Cover-Bild Wir sitzen im Dickicht und weinen
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 26.01.2024
  • ISBN: 9783847901617
Felicitas Prokopetz

Wir sitzen im Dickicht und weinen

Roman. »Ein Familienroman, der fesselt und nachdenklich macht. Sehr poetisch!« Elke Heidenreich

Valerie hat nicht die einfachste Beziehung zu ihrer Mutter. Am besten klappt es, wenn die beiden einander nur selten sehen. Doch eine Krebsdiagnose schafft neue Tatsachen - vom einen Tag auf den anderen muss Valerie für ihre Mutter da sein, ganz gleich, wie schwer ihr das fällt. Und sie bekommt es mit der Angst zu tun: Was, wenn dies tatsächlich das Ende ist? Als zeitgleich Valeries Sohn beschließt, ein Schuljahr im Ausland zu verbringen, droht ihre Welt vollends aus den Fugen zu geraten.

»Ein kluger, vielschichtiger Roman, der traurig-schön davon erzählt, was Familie mit uns macht.« CAROLINE WAHL

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2024

Schwierige Familienkonstellation

0

Valerie steht vor zwei großen Herausforderungen. Auf der einen Seite ist da ihre Mutter Christina, zu der sie ein sehr schwieriges Verhältnis hat und die gleich zu Beginn des Buches eine Krebsdiagnose ...

Valerie steht vor zwei großen Herausforderungen. Auf der einen Seite ist da ihre Mutter Christina, zu der sie ein sehr schwieriges Verhältnis hat und die gleich zu Beginn des Buches eine Krebsdiagnose bekommt. Auf der anderen Seite ist sie als alleinerziehende Mutter verantwortlich für ihren 16-jährigen Sohn Tobi, der unbedingt ein Jahr in England verbringen möchte. Valerie hat Angst ihn loszulassen und hat immer wieder Albträume, dass ihm was passiert. Im Laufe des Buches gibt es ganz viele Rückblicke zu den Großeltern von Valerie und dazu wie ihre Mutter Christina aufgewachsen ist. Es ist zeitweise ganz schön traurig und tragisch. Mir waren diese häufigen und oft nur kurzen Zeitsprünge zu viel und das hat den Lesefluss gestört fand ich. Das Ende hat mir gut gefallen und es ist interessant darüber nachzudenken, wie viel schwieriger eine Krebserkrankung in einer nicht intakten Familie ist. Insgesamt war das Buch nett zu lesen, aber es hat mich nicht wirklich überzeugt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2024

Töchter und ihre Mütter

0

Obwohl ich aufgrund der Leseprobe und nicht zuletzt dem Titel - vorgewarnt war- das war echt schwere Kost. Die Beziehung zwischen Müttern und ihren Töchtern über Generationen hinaus- kann so bedrückend ...

Obwohl ich aufgrund der Leseprobe und nicht zuletzt dem Titel - vorgewarnt war- das war echt schwere Kost. Die Beziehung zwischen Müttern und ihren Töchtern über Generationen hinaus- kann so bedrückend und bestimmend für das eigene Leben sein. Ich habe gut in das Buch hinein gefunden, dann aber immer leichte Probleme zu folgen wessen Geschichte gerade erzählt wird. Der Übergang ist irgendwie fließend und gefühlt brauche ich das halbe Buch um die Namen richtig zuordnen zu können- was natürlich auch an den wenigen Seiten liegt. Umso weiter die Geschichte voranschreitet desto eher kann man die jeweiligen Beweggründe und das eigene Handeln nachvollziehen- wenn auch nicht gut heißen. Zum Ende hin baut sich bei mir schon richtiggehend Hass gegen Valeries Mutter auf und unweigerlich stellt man sich die Frage- wann ist es genug??? Was muss man hinnehmen, akzeptieren oder erdulden weil es die eigene Mutter ist… liest sich so weg aber lässt mich bedrückt zurück- daher 3 von 5 ⭐️⭐️⭐️

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.04.2024

FAMILIENBEZIEHUNGEN - DYNAMIK

0

Mir hat der Klappentext dieses Buches sehr gefallen und mich gereizt.
Der Schreibstil ist grundsätzlich in Ordnung, allerdings habe ich mir schwer getan aufgrund der Rückblenden in die Story zu kommen ...

Mir hat der Klappentext dieses Buches sehr gefallen und mich gereizt.
Der Schreibstil ist grundsätzlich in Ordnung, allerdings habe ich mir schwer getan aufgrund der Rückblenden in die Story zu kommen und die verschiedenen Namen einzuordnen. Ich habe ein paar Rezensionen gelesen, wo die Leser eigens einen Familienbaum erstellt haben, um durchzublicken. Also scheint es nicht nur mir so zu gehen.
Valerie ist alleinerziehend mit ihren Sohn, der allmählich Flüge wird. Für sie scheint es schwierig ihn loszulassen. Ihre Mutter erhält eine Krebsdiagnose und dies löst in Valerie allerlei Emotionen aus.
Mich hat der Roman leider nicht abgeholt, daher kann ich keine Leseempfehlung abgeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.04.2024

Hier ist der Titel Programm

0

„Wir sitzen im Dickicht und weinen“ ist ein gut gewähltes Motto für diesen Debütroman von Felicitas Prokopetz, denn ihre Hauptprotagonistin und in ihren Kapiteln Ich-Erzählerin des Romans ist eine unglaublich ...

„Wir sitzen im Dickicht und weinen“ ist ein gut gewähltes Motto für diesen Debütroman von Felicitas Prokopetz, denn ihre Hauptprotagonistin und in ihren Kapiteln Ich-Erzählerin des Romans ist eine unglaublich neurotische Person. Alles muss sie kontrollieren, ihr eigenes Leben, das des 16jährigen Sohnes, und alles zu einem Drama machen. Das hat sie scheinbar von ihrer Mutter, die an Krebs erkrankt ist und eine vollständige Ausrichtung ihrer Tochter auf sich einfordert. Um die Dynamik zwischen den beiden zu verstehen, wirft die Autorin mithilfe von Rückblenden immer wieder Schlaglichter auf die Vorfahren von Valerie (der Ich-Erzählerin) und das Leben von ihrer Mutter.

Insgesamt hat mich dieser Roman fast gar nicht angesprochen. Mutter-Tochter-Dynamiken sind eigentlich Ausgangspunkte, die mich in Romanen immer interessieren, hier konnte mich die Autorin allerdings nicht überzeugen. Die Ich-Erzählerin und ihr Mutter sind unglaublich nervige Figuren. Das darf es geben, aber dann möchte ich auch mal andere Facetten von ihnen sehen. Bis kurz vor Schluss gibt es diese aber nicht. Valerie ist so lehrbuch-neurotisch, was dann zu Stellen führt wie diese hier nach einer der vielen Auseinandersetzungen mit ihrem Sohn, da sie die absolute Helikopter-Mutter ist S. 90:

„‘Mir reicht‘s so mit dieser ganzen Mutterscheiße‘, sage ich zu mir selbst, und spüre, wie mir die Tränen in die Augen schießen. Ich ziehe die Decke enger um mich. Elend ist das alles, überhaupt nicht so, wie ich es will. Ich liebe Tobi doch so. Warum genügt das nicht?“

Das ständig auftauchende Selbstmitleid der Figur ist kaum auszuhalten. Ebenso wie die massive Bedürftigkeit ihrer Mutter. Kann man diese zunächst noch nachvollziehen, immerhin hat sie eine Krebserkrankung, denkt man aber selbst hier irgendwann: „Jetzt reiß dich aber mal zusammen.“

Unterbrochen wird dieses Leiden und Fordern durch Kapitel, in denen die Autorin in personaler Erzählweise bei den Großmüttern Valeries beginnt, die Geschichte der Frauen in der Familie zu erzählen. Hier muss ich zugeben, dass ich unglaublich Probleme hatte, die beiden Großmütter (also mütterlicher- und väterlicherseits) und deren Lebensgeschichten schlicht auseinanderzuhalten. Es werden immer nur kurze Schlaglichter geworfen, die Namen nicht immer genannt und selbst wenn ich mal in einem Kapitel schnell verstand, um wen es eigentlich ging, konnte ich nicht mehr aufrufen, ob das jetzt diejenige war mit dem Erster-Weltkrieg-Traumatisierten als Vater oder die mit der angespannten Beziehung zu wiederum ihrer Mutter etc. Das liegt neben der Sprache der Autorin meines Erachtens an der kürze der Texte. Auf 204 Seiten Gesamtvolumen wird hier ein ganzes Jahrhundert an Frauenschicksalen runtergerasselt, inklusive der eigentlich als intensiv angelegten Krebsgeschichte der Mutter von Valerie und die für Valerie unglaublich schwere Entscheidung, ihren Sohn zum Schulaustausch nach England zu lassen (Weltuntergang!).

Und ein letzter Aspekt des Romans stellen eingefügte Kapitel dar, in denen von Valerie ausgedachte Grabreden für ihren eigenen, noch lebenden Vater zitiert werden. Den hatte es nicht lang bei der Familie gehalten und nun malt sie sich mal besonders schöne Momente, mal Gewaltfantasien im Splatterniveau über ihn aus.

Das alles fügt sich für mich nicht richtig zusammen. Der Schluss wird fix irgendwie schnell inszeniert, mit ein bisschen Persönlichkeitsveränderung und Drama. Ich war froh, als ich das Buch zuklappen konnte. Allein weil ich zwar „nur“ genervt war, mich aber aufgrund der Kürze des Romans nicht das Gefühl hatte mich „durchkämpfen“ zu müssen, sondern das Elend dann auch schnell vorbei war, gebe ich noch 2 Sterne hierfür. Der Roman wirkt eher wie ein Romanentwurf und hätte meines Erachtens in mindestens doppelter Länge und mit weniger Neurotizismus besser funktioniert. Deshalb gibt es auch keine Leseempfehlung von meiner Seite. Andere Romane haben in den letzten Jahren besser und tiefgründiger Mutter-Tochter-Dynamiken darstellen können.

2/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere