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Veröffentlicht am 22.01.2024

Leichte Längen gegen Ende des Romans, aber dennoch lesensewert!

Mein geliebter Highlander
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Tormod MacLeod ist der gefürchtete Anführer seines Clans und gerade seine Kampfstärke und seine Intelligenz sind zwei Attribute, die sich Robert the Bruce im Kampf gegen den englischen König Edward gerne ...

Tormod MacLeod ist der gefürchtete Anführer seines Clans und gerade seine Kampfstärke und seine Intelligenz sind zwei Attribute, die sich Robert the Bruce im Kampf gegen den englischen König Edward gerne zu eigen machen würde. Ein Verbündeter Roberts heckt nach dem Tode William Wallace einen außergewöhnlichen Plan aus. Er schlägt vor eine Art Elitetruppe im Geheimen zusammen zu stellen, die später, nach ihrer Ausbildung im Auftrage des schottischen Königs, für Angst und Schrecken unter den Engländern sorgen soll.

Anführer dieser Truppe von Spezialisten soll Tormod MacLeod, genannt Tor, werden. Doch Tor hat sich bislang klugerweise aus allen Zwistigkeiten zwischen Schotten und Engländern heraushalten können und hat eigentlich auch nicht vor, seinen Entschluss zu ändern.

Doch das Schicksal spielt ihm übel mit und schickt ihm seine persönliche Geißel in Gestalt der schönen Christina Fraser- einer jungen Frau, deren Familie treue schottische Patrioten verkörpern. Tor soll Christina heiraten, doch trotz ihrer Attraktivität weigert er sich zunächst; selbst, als Christinas Vater sie durch eine bösartige List versucht miteinander zu verkuppeln, weist Tot Christina verärgert zurück. Ein weiteres Angebot kann er jedoch schlecht ablehnen, zumal es auch seinem Clan zugutekommt und so nimmt er Christina zur Braut.

Christina, die eine verträumte Natur besitzt, hofft seitdem sie von Tor in letzter Minute vor einer Vergewaltigung gerettet wurde, darauf, dass sich ihr Ehemann auch als eine Art Lancelot entpuppen wird, doch zunächst beginnt ihr Eheleben mehr als steinig…

„Mein geliebter Highlander“ ist der erste Teil einer neuen Schottlandreihe über eine Elitetruppe im Auftrage Robert the Bruce gegründet und auch wenn dieser Plot recht modern klingt, fand ich dennoch, dass es der Autorin gut gelungen ist, diese Romanidee überzeugend in vergangene Zeiten zu transportieren. Zunächst lässt sich dieser historische Liebesroman auch sehr gut und spannend an- die Mischung zwischen historischen Begebenheiten und Entwicklung der Liebesgeschichte des Heldenpaars ist wohl dosiert und auch abwechslungsreich genug- zumindest zu Beginn bis etwa zur Mitte des Romans hin.

Die Autorin hat mit Tor und Christina sehr unterschiedliche Romanfiguren geschaffen. Während Tor recht unnahbar und schroff gestrickt ist und recht klare Vorstellungen davon hat, was den Stellenwert seiner Frau angeht, sind Christinas Naivität, ihre Verträumtheit und ihr Gutdenken manches Mal ein wenig zu viel für mich gewesen und so konnte ich daher lediglich Verständnis für Tors Verhalten aufbringen.

Dennoch fand ich den Beginn der neuen Serie trotz mancher moderner Ausdrücke darin, durchaus unterhaltsam und auch die vielen prickelnden Liebeszenen sprechen für sich. Wer eine etwas höhere Toleranzgrenze besitzt, was TSTL Heldinnen angeht, sollte „Mein geliebter Highlander“ auf jeden Fall einmal versuchen, denn abgesehen von meiner Kritik ist es im Großen und Ganzen eine atmosphärisch dichte Historical Romance, selbst wenn sie ruhig auf etwas weniger Seitenzahlen hätte erzählt werden können.

Während ich den ersten 250 Seiten durchaus die volle Punktzahl geben würde, weil in der ersten Hälfte einfach mehr passiert, flacht der Spannungsbogen dann leider etwas ab, es kommt zu leichten Längen und da auch eigentlich schnell klar wird, wer der Spion im eigenen Lager wirklich ist, konnte mich dieser Handlungsstrang auch nicht mehr wirklich fesseln. So ist dieser Roman vor allem etwas für Leser, die in erster Linie an der Liebesgeschichte zwischen Tor und Christina interessiert sind.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Unterhaltender Teil der Reihe

Der Highlander, der mein Herz stahl
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Erik MacSorley ist einer von Robert Bruces Elitekämpfern, die Bruce im Kampf gegen den englischen König Edward unterstützen. Allerdings ist diese Elitetruppe eine Art Geheimwaffe von Bruce und es existieren ...

Erik MacSorley ist einer von Robert Bruces Elitekämpfern, die Bruce im Kampf gegen den englischen König Edward unterstützen. Allerdings ist diese Elitetruppe eine Art Geheimwaffe von Bruce und es existieren lediglich Vermutungen über ihre Existenz im Volk und bei den Engländern. Erik, genannt „Hawk“ bekommt von Bruce den Auftrag, irische Söldner anzuwerben und diese einige Zeit später zu ihm zu bringen, weil er die Iren und seine Mannen dann gegen Edward in die Schlacht ziehen lassen will. Doch es sieht nicht gut für ihre Sache aus. Edward hat bereits einige Familienmitglieder von Robert gefangen nehmen oder gar töten lassen und die Zeit wird knapp.

Erik, der nicht nur einen ziemlich Schlag bei Frauen, sondern auch stets das Glück auf seiner Seite hat, macht sich auf den Weg, doch als er den Anführer der Iren und dessen Mannen in einer Höhle trifft, werden sie von einem jungen Mädchen belauscht. Der Ire will das Mädchen sofort töten, doch Erik widerstrebt diese sinnlose Barbarei und so nimmt er sie mit auf sein Schiff. Nachdem er Ellie, so nennt sich die junge Frau die vorgibt ein Kindermädchen zu sein, beschwichtigen und ihr klar machen konnte, dass ihm von seiner Hand keine Gefahr droht und dass er sie lediglich so lange, bis seine Aufgabe erledigt ist gefangen halten will, beruhigt sich die junge Frau schnell wieder.

Doch trotz der Tatsache, dass Erik in Sachen Freundlichkeit, Humor und Verführungskünsten alle Register zieht, bleibt Ellie ihm gegenüber, die noch nicht einmal eine Schönheit ist, seltsamerweise völlig immun; mehr noch, sie macht ganz deutlich, dass sie gewiss nicht zu den Scharen von Frauen gehören wird, die sich für ein Lächeln von Erik zum Narren machen, was Erik in größte Verwirrung stürzt. Selbst nachdem Erik ihr einen Kuss raubt, bleibt Ellie, obwohl ihr seine Attraktivität und Männlichkeit das Herz insgeheim zum Klopfen bringt, nach außen hin ungerührt. Während Erik nun versucht das Mysterium Ellie zu ergründen, suchen bereits deren Verlobter und Vater nach ihr. Was Erik nicht ahnt: Ellie ist die Tochter des Earls of Ulster und keineswegs ein harmloses Kindermädchen- sie ist die Tochter eines seiner Feinde, die Edward im Kampf gegen Robert Bruce unterstützen…
Wird Erik seine Mission für Bruce erfolgreich beenden können und kann dennoch mehr zwischen Ellie und Erik entstehen als nur reine Sympathie und Anziehungskraft?

„Der Highlander, der mein Herz stahl“ ist bereits der zweite Band der „Highland Guard“ Serie um eine Gruppe von Elitekämpfern im Dienste von Robert the Bruce. Nachdem im ersten Teil Tor MacLeod die Frau fürs Leben fand, bringt die Autorin in diesem zweiten Teil ein ziemlich unterschiedliches Heldenpaar zusammen. Während Erik strahlend schön ist, zunächst nur als humorvoller Luftikus beschrieben wird, der mit unglaublichem Glück, Mut, Abenteuerlust und Kampfesstärke gesegnet ist, hat Ellie auf den ersten Blick nur ihren Titel bzw. ihre hohe adlige Stellung zu bieten. Im Gegensatz zu ihren attraktiven Geschwistern strahlt sie eher eine innere Schönheit aus, wirkt auf die meisten Männer recht unscheinbar und selbst ihr Verlobter interessiert sich insgeheim mehr für ihre schöne Schwester, als für Ellie.

