Profilbild von HappyEndBuecherdeNicole

HappyEndBuecherdeNicole

Lesejury Star
offline

HappyEndBuecherdeNicole ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit HappyEndBuecherdeNicole über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2024

Humorvolle, warmherzige Liebesromankost mit sympathischem Helden und einer Heldin ohne Furcht und Tadel. ;-)

Das Herz des Wikingers
0

Als der Vater des unehelichen Kindes von Lady Eadyth, der ruchlose Steven of Gravely, seinen Sohn anerkennen und für sich beanspruchen will, bleibt der gewitzten jungen Frau nur eine Möglichkeit. Sie muss ...

Als der Vater des unehelichen Kindes von Lady Eadyth, der ruchlose Steven of Gravely, seinen Sohn anerkennen und für sich beanspruchen will, bleibt der gewitzten jungen Frau nur eine Möglichkeit. Sie muss einen Mann heiraten, der dem Kindsvater ähnlich sieht und ihren Sohn als den seinigen anerkennen will.
Ihre Wahl fällt kurzerhand auf Eirick of Ravenshire- ein angelsächsischer Edelmann , der zum Teil Wikingerblut in seinen Adern hat.

Jedoch ist Eirick zunächst nicht sehr angetan von Lady Eadyths Plan, dem sie ihm auf seiner Burg unterbreitet. Zum einen ist Lady Eadyth nämlich alles andere als eine schüchterne Edelfrau und bietet dem Ritter sofort die Stirn und zum anderen scheint es Eirick, der seit seiner Jungend eine leichte Sehschwäche hat, als ob Lady Eadiths Antlitz, eher dem einer alten Krähe ähnelt.
Was er und seine Mannen allerdings nicht ahnen, ist, dass Eadyth sich aus besonderem Grund optisch älter und hässlicher gemacht hat. Seit ihrer verhängnisvollen Liaison mit Steven of Gravely, dem sie sich einst aus Liebe und in der Hoffnung auf eine Ehe hingab und der sie schmählich verließ, hat sie das Vertrauen zu Männern verloren.

Nachdem Eirick jedoch erfährt, wer der Vater ihres Jungen ist, ändert er seine Pläne und erklärt sich bereit, Lady Eadyth zu ehelichen, denn Steven of Gravely ist einer seiner Erzfeinde, der auch Mitschuld an dem Tod seines Vaters, Thork (Band 1/ In den Armen des Wikingers) trägt. Indem er Eadyth zum Weib nimmt, versucht er Steven herauszufordern.

Eiricks Plan geht auf- kaum sind Eadyth und er verheiratet, werden umliegende Gehöfte und Besitzungen Eadyths, von Steven überfallen und in Brand gesteckt.
Eirick setzt alles daran, Gravely zur Strecke zu bringen, doch dann findet er eines Tages einen verhängnisvollen Brief, aus dem hervorgeht, dass Eadyth anscheinend mit seinem Erzfeind gemeinsame Sache gegen ihn macht. Eirick ist wie vor den Kopf gestoßen und stellt seine Frau wutentbrannt zur Rede. Eadyth sagt ihm zwar, dass sie nichts mit dem Brief zu schaffen hat, jedoch bleiben weiterhin hartnäckige Zweifel bei Eirick vorhanden, als er wenig später entdeckt, dass Eadyths Äußeres in Wirklichkeit viel jünger und schöner ist, als sie ihm glauben gemacht hat. Wie kann er Eadyth nur glauben, dass sie ihn liebt, wenn sie ihn doch immer wieder anlügt? Werden die beiden trotzdem zueinanderfinden und den skrupellosen Schuft Gravely zur Strecke bringen?

„Süßes, wildes Herz“, dürfte auch Lesern, die Sandra Hills Romane bisher weniger mochten, gefallen, denn im Gegensatz zu den männlichen Helden, anderer Wikingerromane der Autorin, ist Eirick ein sympathischer, nicht zu engstirniger Held, der zwar wie alle anderen Hill-Wikingerhelden auch eine „Megapotenz“ ausstrahlt und sich ebenso gerne lang und breit über sexuelle Themen auslässt, wie auch die anderen Männer in den anderen Teilen der Reihe, jedoch hält sich das Ganze bei ihm noch im Rahmen.

