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Veröffentlicht am 17.02.2024

Klassisches Krimi-Lesevergnügen

Mit dem Schnee kommt der Tod
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Cornwall1938: Ermittler Archie Penrose wird zum Weihnachtsfest auf St. Michael's Mount, eine kleine Insel vor der Küste Cornwalls, eingeladen. Die Gastgeberin möchte jüdischen Kindern die Flucht aus Deutschland ...

Cornwall1938: Ermittler Archie Penrose wird zum Weihnachtsfest auf St. Michael's Mount, eine kleine Insel vor der Küste Cornwalls, eingeladen. Die Gastgeberin möchte jüdischen Kindern die Flucht aus Deutschland ermöglichen und hat aus diesem Grund ihr Haus zahlenden Gästen geöffnet.
Die Insel wird durch einen Schneesturm vom Festland abgeschnitten, dann werden zwei Tote entdeckt.

Nicola Upson ist nicht die erste Autorin, die ein solches Setting als Ausgangspunkt für die Ermittlungen nimmt. Eine besondere Idee macht den Unterschied, denn nicht nur Marlene Dietrich, sondern auch die Gastgeberin Hilaria St. Aubyn und Josephine Tey, Krimiautorin und gute Bekannte von Archie Penrose waren reale Persönlichkeiten. Damit scheiden jedoch schon mal einige Figuren aus dem Kreis der Verdächtigen aus.

Die Autorin schreibt einen flüssigen Stil und hält die Spannung hoch, so dass man das Buch nicht aus der Hand legen möchte. Natürlich gibt es Hinweise und falsche Spuren, Spannungsträger ist aber auch die Frage, was die Geschehnisse des im Jahr 1920 angesiedelten Prologs mit den Morden zu tun haben.

Fazit: ein klassischer Krimi für gemütliche Lesestunden

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Beginn einer Trilogie

Der Bär und die Nachtigall
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Meine Erwartungen an diesen gehypten Roman konnten nicht erfüllt werden, vielleicht waren sie zu hoch.

Sehr langsam, sehr ausführlich erzählt Katherine Arden die Geschichte von Wasja, einem wilden und ...

Meine Erwartungen an diesen gehypten Roman konnten nicht erfüllt werden, vielleicht waren sie zu hoch.

Sehr langsam, sehr ausführlich erzählt Katherine Arden die Geschichte von Wasja, einem wilden und unangepassten Mädchen, später junge Frau, die ihren Weg sucht. Sie liebt die verbotenen Geschichten der Amme Dunja, die von Zauberei, magischen Wesen und den Winterkönig erzählt. Doch sind es alles Märchen oder gibt es doch etwas Geheimnisvolles in den dunklen Wäldern im Norden von Rus? Wasja sieht und spürt die Geister.

Der Roman ist inspiriert von den alten Märchen und Mythen, die die Autorin in die Geschichte hineinwebt. Vieles wird nicht ausgesprochen, sondern lässt sich nur erahnen oder zwischen den Zeilen lesen, vor allem die Gewalt gegenüber Mädchen und Frauen. Das gilt aber auch für den jungen, attraktiven und redegewandten Priester, der dem Gehorsamsgelübde verpflichtet ist.

Die Charaktere werden lebendig beschrieben, ebenso wie das Setting, das mir so manchen Schauer über den Rücken laufen ließ.

Fazit: ein Buch für alle, die Märchen und Mythen lieben, ein Buch für die dunkle Jahreszeit

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Der Kopf der Königin

Das Lächeln der Königin
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Das Debüt der als Übersetzerin bekannten Autorin Stefanie Gerhold bewegt sich zwischen Roman und Sachbuch. Sie verwebt die Fakten um den Fund und die Reise der Büste der Königin Nofretete mit Teilen der ...

Das Debüt der als Übersetzerin bekannten Autorin Stefanie Gerhold bewegt sich zwischen Roman und Sachbuch. Sie verwebt die Fakten um den Fund und die Reise der Büste der Königin Nofretete mit Teilen der Biographie des Mäzens James Simon, der seinen Reichtum für soziales Engagement und die Förderung der Kunst und insbesondere der Grabungen in Ägypten nutzte.

Der Roman umfasst die Zeit von 1912, als Ludwig Borchardt bei seinen, von Simon geförderten Grabungen u.a. die schöne Königin findet bis etwa 1930, als der Streit um das Eigentum an der Büste auf dem Höhepunkt ist und auch Ludwig Borchardt persönlich angegriffen wird, ein Zeitabschnitt, der Kaiserreich, den Ersten Weltkrieg, die Weimarer Republik mit Weltwirtschaftskrise und das Aufkommen des Nationalsozialismus umfasst.

Stefanie Gerhold beschreibt die Zeit Anfang des letzten Jahrhunderts sehr lebendig. Ihr ausgezeichnet recherchierter Roman lässt die fiktiven Passagen sehr lebensnah wirken. Vor allem wird der immer vorhandene Antisemitismus an vielen Stellen deutlich sichtbar, ohne direkt angesprochen zu werden. Ihr Schreibstil erscheint eher sachlich, transportiert jedoch an vielen Stellen Gefühle, die zur damaligen Zeit nicht unbedingt öffentlich gezeigt wurden. Der Besuch bei James Simons Schwester etwa oder insbesondere die erste Begegnung von James Simon mit der Büste der Nofretete. Sehr detailliert ist die schöne Königin beschrieben, auch die Beschädigungen, die sie erleiden musste.

In weiten Teilen steht der Mäzen Simon im Vordergrund, ein Mann, der viel Gutes für Berlin getan hat, am Ende aber allein und vergessen stirbt. Über Ludwig Borchardt, der für die Ausgrabungen lebte und alles daran setzte, diese fortzusetzen, hätte ich gern noch mehr erfahren. Das weitere Schicksal der Büste der Nofretete wird im Epilog erzählt und rundet so den Roman ab.

Das Coverbild, ein Foto eines verregneten Tages der damaligen Zeit, sehe ich als Sinnbild für den Roman. Das schöne Detail des Büstenprofils im Titel ist sehr gelungen.

Fazit: ein sehr gut recherchierter Roman

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Veröffentlicht am 26.01.2024

Spiel mit Klischees

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
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Im Prolog zählt die Literaturagentin Nora alle Klischees auf, die in diesem Genre zu erwarten sind: junge, attraktive Sie verliert Partner, den Job, die Wohnung oder eine Kombination daraus, flüchtet an ...

Im Prolog zählt die Literaturagentin Nora alle Klischees auf, die in diesem Genre zu erwarten sind: junge, attraktive Sie verliert Partner, den Job, die Wohnung oder eine Kombination daraus, flüchtet an einen entfernten Ort, meist mit Erinnerungen oder Familienangehörigen verbunden, und findet dort ein neues Glück in einem (anderen) Beruf und endlich Mr. Right.

Emily Henry versteht es ausgezeichnet, mit diesen Klischees zu spielen, die in ihrem Roman Variationen aufweisen. Ihre Charaktere sind lebendig und authentisch beschrieben. Die toughe Literaturagentin Nora, sehr erfolgreich in ihrem Job, liebt ihre Schwester Libby über alles. Ein Leben außerhalb New Yorks kann Nora sich nicht vorstellen. Ihr Gegenüber ist der Lektor Charlie, der Bücher ebenso liebt wie Nora.
Der Schreibstil ist locker-leicht und sehr bildhaft. Einige Szenen sind urkomisch, auch wenn die Protagonisten dies in der Situation nicht unbedingt so sehen würden. Köstlich ist der Schlagabtausch zwischen Nora und Charlie, eine schöne Art zu flirten, die auch zeigt, wie gut sie sich verstehen. Emily Henry erklärt im Verlauf der Geschichte die Beweggründe ihrer Charaktere, die die gedachten Erwartungshaltungen der anderen erfüllen wollen, unabhängig von ihren eigenen Wünschen – und damit nicht immer richtig liegen. Dadurch bleibt der Roman spannend, am Ende wird eine gute Lösung gefunden.

Das Cover ist sehr verspielt und passt perfekt zum Inhalt.

Fazit: ein äußerst unterhaltsamer Roman

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Veröffentlicht am 23.01.2024

Spannende Kriminalfälle aus Görlitz

Görlitzer Goldbroiler
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Sechs wahre Kriminalgeschichten aus der Neißestadt hat Eveline Schulze in ihrem neuen Band vereint. Dabei handelt es sich um wahre Fälle, bei denen die Täter zur Rechenschaft gezogen wurden. Die Opfer ...

Sechs wahre Kriminalgeschichten aus der Neißestadt hat Eveline Schulze in ihrem neuen Band vereint. Dabei handelt es sich um wahre Fälle, bei denen die Täter zur Rechenschaft gezogen wurden. Die Opfer sind übrigens in allen Fällen Frauen.

Eveline Schulze, Jahrgang 1950, hat Journalistik studiert. Sie war bei der Kriminalpolizei Görlitz tätig. Seit ihrem ersten Buch, das 2007 erschienen ist, hat sie weitere Sammlungen authentischer Kriminalfälle vorgelegt. Reiseunternehmen folgen den Spuren der Autorin und besuchen die von ihr behandelten Tatorte in der Neißestadt, wo man sie die „Miss Marple von Görlitz“ nennt. (Klappentext)

Packend erzählen kann Eveline Schulze, ohne Frage. Mit dem ersten Satz jedes Falles werden die Szenerien lebendig. Der Leser erfährt viel über das Leben in der DDR, auch die Leben ihrer Täter und Opfer werden detailliert erzählt, die Beweggründe werden deutlich, was nicht heißt, dass hier Verständnis geweckt werden soll, ganz im Gegenteil. Die Autorin bleibt neutral und sachlich und wahrt so eine gewisse Distanz zum Geschehen, sei es bei dem im Klappentext genannten Verbrechen oder bei den nahezu unerträglichen Beschreibungen des Martyriums der kleinen Nadine, deren Vergehen darin besteht, dass sie ihrem Vater ähnlich sieht.
In den letzten beiden Fällen verliert sie diese Distanz jedoch etwas, was den dazugehörigen Zeitungsberichten geschuldet ist, die tatsächlich sehr speziell sind.

Der Titel bezieht sich auf die erste Geschichte, das Cover passt in meinen Augen nicht zum Inhalt.

Fazit: spannend und unterhaltsam erzählt

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