Profilbild von HappyEndBuecherdeNicole

HappyEndBuecherdeNicole

Lesejury Star
offline

HappyEndBuecherdeNicole ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit HappyEndBuecherdeNicole über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2024

Tolle Historical Romance!

Ein charmanter Schuft
0

Alasdair MacLachlan, Bruder Merrick und Quin Hewett gelten zusammen als ein regelrechtes "Teufelsgespann".
Wo sie auch sind, geben sie sich zügellos den Vergnügungen des Lebens hin, doch eines Tages hat ...

Alasdair MacLachlan, Bruder Merrick und Quin Hewett gelten zusammen als ein regelrechtes "Teufelsgespann".
Wo sie auch sind, geben sie sich zügellos den Vergnügungen des Lebens hin, doch eines Tages hat Alasdairs Glück prompt ein Ende, als er nach einem Stelldichein mit einer jungen Schönen abrupt flüchten muss, da deren Ehemann äußerst ungehalten reagiert, als er Alasdair und seine Frau in flagranti erwischt.

Um sich zu verstecken betreten die drei Männer das Zelt einer Wahrsagerin, die besonders an Alasdair kein gutes Haar lässt. Sie sagt ihm auf dem Kopf zu, seine Sünden würden ihn bald einholen. Obwohl Alasdair nicht daran glaubt, staunt er einige Zeit später nicht schlecht als ihn eine resolut auftretende junge Schottin mit einem kleinen Kind um eine Aussprache bittet.

Esmee, so heißt diese junge Frau, erzählt ihm eine unglaubliche Geschichte. So soll Alasdair knapp zwei Jahre zuvor bei seinem Besuch in Schottland Esmees Mutter geschwängert haben. Eigentlich will Alasdair der jungen Frau keinen Glauben schenken, wären da nicht die gleichen blauen durchdringenden Augen des Kindes, die die Nachkommen der MacLachlans oft auszeichnen und die Tatsache, dass er sich zur Zeit der Zeugung tatsächlich in Schottland befand. Auch besuchte er den betreffenden Ball bei dem er Esmees Mutter kennen gelernt haben soll ebenfalls- und zwar in stark alkoholisiertem Zustand.

So bleibt ihm nichts anderes übrig, als Esmee und Sorcha, so heißt seine angebliche Tochter aufzunehmen. Esmees offene auch zunächst ziemlich schroffe Art verwirrt den lebenslustigen Alasdair, dem bisher alle Frauen zu Füßen lagen. Zudem wächst ihm die quirlige Sorcha schnell ans Herz. Gerade als sich Esmee und Alasdair beginnen zusammenzuraufen, steht eines Tages Esmees Tante wutschnaubend vor der Tür. Esmee soll umgehend aus Alasdairs Haus ausziehen, um ihren Ruf doch noch retten zu können. Außerdem will die Tante Esmee gut verheiraten. Ausgerechnet Quin, Alasdairs bester Freund zeigt nun plötzlich Interesse an Esmee und stürzt den Frauenhelden in tiefste Verwirrung und großes Gefühlschaos...

Bisher war ich von Romanen der Autorin nicht unbedingt begeistert, doch dieses Mal hat ihre Geschichte um Alasdair und Esmee mich gepackt.

Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt sehr leicht und eingängig geraten und erinnert eine wenig an Bücher von Teresa Medeiros.
Ich denke, gerade die Protagonisten machen das Buch sehr besonders. Da wäre einmal Alistair, der nichts anbrennen lässt und sich zügellos Ausschweifungen aller Art hingibt, ohne jemals an eventuelle Konsequenzen zu denken. Zwar mag das kein schöner Zug für einen Liebesromanhelden sein, jedoch gelingt der Autorin dennoch das Kunststück ihn für den Leser trotzdem sympathisch zu gestalten. Außerdem besitzt er jede Menge Humor und neigt zur Selbstironie.
Esmee ist zwar eine Jungfrau, dennoch weiß sie was sie will und vor allem mit wem sie es will! Sie lässt sich nicht überrumpeln und bietet Alistair jederzeit Paroli. Zudem lässt sie sich nicht von seinem attraktiven Äußeren blenden und sagt Alistair ungeschminkt die Wahrheit über seine angeblichen inneren Werte.

