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Alesia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.01.2024

Hier und Jetzt

Waraka
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Für Arkyn, den Thronpinz von Waraka, steht das "Hier und Jetzt " an. Ein Ritual bei dem er gezwungen ist sein Seelentier, in seinem Fall einen Säbelzahnjaguar, zu töten. Doch statt dieses Ritual durchzuführen, ...

Für Arkyn, den Thronpinz von Waraka, steht das "Hier und Jetzt " an. Ein Ritual bei dem er gezwungen ist sein Seelentier, in seinem Fall einen Säbelzahnjaguar, zu töten. Doch statt dieses Ritual durchzuführen, beschließt er gemeinsam mit dem Tier zu fliehen. Seine Reise führte ihn zunächst ans Meer, wo er Saga, die aus einem Land jenseits dieses kommt, vorm Ertrinken rettet. Es stellt sich heraus, dass zwischen Sagas Vorfahren und den Priestern, die Waraka mithilfe von Angst und Furcht regieren, eine Verbindung besteht. Arkyn muss sich zwischen einem Leben im goldenen Käfig oder Rebellion gegen ein System der Angst entscheiden.

Ich persönlich mag Arkyn und sein Seelentier Hurakan recht gerne. Ihre Reise und Arkyns Rebellion sind spannend geschildert, auch wenn die Hintergründe zur Herrschaft der Priester und der Weltenschlange etwas zu vorhersehbar waren ( zumindest für mich). Saga blieb im gesamten Buch unnahbar. Hier fehlt mir die auf dem wunderschönen Cover angedeutete freundschaftliche Beziehung zwischen Arkyn und Saga. Mich hat die fantasievoll gestaltete Welt, die mich etwas an das Südamerika der Mayas und Azteken erinnert, sehr überzeugt. Meiner Meinung nach ein tiefgründig, spannendes Fantasy-Abenteuer, dem an der ein oder anderen Stelle etwas Leichtigkeit gutgetan hätte.

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Veröffentlicht am 24.01.2024

Lass mich dir von einer Frau erzählen...

Lass mich dir von einem Mann erzählen, den ich kannte
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Saint-Rémy-de-Provence, 1889: Jeanne Trabuc ist fünfundfünfzig, ihre Kinder sind erwachsen und leben weit weg. In der Ortsgemeinschaft ist sie nie richtig angekommen. Auch die Ehe mit Charles, dem Leiter ...

Saint-Rémy-de-Provence, 1889: Jeanne Trabuc ist fünfundfünfzig, ihre Kinder sind erwachsen und leben weit weg. In der Ortsgemeinschaft ist sie nie richtig angekommen. Auch die Ehe mit Charles, dem Leiter der örtliche Heilanstalt, ist mehr ein Nebeneinander her als Zusammenleben. Abwechselung aus dem doch eintönig, zum Teil von Regeln des Ehemannes bestimmt Alltags, bietet ein neuer Patient: Der Maler Vincent van Gogh.

Sehr ausführlich, anschaulich, atmosphärisch dicht wird in dem Buch "Lass mich dir von einem Mann erzählen, den ich kannte" Jeannes Leben porträtiert. Wir erfahren, in sehr schön Sprache, vieles über ihre Jugend, ihre alten Träume, ihr Leben in Saint-Rémy-de-Provence, sowie ihre Sehnsüchte und über die zuweilen doch recht lieblose Ehe, welche sie führt. Dreh - und Angelpunkt bildet hierzu ihr (freundschaftliches) Interesse am Maler van Gogh. Van Gogh selbst blieb für mich eher Randfigur. Man erfährt das ein oder andere über seine Vergangenheit und Familie. Und auch sein Jahr in Saint-Rémy-de-Provence ist so eindringlich beschrieben, dass man fast glaubt durch das Buch in diese wunderschöne Landschaft gezogen zu werden. Allerdings ist dieses Buch kein historischer Roman über den Maler Vincent van Gogh, sondern vielmehr die Geschichte einer Frau, die sich nach mehr sehnt, als ihr das Leben bisher bot.

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Veröffentlicht am 23.01.2024

Der Tod und die Seelendiebin

Zwischen Tod und Leben
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Selena ist Seelendiebin und hasst ihre Bestimmung. Ihre Familie entreißen dem Tod sterbende Seelen, sodass die Menschen zwar weiterleben, aber nicht mehr die gleichen sind. Als Selena gegen das Familengeschäft ...

Selena ist Seelendiebin und hasst ihre Bestimmung. Ihre Familie entreißen dem Tod sterbende Seelen, sodass die Menschen zwar weiterleben, aber nicht mehr die gleichen sind. Als Selena gegen das Familengeschäft und insbesondere ihren Vater rebelliert, wird Sie dem Tod geopfert. Dieser lässt Selena jedoch nicht sterben, sondern rettet Sie. Allerdings verfolgt der Tod eigene Pläne. Schon länger hat er als Herrscher Probleme in seinem Reich Schwarz. Chaos hat Liv/Leben (die Zwillingsschwester des Todes) im Reich Weiß vergiftet und mit ihrem Tod droht auch das Ende alles Lebens in beiden Reichen. Nur Selena könnte durch Einsatz ihrer besonderen Gabe das Ende beider Welten verhindern, doch selbst vom Tod dazu aufgefordert, weigert Sie sich aus Prinzip bzw. aus Angst vor der eigenen Schwäche.

