gewaltig und ergreifend
Nach uns der SturmAufwühlend, spannend, zutiefst erschreckend. Wenn man an den zweiten Weltkrieg denkt, ist Malaysia nicht das erste Land, woran man denkt. Umso interessanter finde ich diese Perspektiven, die uns durch ...
Aufwühlend, spannend, zutiefst erschreckend. Wenn man an den zweiten Weltkrieg denkt, ist Malaysia nicht das erste Land, woran man denkt. Umso interessanter finde ich diese Perspektiven, die uns durch "Nach uns der Sturm" gezeigt werden.
Unter der Kolonialherrschaft der Briten geht es dem Land Malaya nicht gut. Schlimmer wird es aber noch durch den Einmarsch von Japan. Zerrüttet und voller Angst, aber auch voller Idealen und Hoffnung, wird Cecily zur Spionin für die Japaner und ihre Handlungen bringen Folgen mit sich. Der Verrat an ihrem Land sowie ihrer Familie nagen an ihr.
Über die Jahre passieren den Menschen, aber für Cecily persönlich, unsagbare Dinge. Dinge, für die sie sich die Schuld gibt und sie letztlich in einer Verfassung erstarren lässt, in der sie nicht mehr den Alltag bewältigen kann.
Der Roman wechselt in den Zeiten. Vor der Invasion Japans und danach. Cecilys Erfahrungen und Gedanken wechseln sich auch mit denen ihrer Kinder ab und uns werden Szenen von Brutalität, Gewalt und Trauer gezeigt.
Graphisch und hautnah werden Bilder gezeichnet, die den Magen Radschläge machen lässt. Der Krieg dehumanisiert die Menschen und Hass und Angst verändern Menschen so schnell, dass sie sich kaum selber mehr erkennen.
Der Schmerz ist präsent und zeigt sich in den Handlungen der Charaktere, welche sehr gut entwickelt sind und deren Motive und Handeln nachvollziehbar machen. Wie bleibt man Mensch, wenn man täglich mit solchen Gewalten konfrontiert wird?
Ein großartiges Debüt. Ein Roman der ergreifend ist, gewaltig in Sprache und Szenerie, in Historie, Recherchearbeit und Aufklärung.