Die Wendung vom Saulus zum Paulus geht mir allerdings ein wenig zu schnell vonstatten, als dass sie besonders glaubwürdig wirkte und auch in Sachen Kindererziehung lernte der gute Alistair ein wenig zu schnell ein "Superpapa" zu werden.

Der dritte kleine Kritikpunkt hängt mit Alistairs ewiger innerer Selbstkasteiung hinsichtlich seiner Bedenken über den Altersunterschied zwischen ihm und Esmee zusammen. Auch das hätte die Autorin ein wenig abkürzen können, aber ansonsten bietet "Der süße Preis der Sünde" gute Unterhaltung und ich konnte das Buch auch nicht zur Seite legen, bis ich es ausgelesen hatte. Besonders positiv anmerken möchte ich die Übersetzung. Im Gegensatz zum Vorgängerband ist es diesmal sehr gut geglückt Liz Carlyles flüssigen, lockeren Schreibstil ins Deutsche zu übertragen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2024

Wunderbarer historischer Liebesroman!

Ein geheimnisvoller Gentleman
0

Zwölf Jahre zuvor:
Der Schotte Merrick MacLachlan lernt die junge siebzehnjährige Engländerin Madeline kennen und verliebt sich Hals über Kopf in sie. Doch deren Vater hält Merrick, der nur ein Baron ist, ...

Zwölf Jahre zuvor:
Der Schotte Merrick MacLachlan lernt die junge siebzehnjährige Engländerin Madeline kennen und verliebt sich Hals über Kopf in sie. Doch deren Vater hält Merrick, der nur ein Baron ist, nicht für standesgemäß genug. Daher brennt das Liebespaar bei Nacht und Nebel nach Gretna Green durch und heiratet dort.

Ein paar Stunden später, als sie zurückfahren wollen, werden sie jedoch von Madelines Vater und seinen Schergen eingeholt. Madeline und Merrick werden getrennt. Während sie in der Kutsche ihres Vaters zurück nach England gebracht wird, lassen sich die Handlanger ausgiebig an Merrick aus. Sie schlagen ihn zusammen und verletzen den jungen Mann so schwer, dass er beinahe seinen Verletzungen erliegt. Doch er überlebt und schürt in den folgenden Jahren seinen Hass auf Madelines Wankelmütigkeit und ihren grausamen Vater.

Als sich ihre Wege nun wieder kreuzen, kommt es zunächst zu einigen unschönen, hitzigen Diskussionen zwischen beiden, denn Merrick muss feststellen, dass Madeline, nun Witwe, kurz nach ihrer gemeinsamen Eheschließung erneut geheiratet und sogar später einen Sohn bekommen hat. Eine Ehe, die eigentlich für ungültig erklärt werden müsste, da Madeline laut der gültigen Eheschließung mit ihm, eigentlich Bigamie betrieben hat.

Madeline behauptet jedoch beharrlich, dass ihr Vater die vor zwölf Jahren in Gretna Green geschlossene Ehe annullieren lassen hat und alles mit rechten Dingen zuging. Sowohl Merrick als auch Madeline sind stolze Charaktere, die jeder für sich, eine andere Vorstellung davon haben, was damals wirklich geschah. Werden sie ihre Missverständnisse ausräumen können und wird nach so viel vergangener Zeit der Bitternis überhaupt noch eine Chance auf Versöhnung zwischen beiden bestehen?

Der vierte und letzte Teil der Reihe erzählt nun die Geschichte zwischen Alisdairs Bruder Merrick, der auch bereits in den Vorgängerbänden einige durchaus amüsante Auftritte hatte und seiner einstigen großen Liebe Madeline.
Beide sind kleine Hitzköpfe und unglaublich stolz, erschwerend kommt dazu, dass sie während ihrer Eheschließung noch sehr jung und beeinflussbar waren. Obwohl man als Leser durchweg zwischen den Zeilen lesen kann, dass beide nie aufgehört haben sich zu lieben, steht ein großes Missverständnis zwischen ihnen beiden, das ausgeräumt werden muss. Doch beide halten den jeweils anderen nicht unbedingt für vertrauenswürdig und haben sich im Laufe der Zeit in ihrer Vorstellung ein ganz anderes Bild voneinander geschaffen, dass auf Aussagen Dritter beruht.

