Weihnachtliche, aber sehr softe Romance, die ernste Themen anspricht, welche mit sensibler Hand dargeboten werden. Jedoch sprang der Lesefunke bei mir leider nicht über
Winterzauber in LondonAnna ist geschieden und hat zusammen mit ihrem Exmann Ed eine süße Tochter, Ruthie, die Autistin ist. Ruthies Alltag ist so manches Mal nicht einfach zu bewältigen, doch Anna kämpft wie eine Löwin für ...
Anna ist geschieden und hat zusammen mit ihrem Exmann Ed eine süße Tochter, Ruthie, die Autistin ist. Ruthies Alltag ist so manches Mal nicht einfach zu bewältigen, doch Anna kämpft wie eine Löwin für ihre Tochter. Auch wenn Ed, der bereits eine neue Partnerin hat die von ihm schwanger ist, ihr gedankenlos wie immer, viele Steine in den Weg legt weil er einfach nicht begreifen kann, was Autismus bei seiner Tochter macht.
Die Nerven liegen also blank bei Anna, als Ed eines Tages eine Katze mitbringt für Ruthie.
Aber immerhin hat Anna tolle und verständnisvolle Freunde, die sie und Ruthie in allen Lebenslagen unterstützen.
Als Ruthie eines Tages von einem unbekannten Mann vor frechen Mitschülern gerettet wird, glaubt Anna zunächst, er habe es auf Ruthie abgesehen gehabt. Doch das Missverständnis kann schnell geklärt werden. Bei der Verabschiedung läuft der attraktive Sam jedoch vor ein Auto und wird angefahren. Mutter, Tochter und Freunde nehmen sich dem verletzten Mann an, der nicht ins Krankenhaus will und begreifen schnell, dass Sam ein Mann voller Geheimnisse ist. Aber wichtiger noch, er ist sympathisch und empathisch und bringt Annas Herz zum Klopfen.
Der Footballspieler Sam, der überstürzt nach London geflogen ist, nach einer beängstigenden medizinischen Diagnose, wollte einfach nur ein paar Tage in der Stadt verbringen, um den Kopf frei zu bekommen. Doch obwohl seine Sorgen ihn über den großen Teich begleitet haben, heitern ihn Anna und Ruthie auf…
Es gibt diverse Traditionen in der (Vor)Weihnachtszeit für mich. Dazu gehört es, Ausschau zu halten, nach neuen zeitgenössischen Weihnachtsromances von Mandy Baggot.
Auch in 2023 erschien ein Liebesroman der Autorin, der abermals mit einem schmucken Glitzercover herausgegeben wurde und dieses Mal in London spielt.
Mit Anna und Sam hat die Autorin ein sympathisches Heldenpaar geschaffen, das so einigen seelischen Ballast mit sich herumträgt und deren Probleme oder Alltagsschwierigkeiten werden mit viel Feingefühl beschrieben, so dass man sich gut in die Figuren hineindenken kann und mit ihnen mitleidet.
Für die nötige Prise Humor um die Story etwas aufzulockern, sorgen dazu Annas quirlige Freunde aber auch die knuffige Ruthie oder Sams Schwester Tianne.
Allerdings traf der Humor der Autorin nicht hundertprozentig den meinen. Erschwerend kam dazu, dass sich trotz des angesprochenen Tiefgangs, die Story stellenweise ziemlich zog. Sicher, Sam ist in einer sehr schwierigen, beängstigenden Situation und natürlich kann man nachvollziehen, wieso er sich zunächst abschotten will von allem, was in der Heimat auf ihn wartet. Doch er wartet ein wenig zu lange damit, sich Anna anzuvertrauen.
Toll beschrieben fand ich dagegen die lockere Art und Weise, wie Anna und Sam miteinander umgehen und auch die Interaktion zwischen Sam und Ruthie. Dennoch fehlte mir der nötige Lesefunke, der dieses Mal einfach nicht so richtig auf mich überspringen wollte. Denn abgesehen von den ernsten Themen, die in diesem Buch angesprochen werden und deren Bewältigung von Seiten der Romanfiguren, wirkte der Rest, die Nebenstory, diesmal einfach zu soft und trivial konzipiert auf mich. Ich habe mich mehrere Male dabei ertappt, wie ich Seiten nur überfliegen wollte, was ich sehr schade fand.
So habe ich richtig in mich gehen müssen, welche Bewertung ich vergeben möchte und tendiere nun zwischen 3.5 und 4 Punkten habe mich aber dann doch für vier Punkte entschieden, weil zumindest die Liebesgeschichte mit viel Tiefgang geschrieben wurde, was auch die ans Herz gehende Bewältigung von Annas und Sams Problemen einschließt.
Kurz gefasst: Weihnachtliche, aber sehr softe Romance, die ernste Themen anspricht, welche mit sensibler Hand dargeboten werden. Jedoch sprang der Lesefunke bei mir leider nicht über.