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Veröffentlicht am 27.03.2024

Eine tröstliche und besondere Geschichte

Das andere Tal
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Odile lebt in einem Tal, das es nicht nur einmal gibt. Richtung Westen existiert es noch einige Mal, bloß in der Vergangenheit. Und Richtung Osten existiert in der Zukunft. Das Leben findet in all diesen ...

Odile lebt in einem Tal, das es nicht nur einmal gibt. Richtung Westen existiert es noch einige Mal, bloß in der Vergangenheit. Und Richtung Osten existiert in der Zukunft. Das Leben findet in all diesen Dörfern parallel statt. Doch Besuche sind nur bei außergewöhnlichen Trauerfällen erlaubt und auch dann nur unter hohen Sicherheitsvorkehrungen. Denn jede kleinste Veränderung in einem der anderen Dörfer hätte große Auswirkungen auf alle anderen.

Als Odile eines Tages in den Besuchern aus der Zukunft die Eltern ihres Schulkameraden Edme erkennt, weiß sie, dass ihm etwas zustoßen wird. Aber kann sie es ihm sagen? Und welche Auswirkungen wird die Entdeckung auf ihr eigenes Leben haben?

Ich habe wirklich lange kein Buch mehr gelesen, über das ich so viel nachgedacht habe und das mich bewegt und gleichzeitig in erzählerischer Hinsicht so gefesselt hat wie "Das andere Tal"!

Das Buch wirft unterschiedliche Fragen auf und verbindet philosophische Gedanken mit Schmetterlingseffektmäßigen erzählerischen Verknüpfungen, die diesen Debütroman für mich herausstechen lassen.

Denn was wäre denn, wenn wir manchmal im Voraus sehen könnten, welchen Konsequenzen unsere Entscheidungen haben werden? Würden wir dann nicht ganz anders entscheiden? Kann man von uns erwarten, dass wir immer in jedem Moment das Richtige für uns und für andere tun? Und wäre es nicht einfach fair, wenn wir manchmal eine zweite Chance kriegen würden, wenn die Zeit uns nicht in ihrer Linearität gefangen halten würde.

"Das andere Tal" ist ein Roman über Entscheidungen, die man bereut, über all die Was-wäre-gewesen-wenn und Hätte-ich-doch-nur, die sich im Laufe eines Lebens ansammeln. Aber es ist noch so viel mehr. Die Geschichte zeigt, wie verbunden alles miteinander ist, wie Entscheidungen, die wir oder die andere treffen, unser Schicksal beeinflussen und wie wir Lebenswege einschlagen, ohne uns dessen bewusst zu sein. Gleichzeitig liest sich der Roman als ein Porträt all der Spuren, die ein Leben hinterlässt.

Und schließlich ist es auch eine Geschichte über Trauer, über die Brutalität von Verlust, der einem den Boden unter den Füßen wegzieht. Die Geschichte zeigt, wie es ist, wenn wir uns nach Verlusten in Richtung einer Zukunft bewegen müssen, während wir uns eigentlich nach der Vergangenheit und seiner Menschen sehnen.

Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, das Jahr ist ja noch jung, aber dieses Buch hat Jahreshighlight-Potential. Deshalb: Lest es!

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Veröffentlicht am 03.03.2024

Ein Must-have für alle Gartenfans

Einfach gärtnern! Naturnah und nachhaltig
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Passend zur Gartensaison ist Horst Magers Buch “Einfach gärtnern” erschienen. Der Autor ist vielen Leserinnen und Lesern sicher durch seine Sendung “Horst sein Schrebergarten” bekannt, in der er in den ...

Passend zur Gartensaison ist Horst Magers Buch “Einfach gärtnern” erschienen. Der Autor ist vielen Leserinnen und Lesern sicher durch seine Sendung “Horst sein Schrebergarten” bekannt, in der er in den einzelnen Folgen wertvolle Tipps gibt und sein großes Wissen über das Gärtnern teilt. Beliebt ist die Sendung sicherlich nicht zuletzt durch die sehr sympathische Art Magers.

Und all das findet sich im Buch wieder! Es ist sinnvoll aufgebaut, gibt zunächst Ratschläge zur Anlegung von Gärten, geht dann über in die Auswahl der richtigen Pflanzen, informiert über Böden und Wasser, Tiere und
Pflanzenkrankheiten. Es ist ein umfassendes Wissen, das vermittelt wird. Gleichzeitig berichtet Mager von seinen eigenen Erfahrungen und für mich war es u.a. das, was dieses Buch besonders gemacht hat.

Auch de Fokus auf Nachhaltigkeit und auf naturnahes Gärtnern spielen im Buch eine große Rolle. Wie lockt man Insekten in den Garten? Welche Pflanzen sind besonders klimafest? Wie nutzt man Regenwasser und was ist eigentlich eine Totholzecke? Das Buch liefert Antworten auf all diese Fragen.

Erwähnt werden müssen schließlich noch die Fotos, die ich sehe gelungen finde und die die Texte toll ergänzen!

Insgesamt also ein Buch, das Freude macht und dass allen Garten- und Naturfreunden nur ans Herz gelegt werden kann.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Großartig!

Ein Garten offenbart sich
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Was passiert mit einem Garten, wenn man den Rasen nicht mehr mäht, wenn man kein Unkraut mehr jätet, wenn man kranke Bäume nicht mehr fällt?

In Kartrin de Vries' Garten lässt sich beobachten, welche ...

Was passiert mit einem Garten, wenn man den Rasen nicht mehr mäht, wenn man kein Unkraut mehr jätet, wenn man kranke Bäume nicht mehr fällt?

In Kartrin de Vries' Garten lässt sich beobachten, welche Auswirkungen es auf die Natur hat, wenn der Mensch sich zurücknimmt, wenn er auf Rasenmäher, Laubbläser, Gifte, Steine und Plastikplanen verzichtet.

Es ist faszinierend zu erfahren, wie im Garten der Autorin durch das wenige Eingreifen ein Ökosystem entsteht, in dem sich wilde Pflanzenarten und selten gewordene Insekten niederlassen. Doch nicht nur das, es werden Symbiosen eingegangen, Pflanzen ergänzen sich gegenseitig, bieten einander beispielsweise Schatten oder sorgen für genügend Feuchtigkeit.

Die Autorin macht dabei im Laufe des Buches selbst eine Entwicklung durch. Sie nimmt immer mehr Details in ihrem Garten wahr, schaut immer genauer hin. Die "Verwilderung" wird für sie immer natürlicher. Auch ihre eigene Rolle in diesem neuen System nimmt sie dabei klarer wahr.

"Es gelingt mir immer besser, langsam durch diese erweiterte Welt zu gehen und zu schauen, mich nicht mehr ganz so wichtig zu nehmen."

Eine der für mich eindrücklichsten Erkenntnisse der Autorin war, dass sie versteht, dass es in einem Garten nicht um Schnelligkeit oder Wachstum gehen darf. Dass es ganz egal ist, wie groß die Ernte ausfällt. Dass, wie ihr Sohn ihr erklärt, sie nicht eine Fabrik betreibt, sondern es mit einem lebendigen Organismus zu tun hat.

"Ein Garten offenbart sich" ist ein Buch, dass der Idee des "gepflegten" (man könnte auch sagen: spießigen, toten, biologisch wertlosen) Gartens etwas entgegensetzt. Es ist dabei nicht nur inhaltlich überzeugend, sondern auch stilistisch. Für mich ein in jeder Hinsicht rundes und bereicherndes Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Was prägt unsere Sicht auf Tiere?

Verrufene Tiere
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Was prägt unsere Sicht auf Tiere?

Diese Frage stellt Stephan Wunsch in seinem Buch "Verrufene Tiere" und erzählt davon, wie unsere Wahrnehmung und vor allem auch unsere Ängste vor bestimmten Tieren durch ...

Was prägt unsere Sicht auf Tiere?

Diese Frage stellt Stephan Wunsch in seinem Buch "Verrufene Tiere" und erzählt davon, wie unsere Wahrnehmung und vor allem auch unsere Ängste vor bestimmten Tieren durch Medien und Populärkultur sowie durch die Vermenschlichung und Übertragung von Tugend- und Wertvorstellungen beeinflusst werden.

Ein gutes Beispiel ist der Hai, dessen Bild im letzten Jahrhundert stark durch Filme wie Spielbergs "Der weiße Hai" und durch Massenhysterien beeinflusst worden ist. Das genau Gegenteil dazu bildet der Delfin, den wir nicht zuletzt dank "Flipper" als liebenswürdig, verspielt und edel wahrnehmen.

Edelkeit ist sowieso ein Wert, den wir von Tieren erwarten. Spinnen mögen wir beispielsweise deshalb nicht, weil wir sie als hinterhältig und unaufrichtig wahrnehmen. Und auch Wespen gegenüber sind wir skeptisch, weil sie u.a. nicht unsere Ideale von Mutterschaft erfüllen.

Wenn wir also den Eindruck haben, dass Tiere unseren Tugenden nicht entsprechen, sinken sie in unserem Ansehen. Ein besonders einprägsames Beispiel sind Aasfresser, wie der Geier. Ebenso Hyänen, die in Gruppen sogar Löwen töten können, außerdem alles andere als süß aussehen und deshalb keine Chance haben, sich aus ihrer Verrufenheit zu befreien.

Stephan Wunsch gelingt es auf fesselnde Weise, natur-, kultur und literaturwissenschaftliche Aspekte miteinander zu verbinden und dadurch unsere Ängste zu erklären. Das Buch war für mich eine Art erfrischender Realitätscheck. Nicht zuletzt dadurch, dass die menschliche Scheinheiligkeit immer wieder enttarnt wird. Mit dem Hai lässt es sich wohl am besten auf den Punkt bringen: Sein "wahllosen Verschlingen" fordert jedes Jahr 10 Todesopfer. Menschen töten Haie millionenfach.

"Verrufene Tiere" von Stephan Wunsch, erschienen bei @matthesundseitzberlin: Unbedingt lesen! 🕷️🦅🐍🦇

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Was prägt unsere Sicht auf Tiere?

Verrufene Tiere
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Was prägt unsere Sicht auf Tiere?

Diese Frage stellt Stephan Wunsch in seinem Buch "Verrufene Tiere" und erzählt davon, wie unsere Wahrnehmung und vor allem auch unsere Ängste vor bestimmten Tieren durch ...

Was prägt unsere Sicht auf Tiere?

Diese Frage stellt Stephan Wunsch in seinem Buch "Verrufene Tiere" und erzählt davon, wie unsere Wahrnehmung und vor allem auch unsere Ängste vor bestimmten Tieren durch Medien und Populärkultur sowie durch die Vermenschlichung und Übertragung von Tugend- und Wertvorstellungen beeinflusst werden.

Ein gutes Beispiel ist der Hai, dessen Bild im letzten Jahrhundert stark durch Filme wie Spielbergs "Der weiße Hai" und durch Massenhysterien beeinflusst worden ist. Das genau Gegenteil dazu bildet der Delfin, den wir nicht zuletzt dank "Flipper" als liebenswürdig, verspielt und edel wahrnehmen.

Edelkeit ist sowieso ein Wert, den wir von Tieren erwarten. Spinnen mögen wir beispielsweise deshalb nicht, weil wir sie als hinterhältig und unaufrichtig wahrnehmen. Und auch Wespen gegenüber sind wir skeptisch, weil sie u.a. nicht unsere Ideale von Mutterschaft erfüllen.

Wenn wir also den Eindruck haben, dass Tiere unseren Tugenden nicht entsprechen, sinken sie in unserem Ansehen. Ein besonders einprägsames Beispiel sind Aasfresser, wie der Geier. Ebenso Hyänen, die in Gruppen sogar Löwen töten können, außerdem alles andere als süß aussehen und deshalb keine Chance haben, sich aus ihrer Verrufenheit zu befreien.

Stephan Wunsch gelingt es auf fesselnde Weise, natur-, kultur und literaturwissenschaftliche Aspekte miteinander zu verbinden und dadurch unsere Ängste zu erklären. Das Buch war für mich eine Art erfrischender Realitätscheck. Nicht zuletzt dadurch, dass die menschliche Scheinheiligkeit immer wieder enttarnt wird. Mit dem Hai lässt es sich wohl am besten auf den Punkt bringen: Sein "wahllosen Verschlingen" fordert jedes Jahr 10 Todesopfer. Menschen töten Haie millionenfach.

"Verrufene Tiere" von Stephan Wunsch, erschienen bei @matthesundseitzberlin: Unbedingt lesen! 🕷️🦅🐍🦇

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