Als Madeline jedoch nach zwölf Jahren mit ihrem Sohn Geoff nach London kommt, da es so scheint, als ob ihr Sohn von einer rätselhaften Gemütskrankheit heimgesucht wurde, ist es ausgerechnet Geoff, der das ehemalige Liebespaar immer wieder zusammentreibt. Geoff ist ein wunderbarer, sehr einfühlsamer Nebencharakter der dem Roman zusätzliche besondere Lesemomente verleiht.

Obwohl Liz Carlyles Schreibstil im letzten Band der Reihe wieder wunderbar, flüssig und sehr ausdrucksstark ist und sie mit Merrick als auch Madeline ein interessantes, erwachsenes Paar geschaffen hat, dessen tragische Liebesgeschichte Jahre zuvor den Leser nicht kalt lassen wird, fehlte mir jedoch nach dem unglaublich starken Vorgängerband hier wieder ein wenig das gewisse Etwas, das aus einem sehr guten Liebesroman einen Keeper macht. Während man viele interessante Einblicke in Madelines Inneres gewinnt, wird Merricks Seelenleben ein wenig stiefmütterlich behandelt, sieht man einmal von gewissen Momenten in der ersten Hälfte des Romans ab. Gerade weil Merrick ein sogenannter „tortured hero“ ist, hätte ich mir ein wenig mehr Einblicke in seine Gedanken- und Gefühlswelt gewünscht, die seine Heilung noch plausibler gemacht hätte. Zudem ähneln sich die Handlungen im dritten und vierten Teil stellenweise sehr- auch wenn mir beide Romane sehr gut gefallen haben, bleibt es dennoch ein kleiner Kritikpunkt, den ich bei meiner Bewertung nicht außer Acht lassen möchte.

Abgesehen davon hat die Autorin abermals einen wunderbaren historischen Liebesroman geschaffen, der berührt und unterhält und in dem auch die Protagonisten der Vorgängerbände wieder einige Auftritte haben, was mir immer besonders gut gefällt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2024

Hocherotische Historical Romance mit überraschend spannendem Krimiplot-

Eine Affäre im Mondschein
0

Auf einem Ball, lernt Julianne Baxter den zweitgeborenen Sohn des Earl of Haversham, Patrick kennen und versucht ihn für ihre kleine List einzuspannen. Eigentlich will sie sich nämlich den Erben des Titels, ...

Auf einem Ball, lernt Julianne Baxter den zweitgeborenen Sohn des Earl of Haversham, Patrick kennen und versucht ihn für ihre kleine List einzuspannen. Eigentlich will sie sich nämlich den Erben des Titels, Patricks Bruder Eric angeln. Patrick soll nur mit ihr tanzen, um das Interesse von Eric zu schüren. Juliannes Plan geht zwar auf, doch findet sie im Nachhinein Patrick viel interessanter. Am nächsten Morgen kommt es zu einem schrecklichen Streit zwischen den beiden Brüdern, die sich auf der Jagd befinden. Zwei Schüsse fallen und Eric bricht blutend zusammen.

Alle bezichtigen Patrick des Mordes an seinem Bruder, was vor allem an Juliannes belastender Aussage liegt. Diese war nämlich ebenfalls im Morgengrauen unterwegs und hatte das Streitgespräch zwischen Eric und Patrick zusammen mit einem Hausmädchen verfolgt. Zwar gelang es dem Earl of Haversham, die richterliche Obrigkeit hinzuhalten und sie davon zu überzeugen, dass es ein bedauernswerter Unfall war, doch zog es Patrick vor, nach Schottland zu gehen, um dort in einem kleinen Örtchen als Tierarzt zu praktizieren.

Nun, Monate später, nachdem der alte Earl verstorben ist, will ausgerechnet Julianne, die Zweifel an der Schuld von Patrick hat, den neuen Titelträger zurückholen, da gemunkelt wird, dass Verwandte von Patrick eine weitere Untersuchung um den Tod von Eric einleiten lassen wollen und seine Mutter und die Schwestern, nun keinen Schutz von Seiten des Earls mehr genießen.

