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Veröffentlicht am 22.01.2024

Bitte mehr davon!

Die Stunde zwischen Hund und Wolf
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"Die Geschichte des Hundes verläuft entlang der Geschichte des Menschen und andersherum."

Der Hund. Das vermeintlich erste vom Menschen domestizierte Tier, das sich im Laufe der Jahrhunderte zum treuesten ...

"Die Geschichte des Hundes verläuft entlang der Geschichte des Menschen und andersherum."

Der Hund. Das vermeintlich erste vom Menschen domestizierte Tier, das sich im Laufe der Jahrhunderte zum treuesten Gefährten und Freund des Menschen entwickelt hat.

Mari Molle zeichnet diese Geschichte nach. Sie sucht dabei nach den Grenzen von Domestizierung und Wildheit ebenso wie nach den Momenten, in denen sich der Wolf im Hund zeigt.

Als Kind wurde sie vom Hund der Familie gebissen und in diesem Biss liegt für sie das Ungezähmte, das Wilde, was unter der Oberfläche schlummert. Der Hund entpuppt sich in Molles Essay also als ein Grenztier, das der ständigen Kontrolle des Menschen bedarf, damit die Stunde zwischen Hund und Wolf nicht zurückgedreht wird.

"Hund und Mensch haben sich gegenseitig begleitet in einem gemeinsamen Werden, hin zu dem, was als Zivilisation gilt."

"Die Stunde zwischen Hund und Wolf" ist ein Essay im wahrsten Sinne des Wortes, denn das Buch ist ein Textexperiment, ein Gewebe (wie im Übrigen auch der Einband darstellt), das sich zwischen Ideen und Erlebnissen bewegt. Aspekte aus Literatur, Philosophie, Kulturgeschichte und Zoologie verwebt Molle mit persönlichen Episoden und das ergibt letztlich einen anregenden Text, den ich sehr gerne noch viel länger gelesen hätte.

Also: Bitte noch viel mehr davon, Mari Molle und Rohstoff Literatur!

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Soghaft

So wie du mich willst
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Claire, eine Literaturprofessorin Ende 40, legt sich ein falsches Facebook-Profil zu. Auf diesem Weg möchte sie erfahren, was ihr Freund Jo treibt. Unter falscher Identität beginnt sie ein Gespräch mit ...

Claire, eine Literaturprofessorin Ende 40, legt sich ein falsches Facebook-Profil zu. Auf diesem Weg möchte sie erfahren, was ihr Freund Jo treibt. Unter falscher Identität beginnt sie ein Gespräch mit Chris, Jos Mitbewohner, um ihn auszufragen. Doch schon bald wird aus dem Chat mehr, Chris und Claire fühlen sich zueinander hingezogen, schreiben sich täglich, telefonieren auch bald. Dann will Chris Claire treffen. Das einzige Problem: Chris denkt, dass er sich in eine hübsche 24-Jährige verliebt hat und nicht in Jos Ex...

Beschrieben wird "So wie du mich willst" als ein Roman über die unterschiedlichen Arten von Liebe. Ich würde eher behaupten, dass es um Beziehungen geht und nicht um Liebe. Vor allem um das Dysfunktionale, das Beziehungen ausmacht, um Eifersucht, Rache, Betrug und Verlust, aber durchaus auch um Anziehung und Sex.

Daneben ist auch die Rolle und Wahrnehmung von Frauen in Claires Alter ein Thema. Claires Handeln liegt der Wunsch zugrunde, der von der Gesellschaft aufgezwängten sexuellen Unsichtbarkeit etwas entgegen zu setzen. Sie will nicht die Rolle erfüllen, die für ihr Geschlecht und ihr Alter vorgeschrieben ist. Ihr Verhalten, so habe ich es zumindest gelesen, ist sicher nicht zuletzt eine Art Widerstand.

