Meine Rezension zu "Das Waldhaus"
Das WaldhausEigene Meinung
Die Thematik rund um die Demenz, verwoben mit wohl düsteren Familiengeheimnissen, hat mich sofort angesprochen. Und zu Anfangs hatte ich auch wirklich ein gutes Gefühl bei „Das Waldhaus“ ...
Eigene Meinung
Die Thematik rund um die Demenz, verwoben mit wohl düsteren Familiengeheimnissen, hat mich sofort angesprochen. Und zu Anfangs hatte ich auch wirklich ein gutes Gefühl bei „Das Waldhaus“ …
Ohne Umschweife werde ich mit der Protagonistin Hannah bekannt gemacht, aus dessen Ich-Perspektive ich auch lese. Ich bin direkt in der Geschichte, was mir einen knackigen Einstieg verschaffte. Ich empfand den Schreibstil als sehr flüssig, wenn auch hier und da etwas wiederholend. Gerade die Gedanken von Hannah kreisen immer wieder um dieselbe Thematik, die natürlich Knack und Wendepunkt hier ist: Wer hat ihre Mutter getötet?
Von den Wiederholungen abgesehen, versucht Hannah alles in ihrer Macht Stehende, um der Lösung näherzukommen. Und das teilweise auch merkwürdige Art und Weise. Sie übernimmt die Pflege ihres Demenz erkrankten Vaters und möchte ihn mehr Informationen entlocken, in dem sie versucht die, Zeit zurückzudrehen um ihren Vater in die Richtige „Stimmung“ zu bringen. Das ist auch eigentlich alles, was man grob von der „Pflege“ mitbekommt. Meist holt sie die Nachbarin mit ins Boot, damit sie sich um Hannahs Vater kümmert, weil Hannah selbst schon anderen Hinweisen und Verdächtigungen anstellt. Und leider hatte ich schon sehr früh einen Verdacht, der sich bestätigte. Das Problem dabei ist, dass Hannah alles Mögliche in Bewegung setzt und sich dabei nicht von der Stelle bewegt. Und ich als Leser demnach bedauerlicherweise auch nicht. Dennoch war der Kreis, in dem die Geschichte spielt, so eng, dass es schon wieder eine wunderbare Atmosphäre ergab.
Hannah ist eine schwierige Protagonistin gewesen. Ich möchte sagen, dass mir bewusst ist, dass sie auf mysteriöse Art ihre Mutter verloren hat, ihren Vater an die Demenz verliert, mit ihrem Bruder nur wenig Kontakt hat und deshalb auch viel Verantwortung auf ihr liegt. Diese Verantwortung schafft sie aber rigoros auch weiter zu delegieren. Es hatte auf mich den Eindruck, dass sie so vehement nach Liebe und Anerkennung sich sehnt, dass sie blind für das Offensichtliche wird. Während ich am Anfang noch Verständnis und Mitgefühl für die Protagonistin hatte, schwächte diese ab der Hälfte des Buches ab und ließ mehr als einmal frustriert aufseufzen.
Mein abschließendes Fazit
„Das Waldhaus“ ist eine Geschichte, die sehr interessant hätte werden können, aber hier und da noch ein wenig an der Ausführung, zu wünschen übrig ließ. Ab der Hälfte des Buches konnte ich nachvollziehen, warum vor allem Protagonistin Hannah, bei vielen Lesern in negative gerutscht ist. Die wiederholenden Verdächtigungen und Vermutungen, die Hannah anstellt, haben sich etwas zäh angefühlt, da ich das Gefühl hatte, mit Hannah zusammen nicht mehr von der Stelle zu kommen. Auch ihre plötzlichen, impulsiven „Anfälle“ fand ich die ersten Male noch interessant, dann aber schon fast zu häufig genutzt. Die Geschichte hat mich dennoch unterhalten können, wenn auch vielleicht nicht auf der Ebene, wie ich es mir gewünscht hätte. Die im überschaubaren Kreis gehaltene Story bekommt eine fast schon erdrückende Atmosphäre, wenn man über Protagonistin Hannah ein wenig hinwegsehen kann. Der einfache und vielen Dialogen gefüllte Schreibstil, ließen mich einfach und flüssig durch die Geschichte fallen und es war wirklich nur Protagonistin Hannah, die ich einfach nicht (be)greifen konnte.
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