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Veröffentlicht am 31.05.2024

Ein verwirrendes Mosaik

Mimikry
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Damian, Hendrika, Johanna - sie kennen sich nicht. Und doch sind sie durch einen Menschen verbunden: Arda aka Joshua.
Lange war ebendieser verschwunden. Und dann steht er unverhofft da, auf einem exponierten ...

Damian, Hendrika, Johanna - sie kennen sich nicht. Und doch sind sie durch einen Menschen verbunden: Arda aka Joshua.
Lange war ebendieser verschwunden. Und dann steht er unverhofft da, auf einem exponierten Platz in der Stadt. Eine Terrorwarnung wird herausgegeben, ein großes Polizeiaufgebot nimmt sich der Situation an. Während Journalist Damian für seine große Story recherchiert, lässt Autorin Ann Esswein sowohl Hendrika als auch Johanna ihre Erinnerungen an die jeweilige gemeinsame Zeit mit Arda aka Joshua Revue passieren.
Die Zusammenhänge des Romanes "Mimikry" von Ann Esswein @nagelundkimche habe ich erst etwa in der Mitte des Buches einigermaßen verstanden. Es ist nicht nur die Geschichte um ein Kind/Jugendlichen, der die Bedürfnisse nach einer sensationellen Story, des geliebten Sohnes, des Freundes und Reisebegleiters erfüllen soll. Auch die Suche nach dem eigenen Platz in der Gesellschaft und Einsamkeit wird hier thematisiert. Ein verwirrendes Mosaik, welches sich schlussendlich doch zusammenfügt.

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Veröffentlicht am 31.05.2024

Ungleichgewicht

I love my bike
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Ein Thema: das Fahrrad. 31 Kurzgeschichten dazu in einem Büchlein, versammelt in "I love my bike" @diogenesverlag
Es sind Anekdoten des Vaters, eine Schmähschrift auf E-Bikes und so manche ihrer Fahrenden.
Um ...

Ein Thema: das Fahrrad. 31 Kurzgeschichten dazu in einem Büchlein, versammelt in "I love my bike" @diogenesverlag
Es sind Anekdoten des Vaters, eine Schmähschrift auf E-Bikes und so manche ihrer Fahrenden.
Um legendäre Frauen auf ihren 4 Fahrrädern und andere Geschichten. Mich als begeisterte Fahrradfahrende haben einige dieser Erzählungen tatsächlich begeistert, andere gelangweilt. Was ich an Kurzgeschichtenbändern sehr mag, ist die Vielfalt der Geschichten. Doch die hier im Buch abgedruckten sind abgesehen von 9 weiblichen Schriftstellenden, von über 20 männlichen, was ich sehr schade finde. Ich hätte mir diesbezüglich mehr Gleichgewicht gewünscht. Was den Inhalt der einzelnen Geschichten angeht ist durchaus für jeden Geschmack dabei. Und so gesehen verbindet das Fahrrad hier die unterschiedlichsten Menschen miteinander.

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Veröffentlicht am 26.01.2024

Was geschah mit Esther Bianchi???

Dinge, die wir brennen sahen
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In ihrem Kriminalroman "Dinge, die wir brennen sahen" (aus dem englischen übersetzt v. Andrea O'Brian) @eichbornverlag portraitiert Hayley Scrivenor eine westaustralische Kleinstadt während des Verschwindens ...

In ihrem Kriminalroman "Dinge, die wir brennen sahen" (aus dem englischen übersetzt v. Andrea O'Brian) @eichbornverlag portraitiert Hayley Scrivenor eine westaustralische Kleinstadt während des Verschwindens der Schülerin Esther, welche von ihrem Heimweg von der Schule nie Zuhause angekommen ist. Aus den Perspektiven der Kinder der Stadt Durton (genannt Dirt Town), der Mutter des verschwundenen Mädchens, der besten Freundin Esthers, ihrem Schulfreund und der verantwortlichen Polizistin darf ich eintauchen in die Gedanken der betroffenen Personen.
Leider ist schon zu Beginn des Buches ersichtlich, dass Esther nicht mehr lebend aufgefunden werden kann. Das fand ich schade, denn somit war dieser Aspekt bereits vorhersehbar. Die für das Verschwinden Esthers verantwortliche Person wird zwar erst gegen Ende zu erkennen gegeben, ist aber aufgrund der gesamten Konstruktion der Handlung auch schon sehr früh zu erahnen.
Thematisch verwebt die Autorin hier aber auch Themen wie u.a. den Zerfall einer Kleinstadt, viele Geschäfte stehen leer, viele Familien müssen sparsam leben um über die Runden zu kommen. Das Kochen von Betäubungsmitteln scheint für einige der Gemeinde der einzige Ausweg zu sein. Häusliche Gewalt (physisch und psychisch) wird hier behandelt. Auch gleichgeschlechtliche Liebe wird hier eingebaut. Trotzdem hat mir hier eine gewisse Tiefe gefehlt, was vielleicht auch an der aus meiner Sicht geringeren Seitenzahl von unter 300 geschuldet ist. Auch die Handlung insgesamt wirkte auf mich sehr gewollt und stark konstruiert. Daher war das Leseerlebnis für mich eher mittelprächtig.

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Veröffentlicht am 01.06.2023

Die Hoffnungsträgerin

Wo Licht ist
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In Manchester gegen Ende des 19. Jahrhunderts wächst Alethea Moberly mit ihrer jüngeren Schwester May bei den sehr ungleichen Eltern auf. Der Vater Albert ist Künstler und liebt das Sinnliche und die Natur, ...

In Manchester gegen Ende des 19. Jahrhunderts wächst Alethea Moberly mit ihrer jüngeren Schwester May bei den sehr ungleichen Eltern auf. Der Vater Albert ist Künstler und liebt das Sinnliche und die Natur, er hat eine sehr warmherzige Beziehung zu seinen beiden Töchtern. Mutter Elisabeth hingegen ist strenge Christin, engagiert sich für benachteiligte Frauen und arbeitet im örtlichen Frauenhaus. Sie erzieht ihre Töchter zu Sparsamkeit, Fleiß und wirkt im Vergleich zu Albert eher kühl. Schön früh weiß Ally, dass sie Ärztin werden will, denn medizinische Versorgung und Untersuchungen sind zu ihrer Zeit für Frauen oft mit einem Martyrium verbunden. So wird sie nicht nur für ihre Mutter eine Hoffnungstrâgerin.
Autorin Sarah Moss erzählt in ihrem Roman "Wo das Licht ist" (übersetzt von Nicole Seifert) @mareverlag chronologisch den Werdegang der jungen Alethea. Sie beginnt bei der Ehe Albert's und Elisabeth's, taucht ab in die Kindheit und Jugend der beiden Schwestern, bishin zur Ausbildung Ally's zur Ärztin. Das Buch ist eine Reise in die Zeit, als Frauen noch nicht das Wahlrecht haben und es noch sehr selten ist, dass diese überhaupt berufstätig sind. Thematisiert wird am Rande auch die Frauenbewegung, die damals geltenden Prostitutionsgesetze.
Leider war die Geschichte für mich immer wieder sehr langatmig. Und das Ende der Geschichte hat mich auch nicht befriedigen können.
Daher kann ich es nur eingeschränkt zum Lesen empfehlen.

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Veröffentlicht am 01.06.2023

Krankhafte Gefallsucht

Selbst.Zufrieden
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Wir alle haben von Geburt an dieses Bedürfnis nach Liebe und Anerkennung. Wir bemühen uns, die Menschen in unseren familiären, freundschaftlichen und beruflichen Kreisen zufrieden zu stellen. Das ist ganz ...

Wir alle haben von Geburt an dieses Bedürfnis nach Liebe und Anerkennung. Wir bemühen uns, die Menschen in unseren familiären, freundschaftlichen und beruflichen Kreisen zufrieden zu stellen. Das ist ganz normal und menschlich. Bedenklich wird dies jedoch, wenn es unseren Lebensinhalt ausmacht, wir uns ansonsten leer fühlen und ungeliebt.
Emma Reed Turrell ist Therapeutin und nimmt mich in ihrem Ratgeber "Selbst. Zufrieden" aus dem englischen übersetzt von Maria Mill @bastei_luebbe mit und erklärt mir was People Pleaser sind, auch als Ja-Sagende bekannt, und ab welchem Punkt dieses Verhalten ernsthaft krank machen kann. In über 10 Fallbeispielen zeigt sie die individuelle Vielfalt dieser Menschen. Und schnell wird klar, Gefallsucht liegt oft ein prägendes Erlebnis in der Kindheit zu Grunde. Diese Sucht kann jedoch im schlimmsten Fall in eine Depression, Burnout oder andere psychische Erkrankungen münden. Die Hilfe einer professionellen Therapie ist somit unumgänglich.
Das Buch hat mich thematisch sehr gereizt, da ich im beruflichen und privaten Umfeld Personen kenne, welche sich auch übermäßig um die Zufriedenheit anderer bemühen. Und ja, hin und wieder ertappe auch ich mich dabei. Leider wurde mir das Buch durch die deutlich mehr als 10 Beispiele aus Turrell's Praxisalltag schnell langweilig und eintönig.
Daher kann ich das Buch nur bedingt empfehlen.

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