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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.02.2024

Eiszeit in Deutschland

White Zero
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Mitteleuropa erlebt eine eisige Katastrophe, in der die gnadenlose Kälte Leben bedroht und die Infrastruktur zerstört. Die Bevölkerung leidet unter viel zu teuren Energiepreisen. Während man die Ursachen ...

Mitteleuropa erlebt eine eisige Katastrophe, in der die gnadenlose Kälte Leben bedroht und die Infrastruktur zerstört. Die Bevölkerung leidet unter viel zu teuren Energiepreisen. Während man die Ursachen erforscht, machen Dr. Jana Hollmer, ihr Partner Clemens Bach und Reederei-Chef Titus van Dijk eine bahnbrechende Entdeckung.

Das Cover gefällt mir und das ganze Eis, das sogar das Brandenburger Tor überzieht, spiegelt die Handlung wider.

Der angenehme Schreibstil und die kurzen Kapitel animieren zum Weiterlesen, jedoch fällt der Einstieg durch die vielen Psespektivenwechsel zunächst etwas schwer. Hier wäre vielleicht etwas weniger besser gewesen, zumal ein paar Sachen völlig irrelevant für die Handlung sind. Die Verwendung von fiktiven Zeitungsartikeln, Radiosendungen und anderen Berichten über die aktuelle Situation macht die Geschichte noch fassbarer, aber auch hier ist es ein bisschen zu viel, da die Spannung darunter leidet. Auf jeden Fall ist der Gedankengang einer Eiszeit in Deutschland bzw. Europa erschreckend, vor allem wenn man sich ausmalt, welche Folgen dies mit sich bringt. Schade finde ich, dass die Ursache so schnell gefunden wird, da wäre ich lieber noch ein Weilchen im Dunkeln geblieben. Die Geschichte ist sehr charakterorientiert, wodurch die Spannung ebenfalls etwas zu kurz kommt. Zum Beispiel zieht sich die Vorstellungsrunde der Krisenstab-Mitglieder sehr und am Ende hört man von den meisten gar nichts mehr. Das Nachwort finde ich wiederum sehr gelungen, es klärt nochmals auf, gibt Tipps und regt hoffentlich noch mehr Leute zum Umdenken an. Denn immer mehr zu wollen, ist einfach nicht richtig und kann nicht funktionieren. Was mich noch gestört hat, waren viele Tippfehler, z. B. "Stuhlreine" statt "Stuhlreihe" oder "in" statt "ihn", "Sie" groß statt klein, da sollte man nochmal drüber lesen.

Ich bin zwar gut durch das Buch gekommen, kann es jedoch nur bedingt empfehlen. Wer actiongeladene Szenen im eiskalten Deutschland erwartet, wird leider enttäuscht werden. Wer jedoch gerne von vielen verschiedenen Charakteren unterhalten wird und erfahren möchte, wie deren Handlungsstränge am Ende zusammenkommen, dem wird das Buch eher zusagen. Von mir gibt es 3 Sterne.

Veröffentlicht am 31.01.2024

Fesselnder Krimi

Der letzte Atemzug
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Eine misshandelte Frau erreicht die Notaufnahme in Hudiksvall, verweigert jedoch jegliche Information zu ihrer Identität und wie es zu ihren Verletzungen gekommen ist. Parallel dazu ist die Beziehung zwischen ...

Eine misshandelte Frau erreicht die Notaufnahme in Hudiksvall, verweigert jedoch jegliche Information zu ihrer Identität und wie es zu ihren Verletzungen gekommen ist. Parallel dazu ist die Beziehung zwischen den Polizisten Rokka und Janna etwas abgekühlt, als Janna jedoch Opfer mehrerer Anschläge wird, steht Rokka ihr natürlich trotzdem bei. Bald wird deutlich, dass eine Verbindung zwischen den Angriffen auf Janna und der unbekannten Patientin besteht, die weitreichende Folgen haben könnte.

Das Cover ist wieder typisch für einen skandinavischen Krimi, das finde ich immer ein bisschen schade, vor allem, wenn das Motiv sogar nichts mit der Handlung zu tun hat. Immerhin ist es schön farbenfroh.

Gabriella Ullberg Westins Schreibstil ist von der ersten Seite an spannend, wie man es gewohnt ist. Bereits der Prolog macht neugierig und die Szene im Labor ist richtig unheimlich. Durch verschiedenen Perspektiven ist Abwechslung garantiert und es wird fast nie langweilig. Ein bisschen weniger von Rokkas neuer Beziehung hätte mir nämlich auch gereicht. Die Zusammenhänge, die sich langsam entfalten, sind gut erklärt, wobei ich eine der Wendungen irgendwann schon geahnt habe, was aber nicht schlimm ist.

Ich empfehle, die vorherigen Fälle auf jeden Fall gelesen zu haben, denn dann versteht man die Dynamik zwischen Rokka und Janna bzw. den anderen besser und schneller.

Alles in allem ein solider Krimi, im Vergleich mit den vorherigen Bänden bleiben die Erwartungen jedoch ein bisschen zurück. Trotzdem freue ich mich auf den nächsten Teil, auf den wir hoffentlich nicht so lange warten müssen. 3,5 Sterne

Veröffentlicht am 25.01.2024

Spannender dritter Fall

Die Essenz des Bösen
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Im Jahr 1850 verstört ein schockierender Fund ganz Edinburgh, selbst Will Raven bleibt nicht so ruhig wie sonst. Zusätzlich soll er auch noch einem ehemaligen Kontrahenten helfen, der zu Unrecht des Giftmords ...

Im Jahr 1850 verstört ein schockierender Fund ganz Edinburgh, selbst Will Raven bleibt nicht so ruhig wie sonst. Zusätzlich soll er auch noch einem ehemaligen Kontrahenten helfen, der zu Unrecht des Giftmords beschuldigt wird. Um die Wahrheit aufzudecken, verbündet sich Will erneut mit Sarah Fisher, obwohl sie eigene Wege einschlagen wollten. Gemeinsam stoßen sie auf die dunklen Abgründe Edinburghs, in denen weder Reichtum noch Status vor Gefahren schützen können.

Das Cover gefällt mir wieder gut, es ist im gleichen Stil wie die vorherigen gehalten und passt zur Handlung.

Der Einstieg in die Geschichte fällt leicht und man fühlt sich direkt in der Zeit zurückversetzt. Der Schreibstil ist ebenfalls angepasst, dennoch lässt sich das Buch gut und flüssig lesen. Von Beginn an möchte man unbedingt erfahren, wer für die schreckliche Tat verantwortlich ist. Die verschiedenen Perspektiven bringen Abwechslung und bieten einen umfassenden Einblick. Es macht Spaß, Will und Sarah bei ihren Ermittlungen zu folgen. Leider war mir dieses mal das Beziehungsdrama ein bisschen zu viel und irgendwie unnötig verkompliziert, da wäre weniger besser gewesen. Die Auflösung ist gelungen und die historischen Hinweise am Ende des Buches sind informativ und interessant.

Gerne empfehle ich "Die Essenz des Bösen" sowie die gesamte Reihe, wobei mir die ersten beiden Bände ein bisschen besser gefallen haben. 3,5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 14.01.2024

Guter dritter Fall

Was wir nie verzeihen
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Der neue Fall des Delta-Teams entwickelt sich ganz anders, als die Ermittler zunächst angenommen haben. Denn wieso sollte jemand pflegebedürftige, fast hundertjährige Männer umbringen wollen? Die Antwort ...

Der neue Fall des Delta-Teams entwickelt sich ganz anders, als die Ermittler zunächst angenommen haben. Denn wieso sollte jemand pflegebedürftige, fast hundertjährige Männer umbringen wollen? Die Antwort liegt tief in deren Vergangenheit begraben...

Das Cover passt zur restlichen Reihe, das Design mit den geometrischen Formen und schwarz-weiß/farbig finde ich ebenfalls schön, als Motiv hätte ich jedoch etwas anderes gewählt.

Der Schreibstil ist flüssig und die Kapitel haben eine angenehme Länge. Bereits der Prolog macht neugierig, denn die Geschehnisse verlaufen völlig anders als erwartet. Der Fall hängt dieses Mal leider nicht von Geheimnissen aus dem Leben der Ermittler zusammen, wie das in den vorherigen Bänden der Fall war, sondern hier spielen die Opfer eine größere Rolle. Das finde ich etwas schade, weil gerade dieses Konzept mir so gut gefallen hat. Auch finde ich, dass der Klappentext viel zu viel verrät, es wäre spannender gewesen, uns Leser noch ein bisschen länger im Dunkeln zu lassen, was die Vergangenheit anbelangt. Ansonsten ist es ein solider Kriminalroman, der Wechsel zwischen Gegenwart und Rückblenden in die Vergangenheit macht Spaß. Es gibt spannende Szenen wie eine Verfolgungsjagd und die Auflösung ist ebenfalls gelungen.

Auch wenn mir die ersten beiden Teile besser gefallen haben, hat mich auch dieser Band wieder gut unterhalten und ich freue mich auf weitere Fälle des Teams. 3,5 Sterne

Veröffentlicht am 13.12.2023

Finale der Finanzthriller-Trilogie?

Der Konzern
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Laura Jacobs hat nach den Ereignissen aus dem letzten Band nicht viel Zeit, sich zu erholen. Ihr Mann Timo sitzt in Untersuchungshaft und die Bank scheint schon wieder in einen Skandal verwickelt zu sein. ...

Laura Jacobs hat nach den Ereignissen aus dem letzten Band nicht viel Zeit, sich zu erholen. Ihr Mann Timo sitzt in Untersuchungshaft und die Bank scheint schon wieder in einen Skandal verwickelt zu sein. Undercover nimmt sie sich der Sache an und trifft wieder einmal auf das ominöse Konsortium. Dabei gerät nicht nur sie in große Gefahr ...

Das Cover passt zur restlichen Reihe, ist jetzt aber nichts besonderes.

Der Beginn der Geschichte mit der Explosion macht neugierig und man ist gespannt, was noch alles kommen wird. Auch wird ein wenig auf die vorherigen Bände angespielt und nochmals Dinge kurz erklärt, was den Einstieg erheblich erleichtert. Die kurze Kapitellänge verleitet einen, doch immer noch ein bisschen mehr zu lesen. Jedoch geschieht in den ersten zwei Dritteln des Buches nicht wirklich viel, was schade ist. Was mich auch noch gestört hat, waren viel zu viele unnötige Wiederholungen. Zum Beispiel denkt Laura an drei verschiedene Begebenheiten, von denen sie ihrem Mann nichts erzählen will. Nicht einmal eine halbe Seite später wird nochmals in derselben Reihenfolge erwähnt, dass sie Timo diese Dinge nicht erzählen will. Manche Geschehnisse sind meiner Meinung nach auch ein bisschen überzogen, aber es ist noch im akzeptablen Rahmen. Das Ende kommt dafür viel zu schnell und die Ereignisse überschlagen sich. Der kleine Showdown ist jedoch spannend geschrieben und man fiebert richtig mit. Leider gibt es auch noch viele offene Fragen, z. B. zum Silencer, zu dem ich mir mehr Infos gewünscht hätte. Falls hier Raum für einen vierten Band offen gehalten werden soll, werde ich diesen aber vermutlich nicht mehr lesen. Wenigstens gibt es für Laura und Timo ein Happy End.

Alles in allem ganz okay, muss man jetzt aber nicht unbedingt lesen. Ich wollte einfach wissen, wie die Story um Laura zu Ende geht. Leider sind auch einige vermeidbare Tippfehler übersehen worden. 3 Sterne