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Veröffentlicht am 24.01.2024

Eine atmosphärische Romeo und Julia Adaption mit großem Spannungsfaktor!

The Romeo & Juliet Society, Band 1: Rosenfluch (SPIEGEL-Bestseller-Autorin |Knisternde Romantasy | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
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Heute habe ich mal wieder ein richtiges Highlight für euch parat. Der neue Auftaktband der "The Romeo and Juliet Society"-Reihe hat mich extrem begeistert. Sabine Schoder hat eine atemberaubende Atmosphäre ...

Heute habe ich mal wieder ein richtiges Highlight für euch parat. Der neue Auftaktband der "The Romeo and Juliet Society"-Reihe hat mich extrem begeistert. Sabine Schoder hat eine atemberaubende Atmosphäre geschaffen, die einen so schnell nicht mehr loslässt. Zum Glück geht es Ende Februar schon mit Band zwei weiter, denn das war doch ein echt fieser Cliffhanger am Ende.

Die Autorin:

Sabine Schoder (geboren 1982) studierte Grafikdesign in Wien. Seit ihrem Debütroman Liebe ist was für Idioten. Wie mich. (2015) schreibt sie hauptberuflich. 2021 gewann sie den DELIA Jugendliteraturpreis. Ihre Reise nach Verona inspirierte sie zu ihrer Trilogie "The Romeo & Juliet Society".

Inhalt:

„Noch heute liegt auf den Familien von Romeo Montague und Julia Capulet ein Fluch: Alle siebzehn Jahre muss sich ein Liebespaar aus ihren beiden Häusern opfern. Joy ahnt von ihrem gefährlichen Erbe nichts, bis sie an eine Akademie entführt wird. Als Capulet darf sie sich auf keinen Fall in einen Montague verlieben, doch die Fürsten beider Häuser lassen ihr Herz höherschlagen. Auf dem Ball, auf dem das tragische Liebespaar ausgewählt wird, bringen Joys Gefühle nicht nur sie selbst in Gefahr …“ (Produktbeschreibung)

Kritik und Fazit:

Das Cover ist wirklich sehr beeindruckend. Die drei Hauptprotagonisten Joy, Rhyme und Cut steht im Zentrum. Während Joy uns direkt anblickt, ist Rhyme ihr halb zugewandt, schaut dabei aber in die Ferne. Cut hingegen hat ihnen beiden den Rücken gekehrt, scheint sich gleichzeitig aber den beiden langsam zuzuwenden. Die verzwickte Konstellation zwischen den dreien wird so ziemlich gut in Szene gesetzt. In der Hand hält Joy eine Maske, die in der Geschichte noch eine ganz wichtige Rolle spielen wird. Um sie herum fallen Blütenblätter herab und am unteren Rand ranken sich dornige Rosenzweige empor. Die erste Auflage hat außerdem einen beeindruckenden Farbschnitt. Alle drei Bücher nebeneinander werden dann das Cover des dritten Bandes zeigen.

Sehr mystisch geht es in diesem Buch zu. Die Grundlage der Geschichte ist Shakespeares Stück Romeo und Julia. Das tragische Liebespaar umrankt so viele Mythen, dass einige davon einen wahren Kern haben müssen. Das hat sich wohl auch die Autorin gedacht und so eine äußerst spannende Geschichte entworfen, die einen auf der ersten Seite abholt, mitten hinein in Intrigen und Gefahren wirft und einfach nicht mehr loslassen will, als würde man sich in einem Rosenbeet befinden und die vielen kleinen Dornen halten einen an Ort und Stelle.

Zu Beginn war ich ein wenig irritiert von den ungewöhnlichen Namen der Protagonisten, doch recht schnell wurde mir klar, dass sie alle etwas mit Theater zu tun haben und ausschließlich in den Familien der Capulets und Motagues auftreten. All diese Charaktere sind tolle und vor allem schlagfertige Persönlichkeiten die den Leser immer wieder zum Schmunzeln und Lachen bringen. Man schließt alle sofort ins Herz, wie auch die gesamte Welt voller Magie und Flüche.

Stück für Stück wird Joy in die Gegebenheiten der Romeo and Juliet Society eingeführt. Sie ist eine äußerst starke, junge Frau die nicht untätig ist, aber dennoch dauert es eine ganze Weile, bis sie und somit auch der Leser mehr erfährt. Besonders um Cut ranken sich viele Unklarheiten und so bin ich schon sehr auf die Folgebände gespannt, da er hier mit Sicherheit einen größeren Anteil am Geschehen haben wird.

Entgegen der Klappentextangabe ist es allerdings nicht so, dass Joy zwischen den beiden Fürsten hin und her gerissen ist. Ihr fällt lediglich zu Beginn ihrer Zeit an der neuen Schule auf, dass beide sehr attraktiv sind. Ich war froh, dass sie nicht zwischen den Jungs hin und her hechelt, sondern ihre Beziehungen eher durch Spaß und kleine Neckereien voranschreiten. So bleibt Joy eine authentische und selbstbewusste Hauptprotagonistin, die sich wichtige Fragen stellt. Nicht immer sind die betreffende Person parat, um sich jene Fragen beantworten zu lassen. Das empfand ich als sehr glaubwürdig, denn im wahren Leben ist es oftmals auch so, dass man hinterher die besten Fragen hat bzw. dass man – nachdem man viel im Kopf herumgewälzt hat – nicht mehr alles sofort parat hat, was wichtig ist.

"The Romeo & Juliet Society – Rosenfluch" ist für mich ein Highlight. Ich habe es so genossen, Joy, Rhyme und Cut durch die Geschichte zu folgen. Hatte unheimlich viel Spaß an ihren Dialogen, die voller Scherze sind und einem einfach ein tolles Gefühl geben. Gegen Ende wurde die Geschichte dann immer spannender und mir blutete das Herz, da die Autorin vor nichts zurückschreckt. Aber ich glaube ganz fest daran, dass sich am Ende alles zum Guten wenden wird.

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Veröffentlicht am 23.01.2024

Schnelle, leichte Küche für Veganer:innen und alle anderen!

Vegan One Pot
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Ich koche eigentlich gar nicht gerne, bin eher die Bäckerin. Bei mir muss es einfach und vor allem schnell gehen. Da ist die One Pot Küche genau das Richtige für mich. Da meine Tochter und ich seit letzten ...

Ich koche eigentlich gar nicht gerne, bin eher die Bäckerin. Bei mir muss es einfach und vor allem schnell gehen. Da ist die One Pot Küche genau das Richtige für mich. Da meine Tochter und ich seit letzten Sommer außerdem auf eine vegane Ernährung Wert legen, wurde es Zeit, ein paar neue Rezepte kennenzulernen. Da die Schulküche mit veganer Kost noch nicht so weit ist, gibt es das warme Mittagessen eben zu Hause. Auf der Suche nach einem passenden Kochbuch sind wir dann auf "Vegan One Pot" von Sabrina Fauda-Rôle gestoßen und sind extrem begeistert von den leckeren Gerichten, die wir hier bisher schon kosten konnten.

Die Autorin und die Übersetzerin:

Sabrina Fauda-Rôle ist Autorin einiger Kochbücher, sowie Foodstylistin für verschiedene Medien. Sie hat eine Leidenschaft für Trödelmärkte und liebt es, neue Rezepte mit ihren Freunden auszuprobieren.
Wiebke Krabbe studierte Anglistik und Romanistik. Sie arbeitete in einer Zeitschriften-Redaktion eines britischen Verlagshauses bevor sie Aufträge für Übersetzungen von Zeitschriften-Artikeln, Kinderbüchern und Kriminalromanen übernahm. 1991begann sie als freie Übersetzerin zu arbeiten. Sie besitzt das Diploma in Translation des Institute of Linguists.

Inhalt:

„Vegan kochen – so schnell und einfach wie noch nie!
Nur kurz waschen und schnippeln, dann ab mit Gemüse, Hülsenfrüchten, Getreide und Co. in Topf oder Bräter – den Rest erledigt der Herd!
Mit diesen 80 Rezepten, von veganer Paella über Petersilien-Spaghetti mit Hummus und Spinat bis hin zur Heidelbeer-Pannacotta, werden nicht nur Veganer*innen wunschlos glücklich!“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:

Das Cover gibt sofort einen Eindruck darüber, wie das Buch auch im Innern aufgebaut ist. Vor einem weißen Hintergrund sind einige Lebensmittel roh als Zutaten abgebildet und auf der rechten Seite ein fertig zubereitetes Gericht aus eben jenen Zutaten. Diesen Aufbau finden wir auch bei den Rezepten. Während auf der linken Seite die Zutaten abgedruckt und auch fotografisch ungekocht in einer Schüssel dargestellt sind, wird auf der rechten Seite das fertige Gericht inklusive der Angabe zur Zubereitung (zumeist ist das in zwei bis vier Zeilen erklärt) abgebildet.

Genau so einfach, wie das Buch aufgebaut ist, lassen sich die Rezepte auch nachkochen. Innerhalb von 15 bis maximal 30 Minuten hat man ein köstliches Gericht gekocht. Mindestens sechs Rezepte haben wir bereits getestet und alle haben uns unheimlich gut geschmeckt. Es gab Gnocchis mit Spinat & Sojasauce, Blumenkohl mit Curry & Kokos, Mac ’n‘ Cheese, Cremige Nudeln mit Pilzen & Zitrone, Galettes (in unserem Fall Tortillas) mit Spinat & Hummus sowie Grieß mit Kräutern & Zwiebeln. Einfach lecker!

Die insgesamt 80 Rezepte sind in acht Kategorien unterteilt: Blitzschnelle Gerichte, Getreide, Hülsenfrüchte, Eintöpfe, Nudeln, Aus der Pfanne, Suppen und Desserts. Schon hier kann man die Vielfältigkeit sowie Bandbreite der Zutaten erkennen und dennoch lässt sich fast alles leicht einkaufen oder im Notfall abwandeln (Tortilla anstatt Galettes oder Indian Style Tofu anstatt Currytofu). Man braucht weder große Vorkenntnisse, was das Kochen anbelangt, noch viel Zeit für Vorbereitung oder Zubereitung. Auch für Kinder eignet sich das Buch daher super, da im Grunde meist alle Zutaten zusammen in einen Topf oder eine Pfanne geworfen und dann gar gekocht werden. Das gleicht ein wenig der Becherküche, nur dass hier geschmacklich mehr Varianz zu verzeichnen ist. Es ist fast schon wie backen. Alles rein, umrühren, erhitzen und fertig.

Einziges Manko ist die Angabe, für wieviele Personen das Gericht gedacht ist. Ich glaube hin und wieder wurde davon ausgegangen, dass es sich nur um eine Beilage handelt. So ist es definitiv ratsam, beispielsweise den Blumenkohl mit Reis zu essen, da die Menge definitiv nicht für vier Personen reicht, um satt zu werden. Für zwei Personen mit einer guten Portion Reis passt es dann aber. Ganz extrem war es bei dem Grieß mit Kräutern & Zwiebeln, der für vier Personen reichen sollte, aber definitiv allerhöchstens für 2 nicht allzu hungrige Esser.

"Vegan One Pot" ist ein super Kochbuch, um schnelle und einfach Gerichte für den Mittagstisch zubereiten zu können. Hier gibt es einige bekannte Rezepte, die vegan angepasst sind, aber auch neue Rezepte – nicht alltägliche – haben wir hier gefunden. Wir werden uns weiter durch die Seiten testen und freuen uns schon, die restlichen Geschmackssensationen zu entdecken.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Welch zarte und emotionale Geschichte!

Wir irgendwann
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Ich bin ein großer Fan der Geschichten von Kira Mohn. Sie sind einfach immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis und berühren mich zutiefst. So ging es mir auch mit ihrem neusten Roman "Wir irgendwann", ...

Ich bin ein großer Fan der Geschichten von Kira Mohn. Sie sind einfach immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis und berühren mich zutiefst. So ging es mir auch mit ihrem neusten Roman "Wir irgendwann", in welchem die Geschichte von Emmeline – die bereits in "Du irgendwo" anklingt – weitergesponnen wird. Sie hat eine so tragische aber auch schöne Vergangenheit, der ich gerne beigewohnt habe.

Die Autorin:

Kira Mohn hat vielseitige Talente. Sie gründete eine Musikfachzeitschrift, veröffentlichte unter dem Namen Kira Minttu vier Bücher im Verlag ink rebels (u.a. "Me Without Words"), deren Mitbegründerin sie ist. Sowie bei Kyss ihre Leuchtturm-Trilogie (u.a. "Show me the Stars") und ihre Kanada-Reihe "Wild like a River" und "Free like the Wind". Außerdem die Island-Reihe "The Sky in your Eyes" und "The Sea in Your Heart". Nun erschien eine weitere Reihe. "Du irgendwo" ist der Auftakt, welcher mit der kürzeren Vorgeschichte "Ein einziges Versprechen" geteasert wurde. "Wir irgendwann" ist der zweite Teil. Inzwischen lebt die Autorin mit ihrer Familie in München.

** Achtung Spoiler für alle, die den ersten Teil noch nicht kennen. **

Inhalt:

„Ein schlechter Scherz. Das ist der erste Gedanke, der Emmeline durch den Kopf geht, als plötzlich eine junge Frau vor ihr steht und behauptet, ihre Tochter zu sein. Em hat keine Kinder. Mehr noch: Sie kann keine Kinder bekommen. Dieser dumme Scherz ist also alles andere als witzig. Er ist grausam. Doch die junge Frau meint es ernst, sie ist überzeugt, dass sie verwandt sind. Nach einer schockierenden Enthüllung beginnt so für Em eine Reise in die Vergangenheit. Und zu einem Mann, an den sich nur ihr Herz erinnern kann …“ (Produktbeschreibung)

Kritik und Fazit:

Das Cover ist recht dunkel und beschreibt damit die schrecklichen Geschehnisse aus die Vergangenheit von Emmeline und Liam. Doch hinten am Horizont geht die Sonne auf und auch das passt so treffend zu der Geschichte der beiden. Denn trotz der vielen Jahre, die vergangen sind, ist da Hoffnung und die Möglichkeit einer gemeinsamen Zukunft. Das Wort „wir“ steht in dunkelblauen, großen Lettern am Himmel, das „irgendwann“ in gold geprägter, geschwungener Schrift davor. Das alles über einer zauberhaften Landschaftskulisse.

Kira Mohn schafft es immer wieder aufs Neue, mich zu berühren. So auch mit ihrem neusten Roman, der in Verbindung zu "Ein einziges Versprechen" und "Du irgendwo" steht. Die Geschichte von Emmeline und Liam ist schön und traurig zugleich. Beide lieben sich uneingeschränkt, doch gewisse Umstände, sorgten dafür, dass sie entzweit wurden. Der Leser erlebt bereits einen äußerst emotionalen Einstieg. Nachdem Liam in den ersten Kapiteln aus der Vergangenheit erzählt, wird im sechsten Kapitel eine Szene aus Du irgendwo nochmals aus Emmelines Sicht beschrieben.

"Wir irgendwann" ist eine ruhige Geschichte, die ganz tief unter die Haut geht und Spuren hinterlässt. Mir hat besonders gut gefallen, dass Liam die Erinnerung an die Vergangenheit aus seiner Perspektive in eigenen Kapiteln übernimmt, während Emmeline die Gegenwart bestreitet und den Weg zurück zu Liam, bis sich die Geschichten treffen und miteinander verflechten. Man kann dieses Buch einfach nicht aus der Hand legen. Danke liebe Kira, für diese herzzerreißende und so wunderschöne, zarte Erzählung.

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Veröffentlicht am 19.01.2024

Ein Highlight!

Girl, Goddess, Queen: Mein Name ist Persephone
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Ich freue mich so, dass ich mal wieder ein Highlight nach dem anderen entdecken kann. Seit den vergangenen Weihnachtsferien stürze ich mich endlich mal auf meinen privaten SuB und lese nach Lust und Laune. ...

Ich freue mich so, dass ich mal wieder ein Highlight nach dem anderen entdecken kann. Seit den vergangenen Weihnachtsferien stürze ich mich endlich mal auf meinen privaten SuB und lese nach Lust und Laune. Das hat mir mal wieder richtig gut getan und ich habe dabei so viele tolle Geschichten entdeckt. "Girl, Goddess, Queen" von Bea Fitzgerald zählt definitiv dazu. Es ist eine humorvolle Geschichte mit ernsten Hintergrundthemen (die Rolle der Frau in der Gesellschaft) und bietet einige sympathische Charaktere, die man gerne auch als seine eigenen Freunde zählen möchte. Ein Buch zum Wohlfühlen und Spaß haben.

Zitat: "Aber ich habe mich in so viele Schichten der Täuschung gehüllt, dass alles Wahre erstickt ist." Bea Fitzgerald: Girl, Goddess, Queen – Mein Name ist Persephone (Seite 307)
Die Autorin
Bea Fitzgerald unterhält einen erfolgreiche Kanal bei Tiktok, auf dem sie Comedy-Clips über griechische Götter teilt und sich mit anderen Booktokern vernetzt. Ihr Roman Girl, Goddess, Queen (2023) ist ihr Debüt und eroberte sofort die Sunday-Times-Bestsellerliste.

Inhalt:
„Persephone wurde nicht geraubt, sie ist in die Unterwelt geflohen. Dort hat weder ihr Vater Zeus noch ihre Mutter Demeter Macht über sie. Um keinen Preis will sie an irgendeinen Gott verheiratet werden, der sich selbst mehr liebt als sie. Jetzt muss sie den abweisenden und unerwartet attraktiven Hades davon überzeugen, mit ihr gemeinsames Spiel zu machen. Persephone hat einen Plan, der den Olymp bis ins Mark erschüttern wird …“ (Produktinformation)

Kritik und Fazit:

Das auffällige Cover stach mir bei einem meiner leider viel zu selten stattfindenden Besuchen einer Buchhandlung sofort ins Auge. Das kräftige Pink strahlt geradezu und der Titel springt einem entgegen. Die erste Auflage besitzt außerdem einen wunderhübschen Farbschnitt, der das Pink des Covers und das Lila des Titel in umgekehrter Gewichtung aufgreift und eine Pflanze namens Aspohodelos darstellt, die im Buch eine besondere Rolle spielt.

Der Schreistil der Autorin ist gut verständlich und äußerst flüssig. Außerdem nutzt sie eine bildhafte Darstellung der Geschehnisse und Gefühle, sodass die Story greifbar ist, als wäre man mit dabei. Das nennt man „Show don’t tell!“ und das macht sie wirklich großartig. Ich konnte mich uneingeschränkt in die Geschichte fallen lassen und habe jede Seite genossen.

Zitat: "Wirklich jede meiner Entscheidungen treffe ich wegen Männern, so oder so. Auf meiner Insel gab es keine und doch war ich wegen ihnen dort. […] Aber ich bin es leid, in einem Gefängnis zu tanzen, noch dazu in einem, dessen Mauern ich in meinem eigenen Kopf gebaut habe." Bea Fitzgerald: Girl, Goddess, Queen – Mein Name ist Persephone (Seite 289)

Nicht nur die beiden Hauptprotagonisten Persephone und Hades konnten mich überzeugen. Auch einige tolle Nebencharaktere bekommen ihren Auftritt und besonders die Göttin Styx sorgte bei mir für große Freude beim Lesen. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Persephone (die zu Beginn noch Kore heißt), einer starken jungen Frau, welche unter dem gesellschaftlichen Druck in der Götterwelt leidet, davor flieht und ausgerechnet bei Hades in der Unterwelt landet. Dabei tritt Hades bereits sehr früh in der Geschichte in Erscheinung und wir müssen nicht lange auf das tolle Zusammenspiel der beiden warten. Hades und Persephone haben viele gemeinsame Momente. Es machte Spaß, sie näher kennenzulernen und mitzuerleben, wie sie zusammenwachsen, ohne es selbst so recht zu merken.

Zitat: "Nicht nur wir Mädchen spüren die Fesseln ihrer Beschränkungen." Bea Fitzgerald: Girl, Goddess, Queen – Mein Name ist Persephone (Seite 170)

Aber nicht nur Persephones Probleme werden hier thematisiert, auch Hades kämpft mit den herrschenden Konventionen. Die Gesellschaft drückt sowohl die Frau in ein Korsett , das passen muss, als auch der Mann, der sich gewissen Dingen fügen muss. Da ist es ganz klar, dass Angst davor herrscht, sich zu öffnen. Denn das kann einen im Machtgefüge angreifbar machen. Doch Persephone und Hades beschreiten einen gemeinsamen Weg, der nicht wenige Stolpersteine bereit hält. Persephone findet eine Aufgabe in der Hölle und neue Freunde. Sie lernt zu erkennen, was sie vom Leben will, wessen sie alles fähig ist, welche Wünsche in ihr schlummern. Denn bis zu ihrer Flucht in die Unterwelt, lebte sie immer nur angepasst und hielt sich nie für gut genug. Das ist eine tolle Wandlung, welche sie im Verlauf der Erzählung durchmacht.

Zitat: "Sind wir alle zu sehr damit beschäftigt, uns um die wenigen Posten zu streiten, statt uns gegenseitig zu helfen?" Bea Fitzgerald: Girl, Goddess, Queen – Mein Name ist Persephone (Seite 477)

"Girl, Goddess, Queen – Mein Name ist Persephone" spielt zwar in einer veralteten Welt der Götter, dennoch sind die Themen heute weiterhin aktuell. Geschlechterrollen werden nach wie vor festgelegt. Daraus auszubrechen braucht Kraft. Bea Fitzgerald nimmt sich in ihrem Buch dieser Thematik an, und schafft es gleichzeitig mit viel Humor eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Dieses Buch war mal wieder etwas ganz anderes, als der tägliche Mainstream, den man zuhauf bekommt. Ein wahres Juwel in der Buchwelt, das ich sehr genießen konnte.

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Veröffentlicht am 16.01.2024

Der gelungene Abschluss einer lang nachklingenden Fantasyreihe!

The Lost Crown, Band 2: Wer das Schicksal zeichnet (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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Ich habe euch bereits so einige Bücher der Autorin Jennifer Benkau vorgestellt. Sie alle haben mich ausnahmslos begeistern können und ihre Fantasywelt rundum Lyaskye ist etwas ganz Besonderes. Nun ist ...

Ich habe euch bereits so einige Bücher der Autorin Jennifer Benkau vorgestellt. Sie alle haben mich ausnahmslos begeistern können und ihre Fantasywelt rundum Lyaskye ist etwas ganz Besonderes. Nun ist vor kurzem der abschließende und genau genommen 6. Band jener Fantasyreihe erschienen und ich hatte wiedermal großartige Lesestunden mit überraschenden Wendungen, intensiven Emotionen und einigen vergossenen Tränen. "The Lost Crown – Wer das Schicksal zeichnet" ist ein krönender Abschluss.

Zitat: "Das Land sieht aus wie mein Inneres. Zerschlagen, und in jeder Kuhle lauern Schuldgefühle. Zerrissen und zerstört. Aber noch lebt es." Jennifer Benkau: The Lost Crown – Wer das Schicksal zeichnet (Seite 415)

Die Autorin:

Jennifer Benkau schreibt Bücher für Erwachsene, Jugendliche, als auch für Kinder. Bekannt wurde sie mit ihrer Dark Canopy – Reihe, welche 2013 mit dem DeLiA-Literaturpreis ausgezeichnet wurde. Sie ist Mitbegründerin des Labels INK REBELS. Die Autorin lebt mit ihrem Mann, vier Kindern und einigen Tieren zwischen Düsseldorf und Köln. 2019 erschien der erste Band ihrer Dilogie One True Queen – Von Sternen gekrönt bei Ravensburger und erhielt den bronzenen Lesepreis in der Kategorie „Jugendbuch – Fantasy“ auf Lovelybooks. 2020 erschien der abschließende Folgeroman One True Queen – Aus Schatten geschmiedet. Die Dilogie Das Reich der Schatten erschien 2021.

** Achtung Spoiler, für alle die den ersten Teil noch nicht kennen. **

Inhalt:

„Früher war sich Kaya sicher: Mirulay, ihr Entführer, ist der Feind. Und Nevan, ihrem besten Freund, kann sie vertrauen. Inzwischen weiß sie, dass sie Nevan nie wirklich gekannt hat, und Kaya und Miru teilen nicht nur die Runenmagie miteinander, sondern viel mehr. Doch für die Rebellion gegen den grausamen Herzog von Eshrian müssen sie alles riskieren. Als Kaya eine legendäre Krone stehlen soll, gerät sie in Gefahr. Denn es gibt etwas, wovor keine Magie der Welt sie schützen kann: Verrat.“ (Produktbeschreibung)

Kritik und Fazit:

Natürlich bleibt sich der Verlag treu und so reiht sich das Cover dieses Buches in das bisherige Schema ein. Wir sehen Kaya mit einer gemalten Krone auf ihrem Haupt, die zu zerfließen scheint. Während beim ersten Band der Dilogie Kaya die Augen geöffnet hat, sind sie nun geschlossen. Außerdem wurden die Akzente (Krone und Titel) mit Silber- anstatt Goldfolie versehen. Ihre Prägung erhebt sich vom Cover. Unter dem Schutzumschlag befindet sich das Gleiche Cover, nur ohne die Angaben von Titel, Untertitel und Autorenname.

Durch die Feiertage konnte ich mir Zeit beim Lesen nehmen und somit die Geschichte so richtig auf mich wirken lassen. Da gibt es so viele Details, so viele Parallelen zu aktuellen wahren Ereignissen. Da ich der Autorin auch auf Instagram folge, habe ich mich auch sehr über die Darstellung der kleinen Feuertaube gefreut, denn Jennifer Benkau ist selbst eine Taubenmutter und kümmert sich regelmäßig um verletzte Vögel.

Zitat: "Ein Land, dessen Schätze für alle reichen. In dem niemand mehr geben muss, als er hat, und die Menschen füreinander sorgen. Ein Land, das Heilung erfährt und in dem sich die zornige Dunkelheit zur Ruhe legen darf." Jennifer Benkau: The Lost Crown – Wer das Schicksal zeichnet (Seite 99)

Wieder einmal haben wir hier ein poetisch geschriebenes Werk voller Bilder vor uns. Dieser Band ist erneut aus verschiedenen Perspektiven erzählt und so bekommt nun auch Nevan durch eigene Kapitel die Möglichkeit, die Geschichte aus seiner Sicht zu erzählen und natürlich wirft das beim Lesen einige Fragen auf. Aber die verschlungenen Wege ergeben am Ende alle einen Sinn und sorgen für das Gute. Es scheint, als würde Mirulay Kaya auf ihre Rolle als Herrscherin und Königin vorbereiten, er erklärt ihr Gesellschaft, Politik und Probleme Eshrians und teilt seine Hoffnungen mit ihr.

Zitat: "Eshrian ist weise genug, seine Bedürfnisse selbst zu sehen. Rat brauche ich, was die Menschen betrifft. Und die haben in Eshrian dasselbe Fleisch, dasselbe Blut und dieselben Träume unter ihrer Haut." Jennifer Benkau: The Lost Crown – Wer das Schicksal zeichnet (Seite 336)

Kaya haderte Zeit ihres Lebens mit der Ablehnung der anderen und glaubt, dass etwas dran sein könnte, dass sie nur Unglück bringt. Sie hat ein so schweres Schicksal, dass sie nur mit Hilfe ihrer Freunde überwinden kann. Denn nicht nur der Herzog stellt eine Gefahr dar, sondern auch das Land an sich. Eshrian begehrt auf, Naturkatastrophen ereignen sich in allen Teilen des Landes und breiten sich langsam auch über die Grenzen hinweg aus. Das ist eine der oben erwähnten Parallelen zu wahren Begebenheiten. Denn auch in unserer realen Welt ereignen sich ständig neue Katastrophen – Fluten, Brände, Erdbeben…. Doch auch in der tiefen Trauer findet Kaya Hoffnung und Mut.

Zitat: "Was sein soll, wird so kommen, und was kommt, soll so sein." Jennifer Benkau: The Lost Crown – Wer das Schicksal zeichnet (Seite 493)

"The Lost Crown – Wer das Schicksal zeichnet" ist zwar ein Fantasyroman, doch er könnte wohl nicht aktueller und wahrer in seiner Grundessenz sein. Für mich war das Lesen manchmal tatsächlich schwer zu ertragen, da ich öfters das Gefühl hatte, einen Spiegel zum Hier und Jetzt – den aktuellen Naturkatastrophen – vorgehalten zu bekommen. Den Leser erwarten in dieser Geschichte starke Protagonisten, unerwartete Wendungen, aber auch den ein oder anderen vorhersehbaren Twist. Das Schicksal – oder wohl eher die Autorin – verwebt die Wege der einzelnen Charaktere miteinander, sodass ein glaubhaftes Bild und eine wahnsinnig ausgeklügelte Welt entstehen, in die ich immer wieder gerne zurückgekehrt bin.

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