"Eine Insel im Meer" erzählt von den Geschwistern Stefanie und Eleonore, genannt Steffi und Nelli, die 1939 aus Wien fliehen müssen, weil sie jüdisch sind.
Durch ein schwedisches Hilfswerk werden die beiden ...
"Eine Insel im Meer" erzählt von den Geschwistern Stefanie und Eleonore, genannt Steffi und Nelli, die 1939 aus Wien fliehen müssen, weil sie jüdisch sind.
Durch ein schwedisches Hilfswerk werden die beiden in zwei schwedische Familien aufgenommen, die auf einer kleinen Insel leben, bis ihre Eltern eine Einreisegenemigung für Amerika erhalten.
Während Nelli in eine wohlhabendere Familie mit weiteren Kindern kommt und sich schnell einlebt, muss Steffi alleine mit einer strengen und eher mürrischen Frau zusammenleben, deren weitaus freundlicherer Mann nur gelegentlicht nach Hause kommt.
Das Buch ist aus Steffis Sicht geschrieben und erzählt von den Schwierigkeiten und Problemen, denen sie sich stellen muss.
Steffi kämpft nicht nur mit der fremden Sprache, sondern auch mit Heimweh, Einsamkeit und ihren Erinnerungen, an die schrecklichen Dinge, die sie erlebt hat.
Immer wieder werden Erinnerungen an die Zeit in Wien eingefügt, die von der Unterdrückung der Nazis erzählen. Zudem legt sich Steffi mit der "Dorfzicke" an und wird von dieser immer wieder terrorisiert.
Ich finde das Buch gut um schon in jungem Alter einen Einblick in die Geschehnisse der Vergangenheit zu bekommen. Die Erinnerungen an die Ereignisse ihn Wien sind zwar traurig und ein wenig erschreckend, aber es werden nicht zu brutale Dinge erzählt.
Die Sprache ist zudem einfach gehalten und leicht zu lesen, und gerade Kinder bzw. Jugendliche im Alter von 12-14 Jahren können sich vermutlich gut mit der 12-jährigen Protagonistin identifizieren und so die Geschehnisse besser begreifen. Aber auch für ältere Leser ist das Buch geeignet.
Mich persönlich hat das Buch sehr berührt, da ich Steffis Gefühle und Reaktionen gut verstanden habe und mir für sie erhofft habe, dass ihre Wünsche wahr werden.
Ich bewundere ihren Mut und die Kraft, die sie hat, obwohl sie mit ihren 12 Jahren schon so viel erlebt hat und ohne ihre Eltern klarkommen muss.
Neben Steffi ist Onkel Evert definitiv mein liebster Charakter. Er bringt ihr wieder ein bisschen Sicherheit und Freude, die sie sehr gut gebrauchten kann und ist ein guter Ersatz für den Verlust ihrer Eltern.
**Spoiler**
Ich persönlich hätte gerne noch erfahren, ob die beiden Schwestern ihre Eltern wiedersehen. Da das jedoch sehr unwarscheinlich ist und das Buch eher für ein jüngeres Publikum gedacht ist, ist es vermutlich besser, dass das Ende offen geblieben ist.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen.