Glücksformel Wasser
Ich liebe Schwimmen.
Ich liebe es, wenn die Sonne sich auf der Wasseroberfläche bricht und dadurch ein herrliches Muster am Beckenboden malt.
Ich liebe es, das Schwimmbecken für mich allein zu haben ...
Ich liebe Schwimmen.
Ich liebe es, wenn die Sonne sich auf der Wasseroberfläche bricht und dadurch ein herrliches Muster am Beckenboden malt.
Ich liebe es, das Schwimmbecken für mich allein zu haben und zu sehen, wie meine Bewegungen das ruhige Wasser vor mir teilen.
Ich liebe es, wie mein Herz leichter wird mit jedem Zug und mein Gedankenkarussell sich langsamer dreht, mein Kopf ruhig wird.
Ich liebe es, wie Schwimmen etwas so Kraftvolles und zugleich Sanftes ist, wie mein Körper getragen wird und sich fallen lassen kann.
Das kühle, weiche Wasser spüren und einfach Sein. Niemand, der etwas von mir will; nichts, das ich tun muss. Nur das nasse Blau und ich.
Kristine Bilkau fängt in diesem feinen Buch so viel von diesem Gefühl ein, das mich auch jedes Mal überkommt, wenn ich Schwimmen gehe. Mir fehlten oft die Worte, anderen zu beschreiben, was Schwimmen in mir auslöst. Dank der Autorin habe ich sie nun. In dunklen Zeiten war es nämlich mitunter diese Tätigkeit, die mir Halt und Zuversicht gab.
Dass das Schwimmen über persönliche Aspekte hinaus noch so viele weitere Seiten hat - soziale, historische, politische - auch das spricht Bilkau in Kapiteln wie "Wertschätzung" und "Teilhabe" an und zeigt damit wieder einmal ihren warmen, klugen Blick auf gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge.
Ich habe dieses Buch ausschließlich im Freibad gelesen und diese Kombination kann ich nur empfehlen. Was für ein Schatz!
"Schwimmen, so viel weiß ich inzwischen, löst keine Probleme, aber es kann für Klarheit und Mut sorgen, um sich ihnen zu stellen." (S. 18)