Zudem hat die Autorin ihm mit Lady Eadyth eine interessante, sehr selbstbewusste Heldin zur Seite gestellt, die ihm Paroli bietet, wenn er seine männliche Dominanz beweisen will und ihn und auch seine Gefolgsleute in den verschiedensten Situationen gehörig in die Schranken weist.

Natürlich darf man den Roman, wie auch andere Hill Romances nicht zu ernst nehmen, dann bereitet das Buch eine Menge Lesespaß. Es ist überaus amüsant zu lesen, wie Lady Eadyth den armen Eirick mittels ihrer Maskerade zunächst den Eindruck vermittelt, sie wäre eine ältere Frau und er sich plötzlich fragen muss, ob sich sein Geschmack hinsichtlich reiferer, eigentlich hässlicher und halsstarriger Frauen plötzlich geändert hat, da er sich sexuell von Eadyth sehr angezogen fühlt.
Der Roman lebt eigentlich zum größten Teil von der sich langsam anbahnenden Liebesbeziehung zwischen dem Held und der Heldin und ihrem gegenseitigen „Zusammenraufen“. Dazu trifft man auch alte Bekannte aus vorherigen Bänden der Reihe wie Tykir, dem Bruder Eiricks (auf dessen Gesichte ich sehr gespannt bin und hoffe, dass sie ebenfalls übersetzt wird) und Rain und Selik (Teil 2/ Die Zähmung des Wikingers).

Der Handlungsstrang um Steven of Gravely und seine finsteren Machenschaften gerät meiner Meinung nach ein wenig ins Hintertreffen, jedoch ist es nicht allzu tragisch für den weiteren Verlauf des Romans.
Die Grundstimmung des Buches ist sehr leicht und humorvoll. Auch die Dialoge der Hauptfiguren sind mit dem typischen Hill´schen Humor gewürzt. Allerdings unterscheidet sich dieser Roman von anderen Büchern der Autorin meiner Meinung dadurch, dass er mit viel Herz aufwartet. Der Umgang von Eirick und auch Eadyth mit ihren Kindern zum Beispiel, ist sehr liebevoll beschrieben und hat mir sehr viel Vergnügen bereitet. Ein wenig erinnert mich dieser Roman von der Grundstimmung her an „Rebellin der Liebe“ von Teresa Medeiros und macht dieses Buch für mich zu einem der besten Romane der Autorin.

Kurz gefasst: Humorvolle, warmherzige Liebesromankost mit sympathischem Helden und einer Heldin ohne Furcht und Tadel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2024

Unterhaltsame Historical Romance

Fesseln der Sünde
0

Nach dem Tod ihres Stiefvaters, wollen Charis grausame Stiefbrüder die junge Frau, die bei ihrer Volljährigkeit eine große Erbschaft erwartet, zuvor an einen anderen Adligen verheiraten, dem sie eine große ...

Nach dem Tod ihres Stiefvaters, wollen Charis grausame Stiefbrüder die junge Frau, die bei ihrer Volljährigkeit eine große Erbschaft erwartet, zuvor an einen anderen Adligen verheiraten, dem sie eine große Summe Geld schulden. Da Charis sich vehement weigert in diese arrangierte Ehe einzuwilligen, versuchen die Brüder sie mit Schlägen gefügig zu machen. Doch die mutige Charis nutzt eine einzige, sich ihr bietende Gelegenheit zur
Flucht.

Körperlich schwer misshandelt findet sie schließlich der jüngst aus Indien zurückgekehrte Gideon Trevithick, der in England nun für seine Verdienste als eine Art Nationalheld gilt, in der Box seines Pferdes. Zusammen mit seinen Begleitern Akash und Tulliver nimmt er sich der verletzten und verängstigten Charis an und bietet ihr seinen Schutz.