Zunächst einmal gefällt mir das Cover von Zwischen Tod und Leben von Emma Marten sehr gut. Es zeigt die Protagonistin Selena und passt eindeutig zur Geschichte. Der Schreibstil lässt sich gut lesen und ist spannend. Die Geschichte wird jeweils aus Sicht des Todes/Raedan sowie aus Selenas Sicht erzählt, sodass man die Ansichten und Beweggründe beider Protagonisten nachvollziehen kann. Ganz warm geworden bin ich leider mit beiden nicht. Selenas Entscheidung ihre Gabe nicht einzusetzen und so alle dem Untergang zu weihen konnte ich nicht nachvollziehen. Das Raedan, um sich am den Seelendieben zu rächen einen Krieg auslöst und aufgrund Fehlentscheidungen in der Vergangenheit für alles verantwortlich ist, was Chaos veranstaltet, macht es für mich problematisch ihn zu mögen. Ein Hauch Anziehungskraft ist jedenfalls zwischen beiden zu spüren und ich wäre sehr daran interessiert zu erfahren, wie es im zweiten Band weitergeht, auch aufgrund des Cliffhanger hier am Ende. Hervorzuheben ist noch dass interessante Worldbilding mit den Reichen Weiß und Schwarz in der jeweils die Unsterblichkeit Leben und Tod regieren. In denen aber weitere "untergeordnete" Unsterbliche wie z.B. Hunger, Krankheit, Trauer, Rache, Krieg bzw. Frieden, Überfluss und Glück menschliche Anhänger gesammelt haben. Insgesamt ein spannender, dunkler Fantasy-Roman, mit einem interessanten Worldbilding, der mir jedoch an der ein oder anderen Stelle nicht gänzlich zugesagt hat.

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Veröffentlicht am 19.01.2024

Hermine von Reichenbach

Der Zauberer vom Cobenzl
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Vielleicht weniger historischer Roman als vielmehr Portrait des Lebens der Hermine von Reichenbach ist das sprachgewaltige Buch Der Zauberer vom Cobenzl von Bettina Balàka. Aus Ich-Perspektive erleben ...

Vielleicht weniger historischer Roman als vielmehr Portrait des Lebens der Hermine von Reichenbach ist das sprachgewaltige Buch Der Zauberer vom Cobenzl von Bettina Balàka. Aus Ich-Perspektive erleben wir Leben und Denken der außergewöhnlichen, hochgebildeten, Botanikerin, die nicht in eine Zeit passen will, welche für Frauen nur Heim und Herd vorsieht. Fast poetisch und mit subtilem Humor, manchmal auch etwas makaber, erleben wir Ihre Kindheit in Mähren, den Tod ihrer Mutter und ihre Auflehnung gegen den Vater mit. Dieser fördert Hermine und ihre musikalisch begabte Schwester Ottone zwar, scheint sie jedoch nicht gehen lassen zu können. Der Zauberer von Cobenzl basiert auf dem tatsächlichen Leben, dem Aufstieg und Fall, des Industriellen und Wissenschaftlers Carl Ludwig von Reichenbach, sowie dessen Versuche zur Entdeckung des Ods (einer unsichtbaren Kraft, die aus allem strömt). Etwas gestört hat mich hier, dass der Roman historisch nicht ganz korrekt ist, es Tochter Ottone im echten Leben zum Beispiel nicht gegeben hat. Besonders herausragen ist die Sprache des Buches , die es schafft mein Interesse an Hermines Geschichte zu fesseln. Wer allerdings eine spannende Handlung erwartet ist bei diesem Buch nicht richtig.

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Veröffentlicht am 17.01.2024

Was ist mächtiger? Liebe oder Tod?

Laura und der Tod
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Laura begegnet dem Tod und erfährt, dass sie nur noch diesen einen Tag zu Leben hat. Allerdings ist der Tod eigentlich nett und Laura findet ihn auch attraktiv, sodass beide den Nachmittag gemeinsam verbringen. ...

Laura begegnet dem Tod und erfährt, dass sie nur noch diesen einen Tag zu Leben hat. Allerdings ist der Tod eigentlich nett und Laura findet ihn auch attraktiv, sodass beide den Nachmittag gemeinsam verbringen. Außerdem heißt er eigentlich Tim und sieht sich eher als Dienstleister. Weshalb er auch den Menschen, die er mitnimmt, die Möglichkeit eines letzten Tages gibt. Aber was passiert, wenn sich der Tod verliebt?


Laura und der Tod von Marisa Winther ist angenehm leicht geschrieben. Vielleicht sollte der Klappentext aber auch erwähnt, dass Tim nicht " der Tod" , sondern ein Tod ist und es bei der Anzahl seiner " Kunden" wohl sehr sehr viele Tode geben muss. Auch ist das Buch keine klassische Liebesgeschichte, obwohl es von der Liebe handelt. Das Zusammenkommen von Laura und Tim nimmt sehr wenig Platz ein. Ein Großteil der Geschichte handelt von Menschen, denen Tim die Möglichkeiten eines letzten Tages gibt und ihrem Leben vor und nach seinem Erscheinen. Am Ende des Buches steht Tim vor einer schwierigen Entscheidung . Ich mochte Laura sehr gerne, auch Schreibstil und Inhalt der Geschichte haben mir gefallen. Allerdings sind die weiteren Protagonisten etwas Stereotype und die Entwürfe eines glücklichen Lebens ähneln sich stark. Auch könnten alle die eine klassische Liebesgeschichte erwarten, enttäuscht werden. Insgesamt ist Laura und der Tod von Marisa Winther aber sehr angenehm zu lesen und regt zum Nachdenken an.

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