Julianne hat jedoch nicht daran gedacht, eine Begleiterin auf ihren Weg nach Schottland mitzunehmen und so ist ihr Ruf praktisch ruiniert, als sie Patricks Behausung betritt, um ihm bei einer OP an einem verletzten Hund zu assistieren.

Patrick, der zwar immer noch außerordentlich verärgert ist, über Juliannes damalige Aussage, bietet ihr dennoch die Ehe an, weil er hofft, somit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen zu können. Ist Julianne nämlich erst seine Ehefrau, kann sie nicht mehr zu einer möglichen Aussage vor Gericht gezwungen werden. Und Julianne, die Patrick auch noch ihre Sehnschwäche eingesteht, ist froh, Patrick, den sie mittlerweile für unschuldig hält, einen Gefallen tun zu können. Außerdem knistert es zwischen den beiden gewaltig. Gleich am nächsten Tag heiraten die beiden und machen sich anschließend auf den Weg nach Hause, nicht ahnend, welche Probleme und Gefahren noch auf die beiden warten….

Ich muss zugeben, dass mir die ersten beiden Teile der „Second Son“, Reihe der Autorin leider durchgegangen sind, doch auch ohne Vorwissen kam ich gut in die Geschichte von Julianne und Patrick hinein, da es dazu keinerlei Vorwissen bedarf.

In der ersten Hälfte der Geschichte, lernt sich das Heldenpaar ein wenig besser kennen, wohingegen die Autorin im zweiten Teil einen spannenden Krimiplot miteingeflochten hat, der mich ziemlich ans Buch gefesselt und auch für eine noch bessere Bewertung gesorgt hat. Nicht, dass ich die Liebesgeschichte um Julianne und Patrick nicht gut geschrieben fand. Aber Julianne ist leider eine ziemlich anstrengende TSTL Heldin, die zwar angeblich so clever sein will, aber seltsamerweise alle Register dabei zieht, stets das Falsche zu sagen und zu tun. So hatte der Held des Romans, Patrick mein ganzes Mitleid.

Abgesehen von Juliannes schwieriger Art, ist die Story jedoch unterhaltsam und auch Jennifer McQuistons Schreibstil empfand ich als angenehm und bildhaft. Die erotischen Liebesszenen runden die Liebesgeschichte auf passende und positive Art und Weise ab und man kann auch gut nachvollziehen, wieso sich das Paar ineinander verliebt. Denn das geschieht Stück für Stück und erst, nachdem sich beide besser kennengelernt haben.

Ein wenig verwundert und befremdet, war ich jedoch über die Angewohnheit der Autorin/oder der Übersetzerin (?) ihren Protagonisten statt des Wörtchen „Ja“, ein flapsiges, modernes und sehr umgangssprachliches „Jep“ in den Mund zu legen und das sogar sehr oft. So etwas muss ja wohl wirklich nicht sein, in einem Historical, oder?

Ansonsten fand ich aber, dass das historische Flair gewahrt blieb, bei der Übersetzung.

Der Krimiplot hat es dagegen in sich. Normalerweise ist dieser, in Historicals Romances, ja zumeist sehr durchschaubar und auch wenn man hier eigentlich von Anfang an ahnt, dass es kaum der Held sein kann, der seinen Bruder ermordet hat, ist es der Autorin gelungen, eine Auflösung zu schaffen, die mich total überrascht hat. Ich hatte bezüglich des Mörders eine ganz andere Vermutung und bin somit völlig reingefallen auf eine der falschen Fährten, die Jennifer McQuiston für ihre Leser diesbezüglich gelegt hat. Bis zum Schluss bleibt es also spannend und so vergebe ich statt der eigentlich 4 von 5 Punkten, sogar noch einen halben Punkt mehr, für den packenden Krimiplot.