Doch ausgerechnet die Tatsache, dass Ellie sich im Gegensatz zu allen anderen Frauen nicht von Erik umgarnen lässt, macht den Kämpfer sehr fuchsig und da er keiner Herausforderung aus dem Wege gehen kann, will er auch unbedingt Ellie erobern. Dieses Katz und Maus Spiel zwischen den beiden sorgt für viele amüsante (weil Ellie Erik sehr schnell durchschaut) und romantische Momente in diesem Roman. Allerdings nimmt sich die Autorin dafür auch sehr viel Zeit bzw. wird die Kennenlernphase zwischen Erik und Ellie in epischer Breite dargestellt, was für einige Längen innerhalb der Geschichte sorgte. Weil die Autorin aber einen eingängigen Schreibstil hat und sympathische Figuren erschuf, die mir schnell ans Herz wuchsen, haben mich diese Längen nicht allzu sehr gestört.

Zudem gefällt mir in Monica McCartys „Highland Guard“ Reihe die Tatsache, dass sich die Autorin um einen sehr interessanten geschichtlichen Hintergrund bemüht hat, der ein wenig mehr als nur schmückendes Beiwerk ist. Hier und da stößt man auf modernere Formulierungen, doch da sie sehr selten stark auffallen, hat auch dieser Punkt mein Lesevergnügen nicht beeinträchtigt. Auf 472 Seiten schuf die Autorin eine gelungene Mischung aus historischen Roman und warmherziger, humorvoller Liebesromance, die mit einem sympathischen Heldenpaar aufwartet und schon neugierig auf den nächsten Band der Serie macht, denn Robert the Bruces Kampf ist noch lange nicht vorbei.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Romantische Schottlandromance mit viel Herz; allerdings auch mit einem etwas zu perfekten Heldenpaar.

Die stumme Braut des Highlanders
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Dem König ist die ewig währende Fehde, zwischen den beiden Clans Armstrong und Montgomery, die bereits viele Todesopfer forderte, eindeutig ein Dorn im Auge und so spricht er schließlich ein Machtwort: ...

Dem König ist die ewig währende Fehde, zwischen den beiden Clans Armstrong und Montgomery, die bereits viele Todesopfer forderte, eindeutig ein Dorn im Auge und so spricht er schließlich ein Machtwort: Eine Heirat zwischen Laird Graeme Montgomery und Lady Eveline Armstrong soll nun endlich für Frieden sorgen, doch die Clans sind nicht unbedingt mit der Entscheidung, derer sie sich beugen müssen, einverstanden.

Lady Eveline hatte vor Jahren einen schweren Reitunfall und verlor dabei ihren Gehörsinn. In ihrer Familie ahnt das jedoch keiner- alle vermuten stattdessen, dass Eveline seit damals schwachsinnig geworden ist, da sie auch damit aufgehört hat zu sprechen. Eveline hingegen sah darin eine Chance, einer ungeliebten Verbindung mit einem grausamen Verlobten zu umgehen und sieht es, nun Jahre später, trotz gewisser Gewissensbisse, immer noch nicht ein, ihrer Familie die Wahrheit zu sagen, denn sie wollten einst auch nichts davon hören, dass Evelines Verlobter ein grausamer Mann sei.

Doch um die vom König arrangierte Hochzeit kommt Eveline nicht herum und arrangiert sich, nachdem sie einen Blick auf Graeme geworfen hat, mit ihrem Schicksal. Graeme versichert ihr, dass ihr von seiner Seite aus kein Leid geschehen wird, doch seinen Clansleuten ist Lady Eveline ein Dorn im Auge, verkörpert sie doch als Mitglied der Armstrongs, das Feindbild. Graemes burschikose Schwester nimmt Eveline jedoch unter ihre Fittiche und ihr vertraut Eveline sich auch als Erste an. Als Graeme erfährt, dass Eveline alles andere als schwachsinnig ist, ist sein Herz vor Freude erfüllt, denn er hat bereits Gefühle für seine frischgebackene Ehefrau entwickelt. Die restlichen Burgbewohner jedoch schmieden weiterhin Ränke und Intrigen, die Eveline äußerst unglücklich machen. Und dann wird auch noch ein Anschlag auf Graeme verübt. Kann das Paar trotz aller Schwierigkeiten doch noch glücklich werden?

„Die stumme Braut des Highlanders“ ist auf den ersten Blick eine mit sehr viel Gefühl und Romantik ausgestattete Historical Romance, bei der Fans dieses Genres durchaus auf ihre Kosten kommen. Nachdem mich bereits die MacCabe Reihe der Autorin (ausgenommen der 1. Teil. „Im Bett mit einem Highlander“, da fand ich auch die Übersetzung nicht wirklich gelungen) überzeugen konnte, war ich schon sehr gespannt auf den Auftaktband um die Montgomery Geschwister und eigentlich gibt es auch nicht viel an der Geschichte oder den Charakteren auszusetzen; auch fand ich hier die Übersetzung im Gegensatz zu unsere Chris diesmal sehr gelungen.

Dennoch, für eine Bestbewertung fehlte mir das gewisse Etwas. Zwar ist das Heldenpaar sympathisch und geht sehr sensibel und liebevoll miteinander um, doch trotz der Tatsache, dass mir dieser Punkt gefiel, fand ich jedoch, dass es die Autorin hier etwas übertreibt.
Eveline ist demnach eine elfenhafte, makellose Schönheit, die ein so gutes Herz hat, dass Graeme gar nicht verstehen kann, dass jemand aus seinem Clan der jungen Frau etwas Böses will. Eveline erduldet im Laufe des Romans so viel; stillschweigend um endlich dazugehören zu dürfen, dass es schon beinahe an Selbstkasteiung grenzt. Und Graeme verweist heldenhaft die Schurken, die Eveline etwas Böses wollten gleich aus der Burg; obwohl es seine Clansleute sind, statt ihnen nochmals eine Chance sich zu bessern einzuräumen. Sein Vertrauen zu Eveline und auch Evelines Vertrauen zu Graeme ist gleich von Anfang an unerschütterlich, was ich hinsichtlich der Tatsache, dass die Clans der beiden seit vielen Jahren verfeindet sind, nicht nachvollziehen konnte.

Ein Pluspunkt ist eindeutig die Tatsache, dass Eveline und Graeme sich miteinander austauschen und man demnach sehr gut nachvollziehen kann, wieso sich beide ineinander verlieben. Die Liebesgeschichte ist auch sehr süß inszeniert und Fans erotischer Liebeszenen kommen hier ebenfalls auf ihre Kosten.
Hätte die Autorin ihrem Heldenpaar in Sachen Charakterisierung ein wenig mehr Facetten eingeräumt, statt sie wie Heilige und Helden darzustellen, hätte ich der Geschichte mit Sicherheit eine 5 Punkte Bewertung gegeben. So allerdings, muss ich einen kompletten Punkt abziehen. Der Roman ist ansonsten ein wahrer Pageturner und auch die Mitglieder der Familie Montgomery sind ein sympathischer, vielversprechender Haufen, die hoffentlich auch ihre eigenen Geschichten bekommen werden.
Ein wenig erinnern mich Maya Banks Historicals an die Highlanderromances von Hannah Howell. Wer Howells Historicals mag, wird auch Maya Banks Historicals lieben.

Kurz gefasst: Romantische Schottlandromance mit viel Herz; allerdings auch mit einem etwas zu perfekten Heldenpaar.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Trotz kleiner Kritikpunkte ein solider, unterhaltsamer Teil der „Mauerblümchen-Reihe“.

