Walter Tevis überzeugt
Fast Eddie befindet sich auf dem Weg nach Chicago. Eddie ist ein Poolspieler, der sein Geld durchs Schwindeln verdient. Er lässt andere Spieler glauben, er wäre schlecht, um letztlich bei hohen Einsätzen ...
Fast Eddie befindet sich auf dem Weg nach Chicago. Eddie ist ein Poolspieler, der sein Geld durchs Schwindeln verdient. Er lässt andere Spieler glauben, er wäre schlecht, um letztlich bei hohen Einsätzen zu gewinnen.
In Chicago will Eddie nun die ganz großen Spieler herausfordern, allen voran Minnesota Fats. Den, der ungeschlagen ist. Der beste Spieler des Landes.
Eddie und Fats spielen zwei Tage und Nächte, zunächst gewinnt Eddie und Fats verliert, doch am Ende schlägt Fats Eddie. Letzterer schwört sich daraufhin, wiederzukommen und Fats ein zweites Mal herauszufordern.
Wenn Walter Tevis eines kann, dann ist es, seine LeserInnen in andere Welten zu entführen. Vor dieser Lektüre wusste ich so gut wie nichts über Pool und Billiard, besonders nicht im zeitlichen Kontext des Romans. Tevis ist es aber gelungen, dass ich in diese mir fremde Welt eingetaucht bin. Er schreibt so einnehmend, so dicht und bildhaft, dass Distanz und Fremdheit gar nicht erst entstehen können.
Die Geschichte hat mich fasziniert. Vielleicht auch deshalb, weil ich mir nicht vorstellen kann, wie man sein Leben einem Spiel widmen kann. Und obwohl Eddie genau das tut, obwohl sich alles in ihm dem Gewinnen am Pooltisch verschrieben hat, kann man sich als LeserIn in ihn hineinversetzen, fühlt sich ihm trotz manch zweifelhaften Verhaltens verbunden und das ist Tevis' feinen Charakterzeichnungen zuzuschreiben. Sogar die Nebencharaktere sind bunt und lebendig. Wirklich nichts an dieser Welt ist blass, nichts unglaubwürdig.
Für mich ist "Die Partie seines Lebens", genau wie auch The Queen‘s Gambit, ein Must-Read.