Obwohl Charis zunächst misstrauisch ist, da sie solche Güte von einem männlichen Wesen nicht gewohnt ist, bleibt ihr keine andere Wahl, als seinen Vorschlag anzunehmen, da sie die noch verbleibenden drei Wochen bis zu ihrer Volljährigkeit in einem Versteck überbrücken muss.

So nimmt Gideon sie mit auf sein Anwesen nach Cornwall. Doch obwohl er sich zu der jungen, liebeswerten Frau hingezogen fühlt, die unbedingt einen Helden in ihm sehen will, kämpft er mit den Dämonen seiner Vergangenheit. Seit seiner Gefangennahme in Indien ist er nicht mehr in der Lage Berührungen ertragen zu können; er ist durch traumatische Erfahrungen psychisch schwer angeschlagen.
Wird Charis Liebe ihn heilen können und kann Gideon Charis vor ihren Brüdern retten?

Der aktuelle Roman von Autorin Anna Campbell wartet diesmal mit einem vom Schicksal gebeutelten Heldenpaar auf.
Während Charis die körperlichen Misshandlungen ihrer Brüder seelisch jedoch relativ unbeschadet überstanden hat, gehen Gideons traumatische Erlebnisse noch tiefer, so dass er nach manchen Situationen regelrechte Anfälle erleidet, die ihn so sehr ängstigen, dass er um seinen Verstand fürchtet. Er mag vielleicht manchmal ein wenig zu sehr mit seinem Schicksal hadern, dennoch fand ich, dass die Autorin mit Gideon ansonsten einen sehr interessanten, facettenreichen Liebesromanheld geschaffen hat.
Charis hätte ich mir in manchen Situationen als weniger naiv dargestellt, gewünscht. Ihre Ungekünsteltheit fand ich dagegen allerdings erfrischend und sympathisch.

Die Geschichte wird auf 478 Seiten erzählt- obwohl ich es sehr schätze, wenn dem Liebespaar viele Dialoge auf den Leib geschrieben werden, so dass man auch nachvollziehen kann, warum sich beide ineinander verlieben- in diesem Fall wäre weniger mehr gewesen. Nach der Ankunft in Cornwall tritt die Handlung ein wenig auf der Stelle und es kommt zu einigen vermeidbaren Längen.

Dafür war ich jedoch sehr vom mitreißenden, sehr guten Schreibstil der Autorin angetan und habe mich von "Fesseln der Sünde" ansonsten sehr gut unterhalten gefühlt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2024

Starke Historical Romance!

Entflammt von deiner Liebe
0

Nachdem ihre Eltern früh starben, wurden Xanthia und ihre beiden Brüder zu einem in der Gesellschaft geächteten Onkel, der auf Barbados lebte, abgeschoben. Nach dem Tod des Onkels und des ältesten Bruders ...

Nachdem ihre Eltern früh starben, wurden Xanthia und ihre beiden Brüder zu einem in der Gesellschaft geächteten Onkel, der auf Barbados lebte, abgeschoben. Nach dem Tod des Onkels und des ältesten Bruders Jahre später, erbte Kieran, Baron Rothewell die Neville Shipping Company. Doch Kieran zeigte keinerlei Interesse an der Firma und so übergab er sie leichten Herzens in Xanthias Hände, die von Kindheit an viel Geschick in Angelegenheiten des Handels zeigte. Ihr zur Seite stand seit je her Gareth, ein Junge der ihr viele Jahre wie ein Bruder war, bis sich beide für einige Zeit einander hingaben.

