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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2024

Für Fans von Gaming, eSports und Streaming

IN-GAME
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Anne liebt es in die Welt von "Masters of Magic", kurz MoM, einzutauchen und sich epische Schlachten mit Monstern und nervenaufreibende Duelle mit anderen Spielern zu liefern. Das Online-Fantasy-Rollenspiel ...

Anne liebt es in die Welt von "Masters of Magic", kurz MoM, einzutauchen und sich epische Schlachten mit Monstern und nervenaufreibende Duelle mit anderen Spielern zu liefern. Das Online-Fantasy-Rollenspiel zieht sie schon seit Jahren in seinen Bann und dennoch hat sie es nie bis nach ganz oben, also in die Platin-Liga geschafft. Denn immer, wenn herauskommt, dass sie eine junge Frau ist, wird sie belächelt, angemacht, ausgeschlossen oder aufs Übelste beleidigt. Das muss aufhören! Deswegen startet sie ganz von vorne: neuer Account, neuer Charakter, neuer Name. Dabei gibt sie sich mit technischen Hilfsmitteln als Mann aus. So muss es doch möglich sein endlich die Spitze zu erreichen. Als sie dann allerdings ihrem Mitspieler Linus näher kommt, fällt es ihr zunehmend schwer ihre wahre Identität geheim zu halten.

Seit vielen, vielen Jahren versinke ich selbst immer wieder in der World of Warcraft sowie in allen möglichen anderen PC-Spielen. Daher war für mich sofort klar, dass ich dieses Buch lesen MUSS. Ich mochte das Setting, die Beschreibungen von MoM, dem Gaming-Vibe sowie dem „Fieber“, das einen zuweilen befallen kann.

Jedenfalls verstrickt Anne sich immer weiter in Unwahrheiten und überspannt den Bogen manchmal gewaltig. Sie gibt zum Beispiel „unnötig“ und ungefragt Geld aus, das ihr nicht gehört. Und natürlich gerät sie in einige unangenehme Situationen. Das liegt auch daran, dass sie ganz schön verballert und tollpatschig ist. Auch ihre Introvertiertheit trägt definitiv dazu bei. Für uns als Leser:innen ist das Ganze sehr unterhaltsam, aber man kann über sie auch regelmäßig nur wohlwollend den Kopf schütteln.

Sehr sympathisch waren mir ihre Mitbewohnerin/ beste Freundin Pia und Linus. Er ist nämlich nicht nur online hilfsbereit und freundlich, sondern auch im Real Life, Sachen gibt’s! Beide müssen mit Anne einiges mitmachen, wo ein wenig Ehrlichkeit doch soviel bewirkt hätte.

Was mir nicht so gut gefallen hat war hingegen das suggerierte Männerbild. Anscheinend spielen hauptsächlich Männer MoM, Frauen sind dementsprechend eine absolute Seltenheit und müssen sich sogar am besten verstecken, weil Männer IMMER verbal ausfallend auf sie reagieren (außer Linus natürlich, der einzige Spieler weit und breit, der nicht total frauenfeindlich und sexistisch ist)… In meiner gesamten Gaming-Laufbahn ist mir sowas wirklich noch nie passiert. Ja, es gibt toxische Spieler, aber deren Verhalten bezieht sich dann nicht auf ein bestimmtes Geschlecht, sondern auf alle…

Insgesamt hat mich „In-Game“ auf jeden Fall überzeugen können. Fans von Gaming, eSports und Streaming werden hier auf ihre Kosten kommen.

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Veröffentlicht am 12.02.2024

Schönheit kommt von innen

Die Erfüllung von Wünschen
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Stell dir vor, du könntest eine sechsmonatige Auszeit von deinem Job machen und stattdessen auf einer Austernfarm in Irland arbeiten. Für viele bestimmt eine Traumvorstellung, nicht so jedoch für Philomela, ...

Stell dir vor, du könntest eine sechsmonatige Auszeit von deinem Job machen und stattdessen auf einer Austernfarm in Irland arbeiten. Für viele bestimmt eine Traumvorstellung, nicht so jedoch für Philomela, kurz Phil. Sie fühlt sich in ihrem geregelten Leben und der Anstellung als Altenpflegerin eigentlich ganz wohl. Doch das Testament ihrer Großmutter ist eindeutig: Kommt sie der Aufforderung nicht nach, bekommt sie auch nicht ihr volles Erbe. Doch dieses würde ihr die Gelegenheit geben ihren besten Freundinnen ihre größten Wünsche zu erfüllen und so lässt sie sich schließlich widerwillig auf den Deal ein. Doch kaum ist sie auf der Austernfarm angekommen, scheint ihr Vorhaben bereits wieder zum Scheitern verurteilt. Schuld sind ein Missverständnis und der griesgrämige und nahezu unverschämte Farmbesitzer Grady.

🦪

Phil wird von Selbstzweifeln geplagt: Ein schrecklicher Unfall hat nicht nur großflächige Brandnarben auf ihrem Körper, sondern auch tiefe Wunden in ihrer Seele hinterlassen. Seitdem kann sie sich nicht mal mehr selbst im Spiegel betrachten, geschweige denn andere zu nah an sich heran lassen. Dabei ist sie ein herzensguter Mensch, versprüht Lebensfreude, ist hilfsbereit und dermaßen selbstlos. Sie will unbedingt die nicht grade kleinen Wünsche ihrer Freundinnen erfüllen, die dies auch noch (nahezu) klaglos annehmen, was ich schon ziemlich heftig finde. Immerhin ist hier viel Geld im Spiel.

🦪

Ich mochte fast alle Charaktere sehr gerne. Der Zusammenhalt auf der Farm und auch als Familie ist wirklich schön zu beobachten. Meine Lieblinge waren Padraig, Maeve (zwei ausgebuffte Schlitzohren), Farmmanager Braden und Gradys Bruder Liam. Besonders zu erwähnen ist ebenfalls Pepper, Gradys süßer Hund.

🦪

Spannend war auch, dass wir einiges über das Züchten von Austern erfahren haben. Doch die Hauptthemen waren natürlich das individuelle Verständnis von Schönheit, Schönheitsideale, Bodyshaming und Bodypositivity, Selbstzweifel und Selbstliebe, unsichtbare und sichtbare Narben sowie den Umgang damit. Außerdem spielen auch Schönheitsoperationen sowie die Möglichkeit von Wiederherstellungs-OPs eine Rolle. Man kann sich vorstellen, dass es teilweise sehr emotional und dramatisch wurde, grade weil wir die Ereignisse aus Phils Sicht erleben.

🦪

Für mich auf jeden Fall ein gelungener und ereignisreicher Auftakt in wunderbarem Setting, der Lust auf mehr macht. Es wurden selbstverständlich auch folgende Teile kräftig angeteasert, sodass ich gespannt bin wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 31.01.2024

Düstere Regency Romance samt gelungenem Mix aus Liebe, Feminismus, Medizin, Thrillerelementen sowie einem Hauch Mystery

Anatomy
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Die junge Lady Hazel Sinnett möchte unbedingt Chirurgin werden. Das ist für eine Frau im Jahre 1817 aber leider unmöglich. Doch dann lässt sich der gefeierte Dozent Dr. Beecham auf einen Deal ein: besteht ...

Die junge Lady Hazel Sinnett möchte unbedingt Chirurgin werden. Das ist für eine Frau im Jahre 1817 aber leider unmöglich. Doch dann lässt sich der gefeierte Dozent Dr. Beecham auf einen Deal ein: besteht sie die medizinische Prüfung ohne Unterricht, darf sie bei ihm studieren. Da trifft es sich gut, dass Hazel den Auferstehungsmann Jack kennenlernt, der Leichen ausgräbt und anschließend zu Lehrzwecken verkauft. So beginnt Hazel zu sezieren und zu lernen. Dabei kommt sie nicht nur Jack näher, sondern verstrickt sich auch immer weiter in die dunklen Geheimnisse und Intrigen der Stadt. Denn in Edinburgh gehen finstere Machenschaften vor sich, das erkennt sie ganz klar an einigen eindrücklichen Besonderheiten, die sie an den Toten findet.

Die Atmosphäre ist durchaus bedrückend und makaber. Es wird immer wieder ziemlich blutig und teilweise etwas eklig. Das ist definitiv nichts für schwache Nerven. Mich als Gesundheits- und Krankenpflegerin haben die Beschreibungen der Krankheitsbilder, Behandlungen und Autopsien jedoch sehr interessiert.

Hazel ist eine starke Protagonistin, die bereit ist für ihren Traum zu kämpfen. Dabei muss sie sich in einer von Männern dominierten Welt beweisen und wird dabei so gut wie nie ernst genommen. Schließlich gilt eine gute Partie bei der Bräutigam-Wahl und das Gebären der Nachkommen als einzig anzustrebendes Ziel für eine junge Frau ihres Standes.

Wir finden in dieser düsteren Regency Romance einen gelungenen Mix aus Liebe, Feminismus, Medizin, Thrillerelementen sowie einen Hauch Mystery. Es handelt sich dabei um den Auftakt einer Dilogie. Ich bin schon sehr gespannt auf den Abschluss und hoffe auf ein ebenso fesselndes wie eindrucksvolles Finale.

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Veröffentlicht am 29.01.2024

Wenn aus Spaß bitterer Ernst wird

Lupus Noctis
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Sechs Jugendliche begeben sich in ein unterirdisches, stillgelegtes Bunkerkrankenhaus, um dort ihr Lieblingsrollenspiel Lupus Noctis zu zelebrieren. Doch was als Spiel beginnt, wird bald bitterer Ernst, ...

Sechs Jugendliche begeben sich in ein unterirdisches, stillgelegtes Bunkerkrankenhaus, um dort ihr Lieblingsrollenspiel Lupus Noctis zu zelebrieren. Doch was als Spiel beginnt, wird bald bitterer Ernst, denn plötzlich ist der Schlüssel verschwunden. Eingesperrt an diesem unheimlichen, nahezu lichtlosen Ort, kommen schließlich die dunkelsten Geheimnisse ans Licht. Es stellen sich die Fragen: war das Verlegen des Schlüssels ein Versehen oder wurden sie absichtlich von der Außenwelt abgeschnitten? Wem können sie überhaupt trauen, denn möglicherweise befindet sich der Verräter sogar bereits unter ihnen?

Das von den Freunden selbst weiterentwickelte Lupus Noctis wurde inspiriert von dem Rollenspiel „Die Werwölfe von Düsterwald“, welches aus Online- und WhatsApp-Spielen bekannt ist. Ich kenne es zwar selber nicht, fand die Beschreibung und Umsetzung aber sehr spannend, so dass ich schon fast enttäuscht war, dass das Spiel an sich relativ schnell vorbei war. Zur gruseligen Einstimmung war es aber definitiv perfekt. Und wenn man dann die weiteren Ereignisse bedenkt, weiß ich genau, warum ich Keller und die Dunkelheit nicht mag…

Die ganze Zeit herrscht eine zunehmende bedrohliche und beängstigende Atmosphäre, da können einem die Jugendlichen (auch ohne ihre Probleme, die sich im Verlauf herauskristallisieren) wirklich nur Leid tun. Ich konnte ihre zunehmende Panik und das wachsende Misstrauen den anderen gegenüber absolut nachvollziehen.

Es werden einige Überlegungen angestellt, wer oder was hinter der ganzen Sache stecken könnte. Ich habe aber mit der Auflösung bis zum Ende überhaupt nicht gerechnet und wurde dementsprechend immer wieder neu überrascht und schockiert. Mich haben auch die aufgedeckten Geheimnisse „begeistert“, auch wenn einiges davon ziemlich heftig ist und unerwartet kam. Obwohl es zu häufigen Perspektivenwechseln kommt und man über jede:n Jugendliche:n etwas erfährt, kann man trotzdem nicht einschätzen woran bei den einzelnen Personen ist. Wer sagt die Wahrheit, wer spielt ein falsches Spiel?

Die beiden Autorinnen haben hier einen hochgradig spannenden und sehr gelungenen Jugendthriller geschaffen. Nervenkitzel und Gänsehaut-Momente sind da garantiert.

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Veröffentlicht am 24.01.2024

Zukunftsfragen und Liebesgeflüster

Heartstopper Volume 5 (deutsche Hardcover-Ausgabe)
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Nicks Schulabschluss rückt näher und er muss sich Gedanken machen, was er mit seiner Zukunft anstellen möchte. Soll er sich bei Unis bewerben? Wenn dann aber doch in der Nähe von zuhause und Charlie. Oder? ...

Nicks Schulabschluss rückt näher und er muss sich Gedanken machen, was er mit seiner Zukunft anstellen möchte. Soll er sich bei Unis bewerben? Wenn dann aber doch in der Nähe von zuhause und Charlie. Oder? Die beiden sind immer noch total verliebt und unzertrennlich. Und langsam kommen sie sich immer näher. Doch seine Gefühle, Wünsche und Ängste klar zu kommunizieren ist gar nicht so einfach wie man denken könnte.

Im Hinblick auf die Ereignisse des Kurzromans „Nick & Charlie“, den ich erst kürzlich gelesen habe, ist das alles irgendwie traurig. Klar ist Charlie hier auch nicht unbedingt begeistert, aber es wirkt doch eher so, als würde er Nick in seinem Vorhaben unterstützen wollen. Dieser hingegen denkt mehr an Charlies Wohl als an das, was für ihn selber am Besten wäre.

Heartstopper ist eine einfühlsame, gefühlvolle und süße Geschichte, die sowohl mit Humor als auch ernsten Themen besticht. Diese sind unter anderem: Wie stelle ich mir meine Zukunft vor? Stelle ich meine Karriere über meine Beziehung oder geht sogar beides? Ist eine Fernbeziehung möglich und möchte ich mich darauf überhaupt einlassen? Wer bin ich ohne meine:n Partner:in? Wem gegenüber kann ich mich öffnen? Psychische Erkrankungen. Therapie. Das erste Mal. Vertrauen. Freundschaft.

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