Kurz gefasst: Hocherotische Historical Romance mit überraschend spannendem Krimiplot- Trotz einer etwas anstrengenden TSTL Heldin zu empfehlen, deren seltsames Verhalten man gut ausblenden kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2024

Sehr lesenswerter, romantischer erster Teil der „Scandalous Highlander“ Reihe, in dem ein charismatisches, sympathisches Heldenpaar seine Klingen auf sehr unterhaltsame und humorige Art kreuzt

Der Teufel trägt Kilt
0

Ranulf MacLawry lebt zusammen mit seinen Geschwistern in Schottland. Er ist Clanoberhaupt und sich seines bedeutenden Postens wohl bewusst. Viele Nachbarn würden sich zu gerne Landbesitz aneignen, doch ...

Ranulf MacLawry lebt zusammen mit seinen Geschwistern in Schottland. Er ist Clanoberhaupt und sich seines bedeutenden Postens wohl bewusst. Viele Nachbarn würden sich zu gerne Landbesitz aneignen, doch bislang gelang es Ranulf und seiner Familie stets, diverse Übergriffsversuche zu vereiteln. Doch mit hohen Verlusten. So wurde vor einigen Jahren Ranulfs Vater von seinen Feinden feige ermordet, was eine Clanfehde nach sich zog, da Ranulf sich gezwungen sah, seinen Vater zu rächen.
Der momentane Frieden stellt sich jedoch als überaus trügerisch heraus, als Ranulfs Schwester Rowena, weil ihr eine Saison in London verwehrt wurde, heimlich die Flucht ergreift und Ranulf sich in der Hauptstadt nun von seinen Feinden umzingelt fühlt. Seine Bedenken, seine Schroffheit und seine Übervorsichtigkeit, hält Lady Charlotte Hannover jedoch zunächst für übertrieben und sie versucht Ranulf zu maßregeln.

Der ist erstaunt, dass eine so kleine Frau solch ein freches Mundwerk besitzen kann und so kreuzen die beiden von Beginn ihrer Bekanntschaft an ihre Klingen. Jedoch können weder Charlotte noch Ranulf ihre leidenschaftliche Gefühle füreinander verleugnen, doch müssen sie ihr Tendre füreinander zunächst geheim halten, da Charlottes Eltern alles andere als begeistert wären, würden sie herausfinden, das Charlotte für Ranulf zärtliche Gefühle hegt, die dieser auch erwidert.

Denn Ranulf fürchtet, dass seine Feinde in London sich womöglich auch an Charlotte vergreifen könnten, sollten sie erfahren, dass er in Liebe für sie entbrannt ist.
Rowena jedoch würde ihren Bruder und ihre Freundin zu gerne miteinander verkuppeln, da sie ihre erzwungene Saison in London sehr genießt…

Zwar mag das Cover des Romans dem Leser suggerieren, dass er es mit „Der Teufel trägt Kilt“ mit einer waschechten Highlanderromance zu tun bekommt, doch ist es eher ein Regency, der hauptsächlich in London angesiedelt wurde. Die Geschwister MacLawry entstammen einer Ehe zwischen einem schottischen Laird und einer englischen Adligen, sind also eigentlich ein Gemisch beider Welten. Jedoch haben sie die Engländer im Laufe der Jahrzehnte zu verachten gelernt, was besonders für Ranulf gilt. Jedoch ist Rowena aus einem ganz anderen Holt geschnitzt. Zwar besinnt sie sich durchaus auf ihre zum Teil schottischen Wurzeln, will jedoch auch die andere Welt kennenlernen, was zunächst zum Disput zwischen ihr und ihren Brüdern führt. Die Beziehung zwischen den MacLawry Geschwistern kann man aber dennoch als überaus liebevoll bezeichnen und so sorgt die warme familiäre Atmosphäre zwischen ihnen dann auch für viel Lesespaß; besonders wenn sie sich untereinander necken.

