Fesselnde Hexenjagt
Die Hexen von CleftwaterNichts für schwache Gemüter. Ergreifende und fesselnde Hexenjagt. So grausam und wirklichkeitsnah, als wäre man selbst ein Teil des Szenarios.
In Cleftwater ist nichts mehr so, wie es war, seit dem ...
Nichts für schwache Gemüter. Ergreifende und fesselnde Hexenjagt. So grausam und wirklichkeitsnah, als wäre man selbst ein Teil des Szenarios.
In Cleftwater ist nichts mehr so, wie es war, seit dem der Hexenverfolger Makepeace im Ort ist. Plötzlich werden reihenweise Frauen zu ihm geschleppt und als Hexe betitelt. Martha kennt viele dieser Frauen, weil sie als Hebamme rund um Cleftwater tätig ist und schon viele Kinder dieser Frauen zur Welt gebracht hat und manchmal sogar die Frauen selbst. Doch in den vergangenen Monaten sind einige Kinder nicht gesund oder gar tot zur Welt gekommen und Martha schwebt in der Angst, bald selbst zu den Frauen zu gehören, die als Hexe verurteilt werden. Zudem trägt sie ein Geheimnis ihrer verstorbenen Mutter mit sich, das unter keinen Umständen ans Licht geraten darf. Vorerst aber soll sie Makepeace zur Hand gehen und ihm dabei behilflich sein, die Hexen anhand einer Untersuchung zu erkennen.
Dieses Buch hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Direkt wurde ich von dieser bedeutungsschweren Atmosphäre umhüllt, als ich in die Geschichte einstieg. Die alten Worte und das auf die Szenen abgestimmte Wetter sowie die Landschaft, all das kam mir vor, als wäre ich ein Teil dieser Zeit. Ich fühlte mich, als stände ich als Zuschauer daneben, als die Männer die Hexen eintrieben oder ihre groben, aus der Luft gezogenen, Behauptungen aufstellten. Der Schreibstil ist fesselnd und gruselig zugleich und strahlt genau die richtige Magie für eine solche Geschichte aus. Ich habe noch kein Buch über Hexenverfolgung gelesen, aber schnell wurde mir bewusst, was das für eine furchtbare Zeit gewesen sein muss. Die Frauen mussten ungeheuer aufpassen, bei all dem, was sie äußerten. Zu schnell wurden ihnen teuflische und dämonische Machenschaften nachgesagt. Manchen wurden unter Druck Worte in den Mund gelegt, oder sie sprachen, aus Angst die nächste zu sein, etwas aus, was die Sache nur verschlimmern konnte. Wie entsetzlich schnell sich ein kleines Gerücht verbreitete und daraus ein regelrechtes Fegefeuer an Vorurteilen entstand, konnte man in der Geschichte sehr gut erkennen. Die Menschen hielten an ihren Gerüchten fest und es musste nur jemand wie Makepeace kommen, der sein angebliches Wissen überzeugend rüberbrachte und schon hatte er ein ganzes Dorf auf seiner Seite. Eine grauenhafte Vorstellung und dennoch eine absolut bedeutende Leseerfahrung, wenn man bedenkt, dass die Erzählung zum Teil auf realen historischen Begebenheiten beruht. Es haben sich die Dinge also tatsächlich so oder ähnlich zugetragen. Es fiel mir unglaublich schwer, dieses Buch aus der Hand zu legen und doch musste ich zwischendurch eine Pause einlegen, weil mich die abgründigen Szenen zu sehr packten, mir die Tränen in die Augen trieben oder mir übel wurde von all den grauenvollen Handlungen.
Martha, die in diesem Buch die Hauptrolle spielt und deren Gedanken und Gefühle ich ständig zu spüren bekam, hatte mein volles Mitgefühl und doch warf sie ständig Rätsel für mich auf. Mit aller Kraft versuchte sie, die Dinge zum Guten zu wenden, scheiterte aber häufig mangels ihrer fehlenden Stimme. Nie war ich mir sicher, ob ihre verborgenen Kräfte tatsächlich etwas bewirken konnten. Sie trug etwas Unergründliches mit sich, was meine Neugierde bis zum Ende hin anstachelte.
Ein spannendes, schauriges und lesenswertes Werk, welches von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung bekommt.