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Veröffentlicht am 22.01.2024

Wunderschöner, dritter Teil der Scoundrels of St. James Reihe

Verboten sündig
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Die gute Seele der ehemaligen Jungs von der Straße, Frannie, betätigt sich in Jack Dodgers Etablissement als Buchhalterin. Auch sie, eine angebliche Waise, wuchs bei dem Taschendieb und Gauner Feagan auf, ...

Die gute Seele der ehemaligen Jungs von der Straße, Frannie, betätigt sich in Jack Dodgers Etablissement als Buchhalterin. Auch sie, eine angebliche Waise, wuchs bei dem Taschendieb und Gauner Feagan auf, der aus den Kids, die ihm unterstanden, Kleinkriminelle machte. Doch Feagan hatte auch eine fürsorgliche Art, die dafür sorgte, dass Frannie und die übrigen Kids niemals seelisch an ihrem Leben zerbrachen. Dennoch wurde Frannie als Kind Opfer einer Vergewaltigung, was ihre Jungs auf den Plan rief, die sie fortan auf Schritt und Tritt beschützten, woran sich auch später nichts mehr änderte.

Seitdem sind viele Jahrzehnte vergangen und Frannie ist nun bereits dreißig Jahre alt. Ihr größtes Anliegen ist es, Kinder von der Straße zu holen, damit sie niemals für ihren Unterhalt stehlen müssen oder sie in die Fänge von gewissenlosen Menschenhändlern geraten.

Auf der Hochzeit von Lady Catherine Mabry und Lucian Langdon, dem Earl of Claybourne, lernt Frannie, die als beste Freundin von Lucian natürlich ebenfalls eingeladen ist, Lady Catherines charismatischen Bruder, Sterling Mabry kennen. Auch er ist fasziniert von der rothaarigen Schönheit und bietet ihr eine Affäre an. Obwohl Frannie durchaus Interesse an Sterling hat, ist sie sich für ein, wie sie zunächst glaubt, einmaliges Beisammensein zu schade und weist seinen Vorschlag mit Bedauern, aber rigoros ab.

Sterling lässt jedoch nicht so leicht locker und bekommt es daher mit Frannies Beschützern zu tun, die ihm schlagkräftige Argumente liefern, damit er sich Frannie aus dem Kopf schlägt. Doch je mehr Sterling über Frannie erfährt, um so stärker verliebt er sich in sie, obwohl er eigentlich genau weiß, dass eine Ehe zwischen einer Bürgerlichen und eines Mannes von Stand keinesfalls in Frage kommen sollte. Als Frannies Bemühungen, sich für die Jungs von der Straße einzusetzen, sie in Lebensgefahr bringen, ist Sterling zur Stelle. Kommt sein Einsatz jedoch rechtzeitig?

In „Verboten sündig“ erzählt Lorraine Heath nun die Geschichte von Frannie Darling, die bereits in den Vorgängerbänden kleine, aber bedeutsame Auftritte hatte. Frannie gehörte bereits von Anfang an zu meinen Lieblingscharakteren der Serie und so hoffte ich, dass die Autorin ihr einen passenden Romanhelden zur Seite stellen würde. Catherines Bruder Sterling, wirkte jedoch anfangs schwer zugänglich, versnobt und arrogant, so dass man sich an ihn zunächst gewöhnen musste.

Natürlich hat auch Sterling einen Grund für sein Verhalten. Er hat eine Augenkrankheit, die eine schleichende Erblindung zur Folge hat. Wie lange Sterling noch Sehvermögen haben wird, ist ungewiss, doch ein wenig klingen die Beschreibungen diesbezüglich so, als habe er mit einer Form des grünen Stars zu kämpfen. Seine Entscheidung den Kontinent zu bereisen, um möglichst viele Länder und Menschen kennenzulernen und Abenteuer zu erleben, stieß nicht unbedingt auf viel Gegenliebe bei seinem, hier nun bereits verstorbenen Vater, der ihn stattdessen zwingen wollte, sich eine Frau zu suchen und für Nachwuchs zu sorgen, bevor sein „Makel“ im ton bekannt würde. So kam es schließlich dazu, dass Sterling und sein Vater sich entzweiten und er nun, als Titelerbe, ein wenig mit seinem Schicksal hadert. Doch Frannies Offenheit und Freundlichkeit entwaffnen Sterling, der anfangs verbal wild um sich schlägt und ich fand es wunderschön zu lesen, wie sich die beiden nicht nur langsam annäherten, sondern auch ineinander verliebten.

Hier ließ Lorraine Heath ihrem Heldenpaar dann auch viel Zeit sich kennenzulernen, so dass ich gut nachvollziehen konnte, wieso sich Frannie und Sterling zueinander hingezogen fühlten, was mir besonders gut gefallen hat.

Zugegeben, zwischenzeitlich hätte ich Sterling gerne mal kräftig durchgeschüttelt, wenn er sich selbst bedauerte und sein Leiden, wie ich fand, etwas zu oft von der Autorin in den Fokus gestellt wurde, doch ab der Mitte des Romans wuchs er dann langsam über sich selbst hinaus und war eindeutig lernfähig, so dass ich hier auf einen Punktabzug verzichtet habe.

Der dritte Teil der „Scoundrels of St. James“ Reihe, konnte mich genauso sehr überzeugen, wie auch die Vorgängerbände, jedoch hätte ich mir eigentlich gewünscht, dass der Showdown gegen Ende des Roman etwas anders und nicht so unspektakulär ausgefallen wäre, wie es hier der Fall war. Doch dafür hat mir der anschließende Epilog (aus dem Tagebuch von Frannie) dann wieder einige Tränchen der Rührung entlockt und dafür gesorgt, dass ich „Verboten sündig“ mit einem zufriedenen Lächeln beendet habe. Und selbst ein kleiner Gastauftritt von Charles Dickens persönlich erwartet den Leser in „Verboten sündig“.

Kurz gefasst: Wunderschöner, dritter Teil der Scoundrels of St. James Reihe, den ich genauso stark und atmosphärisch dicht geschrieben fand, wie die Vorgängerbände. Eine außergewöhnlich gute Historical Romance Serie. Empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Wunderschöner Abschluss der „Rarest Blooms“ Reihe mit einem überzeugenden Liebespaar!

Lady Daphnes Verehrer
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Der Tod des vierten Herzogs von Becksbridge bringt für einige Personen den Stein ins Rollen- Daphne, Begründerin der Gärtnerei „Rarest Blooms“ muss nun, nach dem Tod des Herzogs fürchten, dass sie Haus ...

Der Tod des vierten Herzogs von Becksbridge bringt für einige Personen den Stein ins Rollen- Daphne, Begründerin der Gärtnerei „Rarest Blooms“ muss nun, nach dem Tod des Herzogs fürchten, dass sie Haus und Grundstück verliert, wohingegen der Herzog von Castleford durch eine „geheime“ Klausel plötzlich als Begünstigter des Verstorbenen in den Besitz diverser kleiner Landstriche und beschaulicher Häuser gelangt. Auch Daphnes Haus gehört dazu.

Da Tristan, Duke of Castleford einem Geheimnis jedoch schwer aus dem Wege gehen kann und er gleich ahnt, dass Becksbridge nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit gehandelt hat, indem er sein Haus und Grundstück für eine Summe von gerade mal einem Pfund pro Monat an Daphne verpachtete, beschließt der gelangweilte Tristan sich selbst auf den Weg zu machen um Pächterin und Erbmasse vor Ort besichtigen zu können.