Die Wallflowers - Evie & Sebastian
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Im neuen Band der Mauerblümchen- Reihe finden nun die junge Evangeline Jenner (ihr Vater Ivo Jenner dürfte den Lesern aus „Roulette des Herzens“ schon ein Begriff sein) und Sebastian, Lord St.Vincent zusammen. ...

Im neuen Band der Mauerblümchen- Reihe finden nun die junge Evangeline Jenner (ihr Vater Ivo Jenner dürfte den Lesern aus „Roulette des Herzens“ schon ein Begriff sein) und Sebastian, Lord St.Vincent zusammen. Doch ihre Verbindung kommt durch äußerst ungewöhnliche und eher nüchterne Beweggründe zustande.

Ivo Jenner, erfolgreicher Spielsalonbesitzer, liegt im Sterben und Evangeline möchte ihrem Vater wenigstens am Totenbett beistehen. Doch ihre Verwandtschaft will sie nicht zu ihm lassen. Zudem planen sie schon eine Ehe zwischen einem anderen Mitglied der Familie und Evangeline, damit sie sich Jenners beträchtliches Erbe einverleiben können.

Dieser Plan und die brutale Art und Weise wie mit ihr umgegangen wird, lässt Evangeline schlichtweg verzweifeln und so entschließt sie sich eines Abends zu einer kurzentschlossenen, aber verwegenen Tat. Sie sucht Sebastian, Lord St.Vincent auf, der einst ihre beste Freundin entführte. Aus gutem Grund, denn St.Vincent steckte in Geldnöten und erhoffte sich durch die damalige Entführung eine reiche Ehefrau. Doch sein Plan ging schief, Evangelines Freundin wurde durch ihren zukünftigen Ehemann gerettet und vereitelte den Plan damals.

Obwohl Evangeline genau weiß, was Sebastian nach außen hin verkörpert, hofft sie doch auf ein Minimum an Ehrgefühl bei ihm und unterbreitet ihm verzweifelt wie sie ist, ihren Vorschlag. Sebastian soll sie nach Gretna Green entführen, dort heiraten und sie vor ihrer Familie beschützen . Im Gegenzug verspricht sie ihm ihr Erbe. Sebastian ist zwar überrascht von Evangelines Vorschlag, lässt sich jedoch trotzdem darauf ein, denn er braucht nach wie vor Geld.

Während der Fahrt nach Grentna Green lernt Sebastian Evangelines wachen Geist und ihre offene und ehrliche Art zu schätzen; mehr noch, er findet immer mehr Gefallen daran, dass sie seine Frau werden wird. Er ahnt jedoch nicht, welche Schwierigkeiten in London auf das frischgebackene Ehepaar warten. Zum einen ist der Spielsalon von Jenner ziemlich heruntergewirtschaftet und zum anderen ist Evangeline in Gefahr, denn nicht nur ihre Familie will sie entführen um die Ehe mit ihm annullieren zu lassen, auch ein ehemaliger Mitarbeiter des Spielsalons will Evangeline töten.
Kann Sebastian Evangeline retten?

„Es begann in einer Winternacht“, wartet mit einem interessanten Heldenpaar auf. Sebastian ist ein typischer englischer Dandy, der ein eher leichtlebiges, sehr egoistisches Leben führt und sich sehr wenig um die Gefühle anderer schert. Durch sein gutes Aussehen liegen ihm alle Frauen zu Füßen; ein Umstand, den er weidlich ausnutzt. Als ihn Evangeline aufsucht, sieht er sie zunächst nur als Mittel zum Zweck, denn er braucht dringend Geld.

Evangeline ist eine eher schüchterne, junge Frau, die von Kindheit an bei Verwandten groß wurde, die sie unterdrückten und schlugen. Zudem hat sie einen leichten Sprachfehler- sie stottert wenn sie sich aufregt. Dieser Sprachfehler ist einer der Gründe, wieso sie sich bei Bällen in London zurückhält und Männern eher aus dem Wege geht. Durch die auswegslose Situation, in die ihre Familie sie drängen will, ist sie nun aber gezwungen, endlich zu handeln und über ihren Schatten zu springen und sie sieht die einzige Lösung darin, St.Vincent zu überreden, sie zur Frau zu nehmen.

Eine interessante Ausgangssituation hat Lisa Kleypas in diesem Roman geschaffen. Leider gelingt es ihr meiner Meinung nach nur bedingt, Sebastians Wandel vom Egoisten zum besorgten, verliebten Ehemann überzeugend darzustellen. Auch Evangelines Stottern legt sich eine Spur zu schnell. Ich hätte es eigentlich glaubwürdiger gefunden, wenn die Autorin den Sprachfehler ihrer Romanheldin bis zum Ende des Romans beibehalten hätte.

Der Roman als solches ist wie auch andere Kleypasromane auf jeden Fall gutgeschrieben und unterhaltsam. Jedoch gefiel mir die erste Hälfte des Buches etwas besser, sie war durch die überstürzte Reise nach Gretna Green rasanter und das Kennenlernen der beiden Hauptfiguren wurde durch interessante, spritzige Dialoge noch amüsant untermauert.
Doch gleich nach der Ankunft in London begann Lisa Kleypas damit, Sebastian zu schnell umzuformen und ich persönlich habe ab diesem Zeitpunkt seine ironische, spitzbubenhafte Aura, die ihn zuvor umgab, sehr vermisst. Er wurde mir einfach zu schnell zu brav.

Eine kleine Sache möchte ich jedoch noch kurz anreißen. Der Roman spielt zum größten Teil im Spielsalon von Ivo Jenner. Ich empfand das persönlich als Nachteil, gerade diese Romansequenzen waren mir eine Spur zu langatmig, was wahrscheinlich eher darauf zurückzuführen ist, dass mir Spielsalonsettings in Romanen eher nicht so zusagen. Es wird bestimmt einige Leser geben, die das wiederum wieder völlig anders sehen...

Kurz gefasst: Trotz kleiner Kritikpunkte ein solider, unterhaltsamer Teil der „Mauerblümchen-Reihe“.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Humoriger, charmanter aber streckenweise auch etwas zäher Auftaktband um die Rokesbyfamilie. Für Bridgertonfans jedoch eigentlich ein Muss!

Rokesby - Der Earl mit den eisblauen Augen
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Sybilla Bridgerton, von allen nur kurz Billie genannt, ist seit Kindesbeinen an gut befreundet mit den Kindern der Nachbarsfamilie Rokesby. Auch ihre Eltern pflegen einen sehr freundschaftlichen Kontakt ...

Sybilla Bridgerton, von allen nur kurz Billie genannt, ist seit Kindesbeinen an gut befreundet mit den Kindern der Nachbarsfamilie Rokesby. Auch ihre Eltern pflegen einen sehr freundschaftlichen Kontakt miteinander und so sehen sich Billie und George sehr oft. Und geraten sich stets in die Haare. Mit Andrew versteht sich Billie besser, da er einfach mehr Humor besitzt, als der nüchtere George. Zumindest glaubt Billie das. Als sie sich eines Tages in einer Notlage befindet, weil sie eine Katze, die auf einem Baum saß, befreien wollte, ist es ihr fast egal, wer zu ihrer Rettung eilt, denn sie hat sich bei dem Sturz vom Baum, der sie direkt auf ein benachbartes Scheunendach beförderte, den Knöchel verstaucht und kann nicht mehr laufen. Als George dann seines Weges kommt, kann er einen gewissen Spott nicht unterdrücken, doch ganz Gentleman, versucht er Billie natürlich vom Dach zu holen. Doch auch George ist nicht gerade vom Glück begünstigt. Die rettende Leiter stürzt plötzlich um und so findet, der bald darauf erscheinende Andrew, seien Bruder und Billie zusammen auf dem Dach vor. Andrew, der gerade eine Armverletzung auskuriert, amüsiert sich königlich, es gelingt ihm aber trotz Handicap, den beiden zu helfen.