Mittlerweile ist Xanthia fast dreißig Jahre alt und ist nun mit Kieran und Gareth nach England zurückgekehrt. Gareth ist nach wie vor entschlossen, ihr Herz und ihre Hand zu gewinnen, doch der geheimnisvolle Lord Nash, dem Xanthia eines Abends bei einem Ball draußen auf der Terrasse begegnet, weckt mehr ihr Interesse und verführt sie zu einem leidenschaftlichen Kuss, der ihr klar macht, dass Nash sich genau wie sie nicht groß um aufgelegte Regeln der Gesellschaft kümmert. Bevor es jedoch zum Äußersten kommen kann und auch erschrocken über ihr zügelloses Verhalten, flieht Xanthia schließlich, ohne Nash ihren Namen verraten zu haben. Doch Nash lässt nicht locker. Als er herausgefunden hat, um wen es sich bei der leidenschaftlichen Frau auf dem Ball handelte, sucht er Xanthias Bruder, Baron Rothewell
auf, und bittet diesen darum, Xanthia den Hof machen zu dürfen. Doch Kieran, der zunächst erstaunt über das anmaßende und forsche Auftreten von Nash ist, weigert sich und legt dem erstaunten Nash seine Gründe dar. Laut Rothewell ist Xanthia eine selbstbewusste Frau die genau weiß was sie will und was nicht. Und eine Ehe würde ihre Entscheidungsgewalt was die Firma angeht abrupt beenden. Einer der Hauptgründe wieso Xanthia lieber unverheiratet und unabhängig bleiben will.

Doch Xanthias und Lord Nashs Wege kreuzen sich in der Folgezeit noch weitere Male. Zum einen soll Xanthia einer jüngeren Verwandten als Anstandsdame auf diversen gesellschaftlichen Veranstaltungen dienen, zum anderen treten wichtige Regierungsmitglieder auf Kieran und sie zu, die Lord Nash verdächtigen, ein Vaterlandverräter und Schmuggler zu sein. Obwohl Xanthia nicht wirklich glaubt, dass Nash zu solchen ruchlosen Taten fähig ist, lässt sie sich darauf ein, Nash zu bespitzeln und ihn so lange zu becircen, bis sie Licht ins Dunkel gebracht hat. Doch dieses Spiel ist überaus riskant, als Gefühle ins Spiel kommen…

Liz Carlyles neuer Roman ist gleichzeitig der erste Teil einer neuen Serie um die Neville Familie. Der erste Teil erzählt die Geschichte von Xanthia, die selbstbewusste und freiheitsliebende Schwester von Kieran, Baron Rothewell und Stefan, Lord Nash. Sowohl Xanthia als auch Stefan haben eine ungewöhnliche Kindheit verlebt. Xanthias Eltern starben früh und so wuchs sie unter der Obhut ihres ungeliebten Onkels und ihrer beiden geliebten Brüder auf Barbados frei und ungezwungen auf. Dementsprechend empfindet sie die gesellschaftlichen Konventionen in England als völlig albern und überholt. Stefan, Lord Nash, ist der Sohn eines Briten und einer Russin, der eigentlich nie damit rechnete, jemals einen Titel tragen zu dürfen. Auch Stefan reiste in seiner Jugend sehr viel mit seiner Familie und vermisst im Grunde die Ungezwungenheit früherer Tage. Mittlerweile ist er zwar reich und trägt einen Titel, doch würde er diese Bürde lieber auf seinen Stiefbruder abwälzen, der verheiratet ist, bereits Kinder hat und für die Regierung arbeitet.

Nash gilt dagegen als Frauenheld, unterhält eine Geliebte und geht Müttern, die ihre Töchter unter die Haube bringen wollen lieber aus dem Weg. Als er Xanthia das erste Mal trifft, glaubt er, sie wäre eine verheiratete Frau oder eine Witwe, da ihre leidenschaftliche Hingabe auf seinen Kuss und ihre Direktheit, dies vermuten lassen. Auch im Laufe der Zeit ist es besonders Xanthias Offenheit, ihr Selbstbewusstsein und ihr ungekünsteltes Wesen, was Nash anzieht. Auch als er erfährt, dass sie einem Beruf nachgeht, ist er nicht abgeschreckt, so ungewöhnlich das auch für eine Dame von Stand sein mag.