Ranulf zur Seite gestellt, der sehr stattlich, barsch und mit sehr viel Durchsetzungsvermögen beschrieben wird, wurde Lady Charlotte, die genau wie Ranulf auch, sehr intelligent gestrickt ist, aber im Gegensatz zu Ranulf ein alles andere als aufbrausendes Wesen besitzt, auch wenn sie sich zu gerne Streitgespräche liefert. Charlotte hat einen guten Grund dafür, Männern die überstürzt handeln aus dem Wege zu gehen, denn auch ihr verstorbener Verlobter gehörte zu dieser Gattung Mann, der nur aus diesem Grunde seinen Tod bei einem Duell fand.
Jedoch findet Charlotte im Laufe des Romans heraus, dass Ranulf gute Gründe dafür besitzt, so zu handeln, wie er es tut und ich fand es wunderschön zu lesen, wie beide sich einander öffnen und ineinander verlieben.

Ich kannte bereits einige zeitgenössische Romane von Suzanne Enoch in deutscher Übersetzung sowie ihre englischen Historicals und wusste daher bereits um ihren humorigen und guten Schreibstil, den sie zum Beispiel bei ihrer grandiosen S. Jellicoe Reihe eingesetzt hat.
Doch ihre bislang nur im englischen Original herausgegebenen Historical Romances sind einfach wunderbar und wie ich finde noch ein Eckchen besser, da die Autorin hier nicht nur sympathische Figuren mit Ecken und Kanten erschaffen hat, sondern dazu auch unterhaltsame Geschichten zu erzählen weiß, in denen die Romantik nicht nur zur Nebensache degradiert wird.

Mit „Der Teufel trägt Kilt“ hat der Egmont Lyx Verlag nun den ersten Teil der „Scandalous Highlander“ Reihe herausgegeben und ich hoffe nach diesem gelungenen Auftakt sehr, dass die weiteren Bände noch folgen werden. Lediglich einen halben Punkt gibt es Abzug, da manche Dialoge im Roman in meinen Ohren ein wenig zu modern anmuteten, vielleicht ist es ja möglich, die Übersetzung bei den Folgebänden ein wenig der Zeitepoche in der die Romane spielen, anzupassen.

Kurz gefasst: Sehr lesenswerter, romantischer erster Teil der „Scandalous Highlander“ Reihe, in dem ein charismatisches, sympathisches Heldenpaar seine Klingen auf sehr unterhaltsame und humorige Art kreuzt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2024

Hocherotische Historical Romance mit überraschend spannendem Krimiplot- Trotz einer etwas anstrengenden TSTL Heldin zu empfehlen, deren seltsames Verhalten man gut ausblenden kann

Eine Affäre im Mondschein
0

Auf einem Ball, lernt Julianne Baxter den zweitgeborenen Sohn des Earl of Haversham, Patrick kennen und versucht ihn für ihre kleine List einzuspannen. Eigentlich will sie sich nämlich den Erben des Titels, ...

Auf einem Ball, lernt Julianne Baxter den zweitgeborenen Sohn des Earl of Haversham, Patrick kennen und versucht ihn für ihre kleine List einzuspannen. Eigentlich will sie sich nämlich den Erben des Titels, Patricks Bruder Eric angeln. Patrick soll nur mit ihr tanzen, um das Interesse von Eric zu schüren. Juliannes Plan geht zwar auf, doch findet sie im Nachhinein Patrick viel interessanter. Am nächsten Morgen kommt es zu einem schrecklichen Streit zwischen den beiden Brüdern, die sich auf der Jagd befinden. Zwei Schüsse fallen und Eric bricht blutend zusammen.

Alle bezichtigen Patrick des Mordes an seinem Bruder, was vor allem an Juliannes belastender Aussage liegt. Diese war nämlich ebenfalls im Morgengrauen unterwegs und hatte das Streitgespräch zwischen Eric und Patrick zusammen mit einem Hausmädchen verfolgt. Zwar gelang es dem Earl of Haversham, die richterliche Obrigkeit hinzuhalten und sie davon zu überzeugen, dass es ein bedauernswerter Unfall war, doch zog es Patrick vor, nach Schottland zu gehen, um dort in einem kleinen Örtchen als Tierarzt zu praktizieren.

Nun, Monate später, nachdem der alte Earl verstorben ist, will ausgerechnet Julianne, die Zweifel an der Schuld von Patrick hat, den neuen Titelträger zurückholen, da gemunkelt wird, dass Verwandte von Patrick eine weitere Untersuchung um den Tod von Eric einleiten lassen wollen und seine Mutter und die Schwestern, nun keinen Schutz von Seiten des Earls mehr genießen.

