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Veröffentlicht am 18.03.2024

Neuauflage eines Klassikers

Die Partie seines Lebens
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Nachdem mich das Damengambit von Walter Travis so gefesselt hatte, war ich neugierig geworden auf die Neuauflage des bereits 1959 erstmals erschienen Romans #diePartieseinesLebens .

Hier geht es um den ...

Nachdem mich das Damengambit von Walter Travis so gefesselt hatte, war ich neugierig geworden auf die Neuauflage des bereits 1959 erstmals erschienen Romans #diePartieseinesLebens .

Hier geht es um den Billiard -Glücksspieler Eddie, der durchs Land zieht und durch sein Können und Geschick und von dem Gewinn aus den Wetten, die er auf die Billiardspiele setzt, gut leben kann. Doch er hat auch Ehrgeiz. Deshalb zieht es ihn nach Chicago, dort will er sich mit der Billiard -Legende Minnesota Fast messen. Er setzt alles auf eine Karte und verliert alles. Was bleibt ist die Zuneigung zu der Studentin Sarah und, nach dem er sich von dem Schlag erholt hat, der Wille es wieder zu versuchen. Doch auf dem langen Weg zurück muss er einiges einstecken und lernen, sowie einen Pakt eingehen.

Ich kenne mich nicht mit dem Billardspiel aus, aber das brauchte ich auch nicht, denn Tavis hat alles anschaulich und auch interessant beschrieben. Man fühlt sich in die Zeit der 50er Jahre, in dem der Roman entstanden ist, zurück versetzt. Was dementsprechend natürlich auch die Rolle der Frau angeht und es wird auch viel getrunken in diesem Roman, allerdings auch von beiden Geschlechtern. Vorrangig geht es aber hier um die Entwicklung und das Reifen von Eddie, sei es sein Spiel betreffend, seine Strategie, oder auch seine mentale Reife. Ich habe mich beim Lesen gefühlt wie in einem ruhigen Fahrwasser, man wird geleitet, aber es gibt auch einige "unruhigere" Passagen, in denen Eddie zugesetzt wird, bis er scheinbar aussichtslos am Boden angekommen ist. Es bedarf bei diesem Roman auch keiner großen Spannungskurve , aber man fühlt man und fragt sich, wie es mit Eddie wohl enden wird. Wie und ob er es schafft aus der Abwärtsspirale wieder herauszukommen, das muss man selbst lesen. Für mich war es ein unterhaltsamer, sehr gut aufgebauter und brilliant erzählter Roman. Übrigens wurde dieser Roman unter dem Titel "Haie der Großstadt" bereits 1961 mit Paul Newman in der Hauptrolle verfilmt. Allerdings haben mich seine Werke "Der Mann, der vom Himmel fiel"(1961) und vor allem auch "Das Damengambit"(1983) deutlich mehr gefesselt. Aber auch hier hat es sich wieder gezeigt, dass es sehr interessant ist, immer wieder auch ältere Werke neu aufzulegen und sie natürlich auch zu lesen.

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Mallorca Sehnsucht

Inselduft und Meer
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Zum Abschluss der Reihe spielt Amelie die Hauptrolle. In ihrem kleinen Geschäft in einer malerischen Bucht auf Mallorca verkauft sie erfolgreich Naturkosmetik. Während ihre Freundinnen inzwischen alle ...

Zum Abschluss der Reihe spielt Amelie die Hauptrolle. In ihrem kleinen Geschäft in einer malerischen Bucht auf Mallorca verkauft sie erfolgreich Naturkosmetik. Während ihre Freundinnen inzwischen alle glücklich in festen Beziehungen leben, hatte sie bislang kein Glück in der Liebe. Doch zu dem Journalisten Dennis, der eine Reportage über die und ihren Laden schreiben möchte, spürt sie schnell eine große Anziehungskraft. Doch alles wird kompliziert, als sie herausfindet, dass dieser gemeinsam mit ihrem Bruder Nils auf die Insel gekommen ist. Denn Nils geht ihr seit Jahren aus dem Weg, dabei haben sie sich früher doch so gut verstanden.

Autorin Anja Saskia Beyer schafft es wieder einmal mir durch viele mitreißende Beschreibungen Mallorca näher zu bringen, und durch viele interessante Ausflugsziele die Reiselust zu wecken. Dieser Band lässt sich unabhängig von den anderen lesen, dennoch, wenn man die Vorgängerbände kennt, ist es immer wieder schön, die anderen Frauen, die dort die Hauptrolle spielten, wieder zu treffen und ihre Entwicklungen weiter zu verfolgen.

Amelies Geschichte hat einige Verwicklungen, so dass für Abwechslung beim Lesen gesorgt ist, auch wenn mir die ein oder andere Wendung etwas zu viel war.
Amelie ist jedenfalls eine starke Figur, dennoch konnte man auch bei ihr spüren, dass auch sie mit Unsicherheiten und manchen zu fällenden Entscheidungen zu kämpfen hat. Dabei sind ihr zum Glück ihre Freundinnen eine große Stütze. Die Männer in diesem Roman sind mir ein wenig zu "beladen" gewesen, auch wenn es natürlich die Konflikte im Roman gut befeuert hat. Alles in allem war es ein schöner Abschluss der Mallorca Reihe, der definitiv Lust auf einen schönen Urlaub dort macht.

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Veröffentlicht am 19.02.2024

Über die letzten Monate von Jan Hus

Der Ketzer von Konstanz
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Während im 15. Jahrhundert der Ablasshandel blüht, es gleichzeitig drei Päpste gibt und es im Gefüge von Bischöfen und Kardinälen meistens nur um Macht und Einfluss geht, predigt in Prag Jan Hus seine ...

Während im 15. Jahrhundert der Ablasshandel blüht, es gleichzeitig drei Päpste gibt und es im Gefüge von Bischöfen und Kardinälen meistens nur um Macht und Einfluss geht, predigt in Prag Jan Hus seine Ansichten von Glaube, Vergebung und ewiges Leben, was seinen Kirchenbann zur Folge hat. Er reist 1514 zum Konzil nach Konstanz, um die Mächtigen der geistlichen und weltlichen Welt von einer Reform der Kirche zu überzeugen.

Der Roman behandelt die letzten 1 ½ Jahre des Lebens von Jan Hus. Es ist kein rein geschichtlicher Abriss, es werden auch fiktive Figuren mit hinein geflochten, um dem ganzen Tiefe und vor allem Lebendigkeit zu geben. So gibt es einen Freundeskreis um Jan Hus, der rein fiktional ist. Diese dienen der Autorin aber auch dazu, um die Gedanken und Gefühle von Jan Hus ausdrücken zu können, die sie seiner Figur zugeschrieben hat. Da es hier auch um viele geschichtliche Begebenheiten und Hintergründe geht, die alle wichtig zu erzählen waren, weil sie schließlich zum Tod von Jan Hus geführt haben, war es auch wichtig, dass auch für die Hauptfigur eine "private Bühne" geschaffen wurde und so Emotionen gezeigt werden konnten. Bislang kannte ich fast nur den Namen des Reformators Jan Hus, aber seine Geschichte nicht im Einzelnen. Durch dieses Buch habe ich jetzt jedenfalls sehr viel mehr Wissen erlangen können. Die hier agierenden Personen wurden im Personenregister am Anfang aufgeführt (auch gekennzeichnet, ob real oder fiktiv).. Dennoch hätte ich mir ein Nachwort gewünscht, bei dem noch mehr aufgeklärt wird, was vielleicht noch alles rein aus der Feder der Autorin stammt bzw. was alles geschichtlich belegt ist.

Zudem hat die Autorin durch Visionen, Engel und dunklen Mächten diesen Roman auch mit mystischen Elementen ausgestattet. Dies muss man mögen. Mich hat es auf alle Fälle nicht gestört, vielmehr hat dies ansonsten auch öfters mal dem vielen politischen Machtgerangel hinter der Bühne Auflockerung verschafft.

Der Roman war auf alle Fälle interessant zu lesen, hatte teilweise für mich aber auch ein paar Längen.

Auf Seite 144 gab es leider eine Szene, die vielen, auch mir, gerade, weil es ein christlicher Roman ist, aufgestoßen ist. Die vielleicht einfach von der Autorin lapidar beschriebene Szene, in der Jan Hus die Aussage in den Mund gelegt wird, "auch Jesus hat das einmal getan" (gelogen), hinterlässt einen schlechten Beigeschmack bei mir.

Hervorheben möchte ich allerdings auch, dass die reformatorischen Ansichten Hus sehr gut und verständlich dargestellt werden und man einen großen Einblick in die dunkelste Zeit der Kirchengeschichte erhält. Gerade hier scheint die Autorin sich auch eng an die historischen Begebenheiten gehalten zu haben. Mehrmals habe ich, einfach weil mein Interesse durch den Roman geweckt wurde, auch nach noch mehr Informationen über Jan Hus im Netz gesucht.

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Veröffentlicht am 25.01.2024

Ein ganzer Tag und ein ganzes Leben

Kleine Probleme
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Was für eine Geschichte! Was für ein Eintauchen in die Gedanken und Gefühle eines Menschen, der so ganz anders denkt und tickt als ich. Und dennoch, schiebt nicht jeder mal etwas auf die lange Bank?
Der ...

Was für eine Geschichte! Was für ein Eintauchen in die Gedanken und Gefühle eines Menschen, der so ganz anders denkt und tickt als ich. Und dennoch, schiebt nicht jeder mal etwas auf die lange Bank?
Der Roman ist voller Bandwurm-Gedanken, endlos erscheinende Rechtfertigungen, aber auch kleinen Hoffnungsschimmern, dass am Ende vielleicht, aber auch nur vielleicht, es sich alles zum Guten wenden könnte, denn die Hauptfigur versucht sich selber buchstäblich aus dem Dreck zu ziehen und sein "Leben" in den letzten Stunden des Jahres auf die Reihe zu bekommen. Denn es ist der 31.12., soviel ist noch zu tun, was Lars, 49, die letzten Wochen und Jahre nicht geschafft hat, soll nun glücken, vielleicht, aber auch nur vielleicht, kommt dann ja auch Johanna, seine Lebensgefährtin und Mutter seiner zwei erwachsenen Kinder, wieder zurück. Aufräumen, Bett zusammen bauen, Vater anrufen, Nudelsalat machen, Geschenke einpacken, klingt nach einfach zu erledigen Dingen, doch es sind genauso Mammutaufgaben für Lars wie Dachrinne säubern, mit dem Rauchen aufzuhören und endlich sein Lebenswerk zu schreiben.

Wie oft habe ich den Kopf geschüttelt über den Protagonisten, der statt anzupacken abschweift, aus Mücken Elefanten macht, mit sich debattiert und sich in seine eigene (Komfort)zone zurückzieht. Anstrengend auch als Leser, weil man ihn am liebsten am Kragen packen würde oder sinnbildlich in den Hintern treten möchte. Anderseits auch voller Mitleid, weil er es kaum schafft aus seiner Haut zu schlüpfen. Doch der 31.12., der letzte Tag, ist für ihn auch ein persönlicher Ultimo und so setzt er alles dran, in seiner Art, die Liste an Aufgaben, die er sich gesetzt hat, abzuarbeiten. Und er gerät immer mehr in Schwung, jeder Haken auf seiner Liste ein triumphaler Erfolg für ihn.

Ein ungewöhnlicher, intensiver, anstrengender, tragik-komischer Roman mit philosophischen Gedanken "über die Sehnsucht nach Sinn. Über die Liebe, den Tod und die Steuerklärung. Und darüber, wie unendlich schwer es ist, sich nicht einfach wieder aufs Sofa zu legen."

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Veröffentlicht am 25.01.2024

Christlicher Spannungsroman, bei dem die Liebe eine große Rolle spielt

Morgen der Entscheidung
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Obwohl es der dritte Band einer Reihe ist, kann man diesen Roman ohne Vorkenntnisse lesen, da der Fall und die (Liebes) Geschichte unabhängig von den anderen Bänden ist. Ich hatte jedenfalls keinerlei ...

Obwohl es der dritte Band einer Reihe ist, kann man diesen Roman ohne Vorkenntnisse lesen, da der Fall und die (Liebes) Geschichte unabhängig von den anderen Bänden ist. Ich hatte jedenfalls keinerlei Probleme beim Einstieg. Das Buch ist eine gute Mischung aus Action, Spannung und gefühlvolle Romantik, gepaart mit christlichem Glauben und Einblicke in die Welt von Secret Service und Geheimagenten. Für mich war es gute Unterhaltung, die mich fesseln konnte, auch wenn ich mir ab und an ein wenig mehr Tempo in der Entwicklung gewünscht hätte. Jedenfalls bin ich auch neugierig auf Band 1 und 2 geworden, bei denen es um die gleichen Personen, aber in anderen Hauptrollen und weiteren spannenden und gefährlichen Situationen geht.

Tessa ist verantwortliche Agentin beim Secret Service für den Besuch des Präsidenten in Raleigh. Ihr zur Seite steht ein erprobtes Team und auch Zane, ehemals Kollege, der aber zwischenzeitlich ins Weiße Haus befördert wurde. Sie haben schon viel miteinander erlebt, beide spüren, dass da mehr ist als Freundschaft, aber vieles unausgesprochene steht auf zwischen ihnen, auch ein Vorfall aus der Vergangenheit. Nun gilt es allerdings nicht nur für die Sicherheit des Präsidenten zu sorgen, sondern auch für Tessas eigene Sicherheit, denn eine Reihe von Anschlägen zielt direkt auf sie ab. Das gesamte Team ist alarmiert und versucht sie zu schützen.

Gefallen hat mir auch, wie immer wieder der Glaube, christliche Botschaften und Gebete in die Geschichte eingewoben wurden. Auch der Erzählstil der Autorin und der Aufbau der Geschichte, in dem auch der Leser Miträtseln kann, haben mir gefallen.

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