Daphne fällt aus allen Wolken, als plötzlich Tristan vor ihr steht. Ausgerechnet der Duke of Castleford, berüchtigt wegen Frauengeschichten und Ausschweifungen aller Art, eröffnet ihr nun, dass er zunächst prüfen muss, ob Daphne auch weiterhin seinen neuen Besitz bewohnen und bewirtschaften darf. Sie ist entsetzt, vor allem, als Tristan gewillt ist, mit ihr auf Tuchfühlung zu gehen und sie diese Annäherungsversuche seinerseits nicht so kalt lassen, wie sie es sich wünschen würde.
Dennoch gibt sie ihr Bestes, Tristan auf Abstand zu halten; dieser jedoch kann keiner Herausforderung aus dem Wege gehen und möchte Daphnes Geheimnisse, die sie vor ihm verbirgt unbedingt ergründen…

„Das Beste kommt zum Schluss“; diese Redewendung umschreibt sehr treffend in einem Satz, meinen persönlichen Eindruck, den ich beim Lesen von „Lady Daphnes Verehrer“ gewann. Zum einen trifft der Leser nun endlich auf die, wie ich finde, interessantesten Figuren der Serie- die resolute und geheimnisvolle Daphne, wie auch auf den abenteuerlustigen und genusssüchtigen Lebemann Tristan, welche in der Vorgängerbänden bereits zahlreich Erwähnung fanden und meine Neugierde auf ihre eigene Geschichte stetig schürten und zum anderen hat Madeline Hunter mit ihnen ein Paar geschaffen, das sich auf geistiger Ebene ebenbürtig ist, wodurch man sich auf zahlreiche, spitzfindige und amüsante Rededuelle freuen kann.

Zugegeben, ich fand hier und da zwar schon, dass Tristan Daphne ein wenig zu sehr bedrängt und ziemlich selbstherrlich auftritt und Daphne sich Tristan im Gegenzug (in Bezug auf ihre geheimnisvolle Vergangenheit) vielleicht ein wenig früher hätte anvertrauen können, doch trotzdem stimmt zwischen dem Heldenpaar einfach die Chemie und auch die Hintergrundstory wirkt sehr gut durchdacht. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt sich in einem gemäßigten Tempo, was jedoch keinesfalls ein Nachteil ist, da die beiden Hauptfiguren sich zunächst besser kennenlernen und zusammenraufen müssen und auch die zahlreichen Auftritte aller Paare, die in den Vorgängerbänden zusammen fanden, nebenbei für jede Menge nostalgischer Gefühle beim Leser sorgen. Zumindest war das bei mir so.
Abgerundet wird dieser sehr gute historische Liebesroman durch eine gelungene Übersetzungsleistung, die Madeline Hunters Art zu schreiben sehr gut ins Deutsche zu transportieren vermag.

Kurz gefasst: Wunderschöner Abschluss der „Rarest Blooms“ Reihe mit einem überzeugenden Liebespaar!

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Wieder ein wunderschöner Roman der Autorin!

Ein betörender Earl
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Einige Jahre zuvor:
Die junge und schöne Viviana ist im Begriff, ein Star an englischen Opernhimmel zu werden. Eines Tages begegnet sie dem noch jungen und ungestümen Draufgänger Quin Hewitt, der von adliger ...

Einige Jahre zuvor:
Die junge und schöne Viviana ist im Begriff, ein Star an englischen Opernhimmel zu werden. Eines Tages begegnet sie dem noch jungen und ungestümen Draufgänger Quin Hewitt, der von adliger Herkunft ist. Quin umwirbt sie mit stürmischem Eifer und so gibt sich Viviane, die sich zudem ihn verliebt hat, geschlagen und lässt sich, wie er glaubt, auf eine stürmische Affäre mit ihm ein. Quin jedoch ahnt jedoch nichts von Vivianas tiefen Gefühlen für ihn und glaubt, sie wäre ganz zufrieden damit, seine Mätresse zu sein. Als sie ihm schließlich einen Heiratsantrag macht, weigert sich Quin nicht nur, er stellt sogleich klar, dass er niemals eine Bürgerliche heiraten wird, sondern eine ebenfalls adlige Braut zur Frau nehmen muss, da er dies seiner Familie schuldig sei.
Zutiefst verletzt verlässt Viviana England und kehrt zurück in ihre Heimat Venedig, um dort einen italienischen Comte und Gönner ihres Vaters zu heiraten.

Gegenwart:
Viviana, mittlerweile dreiunddreißig ist nun Witwe und Mutter von zwei Töchtern und einem Sohn. Sie kehrt mit ihrem Vater, auf Wunsch eines engen Freundes ihres Vaters zurück nach England. Doch dort kreuzen sich auch wieder die Wege zwischen ihr und Quin- und das zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Quin hat sich bereits verlobt und zwar mit der jungen Esmee; bald soll die Hochzeit sein. Und das stürzt beide in ein wahres Gefühlschaos…

Der bereits dritte Teil um Freunde, die sich nach einem Vorfall bei einer Wahrsagerin damit konfrontiert sehen, dass ihre Vergangenheit sie tatsächlich einholt, wie ihnen prophezeit wurde, ist, um es vorweg zu nehmen, für mich der bislang beste Teil der Serie. Gerade bei dieser Reihe kann man behaupten dass sich die Autorin Band für Band gesteigert hat und zudem auch die deutsche Übersetzung, die im ersten Teil noch sehr mäßig war, wunderbar mit dem Schreibstil der Autorin harmoniert. War es jedoch im ersten und auch zweiten Teil noch so, dass die Romane eher leichte und humorvolle Liebesromanlektüre boten, ohne dass es abwertend klingen soll, denn auch zumindest der Vorgängerband ist ebenfalls sehr empfehlenswert, stimmt diesmal alles- der Roman ist einfach perfekt und hat für mich wahren Keeperstatus erreicht!

Die beiden Hauptfiguren sind Viviana Alessandri, eine junge, impulsive und temperamentvolle Sängerin mit italienischen Wurzeln und der wenige Jahre jüngere Quin, der ihr in Sachen Temperament in nichts nachsteht. Die Autorin beschreibt zunächst ihr letztes Beisammensein und ihren verhängnisvollen Streit, wobei besonders Quin noch sehr unreif, arrogant und unsympathisch wirkt, doch bei ihrer nächsten Begegnung, Jahre später, versäumt es Liz Carlyle nicht, auch ihrem männlichen Protagonisten Leben einzuhauchen, Einblick in seine innere Gedanken und Gefühlswelt zu geben, was ihn sogleich sympathischer und lebhafter macht.

Aber auch Viviana ist eine interessante Romanheldin. Sie hat in den Jahren seit ihrer Trennung von Quin einiges mitgemacht, neigt aber dazu, allerdings aus verständlichen Gründen aus ihrer Sicht, sich zu verschließen und ihre wahren Gefühle zu verbergen. Dennoch sprühen auf Anhieb abermals die Funken zwischen Quin und ihr, wobei man als Leser schnell ahnt, dass noch nicht alles zwischen ihnen geklärt ist, was für einige prickelnde Momente sorgt. Obwohl beide „Kampfhähne“ nicht einfach klein beigeben wollen, gelingt es Liz Carlyle, ihnen auch klärende Dialoge auf den Leib zu schreiben, die, trotz aller verletzenden Dinge die sich das Heldenpaar an den Kopf wirft, verdeutlichen, dass sich beide immer noch sehr verbunden sind. Beide reden miteinander, diskutieren ihre Probleme nach und nach aus und gewinnen langsam wieder Vertrauen zueinander, was für viele romantische Momente in dem Roman sorgt. Neben dem sehr gelungen beschriebenen Heldenpaar, haben die Protagonisten aus den Vorgängerbänden erneut wieder kleine Auftritte, was ein besonderer Pluspunkt für mich war. Aber auch Quins Schwester Alicia, ihre Kinder, sowie andere Familienangehörige und natürlich auch Vivianas Kinder wirken nicht nur wie schmückendes Beiwerk, sondern sind sehr liebevoll und dreidimensional beschrieben, so dass man beim Lesen fast das Gefühl bekommt, man lerne alle in dem Roman agierenden Personen persönlich kennen.

Das süße Lied der Liebe ist ein historischer Liebesroman, der alle Zutaten vereint, die ein Buch lesenswert machen. Eine fesselnde Geschichte, ein interessantes Heldenpaar, das im Laufe der Zeit dazulernt, gepaart mit einer romantischen Geschichte sorgen für wunderbare Lesemomente. Ich neige immer dazu, recht kritisch zu sein, doch hier kann und will ich keine negativen Punkte nennen, da der Roman einfach perfekt ist und mich restlos begeistert hat.
Wer Romane von Autoren wie Lisa Kleypas, Julia Quinn oder auch Gaelen Foley schätzt, wird sicherlich auch mit diesem Roman seine helle Freude haben!

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Sehr lesenswerter, romantischer erster Teil der „Scandalous Highlander“ Reihe

Der Teufel trägt Kilt
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Ranulf MacLawry lebt zusammen mit seinen Geschwistern in Schottland. Er ist Clanoberhaupt und sich seines bedeutenden Postens wohl bewusst. Viele Nachbarn würden sich zu gerne Landbesitz aneignen, doch ...

Ranulf MacLawry lebt zusammen mit seinen Geschwistern in Schottland. Er ist Clanoberhaupt und sich seines bedeutenden Postens wohl bewusst. Viele Nachbarn würden sich zu gerne Landbesitz aneignen, doch bislang gelang es Ranulf und seiner Familie stets, diverse Übergriffsversuche zu vereiteln. Doch mit hohen Verlusten. So wurde vor einigen Jahren Ranulfs Vater von seinen Feinden feige ermordet, was eine Clanfehde nach sich zog, da Ranulf sich gezwungen sah, seinen Vater zu rächen.
Der momentane Frieden stellt sich jedoch als überaus trügerisch heraus, als Ranulfs Schwester Rowena, weil ihr eine Saison in London verwehrt wurde, heimlich die Flucht ergreift und Ranulf sich in der Hauptstadt nun von seinen Feinden umzingelt fühlt. Seine Bedenken, seine Schroffheit und seine Übervorsichtigkeit, hält Lady Charlotte Hannover jedoch zunächst für übertrieben und sie versucht Ranulf zu maßregeln.

Der ist erstaunt, dass eine so kleine Frau solch ein freches Mundwerk besitzen kann und so kreuzen die beiden von Beginn ihrer Bekanntschaft an ihre Klingen. Jedoch können weder Charlotte noch Ranulf ihre leidenschaftliche Gefühle füreinander verleugnen, doch müssen sie ihr Tendre füreinander zunächst geheim halten, da Charlottes Eltern alles andere als begeistert wären, würden sie herausfinden, das Charlotte für Ranulf zärtliche Gefühle hegt, die dieser auch erwidert.

Denn Ranulf fürchtet, dass seine Feinde in London sich womöglich auch an Charlotte vergreifen könnten, sollten sie erfahren, dass er in Liebe für sie entbrannt ist.
Rowena jedoch würde ihren Bruder und ihre Freundin zu gerne miteinander verkuppeln, da sie ihre erzwungene Saison in London sehr genießt…

Zwar mag das Cover des Romans dem Leser suggerieren, dass er es mit „Der Teufel trägt Kilt“ mit einer waschechten Highlanderromance zu tun bekommt, doch ist es eher ein Regency, der hauptsächlich in London angesiedelt wurde. Die Geschwister MacLawry entstammen einer Ehe zwischen einem schottischen Laird und einer englischen Adligen, sind also eigentlich ein Gemisch beider Welten. Jedoch haben sie die Engländer im Laufe der Jahrzehnte zu verachten gelernt, was besonders für Ranulf gilt. Jedoch ist Rowena aus einem ganz anderen Holt geschnitzt. Zwar besinnt sie sich durchaus auf ihre zum Teil schottischen Wurzeln, will jedoch auch die andere Welt kennenlernen, was zunächst zum Disput zwischen ihr und ihren Brüdern führt. Die Beziehung zwischen den MacLawry Geschwistern kann man aber dennoch als überaus liebevoll bezeichnen und so sorgt die warme familiäre Atmosphäre zwischen ihnen dann auch für viel Lesespaß; besonders wenn sie sich untereinander necken.

Ranulf zur Seite gestellt, der sehr stattlich, barsch und mit sehr viel Durchsetzungsvermögen beschrieben wird, wurde Lady Charlotte, die genau wie Ranulf auch, sehr intelligent gestrickt ist, aber im Gegensatz zu Ranulf ein alles andere als aufbrausendes Wesen besitzt, auch wenn sie sich zu gerne Streitgespräche liefert. Charlotte hat einen guten Grund dafür, Männern die überstürzt handeln aus dem Wege zu gehen, denn auch ihr verstorbener Verlobter gehörte zu dieser Gattung Mann, der nur aus diesem Grunde seinen Tod bei einem Duell fand.
Jedoch findet Charlotte im Laufe des Romans heraus, dass Ranulf gute Gründe dafür besitzt, so zu handeln, wie er es tut und ich fand es wunderschön zu lesen, wie beide sich einander öffnen und ineinander verlieben.

Ich kannte bereits einige zeitgenössische Romane von Suzanne Enoch in deutscher Übersetzung sowie ihre englischen Historicals und wusste daher bereits um ihren humorigen und guten Schreibstil, den sie zum Beispiel bei ihrer grandiosen S. Jellicoe Reihe eingesetzt hat.
Doch ihre bislang nur im englischen Original herausgegebenen Historical Romances sind einfach wunderbar und wie ich finde noch ein Eckchen besser, da die Autorin hier nicht nur sympathische Figuren mit Ecken und Kanten erschaffen hat, sondern dazu auch unterhaltsame Geschichten zu erzählen weiß, in denen die Romantik nicht nur zur Nebensache degradiert wird.

Mit „Der Teufel trägt Kilt“ hat der Egmont Lyx Verlag nun den ersten Teil der „Scandalous Highlander“ Reihe herausgegeben und ich hoffe nach diesem gelungenen Auftakt sehr, dass die weiteren Bände noch folgen werden. Lediglich einen halben Punkt gibt es Abzug, da manche Dialoge im Roman in meinen Ohren ein wenig zu modern anmuteten, vielleicht ist es ja möglich, die Übersetzung bei den Folgebänden ein wenig der Zeitepoche in der die Romane spielen, anzupassen.

Kurz gefasst: Sehr lesenswerter, romantischer erster Teil der „Scandalous Highlander“ Reihe, in dem ein charismatisches, sympathisches Heldenpaar seine Klingen auf sehr unterhaltsame und humorige Art kreuzt.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Wunderschöne, sehr intensiv erzählte Historical Romance, die mich auf ganzer Linie begeistern konnte.

Schottisch für Anfänger
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Arran MacLawry kann nicht verstehen, wieso sich sein Bruder Ranulf, der Clanchief, so widersprüchlich verhält. Erst schließt er einen Waffenstillstand mit den verhassten Campbells und dann heiratet er ...

Arran MacLawry kann nicht verstehen, wieso sich sein Bruder Ranulf, der Clanchief, so widersprüchlich verhält. Erst schließt er einen Waffenstillstand mit den verhassten Campbells und dann heiratet er auch noch eine Engländerin. Jedenfalls sieht es Arran nicht ein, dem Wunsch seines Bruders nachzugeben. Arran soll nämlich eine Stewart heiraten, um die Bündnisse des Clans zu stärken. Und das, obwohl Ranulf sich eine Frau nach dessen Wahl gesucht hat. Auf einem Maskenball trifft Arran schließlich auf eine, ihm unbekannte, schöne Frau, die genau wie er eine Fuchsmaske trägt. Er fordert sie zum Tanzen auf und ist sogleich fasziniert von ihr. Doch sie weigert sich, Arran ihren Namen zu verraten und verschwindet nach dem Tanz.

Als Arran von einer anderen Frau erfährt, mit wem er getanzt hat, stockt ihm für eine kurze Zeit der Atem, denn Mary Campbell ist die Enkelin des Clanchiefs der Campbells und somit für ihn tabu. Doch Ranulf hat mitbekommen, dass Arran Interesse an Mary zeigt und warnt ihn eindrücklich davor, sich mit Mary einzulassen. Schließlich soll der jüngst geschlossene Waffenstillstand zwischen den MacLawrys und den Campbells unter keinen Umständen gebrochen werden. Arran, der immer noch verstimmt ist auf seinen Bruder, denkt nicht einmal daran, Ranulfs Befehl zu respektieren und macht sich gleich am nächsten Tag auf, um Mary abzufangen. Und wieder spüren beide eine starke Anziehungskraft füreinander und den Reiz des Verbotenen. Beide verlieben sich Hals über Kopf, doch dann fliegt alles auf und Mary soll ihren verhassten Cousin heiraten. Arran fackelt nicht lange und entführt Mary. Können sie ihren Häschern entkommen und gibt es überhaupt Hoffnung auf eine gemeinsame Ehe?

Nach „Der Teufel trägt Kilt“, in dem die Leser nicht nur die Geschichte des Clanoberhaupts Ranulf MacLawry lesen konnten, sondern auch den Rest der Familie bereits etwas kennen lernen durften, gerät nun in „Schottisch für Anfänger“, Ranulfs Bruder Arran in den Fokus des Geschehens. Abermals spielt die Story anfangs in England und wieder einmal spielen auch die erbitterten Clanfehden der Schotten eine kleine Rolle, doch dieses Mal, verliebt sich der Held des Romans in eine Schottin, allerdings in eine junge Frau, die einem Clan angehört, der mit den MacLawrys lange Zeit im Streit lag. Ein wenig erinnert die Liebesgeschichte zwischen Arran und Mary, allein von der verzwickten Ausgangssituation her, an die „Romeo und Julia“ Thematik, doch Arran und Mary sind nicht nur sehr mutig und taff, sondern zudem auch wagemutig und intelligent zugleich und nehmen kurzerhand ihr Schicksal selbst in die Hand. Zugegeben, die Handlung mag vielleicht nicht wahnsinnig einfallsreich geraten sein; auf Entführungs- und Verfolgungsplots in den Highlands spielend, bin ich bereits zuhauf in anderen Historicals Romances gestoßen, dennoch hebt sich „Schottisch für Anfänger“, wohltuend ab, von besagten anderen 08/15 Romances, da das Heldenpaar hier so charismatisch und so besonders gestrickt ist.

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden wird unglaublich intensiv von der Autorin erzählt; so sehr, dass mir (nur bezüglich der Love Story) unweigerlich Assoziationen zu Jamie und Claire aus den Gabaldon Romanen kamen, denn die Intensität ist hier genauso stark. Die Gedanken und Gefühlswelt des Heldenpaars, rückt die Autorin ebenfalls sehr in den Vordergrund, so dass man sich als Leser sehr gut in Arran und Mary hineinversetzen und ihre Verzweiflung, ob ihrer eigentlich auswegslosen Situation gut verstehen kann. Dennoch ist es keine Historical Romance, in der die Dramatik Überhand nimmt. Vielmehr entschärft Suzanne Enoch gewisse Momente, durch gezielte Situationskomik, so dass „Schottisch für Anfänger“, trotz allem auch viele amüsante Romanpassagen beinhaltet, die mir ein breites Grinsen beim Lesen beschert haben. Und nicht zu vergessen, die tollen, humorigen Dialoge und die schrulligen Nebenfiguren, die das Heldenpaar auf ihrer Flucht begleiten.

Obwohl ich schon den ersten Teil der MacLawry Reihe sehr gut fand, hat sich die Autorin hier meiner Meinung nach, sogar noch ein wenig gesteigert und daher möchte ich, für diesen wunderschönen zweiten Teil der Reihe die volle Punktzahl vergeben.

Kurz gefasst: Wunderschöne, sehr intensiv erzählte Historical Romance, die mich auf ganzer Linie begeistern konnte.

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