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Veröffentlicht am 03.02.2024

Sehr abwechslungsreiche, stimmungsvolle und unterhaltsame Weihnachtsanthologie.

Weihnachtsherzen
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11 weihnachtliche Geschichten befinden sich in dieser Anthologie. Während in „Divider Island“ eine junge Frau gegen die Einsamkeit ankämpfen möchte, in dem sie sich auf eine Urlaubsinsel zurückzieht, muss ...

11 weihnachtliche Geschichten befinden sich in dieser Anthologie. Während in „Divider Island“ eine junge Frau gegen die Einsamkeit ankämpfen möchte, in dem sie sich auf eine Urlaubsinsel zurückzieht, muss eine andere Frau in der Geschichte „Die Schneekugel“, den Verlust einiger Familienmitglieder und ihres Partners verkraften.
In „Das Glasmesser“ reist ein Buchhändler durch seine Bücher und lernt interessante Romanfiguren, wie Mr. Darcy einmal persönlich kennen.
In „Die Galionsfigur“ erleidet eine frisch vermählte Frau Schiffbruch und verliert ihren Ehemann, kann aber trotzdem noch von einem Happy End träumen, in der Geschichte „Küchenzauber“, muss ein Gastwirt am Weihnachtsabend ein Gericht zaubern, doch da seine Frau zuvor verstarb, ist er sich nicht allzu sicher ob der Zutaten und bekommt unerwartet vierbeinige Hilfe.
In „Morgen kommt der Weihnachtsmann“, versucht eine arbeitswütige Mutter Familie und Beruf unter ein Dach zu bekommen, was Mann und Kinder zunächst nicht ganz so begeistert. In „Die Sturmnacht“ reist eine Frau auf Anweisung ihres Chefs mit dem sie ein heimliches Verhältnis hat, auf eine kleine Insel, um dort einen Artikel vorzubereiten. Doch dann kommt eine Sturmwarnung und sie sitzt plötzlich auf der Insel fest.
In „Die besten Wünsche“, geht es nicht ganz mit rechten Dingen zu, als eine verlassene Hausfrau, plötzlich einen Wunsch erfüllt bekommt.
In „Ein gutes Mädchen“, will die wählerische Heldin der Geschichte den Mann fürs Leben finden, doch das ist einfacher gesagt, als getan.
In „Das Fest der Liebe“ kämpft eine ältere Dame gegen das Vergessen und in „Raststätte Heiliger Abend“ zeigen sich zwei Polizistinnen von ihrer menschlichen Seite.

Aufmerksam geworden auf diese Anthologie bin ich zunächst, weil ich die historischen Romane der Autorin Lauren Willig sehr mag, denn auch von ihr, ist eine Kurzgeschichte in dieser Anthologie enthalten.
Aber auch die Geschichten der anderen Autorinnen, sorgen für eine gute und bunte Mischung. Zwar steht über allen Stories das Thema Weihnachten, doch muss man nicht erwarten, dass darin die Rührseligkeit überhandnimmt. Neben nachdenklich machenden Geschichten, kommen auch der Humor und die Unterhaltung nicht zu kurz, so dass diese Weihnachtsanthologie eigentlich für jeden Leser zu empfehlen ist, der sich ein Stückchen Unterhaltung und Menschlichkeit ins Haus holen möchte.
Folgende Geschichten sind in dieser Anthologie enthalten. Meine persönlichen Favoriten habe ich mit einem Sternchen versehen, wobei ich auch die übrigen Geschichten gut geschrieben fand.

Morgan Callan Rogers- Divider Island
Lauren Willig- Die Schneekugel
Nina George- Das Glasmesser

Jane Corry- Die Galionsfigur
Emma Sternberg- Küchenzauber

Tessa Hennig- Morgen kommt der Weihnachtsmann
Gabriella Engelmann- Die Sturmnacht

Ciara Geraghty- Die besten Wünsche
Juliet Ashton- Ein gutes Mädchen
Sofie Cramer- Fest der Liebe
Janne Mommsen- Raststätte „Heiliger Abend“


Kurz gefasst: Sehr abwechslungsreiche, stimmungsvolle und unterhaltsame Weihnachtsanthologie.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Es ist ein unterhaltsamer Zeitreise-Liebesroman mit sympathischen Charakteren. Etwas einfach gestrickt vielleicht, aber trotzdem gut.

Im Bann des Wikingers
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Jorund Ericsson, ältester Bruder, der Erikssons aus Vestfold, kehrt nach einer blutigen Schlacht heim und wird sofort mit traurigen Nachrichten konfrontiert. Während seiner Abwesenheit, starben seine Frau ...

Jorund Ericsson, ältester Bruder, der Erikssons aus Vestfold, kehrt nach einer blutigen Schlacht heim und wird sofort mit traurigen Nachrichten konfrontiert. Während seiner Abwesenheit, starben seine Frau und seine zwei Töchter. Zu allem Überfluss wird auch noch Rolf, Jorunds jüngster Bruder vermisst und als ihn sein Vater bittet, seinen Bruder zu suchen, macht er sich sofort auf die Reise. Doch als Jorund und seine Männer mit ihrem Schiff an die Stelle kommen, wo Rolfs Langschiff das letzte Mal gesichtet wurde, fällt ihnen ein großer Wal auf, der sie zu verfolgen scheint.

Der weibliche Wal scheint es auf Jorund abgesehen zu haben und als er eine Reparatur an seinem Schiff machen muss, wird er von dem Wal gepackt und mitgezogen. Dieser hartnäckige Wal läßt erst locker, als eine Küste in Sicht kommt. Spliterfasernackt wird Jorund an Land gespült und von allen Menschen, die sich zu dieser Zeit an diesem Ort befinden, nämlich einem Sea World; begafft.

Was Jorund nämlich noch nicht weiß, ist, dass er sich mittlerweile im 21.Jahrhundert befindet. Die Menschen in dem Sea Word reagieren ziemlich heftig auf ihn, und als er sein Breitschwert zieht, um sich eventuell verteidigen zu müssen, wird er von der Polizei festgenommen und in eine Nervenklink gebracht.

Dort arbeitet Maggie McBride, die mit ihren zwei Töchtern ebenfalls Zeugin, seines spektakulären Auftrittes wurde. Obwohl sie hinter seinem unerklärlichen Verhalten, eine schwere psychische Störung vermutet, fällt es ihr dennoch schwer, den nötigen Abstand zu ihrem Patienten zu halten. Denn Jorund ist alles andere als unattraktiv und seine Avancen lassen sie keineswegs kalt. Wird sie ihm bald Glauben schenken? Und wieso wurde Jorund in die Gegenwart katapultiert? Und, was ist mit seinem verschollenen Bruder? Wird er ihn nun jemals finden? Das müsst ihr nun schon allein nachlesen.

Ich bin mit ziemlichen Vorbehalten an den zweiten Teil dieser Wikingerserie gegangen, da ich den ersten Teil ziemlich schlecht fand. Doch nun bin ich froh, dass ich die Autorin noch nicht so schnell aufgegeben habe, denn dieser Teil war wieder, wie frühere Werke dieser Autorin, ziemlich humorvoll und gut. Natürlich darf man bei Sandra Hill keine historischen Liebesromane erwarten, die mit genau recherchierten historischen Details aufwarten. Trotzdem verspricht dieses Buch kurzweilige, gute Unterhaltung. Bei einigen Stellen konnte ich mir das Lachen nicht verkneifen. Zum Beispiel als Jorund das erste Mal in einer Achterbahn sitzt und das Gefühl bekommt, bald in Walhalla zu sein. Und auch seine ersten Erfahrungen mit dem Fernsehen und vielen anderen Dingen waren sehr amüsant beschrieben. Ich empfehle dieses Buch gerne an Leser weiter, die genauso gerne wie ich humorvolle Romane lesen. Man sollte aber nicht zu große Ansprüche an dieses Buch stellen. Es ist ein unterhaltsamer Zeitreise-Liebesroman mit sympathischen Charakteren. Etwas einfach gestrickt vielleicht, aber trotzdem gut. Nicht mehr und auch nicht weniger.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Humorvolle, warmherzige Liebesromankost mit sympathischem Helden und einer Heldin ohne Furcht und Tadel. ;-)

Das Herz des Wikingers
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Als der Vater des unehelichen Kindes von Lady Eadyth, der ruchlose Steven of Gravely, seinen Sohn anerkennen und für sich beanspruchen will, bleibt der gewitzten jungen Frau nur eine Möglichkeit. Sie muss ...

Als der Vater des unehelichen Kindes von Lady Eadyth, der ruchlose Steven of Gravely, seinen Sohn anerkennen und für sich beanspruchen will, bleibt der gewitzten jungen Frau nur eine Möglichkeit. Sie muss einen Mann heiraten, der dem Kindsvater ähnlich sieht und ihren Sohn als den seinigen anerkennen will.
Ihre Wahl fällt kurzerhand auf Eirick of Ravenshire- ein angelsächsischer Edelmann , der zum Teil Wikingerblut in seinen Adern hat.

Jedoch ist Eirick zunächst nicht sehr angetan von Lady Eadyths Plan, dem sie ihm auf seiner Burg unterbreitet. Zum einen ist Lady Eadyth nämlich alles andere als eine schüchterne Edelfrau und bietet dem Ritter sofort die Stirn und zum anderen scheint es Eirick, der seit seiner Jungend eine leichte Sehschwäche hat, als ob Lady Eadiths Antlitz, eher dem einer alten Krähe ähnelt.
Was er und seine Mannen allerdings nicht ahnen, ist, dass Eadyth sich aus besonderem Grund optisch älter und hässlicher gemacht hat. Seit ihrer verhängnisvollen Liaison mit Steven of Gravely, dem sie sich einst aus Liebe und in der Hoffnung auf eine Ehe hingab und der sie schmählich verließ, hat sie das Vertrauen zu Männern verloren.

Nachdem Eirick jedoch erfährt, wer der Vater ihres Jungen ist, ändert er seine Pläne und erklärt sich bereit, Lady Eadyth zu ehelichen, denn Steven of Gravely ist einer seiner Erzfeinde, der auch Mitschuld an dem Tod seines Vaters, Thork (Band 1/ In den Armen des Wikingers) trägt. Indem er Eadyth zum Weib nimmt, versucht er Steven herauszufordern.

Eiricks Plan geht auf- kaum sind Eadyth und er verheiratet, werden umliegende Gehöfte und Besitzungen Eadyths, von Steven überfallen und in Brand gesteckt.
Eirick setzt alles daran, Gravely zur Strecke zu bringen, doch dann findet er eines Tages einen verhängnisvollen Brief, aus dem hervorgeht, dass Eadyth anscheinend mit seinem Erzfeind gemeinsame Sache gegen ihn macht. Eirick ist wie vor den Kopf gestoßen und stellt seine Frau wutentbrannt zur Rede. Eadyth sagt ihm zwar, dass sie nichts mit dem Brief zu schaffen hat, jedoch bleiben weiterhin hartnäckige Zweifel bei Eirick vorhanden, als er wenig später entdeckt, dass Eadyths Äußeres in Wirklichkeit viel jünger und schöner ist, als sie ihm glauben gemacht hat. Wie kann er Eadyth nur glauben, dass sie ihn liebt, wenn sie ihn doch immer wieder anlügt? Werden die beiden trotzdem zueinanderfinden und den skrupellosen Schuft Gravely zur Strecke bringen?

„Süßes, wildes Herz“, dürfte auch Lesern, die Sandra Hills Romane bisher weniger mochten, gefallen, denn im Gegensatz zu den männlichen Helden, anderer Wikingerromane der Autorin, ist Eirick ein sympathischer, nicht zu engstirniger Held, der zwar wie alle anderen Hill-Wikingerhelden auch eine „Megapotenz“ ausstrahlt und sich ebenso gerne lang und breit über sexuelle Themen auslässt, wie auch die anderen Männer in den anderen Teilen der Reihe, jedoch hält sich das Ganze bei ihm noch im Rahmen.

Zudem hat die Autorin ihm mit Lady Eadyth eine interessante, sehr selbstbewusste Heldin zur Seite gestellt, die ihm Paroli bietet, wenn er seine männliche Dominanz beweisen will und ihn und auch seine Gefolgsleute in den verschiedensten Situationen gehörig in die Schranken weist.

Natürlich darf man den Roman, wie auch andere Hill Romances nicht zu ernst nehmen, dann bereitet das Buch eine Menge Lesespaß. Es ist überaus amüsant zu lesen, wie Lady Eadyth den armen Eirick mittels ihrer Maskerade zunächst den Eindruck vermittelt, sie wäre eine ältere Frau und er sich plötzlich fragen muss, ob sich sein Geschmack hinsichtlich reiferer, eigentlich hässlicher und halsstarriger Frauen plötzlich geändert hat, da er sich sexuell von Eadyth sehr angezogen fühlt.
Der Roman lebt eigentlich zum größten Teil von der sich langsam anbahnenden Liebesbeziehung zwischen dem Held und der Heldin und ihrem gegenseitigen „Zusammenraufen“. Dazu trifft man auch alte Bekannte aus vorherigen Bänden der Reihe wie Tykir, dem Bruder Eiricks (auf dessen Gesichte ich sehr gespannt bin und hoffe, dass sie ebenfalls übersetzt wird) und Rain und Selik (Teil 2/ Die Zähmung des Wikingers).

Der Handlungsstrang um Steven of Gravely und seine finsteren Machenschaften gerät meiner Meinung nach ein wenig ins Hintertreffen, jedoch ist es nicht allzu tragisch für den weiteren Verlauf des Romans.
Die Grundstimmung des Buches ist sehr leicht und humorvoll. Auch die Dialoge der Hauptfiguren sind mit dem typischen Hill´schen Humor gewürzt. Allerdings unterscheidet sich dieser Roman von anderen Büchern der Autorin meiner Meinung dadurch, dass er mit viel Herz aufwartet. Der Umgang von Eirick und auch Eadyth mit ihren Kindern zum Beispiel, ist sehr liebevoll beschrieben und hat mir sehr viel Vergnügen bereitet. Ein wenig erinnert mich dieser Roman von der Grundstimmung her an „Rebellin der Liebe“ von Teresa Medeiros und macht dieses Buch für mich zu einem der besten Romane der Autorin.

Kurz gefasst: Humorvolle, warmherzige Liebesromankost mit sympathischem Helden und einer Heldin ohne Furcht und Tadel.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Unterhaltsame Historical Romance

Fesseln der Sünde
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Nach dem Tod ihres Stiefvaters, wollen Charis grausame Stiefbrüder die junge Frau, die bei ihrer Volljährigkeit eine große Erbschaft erwartet, zuvor an einen anderen Adligen verheiraten, dem sie eine große ...

Nach dem Tod ihres Stiefvaters, wollen Charis grausame Stiefbrüder die junge Frau, die bei ihrer Volljährigkeit eine große Erbschaft erwartet, zuvor an einen anderen Adligen verheiraten, dem sie eine große Summe Geld schulden. Da Charis sich vehement weigert in diese arrangierte Ehe einzuwilligen, versuchen die Brüder sie mit Schlägen gefügig zu machen. Doch die mutige Charis nutzt eine einzige, sich ihr bietende Gelegenheit zur
Flucht.

Körperlich schwer misshandelt findet sie schließlich der jüngst aus Indien zurückgekehrte Gideon Trevithick, der in England nun für seine Verdienste als eine Art Nationalheld gilt, in der Box seines Pferdes. Zusammen mit seinen Begleitern Akash und Tulliver nimmt er sich der verletzten und verängstigten Charis an und bietet ihr seinen Schutz.

Obwohl Charis zunächst misstrauisch ist, da sie solche Güte von einem männlichen Wesen nicht gewohnt ist, bleibt ihr keine andere Wahl, als seinen Vorschlag anzunehmen, da sie die noch verbleibenden drei Wochen bis zu ihrer Volljährigkeit in einem Versteck überbrücken muss.

So nimmt Gideon sie mit auf sein Anwesen nach Cornwall. Doch obwohl er sich zu der jungen, liebeswerten Frau hingezogen fühlt, die unbedingt einen Helden in ihm sehen will, kämpft er mit den Dämonen seiner Vergangenheit. Seit seiner Gefangennahme in Indien ist er nicht mehr in der Lage Berührungen ertragen zu können; er ist durch traumatische Erfahrungen psychisch schwer angeschlagen.
Wird Charis Liebe ihn heilen können und kann Gideon Charis vor ihren Brüdern retten?

Der aktuelle Roman von Autorin Anna Campbell wartet diesmal mit einem vom Schicksal gebeutelten Heldenpaar auf.
Während Charis die körperlichen Misshandlungen ihrer Brüder seelisch jedoch relativ unbeschadet überstanden hat, gehen Gideons traumatische Erlebnisse noch tiefer, so dass er nach manchen Situationen regelrechte Anfälle erleidet, die ihn so sehr ängstigen, dass er um seinen Verstand fürchtet. Er mag vielleicht manchmal ein wenig zu sehr mit seinem Schicksal hadern, dennoch fand ich, dass die Autorin mit Gideon ansonsten einen sehr interessanten, facettenreichen Liebesromanheld geschaffen hat.
Charis hätte ich mir in manchen Situationen als weniger naiv dargestellt, gewünscht. Ihre Ungekünsteltheit fand ich dagegen allerdings erfrischend und sympathisch.

Die Geschichte wird auf 478 Seiten erzählt- obwohl ich es sehr schätze, wenn dem Liebespaar viele Dialoge auf den Leib geschrieben werden, so dass man auch nachvollziehen kann, warum sich beide ineinander verlieben- in diesem Fall wäre weniger mehr gewesen. Nach der Ankunft in Cornwall tritt die Handlung ein wenig auf der Stelle und es kommt zu einigen vermeidbaren Längen.

Dafür war ich jedoch sehr vom mitreißenden, sehr guten Schreibstil der Autorin angetan und habe mich von "Fesseln der Sünde" ansonsten sehr gut unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Starke Historical Romance!

Entflammt von deiner Liebe
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Nachdem ihre Eltern früh starben, wurden Xanthia und ihre beiden Brüder zu einem in der Gesellschaft geächteten Onkel, der auf Barbados lebte, abgeschoben. Nach dem Tod des Onkels und des ältesten Bruders ...

Nachdem ihre Eltern früh starben, wurden Xanthia und ihre beiden Brüder zu einem in der Gesellschaft geächteten Onkel, der auf Barbados lebte, abgeschoben. Nach dem Tod des Onkels und des ältesten Bruders Jahre später, erbte Kieran, Baron Rothewell die Neville Shipping Company. Doch Kieran zeigte keinerlei Interesse an der Firma und so übergab er sie leichten Herzens in Xanthias Hände, die von Kindheit an viel Geschick in Angelegenheiten des Handels zeigte. Ihr zur Seite stand seit je her Gareth, ein Junge der ihr viele Jahre wie ein Bruder war, bis sich beide für einige Zeit einander hingaben.

Mittlerweile ist Xanthia fast dreißig Jahre alt und ist nun mit Kieran und Gareth nach England zurückgekehrt. Gareth ist nach wie vor entschlossen, ihr Herz und ihre Hand zu gewinnen, doch der geheimnisvolle Lord Nash, dem Xanthia eines Abends bei einem Ball draußen auf der Terrasse begegnet, weckt mehr ihr Interesse und verführt sie zu einem leidenschaftlichen Kuss, der ihr klar macht, dass Nash sich genau wie sie nicht groß um aufgelegte Regeln der Gesellschaft kümmert. Bevor es jedoch zum Äußersten kommen kann und auch erschrocken über ihr zügelloses Verhalten, flieht Xanthia schließlich, ohne Nash ihren Namen verraten zu haben. Doch Nash lässt nicht locker. Als er herausgefunden hat, um wen es sich bei der leidenschaftlichen Frau auf dem Ball handelte, sucht er Xanthias Bruder, Baron Rothewell
auf, und bittet diesen darum, Xanthia den Hof machen zu dürfen. Doch Kieran, der zunächst erstaunt über das anmaßende und forsche Auftreten von Nash ist, weigert sich und legt dem erstaunten Nash seine Gründe dar. Laut Rothewell ist Xanthia eine selbstbewusste Frau die genau weiß was sie will und was nicht. Und eine Ehe würde ihre Entscheidungsgewalt was die Firma angeht abrupt beenden. Einer der Hauptgründe wieso Xanthia lieber unverheiratet und unabhängig bleiben will.

Doch Xanthias und Lord Nashs Wege kreuzen sich in der Folgezeit noch weitere Male. Zum einen soll Xanthia einer jüngeren Verwandten als Anstandsdame auf diversen gesellschaftlichen Veranstaltungen dienen, zum anderen treten wichtige Regierungsmitglieder auf Kieran und sie zu, die Lord Nash verdächtigen, ein Vaterlandverräter und Schmuggler zu sein. Obwohl Xanthia nicht wirklich glaubt, dass Nash zu solchen ruchlosen Taten fähig ist, lässt sie sich darauf ein, Nash zu bespitzeln und ihn so lange zu becircen, bis sie Licht ins Dunkel gebracht hat. Doch dieses Spiel ist überaus riskant, als Gefühle ins Spiel kommen…

Liz Carlyles neuer Roman ist gleichzeitig der erste Teil einer neuen Serie um die Neville Familie. Der erste Teil erzählt die Geschichte von Xanthia, die selbstbewusste und freiheitsliebende Schwester von Kieran, Baron Rothewell und Stefan, Lord Nash. Sowohl Xanthia als auch Stefan haben eine ungewöhnliche Kindheit verlebt. Xanthias Eltern starben früh und so wuchs sie unter der Obhut ihres ungeliebten Onkels und ihrer beiden geliebten Brüder auf Barbados frei und ungezwungen auf. Dementsprechend empfindet sie die gesellschaftlichen Konventionen in England als völlig albern und überholt. Stefan, Lord Nash, ist der Sohn eines Briten und einer Russin, der eigentlich nie damit rechnete, jemals einen Titel tragen zu dürfen. Auch Stefan reiste in seiner Jugend sehr viel mit seiner Familie und vermisst im Grunde die Ungezwungenheit früherer Tage. Mittlerweile ist er zwar reich und trägt einen Titel, doch würde er diese Bürde lieber auf seinen Stiefbruder abwälzen, der verheiratet ist, bereits Kinder hat und für die Regierung arbeitet.

Nash gilt dagegen als Frauenheld, unterhält eine Geliebte und geht Müttern, die ihre Töchter unter die Haube bringen wollen lieber aus dem Weg. Als er Xanthia das erste Mal trifft, glaubt er, sie wäre eine verheiratete Frau oder eine Witwe, da ihre leidenschaftliche Hingabe auf seinen Kuss und ihre Direktheit, dies vermuten lassen. Auch im Laufe der Zeit ist es besonders Xanthias Offenheit, ihr Selbstbewusstsein und ihr ungekünsteltes Wesen, was Nash anzieht. Auch als er erfährt, dass sie einem Beruf nachgeht, ist er nicht abgeschreckt, so ungewöhnlich das auch für eine Dame von Stand sein mag.

Ich war angenehm überrascht von Xanthias Charakterisierung. Diesmal ist es keine schüchterne, naive Jungfrau die im Mittelpunkt eines Liebesromans steht, sondern eine bereits gestandene Frau, die mit beiden Beinen mitten im Leben steht und sich nicht großartig um gesellschaftliche Benimmregeln schert. (es sei denn, es würde auf ihre Verwandtschaft zurück fallen) Xanthia bietet Nash, der anfangs recht selbstgerecht wirkt, genug Paroli und erteilt ihm zunächst eine ziemliche Abfuhr, was recht amüsant von der Autorin inszeniert wurde. Zudem versäumt es die Autorin auch nicht ihren Hauptfiguren sehr viele gemeinsame Dialoge auf den Leib zu schreiben. Und trotz diesem regen Austausch von Informationen, was Jugendzeit, Politik oder Lebenseinstellungen angeht (so interessant das auch sein mag) fehlte mir persönliche ein wenig mehr Romantik. Irgendwie kann man nicht so wirklich nachvollziehen wieso sich beide ineinander verlieben, denn eigentlich ist es nur sexuelle Anziehungskraft, die beide zueinander hinzieht. Dabei geht Xanthia zeitweise auch recht forsch zu Werke und treibt den armen Stefan, der sie unter keinen Umständen kompromittieren will fast in den Wahnsinn.

Die Liebeszenen als solche sind sehr prickelnd und erotisch beschrieben; manches Mal schrammten diverse Beschreibungen jedoch auch nur ganz knapp an der Schwülstigkeit vorbei und wirkten dabei leider ein wenig übertrieben und phrasenhaft.

Dennoch vergebe ich vier von fünf Bewertungspunkten für diese Regencyromance, denn auch wenn ich mir mehr Romantik gewünscht hätte und ich mit Xanthia und Stefan als Protagonisten nicht ganz so warm werden konnte, weil sie mir zu ernsthaft wirkten und ihnen mehr Herzlichkeit fehlte, fand ich den Storyaufbau als solches jedoch sehr gut und interessant. Historisches Flair ist ebenfalls enthalten und Xanthias Nachforschungen, was den wahren Verräter angeht, sorgten für spannende Momente, wobei die Auflösung eine ziemliche Überraschung für mich war. Wunderbar gelungen sind Liz Carlyle auch die vielen Nebenfiguren, die mehr sind, als nur schmückendes Beiwerk, sondern recht tiefgründig charakterisiert wurden.

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