Bitte mehr davon!
Die Stunde zwischen Hund und Wolf"Die Geschichte des Hundes verläuft entlang der Geschichte des Menschen und andersherum."
Der Hund. Das vermeintlich erste vom Menschen domestizierte Tier, das sich im Laufe der Jahrhunderte zum treuesten ...
"Die Geschichte des Hundes verläuft entlang der Geschichte des Menschen und andersherum."
Der Hund. Das vermeintlich erste vom Menschen domestizierte Tier, das sich im Laufe der Jahrhunderte zum treuesten Gefährten und Freund des Menschen entwickelt hat.
Mari Molle zeichnet diese Geschichte nach. Sie sucht dabei nach den Grenzen von Domestizierung und Wildheit ebenso wie nach den Momenten, in denen sich der Wolf im Hund zeigt.
Als Kind wurde sie vom Hund der Familie gebissen und in diesem Biss liegt für sie das Ungezähmte, das Wilde, was unter der Oberfläche schlummert. Der Hund entpuppt sich in Molles Essay also als ein Grenztier, das der ständigen Kontrolle des Menschen bedarf, damit die Stunde zwischen Hund und Wolf nicht zurückgedreht wird.
"Hund und Mensch haben sich gegenseitig begleitet in einem gemeinsamen Werden, hin zu dem, was als Zivilisation gilt."
"Die Stunde zwischen Hund und Wolf" ist ein Essay im wahrsten Sinne des Wortes, denn das Buch ist ein Textexperiment, ein Gewebe (wie im Übrigen auch der Einband darstellt), das sich zwischen Ideen und Erlebnissen bewegt. Aspekte aus Literatur, Philosophie, Kulturgeschichte und Zoologie verwebt Molle mit persönlichen Episoden und das ergibt letztlich einen anregenden Text, den ich sehr gerne noch viel länger gelesen hätte.
Also: Bitte noch viel mehr davon, Mari Molle und Rohstoff Literatur!