Ich war angenehm überrascht von Xanthias Charakterisierung. Diesmal ist es keine schüchterne, naive Jungfrau die im Mittelpunkt eines Liebesromans steht, sondern eine bereits gestandene Frau, die mit beiden Beinen mitten im Leben steht und sich nicht großartig um gesellschaftliche Benimmregeln schert. (es sei denn, es würde auf ihre Verwandtschaft zurück fallen) Xanthia bietet Nash, der anfangs recht selbstgerecht wirkt, genug Paroli und erteilt ihm zunächst eine ziemliche Abfuhr, was recht amüsant von der Autorin inszeniert wurde. Zudem versäumt es die Autorin auch nicht ihren Hauptfiguren sehr viele gemeinsame Dialoge auf den Leib zu schreiben. Und trotz diesem regen Austausch von Informationen, was Jugendzeit, Politik oder Lebenseinstellungen angeht (so interessant das auch sein mag) fehlte mir persönliche ein wenig mehr Romantik. Irgendwie kann man nicht so wirklich nachvollziehen wieso sich beide ineinander verlieben, denn eigentlich ist es nur sexuelle Anziehungskraft, die beide zueinander hinzieht. Dabei geht Xanthia zeitweise auch recht forsch zu Werke und treibt den armen Stefan, der sie unter keinen Umständen kompromittieren will fast in den Wahnsinn.

Die Liebeszenen als solche sind sehr prickelnd und erotisch beschrieben; manches Mal schrammten diverse Beschreibungen jedoch auch nur ganz knapp an der Schwülstigkeit vorbei und wirkten dabei leider ein wenig übertrieben und phrasenhaft.

Dennoch vergebe ich vier von fünf Bewertungspunkten für diese Regencyromance, denn auch wenn ich mir mehr Romantik gewünscht hätte und ich mit Xanthia und Stefan als Protagonisten nicht ganz so warm werden konnte, weil sie mir zu ernsthaft wirkten und ihnen mehr Herzlichkeit fehlte, fand ich den Storyaufbau als solches jedoch sehr gut und interessant. Historisches Flair ist ebenfalls enthalten und Xanthias Nachforschungen, was den wahren Verräter angeht, sorgten für spannende Momente, wobei die Auflösung eine ziemliche Überraschung für mich war. Wunderbar gelungen sind Liz Carlyle auch die vielen Nebenfiguren, die mehr sind, als nur schmückendes Beiwerk, sondern recht tiefgründig charakterisiert wurden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2024

Tolle Historical Romance!

Ein charmanter Schuft
0

Alasdair MacLachlan, Bruder Merrick und Quin Hewett gelten zusammen als ein regelrechtes "Teufelsgespann".
Wo sie auch sind, geben sie sich zügellos den Vergnügungen des Lebens hin, doch eines Tages hat ...

Alasdair MacLachlan, Bruder Merrick und Quin Hewett gelten zusammen als ein regelrechtes "Teufelsgespann".
Wo sie auch sind, geben sie sich zügellos den Vergnügungen des Lebens hin, doch eines Tages hat Alasdairs Glück prompt ein Ende, als er nach einem Stelldichein mit einer jungen Schönen abrupt flüchten muss, da deren Ehemann äußerst ungehalten reagiert, als er Alasdair und seine Frau in flagranti erwischt.

Um sich zu verstecken betreten die drei Männer das Zelt einer Wahrsagerin, die besonders an Alasdair kein gutes Haar lässt. Sie sagt ihm auf dem Kopf zu, seine Sünden würden ihn bald einholen. Obwohl Alasdair nicht daran glaubt, staunt er einige Zeit später nicht schlecht als ihn eine resolut auftretende junge Schottin mit einem kleinen Kind um eine Aussprache bittet.

Esmee, so heißt diese junge Frau, erzählt ihm eine unglaubliche Geschichte. So soll Alasdair knapp zwei Jahre zuvor bei seinem Besuch in Schottland Esmees Mutter geschwängert haben. Eigentlich will Alasdair der jungen Frau keinen Glauben schenken, wären da nicht die gleichen blauen durchdringenden Augen des Kindes, die die Nachkommen der MacLachlans oft auszeichnen und die Tatsache, dass er sich zur Zeit der Zeugung tatsächlich in Schottland befand. Auch besuchte er den betreffenden Ball bei dem er Esmees Mutter kennen gelernt haben soll ebenfalls- und zwar in stark alkoholisiertem Zustand.