Julianne hat jedoch nicht daran gedacht, eine Begleiterin auf ihren Weg nach Schottland mitzunehmen und so ist ihr Ruf praktisch ruiniert, als sie Patricks Behausung betritt, um ihm bei einer OP an einem verletzten Hund zu assistieren.

Patrick, der zwar immer noch außerordentlich verärgert ist, über Juliannes damalige Aussage, bietet ihr dennoch die Ehe an, weil er hofft, somit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen zu können. Ist Julianne nämlich erst seine Ehefrau, kann sie nicht mehr zu einer möglichen Aussage vor Gericht gezwungen werden. Und Julianne, die Patrick auch noch ihre Sehnschwäche eingesteht, ist froh, Patrick, den sie mittlerweile für unschuldig hält, einen Gefallen tun zu können. Außerdem knistert es zwischen den beiden gewaltig. Gleich am nächsten Tag heiraten die beiden und machen sich anschließend auf den Weg nach Hause, nicht ahnend, welche Probleme und Gefahren noch auf die beiden warten….

Ich muss zugeben, dass mir die ersten beiden Teile der „Second Son“, Reihe der Autorin leider durchgegangen sind, doch auch ohne Vorwissen kam ich gut in die Geschichte von Julianne und Patrick hinein, da es dazu keinerlei Vorwissen bedarf.

In der ersten Hälfte der Geschichte, lernt sich das Heldenpaar ein wenig besser kennen, wohingegen die Autorin im zweiten Teil einen spannenden Krimiplot miteingeflochten hat, der mich ziemlich ans Buch gefesselt und auch für eine noch bessere Bewertung gesorgt hat. Nicht, dass ich die Liebesgeschichte um Julianne und Patrick nicht gut geschrieben fand. Aber Julianne ist leider eine ziemlich anstrengende TSTL Heldin, die zwar angeblich so clever sein will, aber seltsamerweise alle Register dabei zieht, stets das Falsche zu sagen und zu tun. So hatte der Held des Romans, Patrick mein ganzes Mitleid.

Abgesehen von Juliannes schwieriger Art, ist die Story jedoch unterhaltsam und auch Jennifer McQuistons Schreibstil empfand ich als angenehm und bildhaft. Die erotischen Liebesszenen runden die Liebesgeschichte auf passende und positive Art und Weise ab und man kann auch gut nachvollziehen, wieso sich das Paar ineinander verliebt. Denn das geschieht Stück für Stück und erst, nachdem sich beide besser kennengelernt haben.

Ein wenig verwundert und befremdet, war ich jedoch über die Angewohnheit der Autorin/oder der Übersetzerin (?) ihren Protagonisten statt des Wörtchen „Ja“, ein flapsiges, modernes und sehr umgangssprachliches „Jep“ in den Mund zu legen und das sogar sehr oft. So etwas muss ja wohl wirklich nicht sein, in einem Historical, oder?

Ansonsten fand ich aber, dass das historische Flair gewahrt blieb, bei der Übersetzung.

Der Krimiplot hat es dagegen in sich. Normalerweise ist dieser, in Historicals Romances, ja zumeist sehr durchschaubar und auch wenn man hier eigentlich von Anfang an ahnt, dass es kaum der Held sein kann, der seinen Bruder ermordet hat, ist es der Autorin gelungen, eine Auflösung zu schaffen, die mich total überrascht hat. Ich hatte bezüglich des Mörders eine ganz andere Vermutung und bin somit völlig reingefallen auf eine der falschen Fährten, die Jennifer McQuiston für ihre Leser diesbezüglich gelegt hat. Bis zum Schluss bleibt es also spannend und so vergebe ich statt der eigentlich 4 von 5 Punkten, sogar noch einen halben Punkt mehr, für den packenden Krimiplot.

Kurz gefasst: Hocherotische Historical Romance mit überraschend spannendem Krimiplot- Trotz einer etwas anstrengenden TSTL Heldin zu empfehlen, deren seltsames Verhalten man gut ausblenden kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere