Ein wieder mal sehr typischer, humorvoller Sandra Hill Roman.
Bei einem Kampf werden Toste und Vagn, zwei heldenhafte Wikingerkrieger, beide schwer verwundet. Jeder von den beiden sieht den anderen fallen und glaubt von ihm, er wäre bei dem Gemetzel getötet worden. ...
Bei einem Kampf werden Toste und Vagn, zwei heldenhafte Wikingerkrieger, beide schwer verwundet. Jeder von den beiden sieht den anderen fallen und glaubt von ihm, er wäre bei dem Gemetzel getötet worden. Beide können jedoch gerettet werden.
Toste wird nach dem Kampf von Nonnen schwer verletzt auf dem Kampfplatz gefunden, zu einer nah gelegenen Abtei gebracht und dort gesund gepflegt. Dort lernt er die schöne „Fast“- Nonne Esme kennen, die ihn nach dem näheren Kennenlernen so reizt, dass er sie unbedingt verführen möchte. Doch Esme plagen ganz andere Sorgen.
Der einzige Grund für sie, vor vielen Jahren ins Kloster zu gehen, ist der, dass sie an ihrem fünfundzwanzigsten Geburtstag ein Stück Land erbt, das ihr die Mutter hinterlassen hat. Doch die gierige Familie, allen voran der Vater und die Brüder, möchten sich das Land selbst einverleiben und haben schon öfters versucht, Esme zu töten. Als Toste davon erfährt, will er ihr unbedingt helfen und plant zusammen mit Bolthor, dem schlechtesten Barden der Welt, der ebenfalls nach dem Kampf von den Nonnen gesund gepflegt wurde, eine Rettungsaktion. Natürlich bemüht er sich auch weiterhin, Esme zu verführen. Kann die Rettungsaktion gelingen und kann sich Esme vor der animalischen, sexuellen Anziehungskraft, die Wikinger ja besitzen, schützen?
Vagn dagegen wird nach dem Kampf von einem Landsmann gefunden, der mittlerweile auf Sachsenland lebt. Von dem einst mehr als gefürchteten Gorm, der mittlerweile zusammen mit seiner Tochter Helga mit Stoffen handelt und eine Burg sein eigen nennt, die in der Nähe des Kampfplatzes liegt. Vor Jahren schon sollte Toste Helga heiraten, doch dieser verschmähte das damals noch blutjunge Mädchen und gab ihr den unschönen Spitznamen „Helga, die Hässliche“. Als Gorm Vagn findet, glaubt er zunächst Toste vor sich zu haben, nimmt ihn mit auf die Burg und hält ihn als Gefangenen. Um jeden Preis will er nun endlich eine Heirat zwischen seiner Tochter und Toste (Vagn). Doch als er schließlich erfährt, dass er in Wirklichkeit Vagn vor sich hat, will er seine ehrgeizigen Pläne noch nicht ganz in den Wind schreiben und gibt dem Wikinger zu verstehen, dass er im Zweifelsfall auch mit Vagn, als zukünftigen Schwiegersohn mehr als einverstanden wäre.
Doch Gorms Tochter Helga lehnt Vagn sofort nach des Vaters Vorschlag kategorisch ab; zum einen will sie nun nicht mehr heiraten und zum anderen ist er der Bruder des Mannes, der ihr damals den gemeinen Beinamen gegeben hat. Aus Helga ist in der Zwischenzeit zwar eine Schönheit geworden, doch ihre spitze Zunge ist überall mehr als gefürchtet und auch Vagn bekommt sie mehr als einmal zu spüren, als er versucht, Helga zu verführen. Doch Helgas innere biologische Uhr tickt und sie wünscht sich ein Kind; auch wenn sie nicht heiraten will. Als potentieller Vater käme ihr Vagn mehr als recht, doch der winkt ab, denn ein Kind ohne Heirat in die Welt zu setzen, kommt für ihn nicht in Frage. So muss Helga sich einen gut funktionierenden Verführungsplan zu recht legen, um Vagn die begehrten Samen schließlich doch noch rauben zu können. Wird es ihr gelingen?
Sehr gefreut habe ich mich als erklärter Sandra Hill Fan, dass zur Abwechslung wieder einmal ein Teil ihrer Wikingerreihe I übersetzt wurde, die mir persönlich etwas besser gefällt. Etwas zwiegespalten bin ich jedoch schon. Die zwei Geschichten von Toste und Vagn sind beide sehr witzig und im typischen Sandra Hill Stil geschrieben. Wer schon einmal einen Roman der Autorin gelesen hat, weiß, dass Sandra Hills Wikinger in erster Linie immer sehr sexgesteuert sind. Und in diesem Buch überspannt die Autorin den Bogen meiner Meinung nach etwas, so dass man als Leser schon ab und an versucht ist, genervt mit den Augen zu rollen, wenn Toste, Vagn, Bolthor oder andere Nebenakteure ihre allzu zahlreichen, schlüpfrigen Bemerkungen von sich geben. Das ist allerdings auch schon der einzige Kritikpunkt, den ich an diesem Buch finden kann, oder möchte.
Schön fand ich, dass es in diesem neuen Roman auch ein Wiedersehen mit anderen Figuren der Reihe, wie zum Beispiel Eirik & Tykir mit ihren Frauen und Kindern, gibt. Gerade der Aufenthalt von Esme und Toste auf der Burg von Eirik und die vielen humorvollen Dialoge zwischen den Protagonisten, hat mir sehr viel Lesepaß vermittelt.
Kurz gefasst: Ein wieder mal sehr typischer, humorvoller Sandra Hill Roman. Für Fans der Autorin auf jeden Fall zu empfehlen. Doch Liebesromanleser/innen die lieber Romane bevorzugen, die komplexer und ernsthafter gestrickt sind, sollten sich einen Kauf des Buches sehr gut überlegen.