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Veröffentlicht am 06.04.2024

Helsinki in Angst und Bange

Seele voll Zorn
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In Helsinki wird in einer Lagerhalle ein ermordetes Pärchen gefunden. Mik Kohonen und Loris Anders übernehmen den brutalen Mordfall. Sie können allerdings keinerlei Spuren oder Hinweise finden, durch die ...

In Helsinki wird in einer Lagerhalle ein ermordetes Pärchen gefunden. Mik Kohonen und Loris Anders übernehmen den brutalen Mordfall. Sie können allerdings keinerlei Spuren oder Hinweise finden, durch die sie den Täter identifizieren könnten. Dann verschwindet ein weiteres Paar. Mik findet einen Hinweis zu einem alten Fall. Er wird aber von seinem Kollegen und seiner Vorgesetzten nicht ernst genommen, weshalb er einen gefährlichen Alleingang wagt.

"Seele voll Zorn" von Helene Falk ist der Auftakt zur Mik-Kohonen-Reihe, die in Finnland spielt.

Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt. Der erste konzentriert sich auf die Ermittlungen und verschiedene Personen, die mal mehr oder mal weniger mit dem Fall verbunden sind. Der zweite dann mehr auf das Opfer und die Aufklärung. Mik Kohonen ist die Hauptfigur und ich finde ihn äußerst interessant und sympathisch. Er leidet an Albträume, die auf ein sehr traumatisches Ereignis während des Dienstes zurückzuführen sind. Ihn bei der Auseinandersetzung mit dem Trauma zu begleiten, hat mich sehr berührt. Nach der ersten Hälfte war ein wenig die Luft raus und es gab keinerlei Wendungen oder Überraschungen. Der Schreibstil ist unheimlich fesselnd und lebendig. Das Cover gefällt mir sehr gut und passt zu der düsteren Atmosphäre.

Von mir gibt's gut gemeinte 3,5 Punkte und eine Leseempfehlung. Ich werde die Reihe weiter verfolgen. Der zweite Fall für Mik Kohonen mit dem Titel "Abgrundtiefer Hass" soll Ende Juli erscheinen.

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Veröffentlicht am 03.02.2024

Der bisher schwächste Teil

Verborgen
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In einem ruhigen Viertel von Akranes wird nach einem Hausbrand die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Die Obduktion ergibt, dass er schon vor dem Brand tot war und höchstwahrscheinlich ermordet wurde. ...

In einem ruhigen Viertel von Akranes wird nach einem Hausbrand die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Die Obduktion ergibt, dass er schon vor dem Brand tot war und höchstwahrscheinlich ermordet wurde. Elma und Sævar gehen Hinweisen nach, aber eine richtige Spur lässt sich einfach nicht finden. Als dann eine weitere Leiche gefunden wird, wird der Fall immer komplexer.

"Verborgen" ist bereits der dritte Teil aus der Reihe "Mörderisches Island" um Elma und ihre Kollegen, bestehend aus ihrem Partner Sævar und ihrem Vorgesetzten Hördur.

Ein weiteres Mal begleiten wir Elma und ihre Kollegen während einer Ermittlung in Akranes. So sehr ich diese Reihe auch liebe, dieses Mal konnte mich der Fall nicht packen. Dieser wurde immer verworrener und es gab einfach zu viele Leute, auf die man sich fixierte. Elma und Sævar sind ein sympathisches Ermittlerduo. Hördur bekam ein wenig mehr Raum, was mir gut gefallen hat. Er tat mir einfach nur leid. Oft hatte ich das Gefühl, ich habe etwas verpasst oder Seiten überschlagen, was aber nicht der Fall war. Beispielsweise hätte ich gerne gelesen, wie Elma und Sævar plötzlich zusammen gekommen sind. Aber auch im Fall wurde das eine oder andere nicht aufgeklärt oder auf wirklich relevante Dinge nicht mehr eingegangen. Das ist schade.

Auch beim dritten Teil bleibt sich die Autorin treu und am Ende bleiben Fragen offen, die vermutlich nicht beantwortet werden. Für mich der bisher schwächste Teil aus der Reihe. Am Ende war nicht alles rund für mich. Ich werde die Reihe aber trotzdem weiterhin verfolgen. Von mir gibt es gut gemeinte 3,5 Punkte.

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Veröffentlicht am 25.01.2024

Spannende Fortsetzung

Vöglein schweigt
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Kriminalhauptkommissarin Nora Rothmann vom LKA sucht weiterhin den Mörder ihrer Familie, denn der ist weiterhin auf freiem Fuß. Auch König tritt nach seiner Genesung wieder seinen Dienst an, doch beiden ...

Kriminalhauptkommissarin Nora Rothmann vom LKA sucht weiterhin den Mörder ihrer Familie, denn der ist weiterhin auf freiem Fuß. Auch König tritt nach seiner Genesung wieder seinen Dienst an, doch beiden haben die vergangenen Ereignisse ordentlich zugesetzt. Nora muss sich ausserdem die Frage stellen, wie tief ihre Familie in allem verwickelt war. Als ob das nicht genug ist, tritt eine Person aus ihrer Vergangenheit wieder in ihr Leben und dann ist da auch noch Kevin, der unter Mordverdacht steht. König bekommt es bald mit einem schrecklichen Sadisten zu tun.

Das ist der zweite Teil der Grimm-Trilogie von Elias Haller. Der Abschluss "Schneeweißchen stirbt" erscheint im April 2024.

Der erste Teil der Grimm-Trilogie konnte mich nicht so überzeugen. So viele offene Fragen, kaum Antworten. Die Hoffnung auf ein paar Antworten im zweiten Teil hat sich erfüllt und viele Wendungen haben mich sehr überrascht und sprachlos gemacht. Nora Rothmann war dieses Mal um einiges nahbarer, aber meine Lieblingsfigur ist sie nicht. Diese bleibt König, trotz seiner ruppigen Art. Ich mag seine Ehrlichkeit und Direktheit. Trotzdem finde ich es gut, dass Nora sich weitaus zum Positiven entwickelt hat. Wir müssen uns von Figuren verabschieden; andere, neue kommen hinzu. Die völlige Aufklärung, wenn überhaupt, wird sicherlich im letzten Teil erfolgen, denn einiges blieb noch ungeklärt. Es gibt also noch lose Enden.

Hallers Schreibstil ist flüssig und sehr fesselnd. Ausserdem schildert der Autor die Morde äußerst brutal und detailliert. Das ist nichts für sachte Gemüter. Manche Stellen haben sich etwas gezogen, was aber nichts an der Spannung änderte. Das Märchen "Fitchers Vogel" kannte ich bis dato noch nicht.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und ich bin gespannt auf das Finale im April. Dauert ja zum Glück nicht mehr so lange.

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Veröffentlicht am 19.12.2023

Operation Bluttaube

Taubenschlag
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Bei der Erfassung des Berliner Bunkersystems finden Kontrolleure drei Leichen in einem alten Kriegsbunker. Zwei Erwachsene und ein Kind. Einige Zeit später ermittelt Rudi Lehmann in Flensburg in einem ...

Bei der Erfassung des Berliner Bunkersystems finden Kontrolleure drei Leichen in einem alten Kriegsbunker. Zwei Erwachsene und ein Kind. Einige Zeit später ermittelt Rudi Lehmann in Flensburg in einem Fall einer ermordeten alten Frau, in deren Schoß eine tote Taube lag. Bald darauf wird eine weitere Leiche gefunden. Es waren sadistische Verbrechen und alles deutet darauf hin, dass es nicht der letzte Mord war. Lykke Teit soll Rudi unterstützen. Beide freuen sich über die erneute Zusammenarbeit, denn ihr erster gemeinsame Fall im Wattenmeer hat sie irgendwie zusammengeschweisst.

Nach "Gezeitenmord " ist das der zweite Fall für das sympathische Ermittlerduo Rudi Lehmann und Lykke Teit.

Wir begleiten Lykke und Rudi bei ihren Ermittlungen und Gesprächen. Mit dem Ermittlerduo hat der Autor ein sehr reizendes "Paar" erschaffen. Man kann sie ruhig mit einem Vater-Tochter-Gespann vergleichen, denn schließlich sehen sie sich selbst so. Irgendwie berührt mich ihr Verhältnis. Ausserdem bekommen wir einen Einblick in die Gedanken des Täters und seinen Taten. Gerade diese Abschnitte waren oft sehr lang und hielten sich mit langweilen und überflüssigen Details auf. Das hat der Geschichte immer wieder die Spannung und den Reiz genommen. Genauso wie das Wissen, wer für diese Verbrechen verantwortlich ist. Somit gab es keinerlei Überraschungen.

Es war schnell klar, dass das Motiv in der DDR-Vergangenheit und bei der Staatssicherheit zu suchen war. Der Fall war sehr bewegend und lässt einen sprachlos zurück. An Gesners Fall sieht man mal wieder, dass die meisten Verantwortlichen aus dieser Zeit ohne Strafe davon gekommen sind, sich keiner Schuld bewusst sind und ein besseres Leben als die Opfer führen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Ich fand den zweiten Fall besser als den Auftakt und würde gerne weitere Fälle mit dem herzlichen Ermittlerduo lesen.

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Veröffentlicht am 16.12.2023

Zeit der Hoffnung

Die Töchter der Ärztin
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Berlin, 1930:  Antonia hat Afrika verlassen und kehrt zu ihrer Familie nach Berlin zurück. Zuhause angekommen, muss sie feststellen, dass in den letzten beiden Jahren so einiges passiert ist und sich viel ...

Berlin, 1930:  Antonia hat Afrika verlassen und kehrt zu ihrer Familie nach Berlin zurück. Zuhause angekommen, muss sie feststellen, dass in den letzten beiden Jahren so einiges passiert ist und sich viel getan hat, nicht immer zum Guten. Ausserdem muss sie sich entscheiden, wie es mit ihr beruflich weitergehen soll. Geht sie in die Forschung oder soll sie praktizieren? Henny hat Victor erneut geheiratet und steht kurz vor einem Umzug nach Amerika. Dann passiert etwas Schlimmes und das Leben aller wird auf den Kopf gestellt. Politisch ist die Lage in Berlin sehr angespannt und gleicht einem Pulverfass.

Das ist der zweite Teil aus der Reihe über die Töchter von Ricarda Thomasius, Antonia und Henny. Laut Helene Sommerfeld wird es einen weiteren Teil geben, der im nächsten Jahr erscheinen soll.

Ich habe mich so gefreut auf die Fortsetzung und war gespannt, wie es mit Toni und Henny und allen anderen weitergeht. Allerdings ist mir der Einstieg dann doch schwerer gefallen als erwartet. Woran lag es? Ich weiß es nicht. Es hat jedenfalls eine Weile gebraucht, bis mich dieser Teil auch endlich gepackt hat. Den Anfang empfand ich als äußerst zäh und mühsam.

Im Vergleich zu den vorigen Teilen haben mich dieses Mal vor allem die Geschichten der Nebenfiguren berührt und nicht die von Toni und Henny, wobei Henny einige Sympathiepunkte gutmachen konnte, da sie zugänglicher war als sonst. Es waren insbesondere Sophie und Georg, aber auch Vicky und Frieda, mit denen ich mitgefiebert habe. Und Celia bekam ebenfalls mehr Raum. Darüber habe ich mich sehr gefreut.

Siegfried gehört zu meinen Favoriten und er kommt weiterhin viel zu kurz. Seine ehrenamtliche Tätigkeit mit den Veteranen sollte ebenfalls beschrieben werden, so wie man es auch mit Rica macht. Zu Toni konnte ich dieses Mal keine richtige Verbindung finden. Sie war ziemlich unnahbar. Einerseits war es verständlich, weil sie noch nicht mit Afrika abschließen konnte. Das war schade. Unnahbar war auch Freystetten aufgrund der familiären Situation und politischen Einflüsse. Die Wärme dort fehlte mir.

Das Setting wechselt regelmäßig sehr bildhaft zwischen  München, Berlin, Freystetten und Amerika.

Eine gelungene Fortsetzung mit wechselnden Settings und spannenden Haupt- und Nebenfiguren. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Ich freu mich auf die Fortsetzung im nächsten Jahr.

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