannt hat. Diese Tatsache hat der Lord, Gareth Zeit seines Lebens spüren lassen und nachdem der Lord ihn vor Jahren zwingen wollte eine Ehe mit einer schwachsinnigen Frau einzugehen, um die mittlerweile begrenzten finanziellen Mittel der St.Clairs aufzubessern und Gareth sich weigerte diese Ehe einzugehen, herrscht zwischen beiden eine starke Feindschaft. Doch auch dem Lord sind die Hände gebunden, als sein Erbe, Gareth ältester Bruder vorzeitig stirbt und außer Gareth keine weiteren Erben existieren.

Nach dem Tanz mit Hyacinth wird Gareth von seinem Vater angesprochen und beide geraten wieder einmal aneinander, wobei auch sehr böse Worte fallen. Der Lord lässt Gareth ziemlich aufgewühlt zurück und in dieser Verfassung wird er von Hyacinth gefunden. Gareth küsst Hyacinth daraufhin sehr ungestüm, doch eigentlich gefällt ihr der Kuss sehr gut, bis Gareth danach einen ziemlich gemeinen Scherz darüber macht.
Hyacinth läuft daraufhin bestürzt davon und lässt Gareth verwirrt zurück. Denn trotz des Scherzes hat auch ihm der Kuss sehr gefallen und hat seine Hormone ziemlich durcheinander- gewirbelt. Doch wird sie ihm verzeihen und ihm auch weiterhin bei der Übersetzung des Tagebuchs seiner Großmutter helfen? Denn die Übersetzung ist wichtiger den je, weil sich darin Hinweise finden lassen, wo die Großmutter ihre bisher verschollenen Juwelen, versteckt hat...

Hier ist er nun endlich- der neue Band über die Bridgertonfamilie von Julia Quinn, auf die schon sehr viele Fans, (einschließlich ich) gewartet haben. Die Geschichte über Hyacinth, die selbstbewusste und vielleicht schlagfertigste Bridgertontochter. Und im Gegensatz zu den beiden Vorgängerbänden ist diese Geschichte wieder sehr humorvoll und leicht geschrieben. Die Dialoge zwischen Gareth und Hyacinth sind sehr amüsant und bieten brillante Unterhaltung. Aber auch die witzigen Wortduelle zwischen der „eisernen“ Lady Danbury und Hyacinth brachten mich oftmals zum Schmunzeln. Obwohl dieser Roman viele witzige Passagen bietet, werden jedoch auch ernstere Untertöne in dem Buch angeschlagen.

Zum einen beschreibt die Autorin sehr gut Gareths innere und zerrissene Gefühlswelt und seine Einsamkeit, als ungeliebter Bastardsohn des Lords. Seinen bisher unerfüllten Wunsch nach Anerkennung und Liebe kann man als Leser sehr gut nachempfinden. Hyacinth dagegen kann zwar im Gegensatz zu Gareth mit einer liebevollen Familie die ihr Rückhalt bietet, aufwarten, doch auch sie fühlt sich oftmals durch ihre etwas direkte Art von anderen Menschen ausgegrenzt. Jedoch hat sie ein starkes Selbstbewusstsein und würde sich niemals verstellen, um anderen Menschen zu gefallen. Eine Eigenschaft, für die Gareth sie bewundert.
Außerdem versteht es die Autorin in dem Buch sehr gut, die langsame Annäherung der beiden, bis hin zum Zeitpunkt als sich Gareth und Hyacinth klar darüber werden, ineinander verliebt zu sein, zu beschreiben.

Sehr gut gefallen hat mir, dass es in diesem Buch auch ein „Wiedersehen“ mit einigen Familienmitgliedern der Bridgertons, allen voran Lady Bridgerton und Anthony, dem Familienoberhaupt, gibt. Gerade die erste Begegnung zwischen Anthony und Gareth ist sehr amüsant beschrieben. Auch die wunderbare Übersetzung des Romans lässt keine (Leser) Wünsche offen.

Kurz gefasst: Sehr humorvoller, unterhaltsamer Teil der Bridgertonreihe. Die Autorin steigert sich von Band zu Band. Allerdings sollte man sich Zeit dafür nehmen, denn man ist als Leser versucht, das Buch „in einem Rutsch“ zu lesen, weil es so gut ist. Also- nicht verpassen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.01.2024

Einfach nur ein rundum gelungener historischer Liebesroman!

SMYTHE-SMITH. Der Earl, der mir zu Füßen liegt
0

Honoria gehört wie ihre Schwestern und zahlreichen Cousinen zur Smythe-Smith Familie, die berühmt berüchtigt ist, für ihre recht unmusikalische Ader und die jährlichen Soireen, auf denen unverheiratete ...

Honoria gehört wie ihre Schwestern und zahlreichen Cousinen zur Smythe-Smith Familie, die berühmt berüchtigt ist, für ihre recht unmusikalische Ader und die jährlichen Soireen, auf denen unverheiratete Damen dieser Familie vor ausgewähltem Publikum spielen müssen. Es ist jedoch nicht so, als ob Honoria und ihre Cousinen nicht wüssten, dass sie die Zuhörer mit ihren musikalischen Ergüssen beinahe zu Tode erschrecken und ihnen schweres Ohrensausen bescheren. Doch Honorias Mutter und auch alle anderen erwachsenen Damen der Familie sind hinsichtlich der (mangelnden) Musikalität ihrer Sprösslinge beneidenswert taub auf beiden Ohren; mehr noch; voller Stolz fiebern sie den musikalischen Veranstaltungen Jahr für Jahr entgegen. Und da es nun mal seit langer Zeit die Tradition erfordert, dass Smythe – Smith Mitglieder öffentlich musizieren, will auch Honoria, um ihre geliebte Familie nicht zu enttäuschen, keinesfalls mit diesem Brauch brechen.

Marcus Holroyd, der beste Freund von Honorias Bruder Daniel, ist dagegen ein Einzelkind und hat schon in der Kindheit viele Urlaube und Feiertage auf dem Anwesen der Smythe – Smith Familie verbracht; er gehört praktisch schon zum Inventar dort und liebt die familiäre Atmosphäre dort sehr, weil seine Familie ihm gegenüber stets jegliche Wärme vermissen ließ.

Doch nachdem Daniel einen Fehler beging, der von der Gesellschaft nicht gut aufgenommen wurde und dazu führte, dass Daniel außer Landes fliehen musste, hat auch Marcus sich bei den Smythe- Smiths ein wenig rarer gemacht. Lediglich auf Bällen begegnen sich Honoria und er immer wieder, wo Marcus sie stets mit einem mürrischen Gesichtsausdruck mustert, der andere Mitglieder der Gesellschaft zumeist in die Knie zwingt oder verschreckt das Weite suchen lässt.
Für Honoria jedoch ist Marcus wie ein Bruder- zumindest glaubte sie dies bislang, bis sich ihre und Marcus Wege zuerst in London und später bei einer Landpartie, die bei Nachbarn von Marcus stattfindet, erneut kreuzen. Mit ungeahnten Folgen, die Marcus eine schwere Beinverletzung und Honoria jede Menge Sorgen um Marcus Wohlergehen einbrocken.

„Mit List und Küssen“ ist der erste Teil einer neuen Serie um die Smythe-Smith Familie, die Fans der Romane von Julia Quinn schon längst ein Begriff sind, da die Autorin sie bereits in anderen Serien ihrer Romane erwähnte. Bislang erfuhr man über die Familie lediglich, dass die Smythe-Smith’s Frauen allesamt fürchterlich unmusikalisch sind und ehrlich gesagt hatte ich im Vorfeld die Befürchtung, dass eine eigene Serie über eben diese Familie vielleicht nicht ganz so interessant sein würde, bzw. dass sie als Hauptfiguren eventuell ein wenig langweilig wirken könnten. Doch weit gefehlt!

Nachdem ich von Julia Quinns „Bevelstoke“ Serie bis auf den sehr guten ersten Teil leider enttäuscht war, habe ich meine Erwartungen im Vorfeld eigentlich schon ziemlich heruntergeschraubt. Umso mehr hat es mich gefreut, dass die Autorin in ihrem neuen Roman meiner Meinung nach wieder zu alter Form zurückgefunden hat.
Sowohl der Schreibstil selbst, der abermals beschwingt und heiter wirkt, aber auch die Tatsache, dass Julia Quinn ihren spitzfindigen Humor wieder gefunden; pointiert und an richtiger Stelle einzusetzen vermochte, waren diesmal Garanten dafür, dass ich diesen Historical mit dem größten Lesevergnügen gelesen habe.

Aber auch das Heldenpaar dieses Romans habe ich auf Anhieb in mein Herz geschlossen. Honoria und Marcus kennen sich bereits seit ihrer Kindheit. Früher war sie der kleine Quälgeist, der Marcus und Honorias Bruder Daniel die Ferien vermiesen wollte, doch nun, erwachsen, haben sie eigentlich ein sehr freundschaftliches Verhältnis füreinander entwickelt und beide mögen den Humor des anderen sehr. Marcus wirkt auf den ersten Blick sehr ernst, in sich gekehrt und mürrisch, doch da die Autorin den Roman aus der Sicht beider Hauptfiguren schildert, wird man sich dadurch, dass sie den Leser mit Marcus Gefühlsleben konfrontiert, schnell darüber gewahr, dass Marcus im Grunde ein zwar sehr einsamer, aber sehr interessanter, freundlicher und witziger Mann ist.

Honoria dagegen ist sehr schlagfertig, neugierig, plaudert sehr gerne mit ihren Cousinen und Schwestern und ist eigentlich erfrischend unkompliziert. Ihr Einfallsreichtum (ohne an dieser Stelle zu viel verraten zu wollen… ich erwähne hier nur das Stichwort „Maulwurfshügel“) hat mir hier und da ein breites Grinsen ins Gesicht gezaubert.
Zwar ist es dem Leser eigentlich von Anfang an klar, dass die beiden zusammengehören, doch die Art und Weise wie beide dann langsam ihre Gefühle füreinander entdecken; ist so romantisch, warmherzig und einfach schön beschrieben, dass einem das Leserherz direkt aufgeht. Humorvolle Dialoge, interessante Nebenfiguren (Honorias Cousinen) und auch ernstere Momente machen dieses Buch zu etwas ganz Besonderem.
Abgerundet wird dieser tolle Historical den man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte, durch eine wunderbare Ausdrucksweise und eine sehr gelungene Übersetzung von Frau Lingsminat. (die zu meinen Lieblingsübersetzerinnen in diesem Genre gehört)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.01.2024

Hier stimmt einfach alles! Eine romantische und berührende Story, ein liebeswertes Heldenpärchen und eine interessante Nebenakteurin (Olivia), die schon neugierig auf den zweiten Teil der neuen Reihe macht

Bevelstoke – Das geheime Tagebuch der Miss Miranda
0

An dem Tag, als die zehnjährige Miranda ihre beste Freundin Olivia besucht, weil diese ihren Geburtstag feiert, geschehen gleich zwei Begebenheiten, die Miranda auch noch nach Jahren im Gedächtnis bleiben ...

An dem Tag, als die zehnjährige Miranda ihre beste Freundin Olivia besucht, weil diese ihren Geburtstag feiert, geschehen gleich zwei Begebenheiten, die Miranda auch noch nach Jahren im Gedächtnis bleiben werden.
Zum einen wird ein Streitgespräch zwischen Miranda und einem anderen Mädchen dafür sorgen, dass Miranda den Namen Fiona für immer hassen wird und zum anderen verliebt sie sich unsterblich in Olivias älteren Bruder Nigel, von allen auf seinen Wunsch hin nur "Turner" genannt, der sie nach dem Streit mit Fiona tröstet und sie dazu verleitet, Tagebuch zu führen.

Jahre und viele vollgeschriebene Tagebücher später scheint es, als ob Turner Miranda nur als platonische Freundin schätzt, wobei ihm besonders ihr sarkastischer Humor gefällt. Und zu Lachen hat Turner nicht sehr viel, denn er muss eines Tages seine Frau Leticia beerdigen, die ihm in ihrer sehr kurz andauernden Ehe untreu war und aus dem feinfühligen jungen Mann von einst, einen absoluten Zyniker gemacht hat.

Nie wieder will Turner den Fehler begehen zu heiraten, daher wundert es ihn um so mehr, dass er nicht nur damit beginnt, sich in Mirandas Nähe immer wohler zu fühlen, sondern sie auch sexuell zu begehren.
Am Tag der Beerdigung von Leticia treffen beide abends in seinem Elternhaus zusammen und Mirandas unverblümte, direkte Art bringt Turner dazu, aus sich herauszugehen und sich Miranda zu offenbaren. Sie treibt ihn jedoch so in die Enge bei ihrem gemeinsamen Gespräch, dass er sie küsst. Miranda ist völlig verwirrt, zwar liebt sie Turner schon seit Jahren, doch eigentlich hatte sie nie geglaubt, dass Turner ihre Gefühle erwidern könnte.

Doch Turner macht ihr schnell klar, dass er nicht mehr an die echte Liebe glauben kann. Ein Umstand der Miranda fast verzweifeln lässt. Werden beide zueinander finden, oder wird sich Miranda am Ende für Turners jüngeren Bruder entscheiden?

Irgendwie verbindet man mit jedem Autor/jeder Autorin bestimmte Romanfiguren oder auch Serien, die einem sehr gut als Leser gefallen haben. Bei Julia Quinn´s Bridgertons war ich anfangs sehr zwiegespalten, denn ihre ersten Teile der Bridgerton-Reihe waren gar nicht so sehr mein Fall. Aber meiner Meinung nach hat es die Autorin tatsächlich geschafft, sich von Band zu Band zu steigern und mich doch noch zu einem Fan ihrer Bücher zu machen. Um so gespannter war ich nun darauf den ersten Roman nach der "Bridgerton-Reihe" zu lesen.
Und wieder hat mich Julia Quinn positiv überrascht. Selbst ohne ihre beliebte Romanfamilie funktioniert ihr Schreibkonzept und hat mir zwei wunderbare Lesestunden beschert.
Allerdings empfand ich "Für immer und ewig Viscount" als noch eine Spur gefühlvoller und ans Herz gehender, als ihren letzten, eher sehr spritzigen Roman "Hochzeitsglocken für Lady Lucy".

Ich liebe Romane, die mich berühren können, leider haben das in letzter Zeit nicht allzu viele Liebesromane bei mir geschafft, doch dieser hier ist wirklich etwas ganz Besonderes, den ich allen Liebesromanfans nur wärmstens empfehlen kann.

Schon allein die Geschichte ist sehr süß; ein kleines, eher durchschnittlich aussehendes Mädchen, das von dem Bruder ihrer besten Freundin getröstet wird und sich dann in ihren "Helden" verliebt. Aber, im Gegensatz zu anderen Romances vermeidet Julia Quinn hier eine eher romantisch verklärte Heldin, die den Helden ständig anhimmelt.

Stattdessen ist Miranda eher ein nüchterner, intelligenter weiblicher Charakter, mit einem starken Hang zum Sarkasmus und jede Menge an Temperament gesegnet, die den Helden nicht mit ihrem Äußeren betört, sondern vor allem mit ihren charakterlichen Attributen.

Turner ist zwar auf den ersten Blick ein typischer Liebesromanheld, der ein wenig "tortured" ist, (was er seiner verstorbenen Ehefrau zu verdanken hat) doch er hat sich trotz allem sein Ehrgefühl und Gewissen erhalten, was ihn sympathisch für den Leser macht.
Selbst seine Entscheidung sich nie wieder einer Frau ganz und gar "auszuliefern" bzw. ihr seine Liebe zu gestehen ist plausibel erklärt und man bringt Verständnis für seine Lage auf, dass er sich so lange "ziert".

Aber auch Mirandas traurige Stimmungen berühren und man fiebert bis zum Schluss mit, ob es doch noch eine Chance auf wahre Liebe zwischen beiden geben kann.Trotzdem nehmen die dramatischen Stimmungen nicht zu viel Raum ein- für humorvolle Szenen sorgen besonders Mirandas und Turners spitze Rededuelle.

Kurz gefasst: Hier stimmt einfach alles! Eine romantische und berührende Story, ein liebeswertes Heldenpärchen und eine interessante Nebenakteurin (Olivia), die schon neugierig auf den zweiten Teil der neuen Reihe macht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.01.2024

Ein Liebesroman für Frauen zum Lachen, Weinen und mit eine dicken Prise Romantik gewürzt.

Das Hochzeitsorakel
0

Nicole „Nic“ ist in einer glücklichen Beziehung mit einem geschiedenen Mann, der bereits zwei Töchter aus erster Ehe hat. Zwar liebt sie die beiden Mädchen, doch manchmal wünscht sie sich auch gerne etwas ...

Nicole „Nic“ ist in einer glücklichen Beziehung mit einem geschiedenen Mann, der bereits zwei Töchter aus erster Ehe hat. Zwar liebt sie die beiden Mädchen, doch manchmal wünscht sie sich auch gerne etwas mehr Freiraum für sich und ihren Mann. Zumal Jason durch seinen Beruf sehr eingespannt ist und auch die leibliche Mutter der Kinder die Mädchen sehr gerne bei Nic ablädt. Dennoch nimmt Nic überglücklich den Heiratsantrag von Jason an und lässt eine Torte für ihren Junggesellinnenabschied backen, die es wahrhaft in sich hat. In der Torte befinden sich kleine Anhänger, die alle für verschiedene Dinge im Leben stehen, die angeblich nach dem Ziehen des Glücksbringers in Erfüllung gehen werden und die von jedem der anwesenden Frauen eins nach dem anderen, herausgezogen werden sollen.

Auch Seema und Melissa „Mel“, Nics beste Freundinnen ergattern einen Anhänger, doch leider hat Nics todsichere Planung einen Haken gehabt und die Symbole wurden vertauscht. So bekommt Mel die Chilischote, die für einen heißen Flirt oder heißen Sex steht, obwohl Mel schon jahrelang mit einem Mann zusammen wohnt, der allerdings in Sachen Heirat noch nicht die Kurve bekommen hat und Seema, die noch solo ist, statt der Chilischote, die Schaufel, die für jahrelange harte Arbeit bis zum Lebensende steht. Nic dagegen zieht zu ihrem Entsetzen den Kinderwagen. Alle drei Frauen sind geschockt und obwohl sie nicht unbedingt abergläubisch zu nennen sind, geben ihnen die gezogenen Symbole doch eine Menge zu denken.

Während Jason sicherlich erfreut wäre, wenn Nic schwanger würde, hätte sich Seema lieber die Chilischote oder das Herz gewünscht, denn sie ist seit längerer Zeit heimlich verliebt in ihren besten Freund, den Künstler Scott. Stattdessen zieht Scott aus einem vom Junggesellinnenabschied mitgebrachtes Stück Torte das Herz und nun bangt Seema darum, ob Scotts neue Freundin seine Frau fürs Leben sein könnte und sie überhaupt noch eine Chance bei ihm besitzt. Mels Dauerfreund Fred entpuppt sich kurz nach dem Junggesellinnenabschied als Fremdgeher und so wirft sie sich mit Haut und Haaren und zutiefst gekränkt auf den Singlemarkt in Hoffnung auf eine heiße Affäre. Mit manchmal etwas unkonventionellen Methoden. Werden am Ende dennoch alle drei Freundinnen ihr Glück und ihre Erfüllung finden?

Wirft man zunächst auf das poppig bunte Cover, glaubt man zunächst, man hätte es mit einem typischen ch-lit zu tun, der fluffig leichte Urlaubslektüre verspricht. Doch obwohl ich auch sehr gerne ebendiese leichten Frauenromane mag, war ich dennoch angenehm überrascht, als ich feststellte, dass „Das Hochzeitsorakel“ trotz aller beschwingter Leichtigkeit mit ein wenig mehr Tiefgang aufwartet; bzw. die drei Heldinnen dieser Geschichte, deren Stories jeweils in „Ich-Form“ immer abwechselnd weitererzählt werden, überraschend facettenreich charakterisiert wurden. Nic, Mel und Seema sind drei sehr unterschiedliche Frauentypen und dennoch beste Freundinnen. Auch ihre momentanen Lebenssituationen sind dabei völlig verschieden, was für jede Menge an Abwechslung für den Leser sorgt. Man kann sich in alle drei Frauentypen sehr gut hineinversetzen und kann sowohl Nicoles Zögern in Sachen „eigenes Kind“ verstehen, als auch Mels Traurigkeit und fast schon an Besessenheit grenzende Suche nach einem potentiellen sexy Lover, der ihr über ihre Enttäuschung wegen Fred hinweghelfen soll oder Seemas heimliche Liebe ihrem besten Freund Scott gegenüber.

Der Humor der Autorin geht mit meinem wunderbar konform, so wird es nie zu traurig innerhalb der Stories und alle drei Geschichten sind dabei sehr interessant. Mein heimlicher Liebling war Seemas Handlungsstrang und ich fieberte förmlich zwischen den Zeilen mit, ob sie und Scott sich am Ende doch noch bekommen. Schön fand ich es zudem, dass auch Scott mehr als nur eine beliebige Nebenfigur in diesem Roman verkörperte, sondern ebenfalls sehr facettenreich und interessant beschrieben wurde. Mir hat „Das Hochzeitsorakel“ sehr gut gefallen und so gibt es von mir die volle Leseempfehlung!

Kurz gefasst: Ein Liebesroman für Frauen zum Lachen, Weinen und mit eine dicken Prise Romantik gewürzt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere