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Veröffentlicht am 21.11.2017

Eine kleine Sammlung Glückskekssprüche

Positiv Denken für Glück und Lebensfreude
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Das ist mal eine Lektüre, bei der ich nicht weiß, was ich sagen soll. Ursprünglich habe ich es ausgewählt, weil ich dachte, es könne ja nicht schaden, ein bisschen positiv(er) denken zu lernen. Aber entweder ...

Das ist mal eine Lektüre, bei der ich nicht weiß, was ich sagen soll. Ursprünglich habe ich es ausgewählt, weil ich dachte, es könne ja nicht schaden, ein bisschen positiv(er) denken zu lernen. Aber entweder bin ich zu negativ für das Leben eingestellt oder ich bin zu dumm für diese Art von Büchern. Mir kam das Ganze vor, als würde Meister Wu aus dem Chinarestaurant mir ein paar Sachen sagen, während er Frühlingszwiebeln hackt und zischend Öl in die Wokpfanne kippt, um die Nudeln zu braten.

Ganz besonders irritiert haben mich die ständigen (gleichen) Fragen: Welche Person kennen Sie, die das schon umsetzt? (Egal welche Art positiven Denkens.) Und ich jedes Mal dachte: Äh, kein Plan? Woher soll ich denn wissen, was zum Beispiel andere Leute denken? Das weiß ich die meiste Zeit nicht mal über mich. Oder die zehnminütigen Übungseinheiten, in denen ich über bestimmte Sachen nachdenken sollte. Wenn ich diese ebenso mit "Ich weiß nicht" beantworten muss, können diese zehn Minuten schon mal richtig lang werden.

Ehrlich jetzt, ich weiß nicht, ob es an mir oder an dem Buch liegt, dass ich so gar nichts damit anfangen kann. Ist es nichtiger Schwall oder bin ich einfach unfähig, es zu verstehen? Wenn ich jedoch wählen könnte, bleibe ich lieber bei Meister Wu. Da kriege ich wenigstens Bami Goreng und da positives Denken bei mir durch den Magen geht ...

Veröffentlicht am 18.11.2017

Stumme Schreie

Bird and Sword
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Lark ist gerade fünf Jahre alt, als sie mit ansehen muss, wie ihre Mutter vom König ermordet wird, weil sie Magie beherrscht und Magie verboten ist. Mit ihrem letzten Atemzug nimmt sie ihrer Tochter die ...

Lark ist gerade fünf Jahre alt, als sie mit ansehen muss, wie ihre Mutter vom König ermordet wird, weil sie Magie beherrscht und Magie verboten ist. Mit ihrem letzten Atemzug nimmt sie ihrer Tochter die Stimme, denn Magie funktioniert nur über Worte und verflucht den König und dessen Sohn. Fünfzehn Jahre später gerät Lark in die Gefangenschaft des jetzigen Königs, des damaligen Prinzen Tiras. Tiras hat ein Problem, von dem keiner erfahren darf - auch er trägt Magie in sich, eine, die ihn zu einem Adler wandeln lässt. Und dann ist da noch diese unbeschreibliche Gefahr der Vogelmenschen, welche das Königreich angreifen und drohen, das Land in Chaos zu stürzen. Lark muss ihre Stimme wiederfinden, oder alles ist verloren.

Mal wieder ein Buch, das echt viel Potenzial besäße, wenn ein vernünftiges Lektorat für durchweg nachvollziehbare Handlungen gesorgt hätte. Der Schreibstil ist nämlich richtig gut, gerade angemessen für eine erwachsen märchenhafte Story, fast schon poetisch. Aber mal davon abgesehen, dass vieles vorhersehbar ist, ergeben manche Sachen auch einfach keinen Sinn. Zum Beispiel die Sache mit Tiras' Vater, die zum Schluss herauskommt und schwer ohne Spoilern zu erklären ist. Auch manche der Lords, die immer gegen Magie hetzen, erscheinen mir unnatürlich, andersrum ergäbe es mehr Sinn. Dadurch bekam man das Gefühl, dass einfach für Konfliktpotenzial gesorgt werden sollte, ob es passt oder nicht. Schade, weil mir auch einige der Ideen gut gefallen haben, weil sie auf gewisse Art neu waren. Vielleicht werden diese Kinderkrankheiten im zweiten Band beseitigt, wahrscheinlich aber nicht, Hauptsache romantisch.
Randnotiz zum Schluss: Was für ein abscheuliches Cover!

Veröffentlicht am 13.11.2017

Schildkröten bis nach unten

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
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Aza Holmes ist sechzehn und nicht mit Sherlock verwandt, auch wenn sie zum Schluss einen Fall löst, der (k)einer ist. Aza hat auch kein Drogenproblem wie der große Detektiv, dafür leidet sie unter einer ...

Aza Holmes ist sechzehn und nicht mit Sherlock verwandt, auch wenn sie zum Schluss einen Fall löst, der (k)einer ist. Aza hat auch kein Drogenproblem wie der große Detektiv, dafür leidet sie unter einer Angststörung. Wobei "einer" Angststörung das falsche Wort ist, denn sie hat ständig Angst, und die Gedanken, die dann anfangen, sie wie in einer Spirale enger und um enger um sie zu drehen und sie völlig zu vereinnahmen, löschen alles andere aus. Dass ihre beste Freundin Daisy sie überredet, nach dem verschwundenen Milliardär Pickett zu suchen, ist nicht die einfachste Methode, damit klarzukommen. Und auch Liebe ist etwas, das Angst macht.

Zwangsneurosen und Angststörungen sind das Thema diesen Buches, und bestimmt sind das wichtige Themen unserer Zeit. Bestimmt ist das Buch auch gut, gar brillant geschrieben und dieses eine Mal ist es allein meine Schuld, dass ich mich zu Tode gelangweilt habe. Ich fand so gar keinen Zugang - nicht zu Aza, nicht zu ihren Problemen, nicht zur Handlung. Für mich war es eine Abfolge langweiliger Gedanken und noch langweiliger Handlungen. Meine emotionale Intelligenz reicht nicht aus, um wieder und wieder dasselbe zu lesen, was in Azas Kopf vorgeht. Ich kenne auch keine Sechzehnjährigen, die so unglaublich coole Sprüche auf Lager haben - einmal, ok. Zweimal auch ok. Aber dauernd, dazu mit der Weisheit von Yoda gesegnet, erschienen mir die Protagonisten hier so unauthentisch wie möglich. Ich war froh, dass das Buch kurz war, nicht mal 300 Seiten und ich weiß nicht, ob ich diese Lektüre an Leute mit ähnlichen Problemen empfehlen soll oder nicht: Betätigt man dadurch Trigger oder verstehen sie einfach die Message des Gelesenen besser? Ich weiß es nicht, nur so viel: nicht meins.

Veröffentlicht am 26.10.2017

Klischee in Kürze

The Chosen One - Die Ausersehene
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Skadi ist siebzehn und gehört zu den Auserwählten, nur dass die hier Ausersehene heißen. Das sind die Mädels, die nach schrecklichen Ereignissen vor vielen Jahren noch fruchtbar sind und sich mehren und ...

Skadi ist siebzehn und gehört zu den Auserwählten, nur dass die hier Ausersehene heißen. Das sind die Mädels, die nach schrecklichen Ereignissen vor vielen Jahren noch fruchtbar sind und sich mehren und das Volk gedeihen können, wie es in der Bibel heißt. Diese Ausersehenen sind selten und werden als Brutstation missbraucht; zwar leben sie im goldenen Käfig, müssen aber ab einem bestimmten Alter regelmäßig Männer über sich lassen und deren Kinder gebären. Skadi ergreift die Flucht vor ihrem ersten Mal und lernt auf der Flucht eine Gruppe Leute kennen, die wie sie anders sind und auf der Suche nach etwas, das lange verboten ist: Magie.

Ist es jetzt positiv oder negativ, dass dieser erste Teil so kurz ist? Schlecht zu beurteilen, auf jeden Fall liegt wie in so vielen 08/15 Büchern das Augenmerk eher auf vollkommenes Aussehen und eine Dreierkonstellation als auf der wirklichen Ausarbeitung der Welt oder Logik. Zumindest erscheint es mir unlogisch, eine ehemalige Ausersehene zu verstoßen, weil sie mit einem Mann zusammen war, der nicht für sie bestimmt wurde - sie kann immerhin trotzdem noch Kinder von dem guten Genmaterial bekommen, was mir in so einer Welt wichtiger wäre als diverse Liebesausrutscher. Auch meine ich, dass es viel weniger Menschen geben müsste, aber ok, lassen wir das mal außen vor. Es war ganz nett, wenn auch manchmal kindlich geschrieben und Umgangssprache (Er nahm die Beine in die Hand) oder wenn einer in einer solchen Welt etwas von "Mit Lanzen gegen Windmühlen anrennen" erzählt (mittelalterlich und magisch, und die zitieren Don Quichotte?), passt das für mich nicht so richtig. Man müsste sehen, was die Autorin im zweiten Band draus macht, hier war es mir zu kurz und klischeehaft, um dauerhaft Eindruck zu hinterlassen.

Veröffentlicht am 01.10.2017

Sieben

Die Gärten von Istanbul
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Ein Toter wird gefunden an einem historischen Denkmal in Istanbul. Aufgebahrt wie ein Opfer gibt er dem melancholischen Oberkommissar Nevzat und seinem Team, bestehend aus den Kommissaren Ali und Zeynep, ...

Ein Toter wird gefunden an einem historischen Denkmal in Istanbul. Aufgebahrt wie ein Opfer gibt er dem melancholischen Oberkommissar Nevzat und seinem Team, bestehend aus den Kommissaren Ali und Zeynep, Rätsel auf. Der Tote war ein anerkannter Historiker, und es bleibt nicht bei dem einen Toten. Sieben Morde geschehen, sieben Opfer, platziert an historischen Plätzen einer Stadt, die so reich an Geschichte ist. Doch nicht nur die Opfer, auch der Kommissar hat eine Vergangenheit, sind doch seine Frau und seine Tochter bei einem Verbrechen gestorben, das er nicht aufklären konnte.

Man sollte meinen, bei so einem exotischen Schauplatz wie Istanbul, das vor fast drei Jahrtausenden einmal Byzantion hieß, ginge es zur Sache. Und natürlich ist es auch nicht unspannend, wenn es um die geschichtlichen Hintergründe der Stadt und ihrer Bewohner geht - doch sollte es sich hier nicht eigentlich um einen Krimi handeln? Doch der Fall kommt genauso betulich in die Gänge wie der Kommissar, und so interessant wie ich die Exkurse in die Geschichte auch finden mag, so sehr nervt es mich, wenn man in einem Krimi damit Seiten um Seiten füllt, ohne dass es wirklich voran geht. Dazu kommt, dass mir zum Beispiel Ali ziemlich auf die Nerven ging; gut fand ich hingegen, dass mit Zeynep eine weibliche Ermittlerin eingeführt wurde. Wobei ich mich frage, ob das jetzt auch noch möglich wäre - das Buch wurde schließlich 2010 rausgebracht, als die Türkei noch offener und aufgeschlossener war als heute und der angebliche Putsch noch in weiter Ferne lag. So betulich wie Fall und Kommissar war meistens auch die Schreibweise, manchmal sogar irgendwie kindlich; es ist schwer, so etwas zu erklären, zumal man nicht weiß, wie gut deutsche Wörter und Übersetzungen etwas aus dem Türkischen rüberbringen. Als Fazit sage ich: Ja, war ganz nett, aber ich bräuchte keine Nachfolger dieses Buches.