Camille Laurens schreibt hier nicht über ein Thema, das der Gegenwartsliteratur völlig fremd ist. Aber was mich an dieser Lektüre fasziniert hat, ist die Art, wie sie erzählt. Laurens Stil ist so einnehmend, dass man den einzelnen Berichten der Figuren fast atemlos folgt.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Macht Spaß

Love, theoretically
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Die Romane von Ali Hazlewood machen einfach Spaß und eignen sich hervorragend dazu, um sich in einen Sog zu lesen.

Die Romane von Ali Hazlewood machen einfach Spaß und eignen sich hervorragend dazu, um sich in einen Sog zu lesen.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Toller Bildband

Architektur des Islam
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Eins mal vorneweg: Wenn ich ein Buch zur Architektur des Islams empfehle, dann empfehle ich es nicht aus religiösen Gründen. Mich fasziniert vielmehr, wie die Architektur all der unterschiedlichen Zeiten, ...

Eins mal vorneweg: Wenn ich ein Buch zur Architektur des Islams empfehle, dann empfehle ich es nicht aus religiösen Gründen. Mich fasziniert vielmehr, wie die Architektur all der unterschiedlichen Zeiten, Kulturen, Länder und Menschen des islamischen Raumes. Die Religion ist also lediglich das Bindeglied und der rote Faden dieses Bildbands.

Und wie vielfältig, wie faszinierend diese Architektur ist, das merkt man schon nach wenigen Seiten. Alle LeserInnen, die beispielsweise bei Moscheen direkt an große Kuppeln und beeindruckende Mosaike denken, werden bald eines besseren belehrt. Moscheen aus Holz in Bosnien und Polen gleichen beispielsweise eher Kirchen und Waldhütten, die erste Moschee Chinas sieht aus wie ein Leuchtturm, die pinke Moschee in Maguindanao scheint einem Barbie-Film entsprungen und in Bangladesch gibt es eine Moschee mit sage und schreibe 201 Kuppeln!

Aber die Architektur des Islams, auch das zeigt das Buch, beschränkt sich selbstverständlich nicht auf Moscheen. Bäder, Mosaikzimmer, Paläste usw. gehören ebenso zur architektonischen Vielfalt, die durch diese Religion geprägt wurde.

Im Übrigen ist der Untertitel „eine Weltgeschichte“ absolut zutreffend, denn die Geschichte dieser Architektur umspannend Zeiten und Kulturen auf allen Kontinenten.

Der Bildband erweitert den eigenen Horizont und sollte deshalb in keiner Bibliothek fehlen.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Japan vegan entdecken

JAPAN EASY VEGAN
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Die ostasiatische Küche hat mich schon immer fasziniert. Wenn man sich vegan ernährt, stößt man jedoch schnell an Grenzen, was Rezepte, Zutaten und Speisekarten anbelangt. Zumindest war das früher so, ...

Die ostasiatische Küche hat mich schon immer fasziniert. Wenn man sich vegan ernährt, stößt man jedoch schnell an Grenzen, was Rezepte, Zutaten und Speisekarten anbelangt. Zumindest war das früher so, denn inzwischen gibt es viel mehr Möglichkeiten und Optionen, um auch die ostasiatischen Küchen auf vegane Weise zu entdecken. Tim Andersons Buch ist der Beleg dafür!

Anderson widmet sich der japanischen Küche auf zweierlei Art: er veganisiert klassische Gerichte und er lässt sich durch sie inspirieren, um eigene moderne Rezepte zu kreieren. Die Basis ist dabei immer das, was man an der japanischen Küche so sehr liebt: Tofu und Sojasauce, Sesamöl und Miso, Algen und grüner Tee. Und dass man zusammen mit weiteren veganen Zutaten unheimlich vielfältige Gerichte zaubern kann, bei denen Fleisch und Fisch in kleinster Weise fehlen, beweist Anderson mit jedem einzelnen Rezept.

Ergänzt werden die Rezepte durch wichtige Infos zu den einzelnen Zutaten und durch Erklärungen zu den traditionellen Gerichten. Nicht zuletzt ist es daher eine Freude, das Buch zwischendurch einfach in die Hand zu nehmen, weil die Fotos so ansprechend und appetitanregend sind!

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