So bleibt ihm nichts anderes übrig, als Esmee und Sorcha, so heißt seine angebliche Tochter aufzunehmen. Esmees offene auch zunächst ziemlich schroffe Art verwirrt den lebenslustigen Alasdair, dem bisher alle Frauen zu Füßen lagen. Zudem wächst ihm die quirlige Sorcha schnell ans Herz. Gerade als sich Esmee und Alasdair beginnen zusammenzuraufen, steht eines Tages Esmees Tante wutschnaubend vor der Tür. Esmee soll umgehend aus Alasdairs Haus ausziehen, um ihren Ruf doch noch retten zu können. Außerdem will die Tante Esmee gut verheiraten. Ausgerechnet Quin, Alasdairs bester Freund zeigt nun plötzlich Interesse an Esmee und stürzt den Frauenhelden in tiefste Verwirrung und großes Gefühlschaos...

Bisher war ich von Romanen der Autorin nicht unbedingt begeistert, doch dieses Mal hat ihre Geschichte um Alasdair und Esmee mich gepackt.

Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt sehr leicht und eingängig geraten und erinnert eine wenig an Bücher von Teresa Medeiros.
Ich denke, gerade die Protagonisten machen das Buch sehr besonders. Da wäre einmal Alistair, der nichts anbrennen lässt und sich zügellos Ausschweifungen aller Art hingibt, ohne jemals an eventuelle Konsequenzen zu denken. Zwar mag das kein schöner Zug für einen Liebesromanhelden sein, jedoch gelingt der Autorin dennoch das Kunststück ihn für den Leser trotzdem sympathisch zu gestalten. Außerdem besitzt er jede Menge Humor und neigt zur Selbstironie.
Esmee ist zwar eine Jungfrau, dennoch weiß sie was sie will und vor allem mit wem sie es will! Sie lässt sich nicht überrumpeln und bietet Alistair jederzeit Paroli. Zudem lässt sie sich nicht von seinem attraktiven Äußeren blenden und sagt Alistair ungeschminkt die Wahrheit über seine angeblichen inneren Werte.

Die Wendung vom Saulus zum Paulus geht mir allerdings ein wenig zu schnell vonstatten, als dass sie besonders glaubwürdig wirkte und auch in Sachen Kindererziehung lernte der gute Alistair ein wenig zu schnell ein "Superpapa" zu werden.

Der dritte kleine Kritikpunkt hängt mit Alistairs ewiger innerer Selbstkasteiung hinsichtlich seiner Bedenken über den Altersunterschied zwischen ihm und Esmee zusammen. Auch das hätte die Autorin ein wenig abkürzen können, aber ansonsten bietet "Der süße Preis der Sünde" gute Unterhaltung und ich konnte das Buch auch nicht zur Seite legen, bis ich es ausgelesen hatte. Besonders positiv anmerken möchte ich die Übersetzung. Im Gegensatz zum Vorgängerband ist es diesmal sehr gut geglückt Liz Carlyles flüssigen, lockeren Schreibstil ins Deutsche zu übertragen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2024

Wunderbarer historischer Liebesroman!

Ein geheimnisvoller Gentleman
0

Zwölf Jahre zuvor:
Der Schotte Merrick MacLachlan lernt die junge siebzehnjährige Engländerin Madeline kennen und verliebt sich Hals über Kopf in sie. Doch deren Vater hält Merrick, der nur ein Baron ist, ...

Zwölf Jahre zuvor:
Der Schotte Merrick MacLachlan lernt die junge siebzehnjährige Engländerin Madeline kennen und verliebt sich Hals über Kopf in sie. Doch deren Vater hält Merrick, der nur ein Baron ist, nicht für standesgemäß genug. Daher brennt das Liebespaar bei Nacht und Nebel nach Gretna Green durch und heiratet dort.

Ein paar Stunden später, als sie zurückfahren wollen, werden sie jedoch von Madelines Vater und seinen Schergen eingeholt. Madeline und Merrick werden getrennt. Während sie in der Kutsche ihres Vaters zurück nach England gebracht wird, lassen sich die Handlanger ausgiebig an Merrick aus. Sie schlagen ihn zusammen und verletzen den jungen Mann so schwer, dass er beinahe seinen Verletzungen erliegt. Doch er überlebt und schürt in den folgenden Jahren seinen Hass auf Madelines Wankelmütigkeit und ihren grausamen Vater.

Als sich ihre Wege nun wieder kreuzen, kommt es zunächst zu einigen unschönen, hitzigen Diskussionen zwischen beiden, denn Merrick muss feststellen, dass Madeline, nun Witwe, kurz nach ihrer gemeinsamen Eheschließung erneut geheiratet und sogar später einen Sohn bekommen hat. Eine Ehe, die eigentlich für ungültig erklärt werden müsste, da Madeline laut der gültigen Eheschließung mit ihm, eigentlich Bigamie betrieben hat.

Madeline behauptet jedoch beharrlich, dass ihr Vater die vor zwölf Jahren in Gretna Green geschlossene Ehe annullieren lassen hat und alles mit rechten Dingen zuging. Sowohl Merrick als auch Madeline sind stolze Charaktere, die jeder für sich, eine andere Vorstellung davon haben, was damals wirklich geschah. Werden sie ihre Missverständnisse ausräumen können und wird nach so viel vergangener Zeit der Bitternis überhaupt noch eine Chance auf Versöhnung zwischen beiden bestehen?

Der vierte und letzte Teil der Reihe erzählt nun die Geschichte zwischen Alisdairs Bruder Merrick, der auch bereits in den Vorgängerbänden einige durchaus amüsante Auftritte hatte und seiner einstigen großen Liebe Madeline.
Beide sind kleine Hitzköpfe und unglaublich stolz, erschwerend kommt dazu, dass sie während ihrer Eheschließung noch sehr jung und beeinflussbar waren. Obwohl man als Leser durchweg zwischen den Zeilen lesen kann, dass beide nie aufgehört haben sich zu lieben, steht ein großes Missverständnis zwischen ihnen beiden, das ausgeräumt werden muss. Doch beide halten den jeweils anderen nicht unbedingt für vertrauenswürdig und haben sich im Laufe der Zeit in ihrer Vorstellung ein ganz anderes Bild voneinander geschaffen, dass auf Aussagen Dritter beruht.

Als Madeline jedoch nach zwölf Jahren mit ihrem Sohn Geoff nach London kommt, da es so scheint, als ob ihr Sohn von einer rätselhaften Gemütskrankheit heimgesucht wurde, ist es ausgerechnet Geoff, der das ehemalige Liebespaar immer wieder zusammentreibt. Geoff ist ein wunderbarer, sehr einfühlsamer Nebencharakter der dem Roman zusätzliche besondere Lesemomente verleiht.

Obwohl Liz Carlyles Schreibstil im letzten Band der Reihe wieder wunderbar, flüssig und sehr ausdrucksstark ist und sie mit Merrick als auch Madeline ein interessantes, erwachsenes Paar geschaffen hat, dessen tragische Liebesgeschichte Jahre zuvor den Leser nicht kalt lassen wird, fehlte mir jedoch nach dem unglaublich starken Vorgängerband hier wieder ein wenig das gewisse Etwas, das aus einem sehr guten Liebesroman einen Keeper macht. Während man viele interessante Einblicke in Madelines Inneres gewinnt, wird Merricks Seelenleben ein wenig stiefmütterlich behandelt, sieht man einmal von gewissen Momenten in der ersten Hälfte des Romans ab. Gerade weil Merrick ein sogenannter „tortured hero“ ist, hätte ich mir ein wenig mehr Einblicke in seine Gedanken- und Gefühlswelt gewünscht, die seine Heilung noch plausibler gemacht hätte. Zudem ähneln sich die Handlungen im dritten und vierten Teil stellenweise sehr- auch wenn mir beide Romane sehr gut gefallen haben, bleibt es dennoch ein kleiner Kritikpunkt, den ich bei meiner Bewertung nicht außer Acht lassen möchte.

Abgesehen davon hat die Autorin abermals einen wunderbaren historischen Liebesroman geschaffen, der berührt und unterhält und in dem auch die Protagonisten der Vorgängerbände wieder einige Auftritte haben, was mir immer besonders gut gefällt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere