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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2024

Oberflächlich

Not Your Business, Babe!
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Das Buch behandelt die Ungerechtigkeit und den Klassismus der Arbeitswelt unter dem Fokus des Feminismus. Dabei werden auch popkulturelle Vorbilder mit einbezogen.

Ich stehe dem Buch etwas unschlüssig ...

Das Buch behandelt die Ungerechtigkeit und den Klassismus der Arbeitswelt unter dem Fokus des Feminismus. Dabei werden auch popkulturelle Vorbilder mit einbezogen.

Ich stehe dem Buch etwas unschlüssig gegenüber. Ich fand viele der Fakten zum Feminismus oberflächlich, weswegen das vermutlich unspannend ist, wenn die lesende Person schon ausgiebiger zum Feminismus informiert ist.
Die popkulturellen Beispiele waren, was mich an dem Buch besonders angesprochen hat und dahingehend kann ich auch sagen, dass ich die Infos sehr interessant fand. Teilweise waren im Text aber übermäßig viele popkulturelle Referenzen verbaut, was ich persönlich unangenehm fand. Es hat sich zum Teil so angefühlt, als sollte der Text ursprünglich auf Twitter landen, stattdessen haben sie sich aber entschieden, ein Buch daraus zu machen. Vor allem die Menge war hierbei anstrengend, was sich im Laufe des Buches meiner Meinung nach aber zum Glück gebessert hat. Diese Referenzen haben teilweise auch seltsamerweise ein bestimmtes Frauenbild gezeichnet, mit dem zumindest ich mich nicht wirklich identifizieren konnte. Da kamen dann so Aussagen wie, "Wir haben doch alle dies und das geschaut” und "Ich spreche doch für uns alle, wenn ich sage, dass…”, was ich besonders irritierend fand in einem feministischen Buch. Der Schreibstil an sich war angenehm zu lesen, sodass es nie zu trocken wirkte.
Ich hätte mir vom Buch gewünscht, dass das Thema zu popkulturellen Einflüssen auf die Wahrnehmung von Frauen in der Arbeitswelt, wie sich das auf sexistische und klassistische Bilder auswirkt und wie sich das im Laufe der Zeit auch verändert hat, einfach als klarer Fokus des Buches gesetzt und tiefer bearbeitet wird. So fand ich das Buch nicht furchtbar, aber oberflächlich und nichtssagend.

Es ist nicht so, dass ich es bereue das Buch gelesen zu haben, aber es war einfach etwas nichtssagend. Der spannende Teil war nicht so ausgiebig, wie ich es mir gewünscht hätte und der Rest waren recht oberflächliche Fakten zu Kapitalismus und Feminismus. Vielleicht war ich auch einfach nicht die Zielgruppe, aber dann weiß ich auch nicht genau, wer die Zielgruppe sein soll. Ich kann das Buch folglich leider nicht empfehlen, was schade ist, da ich die Themen grundsätzlich spannend fand.

Veröffentlicht am 19.07.2023

Restaurant mit Seeblick

Das Haus am Walchensee
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Im Buch geht es um die Geschwister Siebert. Sie wurden im Kindesalter durch ihre Eltern voneinander getrennt und nun durch die Testamentseröffnung ihres verstorbenen Vaters wieder zusammengebracht. Laut ...

Im Buch geht es um die Geschwister Siebert. Sie wurden im Kindesalter durch ihre Eltern voneinander getrennt und nun durch die Testamentseröffnung ihres verstorbenen Vaters wieder zusammengebracht. Laut Testament müssen sich beide gemeinsam bereit erklären, das Familienrestaurant zu übernehmen, weil es sonst der Kirche zufällt. So müssen sich Freya und Niklas zusammenraffen und wieder kennenlernen, um gemeinsam das Familienerbe zu bewahren.

Ich hatte mir von dem Buch eine nette Familiengeschichte erhofft, die in der wunderschönen Gegend um den Walchensee spielt und damit eine perfekte Sommerlektüre hätte werden sollen. Die Gegend im Buch wird auch sehr idyllisch beschrieben und es ist mir sehr leichtgefallen, mir diesen zauberhaften Ort vorzustellen.
Leider konnte mich der Rest der Geschichte nicht abholen. Der Schreibstil wirkt unbeholfen. Irgendwie war er zu plump, ohne dass das so gewollt wirkte.
Die Beziehungen der Charaktere werden in meinen Augen nicht gut aufgebaut. Sie hatten gar nicht den Raum, einander tatsächlich ausgiebig kennenzulernen. Es ging stattdessen alles zu plötzlich und bestimmte Punkte haben sich einfach innerhalb eines Gesprächs vollzogen. Dafür waren die Dialoge aber auch einfach zu oberflächlich und nicht tiefgreifend genug.
Das ewige Hin und Her zwischen Freya und ihrem potenziellen Liebsten war mir irgendwann auch zu viel und nach einigen Sachen, die er sich geleistet hat, war er für mich sowieso unten durch. Niklas mochte ich gerne, aber in diesem Buch stand Freya im Fokus.
Ich glaube, dass ich das Buch mit etwas Heimatliebe für Bayern potenziell mehr genossen hätte, da ich aber nicht aus Bayern komme, war es damit bei mir nicht weit her.

Ich fand das Buch unausgereift und oberflächlich und kann es damit nicht empfehlen.

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Veröffentlicht am 19.03.2023

Unsympathische Charaktere

Infinity Son (Bd. 1)
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Früher einmal wollten Emil und Brighton beide Celestials werden, welche magische Kräfte von den Sternen bekommen, und die Welt retten. Emil jedoch ist erwachsen geworden und kann auf magische Kräfte sehr ...

Früher einmal wollten Emil und Brighton beide Celestials werden, welche magische Kräfte von den Sternen bekommen, und die Welt retten. Emil jedoch ist erwachsen geworden und kann auf magische Kräfte sehr gut verzichten, nur Brighton träumt noch davon, dass die besondere Sternenkonstellation an ihrem Achtzehnten ihnen Superkräfte verleiht. Erstaunlicherweise passiert das sogar, zumindest fast, denn einer von ihnen erhält Kräfte und es ist ausgerechnet Emil, der sich am liebsten weigern würde, dieses Erbe anzunehmen.

Meine Beziehung zu diesem Buch ist eher schwierig. Die Idee des Worldbuilding fand ich spannend. Es ist New York, aber mit Magie. Dabei fand ich es faszinierend, wie die Magie mit unserer Welt verwoben wurde. Magie ist eine öffentliche Sache. Die Welt weiß um magische Geschöpfe und übernatürliche Menschen und es beeinflusst die Politik und auch das alltägliche Leben. Das hat mir sehr gut gefallen und ich wünschte, wir wären noch viel tiefer eingetaucht.
Denn leider konnte mich der Rest des Buches nicht so besonders begeistern. Kein einziger der Charaktere konnte so wirklich mein Herz gewinnen. Die meisten waren mir egal, während ich Brighton zum Beispiel absolut furchtbar fand. Er hatte nichts an sich, was ich sympathisch fand. Er war arrogant und egozentrisch und hat sich nur um Ruhm geschert.
Die Kampfszenen waren schlecht geschrieben, uninteressant und teilweise verwirrend. Gegen Ende wurde die Geschichte außerdem sehr repetitiv.

Ich kann das Buch schweren Herzens leider nicht empfehlen. Der Anfang hat mir noch sehr gefallen und aufgrund der coolen Grundidee hatte ich große Hoffnungen, die leider enttäuscht wurden.

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Veröffentlicht am 29.08.2022

Nicht meins

Die Wolkenstürmerin
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Marlene ist Pilotin. Wahrscheinlich allein schon aus genetischen Gründen, denn ihr Familienbetrieb hat lange Zeit Flugzeuge hergestellt. Nun soll das Unternehmen jedoch von einem Konkurrenten übernommen ...

Marlene ist Pilotin. Wahrscheinlich allein schon aus genetischen Gründen, denn ihr Familienbetrieb hat lange Zeit Flugzeuge hergestellt. Nun soll das Unternehmen jedoch von einem Konkurrenten übernommen werden. Marlene stellt sich gegen diese Entscheidung und schlägt vor ein Lufttaxiunternehmen zu gründen, um den Fortbestand des Familienbetriebes zu sichern. Dabei muss sie mit der Schikane ihres Cousins Maximilian klarkommen, welcher der Meinung ist, dass Frauen statt an ein Flugzeugsteuer in die Küche gehören. Und als wären das noch nicht genug Probleme, verliebt sie sich in Bernhard, welcher aus Ostdeutschland kommt, weswegen ihre Liebe unter keinem guten Stern steht.

Der Part in dem Marlene sich für das Familienunternehmen einsetzt und den Betrieb ihres Flugtaxis organisiert, ist durchaus spannend. Auch die historischen Hintergründe kommen zur Geltung, was auch interessant ist. Man kann sehen, wie sie sich gegen den Zeitgeist stellt und ihren Traum trotz Sexismus verfolgt.
Damit kommen wir aber leider auch schon zu den Sachen, die mir nicht gefallen. Einen riesigen Teil der Geschichte nimmt die furchtbare Liebesgeschichte zwischen Marlene und Bernhard ein. Sie verlieben sich auf den ersten Blick und sind innerhalb weniger Monate bereit, Gefängnisstrafen und ihr Leben füreinander zu riskieren. Dabei wurde mir nie so richtig klar, warum sie einander überhaupt mögen, denn bis auf ihr erstes Gespräch unterhalten sie sich nicht wirklich viel und wenn dann sind diese Gespräche zumindest für mich persönlich enttäuschend. Die gesamte Liebesgeschichte hat das Buch in meinen Augen stark beeinträchtigt. Wenn es um die Firma ging, war Marlene eine durchsetzungsfähige Frau, aber sobald es um Bernhard ging, hat sie die dümmsten Entscheidungen getroffen und sich absolut naiv verhalten. Gegen Ende des Buches geht es schon überhaupt nicht mehr um die Firma, sondern nur noch um die Liebesgeschichte.

Ich glaube, der Grund, warum meine Position zu dem Buch so negativ ist, ist einfach, weil ich enttäuscht bin. Das Buch klang toll und ich habe vor allem den Anfang auch noch genossen. Ich kann das Buch leider nicht empfehlen, da es zumindest für mich persönlich neben der Liebesgeschichte noch andere Sachen gab, die ich furchtbar fand, welche ich aus Spoilergründen nicht weiter ausführen werde.

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Veröffentlicht am 20.04.2022

Obsessives Verhalten

Jeder Tag für dich
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Das Buch behandelt Mary und wie sie mit dem Verschwinden der “Liebe ihrer Lebens” James umgeht. James ist seit sieben Jahren verschwunden und Mary stellt sich jeden Abend an den Bahnhof und wartet dort ...

Das Buch behandelt Mary und wie sie mit dem Verschwinden der “Liebe ihrer Lebens” James umgeht. James ist seit sieben Jahren verschwunden und Mary stellt sich jeden Abend an den Bahnhof und wartet dort auf ihn. Des Weiteren spielt Alice eine große Rolle, welche sich entscheidet James zu suchen, nachdem sie Mary kennengelernt hat.

Der Anfang des Buches ist in meinen Augen ziemlich schlecht. Erst einmal ist Mary offensichtlich sehr obsessiv. Seit sieben Jahren hat sie kaum Beziehungen aufgebaut und kaum andere Sachen gemacht, als zu arbeiten, zu schlafen und sich an den Bahnhof zu stellen und auf James zu warten. Sie ist ein sehr langweiliger Charakter. Sie hat kaum Meinungen oder Interessen außerhalb ihrer Obsession mit James.
James selbst ist sehr schmierig. Er belästigt Mary direkt als sie sich das erste Mal begegnen. Auch er ist kein besonders spannender Charakter außerhalb seiner Obsession mit Mary und seiner Depression.

In der zweiten Hälfte des Buches wird es nun wenigstens etwas spannend. Hier begibt sich Alice nun auf die Suche nach James und wir erfahren als Leser auch von einigen tiefergehenden Problemen in der Beziehung von Mary und James.
Das Buch spricht gegen Ende ein recht wichtiges Thema an, was natürlich auf jeden Fall nicht schlecht ist. Es endet auch gegensätzlich zu dem, was man hätte befürchten können, was mich natürlich gefreut hat.

Insgesamt werden viele Stereotypen reproduziert, was ungünstig ist, da das Ende versucht auf ein schädliches Vorurteil gegenüber Männern hinzuweisen, was zwar wichtig ist, aber durch das Bedienen von Stereotypen nicht sehr authentisch rüberkommt.

Ich hatte eine recht unverfängliche Liebesgeschichte erwartet und wurde ziemlich enttäuscht.

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