In den darauf folgenden Wochen, sehen sich George, Andrew und Billie noch öfter als sonst und kommen plötzlich ganz ohne den üblichen Streit miteinander aus, was sowohl Billie, als auch George verwundert. Das sich George jedoch in Billie verlieben könnte, hätte er selbst nie für möglich gehalten, da sie so völlig anders ist, als andere Frauen ihres Alters. Billie liebt es in Hosen herumzulaufen auf dem Gut, sie kümmert sich um sämtliche anfallende landwirtschaftliche Belange und die Pächter und liest sich sogar durch staubtrockene Literatur zum Thema. Dafür hat sie nicht übrig für Putz und Pomp und möchte, seit einem Fiasko bei ihrer Einführung in die Gesellschaft, nie wieder London unsicher machen, geschweige denn einen Gecken von dort ehelichen. Aber genauso geht es auch Billie, die dachte, sie würde eines Tages einmal einen von Georges Brüdern heiraten. Doch nicht den ernsten, sie stets tadelnden George…

Mit „Der Earl mit den eisblauen Augen“, legt die Autorin Julia Quinn nicht nur den ersten Teil ihrer neuen Rokesby Reihe vor, sondern verbindet diese dazu mit einer ihrer beliebtesten Familienserien. Wir sprechen dabei über die Bridgertons. Zugegeben, ich musste, weil bereits seit Erscheinen der Reihe einige Jahre ins Land gegangen sind, zunächst nachschauen, wie Billie denn nun genau verwandt ist mit den Bridgertons, Jahre später.

Des Rätsels Lösung- Billie ist die ältere Schwester von Edmund Bridgerton, der dann seine Violet heiratete und mit dieser Anthony, Benedict, Colin, Daphne, Eloise, Francesca, Gregory und Hyacynth zeugte, bevor er relativ früh und plötzlich verstarb. Billie ist eine recht burschikose, ungekünstelte Frau, die sich wohler auf dem Lande fühlt. Sie ist unsicher auf dem gesellschaftlichen Parkett und da sie sich in London fehl am Platze fühlt, lassen sie ihre Eltern zunächst gewähren. Doch eigentlich wünschen sie sich, dass eines ihrer Kinder, ein Mitglied der Rokesbyfamilie heiratet. Besonders Lady Rokesby hat die Hoffnung diesbezüglich noch nicht aufgegeben.

Es ist in großen Teilen ein Zwei-Personen-Stück, das die Autorin uns hier anbietet. Die Liebesgeschichte zwischen Billie und George entwickelt sich ohne großartige Überraschungen und zieht sich ehrlich gesagt, so leid es mir auch tut, ganz schön in die Länge. Es liegt nicht an den Akteuren, die sind schon sympathisch gestrickt, auch wenn Billie zuweilen ein kleiner Sturkopf ist. Und auch die Dialoge der beiden sind humorig geraten, doch die Handlung tritt einfach zu lange auf einer Stelle. Bis die Story endlich an Fahrt aufnimmt, vergehen gut und gerne fast 200 Seiten, in denen lediglich amüsantes Wortgeplänkel auf diverse Veranstaltungen auf dem Lande trifft. Und auch der Nebenplot um Georges verschwundenen Bruder Edward, der für die Krone im Einsatz ist, gestaltete sich eher etwas belanglos und unglaubwürdig (ab dem Moment, als George angeworben werden sollte). Dazu endet er offen. Ich bin mir ein wenig unschlüssig darüber, wie ich diesen Roman bewerten soll, denn Julia Quinns humorige Ader kommt diesmal gut zur Geltung und ich mochte auch die übrigen Familienmitglieder, allen voran Andrew sehr. Diverse Längen machen mir eine Bestbewertung aber unmöglich. Ich schwanke zwischen 3.5 und 4 von 5 Punkten, vergebe aber doch vier Punkte, weil die Autorin einfach gut schreiben kann und selbst Julia Quinns mäßige Romances noch besser sind, als der anderer Autorinnen die in diesem Genre schreiben.

Kurz gefasst: Humoriger, charmanter aber streckenweise auch etwas zäher Auftaktband um die Rokesbyfamilie. Für Bridgertonfans jedoch eigentlich ein Muss!

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